Posting Freak Beiträge: 565 Registriert: 17.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.10.2013 um 09:01 |
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Wow Leute, was für ein geballtes Fachwissen! Tausend dank euch allen!
Ich werd heute mal den brennmeister kontaktieren und alle Unklarheiten
beseitigen. Was der für eine Lizenz hat weiß ich nicht, ist halt ein
hofladen der obstbrände verkauft... Vielleicht hat der auch eine geeignete
hefe für mich, mal schaun.
Gruß, Robin
____________________ "Ein intelligenter Mann ist manchmal dazu gezwungen betrunken zu sein, um
Zeit mit Idioten zu verbringen" (Hemingway)
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Antwort 25 |
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Senior Member Beiträge: 176 Registriert: 25.9.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.10.2013 um 09:10 |
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Das ist ein wirklich sehr interessantes Thema und ich hätte auch Lust mich
mal am Whiskey zu versuchen.
Weiß zufällig jemand, ob es in oder um Hamburg eine Brennerei gibt, die
auch mal für Privatleute brennt?
Gruß
Martin
____________________ In Gärung/Reifung: Dicks Elixier V2, The Dark Side of Wheat (Weizenbock)
Abgefüllt: Landbier, Honigbier, 3 Floyds Zombie Dust Klon, Weizen
Planung: Roter Franzose (Lager mit Strisselspalter und Belma), Firestone
Walker Wookey Jack Klon, Bourbon Vanilla
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Antwort 26 |
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Senior Member Beiträge: 151 Registriert: 7.10.2012 Status: Offline
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erstellt am: 24.10.2013 um 10:16 |
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Antwort 27 |
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Posting Freak Beiträge: 941 Registriert: 18.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.1.2014 um 22:16 |
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Hallo Whiskyfreunde,
auch ich plane in absehbarer Zeit mit ein paar Leuten einen Whisky zu
brennen zu lassen, ich hoffe, ihr könnt noch einige Unklarheiten beseitigen
Unser grober Plan sieht so aus:
Schüttung: Wiener und Whiskymalz. Beim Whiskymalz müssen wir noch
entscheiden, wie viel wir uns davon leisten wollen. Wir streben 15°P an,
mehr ist auf der Anlage angeblich schwer möglich. Falls notwendig werden
wir so lange kochen, bis wir 15°P erreichen, sonst kochen wir nur für ein
paar Minuten auf und kühlen dann für die Gärung herunter.
Als Hefe wollen wir eine OG Bierhefe nehmen, welche Sorte ist noch nicht
entschieden.
Über die Brennerei selbst kann ich noch nichts sagen, außer, dass dort
üblicherweise Obstschnaps gebrannt wird. Ich treffe mich aber bald mit
einem Kollegen, der sollte dann mehr darüber wissen.
Lagern werden wir beim ersten Versuch in Glasflaschen mit Holzchips, aber
darum kann ich mich später im Detail kümmmern.
Ein paar konkrete Fragen hätte ich noch:
- Welches Maischprogramm könnt ihr empfehlen? Jede Quelle sagt etwas
anderes, meistens sind es überlange Rasten bei 63°C / 72°C / 78°C,
teilweise sogar jeweils 60 min. Würde eine Kombirast bei 65°C passen? Oder
doch lieber 45min/63°C, 30min/72°C und bei 78°C abmaischen? Grundsätzlich
geht es hier doch nur um einen höchstmöglichen Alkoholgehalt, oder?
- Welche Hefe? Ist es besser, eine fruchtige Hefe zu nehmen? Sonst würde
ich einfach eine hochvergärende nehmen, z.B. die Nottingham. Einige Quellen
raten von Turbo- und Whiskyhefen ab, also wollen wir bei Bierhefe
bleiben.
- Ab wieviel Prozent Whiskymalz merkt man überhaupt etwas davon im fertigen
Brand? Reichen 20% aus? Hier würde ich das am stärksten getorfte Malz
nehmen, das ich bekomme. Rauchig darf und soll der Whisky schon werden.
Schöne Grüße,
Gustl
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Antwort 28 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.1.2014 um 22:41 |
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Dein Maischprogramm sollte nur auf einen hohen EVG abzielen. Die
unvergärbaren Zucker bringen dir gar nix, da sie einfach mit der Schlempe
in den Ausguss wandern.
Das selbe gilt für deine Hefe. Fruchtige Ester sind uninteressant, weil sie
nicht mit in die Gasphase übergehen werden, zumindest nicht in den Mengen
das es eine Rolle spielen würde. Also rate ich dir zu einer hochvergärenden
Brennereihefe.
Der Anteil ist eine gute Frage. Da hab ich leider auch keine
Erfahrungswerte.
Gruß
Jan
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Antwort 29 |
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Posting Freak Beiträge: 941 Registriert: 18.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.1.2014 um 23:07 |
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Hallo Jan,
Würde dann nicht eine einzige, längere Rast bei 63 Grad ausreichen?
Gut, also doch Turbohefe. Klingt auch logisch, wenn von den Esthern nichts
bleibt. Wenn wir wirklich nur auf 15 Plato kommen, ist ein hoher EVG
natürlich noch besser.
Wenn hier keiner Erfahrung mit dem Whiskymalz hat, werden wir wohl einfach
20 Prozent nehmen.
Gibt es sonst noch Ratschläge? Auf dem Gebiet bin ich noch ganz neu und
suche mir gerade erst mein Wissen zusammen...
Gustl
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Antwort 30 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 9.1.2014 um 23:17 |
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Brennereihefe ist nicht gleich Turbohefe!
Turbohefe ist für die Herstellung von reinem Ethylalkohol aus Zuckerwasser
bestimmt prima geeignet (der wird dann aber auch unter anderem mit
Aktivkohle gereinigt und mehrfach fraktioniert destilliert).
Ein Whisky wird soweit ich weiß nur zweimal gebrannt, und daher sind die
Aromen der Maische (Malz/Hefe) auch im Endprodukt zu finden. Daher würde
ich eine reintönig und hoch vergärende Bierhefe empfehlen.
Oder so was hier (die Amyloglucosidase knackt sogar noch die letzten
Dextrine, so dass man damit traumhafte Vergärgrade erzielen sollte): http://www.schnapsbrenner.eu/jtl/Whiskyhefe_1
Grüße ____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 31 |
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Posting Freak Beiträge: 941 Registriert: 18.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.1.2014 um 23:36 |
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Danke für den Hinweis!
Beim Schnapsbrenner werde ich sowieso bald bestellen, würde also gut
passen. Irgendwo auf www.schnapsbrennen.at hat aber jemand von dieser
Whiskyhefe abgeraten, wenn ich den Beitrag finde, stelle ich ihn noch hier
rein.
Über die Brennerei weiß ich wie gesagt noch nichts, wie oft wir dort
brennen kann ich also nicht sagen. Heißt das, wenn nur einmal gebrannt wird
bleibt noch mehr Aroma von der Hefe im Brand?
Also bleibt die Frage noch offen: Brennereihefe (aber welche?), die
Whiskyhefe, oder doch Bierhefe...?
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Antwort 32 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 9.1.2014 um 23:47 |
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Antwort 33 |
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Posting Freak Beiträge: 941 Registriert: 18.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.1.2014 um 00:00 |
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Hier wird ein Rezept vorgestellt, der Thread-Ersteller
ist überzeugt davon, dass es unbedingt Bierhefe sein muss:
Zitat: | Ausgangspunkt meiner
Überlegungen war ein - schon älterer - Beitrag hier im Forum, dass
bestimmte Geschmacksstoffe des Whiskys nur von bestimmten Bierhefen erzeugt
werden. Diese spezifischen Gärnebenprodukte sind unter anderem
Isoamyl-Acetat, 4-Vinylguajacol und 4-Vinylphenol. Zwingend ist dafür eine
obergärige Hefe zu verwenden. |
Zitat: | ...also auch ich hätte
vorher nicht gedacht, dass der Unterschied mit der obergärigen Bierhefe so
deutlich ist ... aber das Ergebnis hat mich überzeugt. Probier
es! |
Er macht dann zwar noch eine zweite Gärung
mit sogenannter Wein-Turbohefe, aber wohl nur, um den Alkoholgehalt durch
Zuckerzugabe noch zu erhöhen.
Einige Leute dort berichten wiederum über gute Ergebnisse mit
Turbohefe...
Noch mehr Auswahl...das erleichtert mir
die Entscheidung auch nicht
Ein paar Leute hier haben ja schon einen Whisky gebrannt, welche Hefe habt
ihr denn genommen?
Gustl
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Antwort 34 |
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Posting Freak Beiträge: 1000 Registriert: 7.12.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.1.2014 um 07:01 |
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Moin
logischer weise habe ich diese benutzt und bin da sehr zufrieden mit.
Ist Hefe von Prestige (Gert Strand) und wird auch in prof. Brennereien
eingesetzt
http://www.schnapsbrenner.eu/jtl/Whiskyhefe_1
MfG
Simon ____________________ Offizieller Partner von Speidel, Brouwland, Wyeast und CASTLE Malting,
Weyermann, Fawcett White Labs mehr als 75 verschiedene Malzsorten. http://www.schnapsbrenner.eu
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 10.1.2014 um 07:56 |
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Zitat von Gustl, am 10.1.2014 um
00:00 | Hier wird ein Rezept vorgestellt, der Thread-Ersteller
ist überzeugt davon, dass es unbedingt Bierhefe sein muss:
Zitat: | Ausgangspunkt meiner
Überlegungen war ein - schon älterer - Beitrag hier im Forum, dass
bestimmte Geschmacksstoffe des Whiskys nur von bestimmten Bierhefen erzeugt
werden. Diese spezifischen Gärnebenprodukte sind unter anderem
Isoamyl-Acetat, 4-Vinylguajacol und 4-Vinylphenol. Zwingend ist dafür eine
obergärige Hefe zu
verwenden. |
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Ich hab mal eine Blind-Parallelverkostung mehrerer Bierbrände mitgemacht,
die sortenrein aus den verschiedensten Schneider-TAPs gebrannt worden
waren.
Das für mich erstaunlichste war, dass man die einzelnen Weißbiere eindeutig
herausschmecken und unterscheiden konnte, dass aber die malz- und
hefebasierten Aromen viel, viel deutlicher herüberkommen als die
unterschiedlichen Hopfennoten (die man ja in einer Whiskymaische eh nicht
hätte).
Von solch charaktristischen Hopfen-Granaten wie Tap 4 oder gar Tap 5 blieb
bloß ein Hauch übig, während das Gewürzbrotaroma des Aventinus einen fast
erschlug.
Insofern kann ich bestätigen, dass die Wahl der Hefe eine ganz
entscheidende ist, und dass gerade die oben genannten, insbesondere auch
für viele Weißbiere typischen Aromen sich voll im Brand wiederfinden.
Moritz
[Editiert am 10.1.2014 um 07:56 von Bierjunge]
____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 36 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 10.1.2014 um 08:12 |
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Zum Maischprogramm: wenn man Hefe mit Amyloglucosidase verwendet, reicht
eigentlich eine vorgeschaltete "Verzuckerungsrast", da die Amyloglucosidase Dextrine zu Glucose abbaut.
Die Bereitung einer Maische für Kornbrand mit techn. Enzymen wird hier
beschrieben.
Das dort zur Verzuckerung (diesmal im Wortsinne) verwendete Präparat (VZ)
enthält noch eine α-Amylase.
Beim absteigenden Temperaturverlauf bleiben diese Enzyme auch während der
Gärung aktiv, da nicht gekocht wird.
Ob das Verfahren bei der Maischebereitung für Whisky ähnlich ist, weiß ich
nicht.
Eine interessante Quelle für div. Brennereihefen ist auch der Shop von Geist-im-Glas.
Uwe
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Antwort 37 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.1.2014 um 09:03 |
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Zitat: | Die Bereitung einer
Maische für Kornbrand mit techn. Enzymen wird hier beschrieben.
Das dort zur Verzuckerung (diesmal im Wortsinne) verwendete Präparat (VZ)
enthält noch eine α-Amylase.
Beim absteigenden Temperaturverlauf bleiben diese Enzyme auch während der
Gärung aktiv, da nicht gekocht wird.
Ob das Verfahren bei der Maischebereitung für Whisky ähnlich ist, weiß ich
nicht.
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Das hängt vom Whisky ab. Bei Grain Whiskys (Rohfrucht Whiskys; z.B. zum
Verschnitt im Blend) wird das ähnlich gemacht.
Reden wir aber von hochertigeren Whiskys von den Inseln, also von Single
Malts, dann werden diese (wie der name eingeltich schon vermuten lässt) aus
vermälztem Getreide gewonnen. Im Falle eines Single Malts ist es
Gerstenmalz das in einer Destille (örtlich gesehen) gebrannt wurde. Der
Vorgang findet dabei in einer einfachen Brennblase statt, einer sog. Still.
In den aller meisten Fällen in einem 2 stufigen Schritt (Rauhbrand und
Feinbrand) in der Washstill und der Spiritstill.
In sog. Blends (z.B. Johnny Walker) werden verschiedene Single Malts mit
Rohfruchtwhisky (Grain) verschnitten. Werden nur Single Malts verschiedener
Destillen verschnitten, spricht man von Vatted.
Darum ging es zwar nicht, aber wenn ich schon dabei bin, dann auch noch
gleich die anderen "Qualitätsstufen":
In einem "normalen" Single Malt ohne Altersangabe, muss der Whisky in der
EU mindestens 3 Jahre gelagert worden sein. Dabei werden verschiedene
Fässer verschiedener Jahrgänge einer Brennerei verschnitten.
In einem single malt mit Altersangabe werden verschiedene Fässer
einer Brennerei verschnitten, wobei das jüngste Fass den
Alterangaben entsprechen muss.
In einem single malt mit Jahreszahl, einem sog. vintage, werden
verschiedene Fässer eines Jahrganges verschnitten.
In einer single malt einer sog. single barrel Abfüllung wird der Whisky
eines einzigen Fasses abgefüllt. Meist wird hier die Fassnummer angegeben.
Das ist deshalb so aussergewöhnlich, da es sehr selten vorkommt, das sich
der Whisky eines einzigen Fasses so "rund" entwickelt das er ohne
Verschnitt "trinkbar" ist.
Es gibt noch sog. "lost barrel" oder "forgotten barrel" Abfüllungen. Das
ist aber eigentlich keine eigene "Qualitätsstufe". Es handelt sich dabei um
Fässer, die nach langer Zeit (teilweise über 50 Jahre) irgendwo im Lager
gefunden werden. Hat man nun besonders viel Glück, ist die Qualität auch
noch so gut das es eine "sinlge barrel" Abfüllung werden kann. Die
Bezeichnung ist aber eher Werbung.
Sollte man sich also zu einer Qualitätshitparade "hinreissen" lassen sehe
diese so aus:
1.) Single Barrel
2.) Vintage
3) Single Malt mit Altersangabe
4.) Single Malt ohne Altersangabe
5) Vatted
6) Blend
Warum das Alter eine so Große Rolle spielt ist der sog. Angel's Share. Ein
Fass verliert pro Jahr bis zu 3% an Volumen durch Verdunstung. In
Schottland darf dieses fehlende Volumen nicht wieder aufgefüllt werden. Das
führt dazu das der verbleibende Inhalt aufkonzentriert wird. Logischer
Weise ist das aber auch mit ein Grund warum sehr alte Whiskys eben auch
sehr teuer sein können.
Ein weitere Besonderheit ist, Whisky wird mit ca. 65- 70 Vol. % Alkohol im
Fass gelagert. Im Normalfall wird er aber vor der Abfüllung auf trinkstärke
(um die 40%) verdünnt. Wird er nicht verdünnt, spricht man von "cask
strenght".
Die letzten beiden Punkte erklären auch warum es absolut sinnlos ist Whisky
in der Flasche weiter zu lagern. Ich erlebe es immer wieder das mit Leute
Ihre vermeindlichen "Schätze" zeigen, die bereits der Opa gekauft hat. Im
besten Fall schmeckt der Whisky genau so wie in der Opa vor 60 Jahren
eingelagert hat.
Gruß
Jan
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Antwort 38 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 10.1.2014 um 09:19 |
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Jan, woran machst Du denn Qualität fest? Warum sollte z.B. eine beliebige
Single-Barrel-Abfüllung eine bessere Qualität als ein guter Blend haben?
Das das Handling aufwändiger und damit teurer ist, je kleiner die Auflage
wird, ist mir schon klar, aber mit Qualität hat das m.M. nichts zu tun.
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 39 |
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Senior Member Beiträge: 349 Registriert: 3.10.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.1.2014 um 09:31 |
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Ich habe noch keinen Whisky hergestellt, es ist aber ein Zukunftsprojekt.
Daher habe ich mir 2 Bücher gekauft:
1. Whisky selbstgebrannt von Peter Jäger:
Kann ich absolut nicht weiterempfehlen. Auf den Brennvorgang wird
kaum eingegangen( "Wer hobbymässig Whisky brennen will, sollte bereits
Erfahrung als Kornbrenner mitbringen, zumindest jedoch schon Obst
destilliert haben"). Er schreibt nur von Backhefe , Er schreibt nur von 220l Fässern, die für den
Hobbybereich doch ein bisschen zu groß sind, Es wird kein Rezept
beschrieben,. .... FINGER WEG!
2. Handbuch für
Hobby-Whiskybrenner: Whisky brennen als Hobby von Dirk Gasser
Sehr empfehlenswert: Es werden viele Maischprogramme beschrieben,
Hefeempfehlungen (Obergärige Bierhefe wird empfohlen, keine Turbohefe
verwenden!), Der Brennprozess, die Brennanlage, Brau und Brennprotokolle,
Bezugsquellen für kleine Fässer, alternativ die Verwendung von Holzchips,
... Dieses Buch lässt kaum Fragen offen.
Zum Thread möchte ich noch näher auf die Fässer eingehen:
Wenn ich mal Whisky brenne, dann kaufe ich mir ein kleines Fass, welches
aus gebrauchten großen Fässern hergestellt wird: shop
Im Buch von Dirk Gasser wird darauf hingewiesen, dass der Whisky in den
kleinen Fässern viel mehr Holzkontakt hat. Auch wenn Whisky per Definition
3 Jahre lagern muss um sich so nennen zu dürfen, so ist bei diesen kleinen
Fässern schon nach mehreren Monaten ein brauchbarer Whisky zu haben. 3
Jahre würden zu viel Aroma in den Whisky bringen. Auch ist der Angel Share
bei den kleinen Fässern höher als 2-3% und auch das ist ein Grund warum man
sich im Hobbybereich nicht auf die 3 Jahre festlegen sollte.
Viel Erfolg!!
Philipp ____________________ www.pipipedia.com
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Antwort 40 |
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Posting Freak Beiträge: 941 Registriert: 18.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.1.2014 um 09:45 |
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Danke euch allen für die hilfreichen Antworten und Links!
Moritz' Beitrag lässt mich wieder eher zur Bierhefe tendieren. Dass das
Hefearmoma in den Brand übergeht sehe ich damit auch als erwiesen an, aber
von welcher Hefe das Aroma stammen soll weiß ich noch immer nicht...
Das ganze wird wohl eine Bauchentscheidung werden. Ich werde auch noch ein
paar englischsprachige Seiten durchforsten und dann die Hefe mit den
meisten positiven Bewertungen einsetzen.
www.homedistiller.org
bzw. das Forum dort ist übrigens sehr interessant, auch wenn mir die Fülle
an Informationen noch etwas zu schaffen macht.
Jan,
das ganze geht ja jetzt schon eher in Richtung Lagerung. Unser Whisky hat
als Vorbild schon die Insel-Single Malts, allerdings will ich mir nicht
anmaßen ihn so zu nennen. Zum einen weil er in Österreich wohl kaum zum
Scotch wird und zum anderen weil ich mit meiner geplanten Glas-Lagerung
wohl bestenfalls in die Nähe solcher Whiskys kommen werde.
Philipp,
schön, dass du es auch versuchen willst! Das Buch von Dirk Grasser habe ich
auch bestellt, das sollte bald ankommen. Ich glaube Uwe hat einmal vor dem
Jäger-Buch gewarnt, zum Glück habe ich darauf gehört.
Den Link zu den verkleinerten Fässern kenne ich, vielleicht lasse ich mich
auch wirklich zu einem Kauf hinreißen...
Schöne Grüße,
Gustl
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Antwort 41 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 10.1.2014 um 09:49 |
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Zitat: | Ausgangspunkt meiner
Überlegungen war ein - schon älterer - Beitrag hier im Forum, dass
bestimmte Geschmacksstoffe des Whiskys nur von bestimmten Bierhefen erzeugt
werden. Diese spezifischen Gärnebenprodukte sind unter anderem
Isoamyl-Acetat, 4-Vinylguajacol und 4-Vinylphenol. Zwingend ist dafür eine
obergärige Hefe zu verwenden. |
Nochmal zur
Hefe:
Wie wäre es denn dann damit, z.B. eine Trappistenhefe zu verwenden?
Die kommt zum einen mit sehr hohen Alkoholgraden zurecht, und erzeugt zum
anderen gerade diese nelkig-pfeffrig-phenolischen Nebenaromen, wie sie auch
in manchen Weißbieren vorkommen.
Moritz
PS: Bei Slyrs habe ich neulich das beer kosten dürfen: Die
Ähnlichkeit zu einem starken, aromatischen Ale war unverkennbar. Die
fehlende Karbonisierung und der fehlende Hopfen irritieren zwar etwas, aber
durchaus trinkbar! ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 42 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.1.2014 um 10:02 |
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Zitat von Berliner, am 10.1.2014 um
09:19 | Jan, woran machst Du denn Qualität
fest? Warum sollte z.B. eine beliebige Single-Barrel-Abfüllung eine bessere
Qualität als ein guter Blend haben?
Das das Handling aufwändiger und damit teurer ist, je kleiner die Auflage
wird, ist mir schon klar, aber mit Qualität hat das m.M. nichts zu tun.
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Deshalb schrub ich ja Qualitätsstufen in Anführungszeichen.
Wobei dein Vergleich kein guter ist. Geht es um die reine Qualität, wird
jede single barrel Abfüllung besser sein als jeder Blaend. Ich rede jetzt
nicht vom Geschmack. Jede Single Barrel Abfüllung muss natürlich ein Single
Malt sein. D.h. Qualitativ kommt hier Malz zum Einsatz und eben keine
Rohfrucht, wie im Grain Anteil des Blendes. Ein Single Malt wird zudem im
Potstillverfahren min. zweimal gebrannt, der Grainanteil wird über eine
Kolone produziert.
Hättest du nicht genau dieses Beispiel gewählt, würde ich dir recht geben,
das es wohl eher nicht die Qualität, sondern die "Aussergewöhnlichkeit"
ist, die sich steigert. Es kommt in der Brennerei eben nicht so häufig vor
das ein einziges Fass so rund und ausgewogen reift das man es als Single
Barrel abfüllen kann. Bei Single Malt kann ich aus einer schier endlosen
Zahl an Fässern wählen um den Geschmack abzurunden.
Gruß
Jan
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Antwort 43 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 10.1.2014 um 10:25 |
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Ja, eins zu weit gegriffen.
Ich als seltener Whisky-Trinker kann die Außergewöhnlichkeit bestimmt nicht
gebührend würdigen und verlasse mich daher lieber auf den Master Blender.
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 44 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.1.2014 um 10:29 |
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Zitat von Berliner, am 10.1.2014 um
10:25 | Ja, eins zu weit gegriffen.
Ich als seltener Whisky-Trinker kann die Außergewöhnlichkeit bestimmt nicht
gebührend würdigen und verlasse mich daher lieber auf den Master Blender.
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Ja, man muss schon ne ziemliche Schraube locker haben um sich z.B. von
einer Destille den 8 jährigen (den es so gar nicht zu kaufen gibt), den 12
Jährigen, den 16 Jährigen, den 18 Jährigen und den 24 Jährigen zu kaufen um
die Entwicklung zu erschmecken..... Aber muss man nicht im Allgemeinen eine
Schraube locker haben wenn man ein Hobby intensiv betreibt?
Gruß
Jan
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Antwort 45 |
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Posting Freak Beiträge: 1000 Registriert: 7.12.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.1.2014 um 10:47 |
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Moin
habe auch noch Saftspirit Malt von Fermentis liegen (500 Gr.)
gebe da gerne was von ab 100 Gr. 8,00€ plus Versand
MfG
Simon ____________________ Offizieller Partner von Speidel, Brouwland, Wyeast und CASTLE Malting,
Weyermann, Fawcett White Labs mehr als 75 verschiedene Malzsorten. http://www.schnapsbrenner.eu
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Posting Freak Beiträge: 941 Registriert: 18.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.1.2014 um 11:00 |
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Zitat: | Safspirit Malt is recommended for craft distilling of Scotch t
ype whiskies as well as bourbons |
Das hört sich
doch auch recht gut an!
Aber es bleibt noch immer die große Frage:
- Safspirit Malt?
- Die "Whiskyhefe" aus dem Shop?
- eine normale Ale Hefe?
- Oder doch eine Trappistenhefe?
Ich muss heute dringend noch mit meinen Kollegen reden...
Simon, ich habe irgendwo gelesen, dass es von Brewferm auch stark getorftes
Malz gibt, weißt du hier mehr darüber? Im Shop ist nur das wenig
getorfte.
Spätestens wenn man zum Whisky Brennen
anfängt glaube ich das auch!
Gustl
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Antwort 47 |
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Posting Freak Beiträge: 1000 Registriert: 7.12.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.1.2014 um 11:08 |
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Moin,
von Brewferm/Brouwland gibt es nur wenig peated.
aber von Castle gibt es
5 PPM /wenig Peated
20 PPM / Peated
30 PPM / Heavy Peated
Findest du hier
MfG
Simon ____________________ Offizieller Partner von Speidel, Brouwland, Wyeast und CASTLE Malting,
Weyermann, Fawcett White Labs mehr als 75 verschiedene Malzsorten. http://www.schnapsbrenner.eu
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Posting Freak Beiträge: 941 Registriert: 18.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.1.2014 um 11:10 |
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Alles klar, dann habe ich Castle gemeint.
Gibt es das auch in 25 kg Säcken?
Gustl
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Antwort 49 |
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