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Autor: Betreff: Paar frage zur Whisky-Herstellung
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FantaRainer
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red_folder.gif erstellt am: 24.10.2013 um 09:01  
Wow Leute, was für ein geballtes Fachwissen! Tausend dank euch allen!
Ich werd heute mal den brennmeister kontaktieren und alle Unklarheiten beseitigen. Was der für eine Lizenz hat weiß ich nicht, ist halt ein hofladen der obstbrände verkauft... Vielleicht hat der auch eine geeignete hefe für mich, mal schaun.
Gruß, Robin


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"Ein intelligenter Mann ist manchmal dazu gezwungen betrunken zu sein, um Zeit mit Idioten zu verbringen" (Hemingway)
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Riddick
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red_folder.gif erstellt am: 24.10.2013 um 09:10  
Das ist ein wirklich sehr interessantes Thema und ich hätte auch Lust mich mal am Whiskey zu versuchen.
Weiß zufällig jemand, ob es in oder um Hamburg eine Brennerei gibt, die auch mal für Privatleute brennt?

Gruß
Martin


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In Gärung/Reifung: Dicks Elixier V2, The Dark Side of Wheat (Weizenbock)
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Planung: Roter Franzose (Lager mit Strisselspalter und Belma), Firestone Walker Wookey Jack Klon, Bourbon Vanilla
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Kusi
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red_folder.gif erstellt am: 24.10.2013 um 10:16  

Zitat:
Du solltest auf jeden Fall eine Hefe mit Amyloglucosidase Enzym , zum verzuckern von Reststärke nehmen .
Wo lässt Du Brennen ? Abfindingsbrenner oder Verschlussbrenner ? ( bei Verschussbrenner könntest Du noch Zucker mit dazu geben )

Ach ja das Enzym könnte man auch kaufen und zu einer ''bier-hefe'' zugeben http://www.home-distilling.com/store/pc/Gluco-Amylase-Enzyme- Amyloglucosidase-1lb-p1337.htm
Gibt auch Shops in Deutschland
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red_folder.gif erstellt am: 9.1.2014 um 22:16  
Hallo Whiskyfreunde,

auch ich plane in absehbarer Zeit mit ein paar Leuten einen Whisky zu brennen zu lassen, ich hoffe, ihr könnt noch einige Unklarheiten beseitigen :)


Unser grober Plan sieht so aus:

Schüttung: Wiener und Whiskymalz. Beim Whiskymalz müssen wir noch entscheiden, wie viel wir uns davon leisten wollen. Wir streben 15°P an, mehr ist auf der Anlage angeblich schwer möglich. Falls notwendig werden wir so lange kochen, bis wir 15°P erreichen, sonst kochen wir nur für ein paar Minuten auf und kühlen dann für die Gärung herunter.

Als Hefe wollen wir eine OG Bierhefe nehmen, welche Sorte ist noch nicht entschieden.

Über die Brennerei selbst kann ich noch nichts sagen, außer, dass dort üblicherweise Obstschnaps gebrannt wird. Ich treffe mich aber bald mit einem Kollegen, der sollte dann mehr darüber wissen.

Lagern werden wir beim ersten Versuch in Glasflaschen mit Holzchips, aber darum kann ich mich später im Detail kümmmern.



Ein paar konkrete Fragen hätte ich noch:

- Welches Maischprogramm könnt ihr empfehlen? Jede Quelle sagt etwas anderes, meistens sind es überlange Rasten bei 63°C / 72°C / 78°C, teilweise sogar jeweils 60 min. Würde eine Kombirast bei 65°C passen? Oder doch lieber 45min/63°C, 30min/72°C und bei 78°C abmaischen? Grundsätzlich geht es hier doch nur um einen höchstmöglichen Alkoholgehalt, oder?

- Welche Hefe? Ist es besser, eine fruchtige Hefe zu nehmen? Sonst würde ich einfach eine hochvergärende nehmen, z.B. die Nottingham. Einige Quellen raten von Turbo- und Whiskyhefen ab, also wollen wir bei Bierhefe bleiben.

- Ab wieviel Prozent Whiskymalz merkt man überhaupt etwas davon im fertigen Brand? Reichen 20% aus? Hier würde ich das am stärksten getorfte Malz nehmen, das ich bekomme. Rauchig darf und soll der Whisky schon werden.

Schöne Grüße,
Gustl
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 9.1.2014 um 22:41  
Dein Maischprogramm sollte nur auf einen hohen EVG abzielen. Die unvergärbaren Zucker bringen dir gar nix, da sie einfach mit der Schlempe in den Ausguss wandern.

Das selbe gilt für deine Hefe. Fruchtige Ester sind uninteressant, weil sie nicht mit in die Gasphase übergehen werden, zumindest nicht in den Mengen das es eine Rolle spielen würde. Also rate ich dir zu einer hochvergärenden Brennereihefe.

Der Anteil ist eine gute Frage. Da hab ich leider auch keine Erfahrungswerte.

Gruß

Jan
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red_folder.gif erstellt am: 9.1.2014 um 23:07  
Hallo Jan,

Würde dann nicht eine einzige, längere Rast bei 63 Grad ausreichen?

Gut, also doch Turbohefe. Klingt auch logisch, wenn von den Esthern nichts bleibt. Wenn wir wirklich nur auf 15 Plato kommen, ist ein hoher EVG natürlich noch besser.

Wenn hier keiner Erfahrung mit dem Whiskymalz hat, werden wir wohl einfach 20 Prozent nehmen.

Gibt es sonst noch Ratschläge? Auf dem Gebiet bin ich noch ganz neu und suche mir gerade erst mein Wissen zusammen...

Gustl
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DerDennis
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red_folder.gif erstellt am: 9.1.2014 um 23:17  
Brennereihefe ist nicht gleich Turbohefe!

Turbohefe ist für die Herstellung von reinem Ethylalkohol aus Zuckerwasser bestimmt prima geeignet (der wird dann aber auch unter anderem mit Aktivkohle gereinigt und mehrfach fraktioniert destilliert).

Ein Whisky wird soweit ich weiß nur zweimal gebrannt, und daher sind die Aromen der Maische (Malz/Hefe) auch im Endprodukt zu finden. Daher würde ich eine reintönig und hoch vergärende Bierhefe empfehlen.

Oder so was hier (die Amyloglucosidase knackt sogar noch die letzten Dextrine, so dass man damit traumhafte Vergärgrade erzielen sollte): http://www.schnapsbrenner.eu/jtl/Whiskyhefe_1

Grüße


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red_folder.gif erstellt am: 9.1.2014 um 23:36  

Zitat von DerDennis, am 9.1.2014 um 23:17
Brennereihefe ist nicht gleich Turbohefe!

Danke für den Hinweis!

Beim Schnapsbrenner werde ich sowieso bald bestellen, würde also gut passen. Irgendwo auf www.schnapsbrennen.at hat aber jemand von dieser Whiskyhefe abgeraten, wenn ich den Beitrag finde, stelle ich ihn noch hier rein.

Über die Brennerei weiß ich wie gesagt noch nichts, wie oft wir dort brennen kann ich also nicht sagen. Heißt das, wenn nur einmal gebrannt wird bleibt noch mehr Aroma von der Hefe im Brand?

Also bleibt die Frage noch offen: Brennereihefe (aber welche?), die Whiskyhefe, oder doch Bierhefe...?
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DerDennis
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red_folder.gif erstellt am: 9.1.2014 um 23:47  
Es gibt durchaus noch andere spezielle Whiskyhefen:

http://www.amazon.com/Liquor-Quik-Whisky-Professional-Yeast /dp/B00A6SD4JA/ref=pd_sim_sbs_gro_1

oder vom Hersteller "Prestige" (find grad keine Bezugsquelle in DE)

oder hier: http://www.destillatio.de/schnapsbrennen/maische/turbohefe/ turbohefe-whisky.php

Grüße


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red_folder.gif erstellt am: 10.1.2014 um 00:00  
Hier wird ein Rezept vorgestellt, der Thread-Ersteller ist überzeugt davon, dass es unbedingt Bierhefe sein muss:

Zitat:
Ausgangspunkt meiner Überlegungen war ein - schon älterer - Beitrag hier im Forum, dass bestimmte Geschmacksstoffe des Whiskys nur von bestimmten Bierhefen erzeugt werden. Diese spezifischen Gärnebenprodukte sind unter anderem Isoamyl-Acetat, 4-Vinylguajacol und 4-Vinylphenol. Zwingend ist dafür eine obergärige Hefe zu verwenden.


Zitat:
...also auch ich hätte vorher nicht gedacht, dass der Unterschied mit der obergärigen Bierhefe so deutlich ist ... aber das Ergebnis hat mich überzeugt. Probier es!

Er macht dann zwar noch eine zweite Gärung mit sogenannter Wein-Turbohefe, aber wohl nur, um den Alkoholgehalt durch Zuckerzugabe noch zu erhöhen.

Einige Leute dort berichten wiederum über gute Ergebnisse mit Turbohefe...



Zitat von DerDennis, am 9.1.2014 um 23:47
Es gibt durchaus noch andere spezielle Whiskyhefen:

http://www.amazon.com/Liquor-Quik-Whisky-Professional-Yeast /dp/B00A6SD4JA/ref=pd_sim_sbs_gro_1

oder vom Hersteller "Prestige" (find grad keine Bezugsquelle in DE)

oder hier: http://www.destillatio.de/schnapsbrennen/maische/turbohefe/ turbohefe-whisky.php

Grüße

Noch mehr Auswahl...das erleichtert mir die Entscheidung auch nicht :)


Ein paar Leute hier haben ja schon einen Whisky gebrannt, welche Hefe habt ihr denn genommen?

Gustl
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schnapsbrenner
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red_folder.gif erstellt am: 10.1.2014 um 07:01  
Moin

logischer weise habe ich diese benutzt und bin da sehr zufrieden mit.
Ist Hefe von Prestige (Gert Strand) und wird auch in prof. Brennereien eingesetzt

http://www.schnapsbrenner.eu/jtl/Whiskyhefe_1

MfG



Simon


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Offizieller Partner von Speidel, Brouwland, Wyeast und CASTLE Malting, Weyermann, Fawcett White Labs mehr als 75 verschiedene Malzsorten. http://www.schnapsbrenner.eu
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Bierjunge
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red_folder.gif erstellt am: 10.1.2014 um 07:56  

Zitat von Gustl, am 10.1.2014 um 00:00
Hier wird ein Rezept vorgestellt, der Thread-Ersteller ist überzeugt davon, dass es unbedingt Bierhefe sein muss:

Zitat:
Ausgangspunkt meiner Überlegungen war ein - schon älterer - Beitrag hier im Forum, dass bestimmte Geschmacksstoffe des Whiskys nur von bestimmten Bierhefen erzeugt werden. Diese spezifischen Gärnebenprodukte sind unter anderem Isoamyl-Acetat, 4-Vinylguajacol und 4-Vinylphenol. Zwingend ist dafür eine obergärige Hefe zu verwenden.



Ich hab mal eine Blind-Parallelverkostung mehrerer Bierbrände mitgemacht, die sortenrein aus den verschiedensten Schneider-TAPs gebrannt worden waren.
Das für mich erstaunlichste war, dass man die einzelnen Weißbiere eindeutig herausschmecken und unterscheiden konnte, dass aber die malz- und hefebasierten Aromen viel, viel deutlicher herüberkommen als die unterschiedlichen Hopfennoten (die man ja in einer Whiskymaische eh nicht hätte).
Von solch charaktristischen Hopfen-Granaten wie Tap 4 oder gar Tap 5 blieb bloß ein Hauch übig, während das Gewürzbrotaroma des Aventinus einen fast erschlug.

Insofern kann ich bestätigen, dass die Wahl der Hefe eine ganz entscheidende ist, und dass gerade die oben genannten, insbesondere auch für viele Weißbiere typischen Aromen sich voll im Brand wiederfinden.

Moritz


[Editiert am 10.1.2014 um 07:56 von Bierjunge]



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Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren werden.
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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 10.1.2014 um 08:12  
Zum Maischprogramm: wenn man Hefe mit Amyloglucosidase verwendet, reicht eigentlich eine vorgeschaltete "Verzuckerungsrast", da die Amyloglucosidase Dextrine zu Glucose abbaut.
Die Bereitung einer Maische für Kornbrand mit techn. Enzymen wird hier beschrieben.
Das dort zur Verzuckerung (diesmal im Wortsinne) verwendete Präparat (VZ) enthält noch eine α-Amylase.
Beim absteigenden Temperaturverlauf bleiben diese Enzyme auch während der Gärung aktiv, da nicht gekocht wird.
Ob das Verfahren bei der Maischebereitung für Whisky ähnlich ist, weiß ich nicht. :redhead:

Eine interessante Quelle für div. Brennereihefen ist auch der Shop von Geist-im-Glas.

Uwe
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 10.1.2014 um 09:03  

Zitat:
Die Bereitung einer Maische für Kornbrand mit techn. Enzymen wird hier beschrieben.
Das dort zur Verzuckerung (diesmal im Wortsinne) verwendete Präparat (VZ) enthält noch eine α-Amylase.
Beim absteigenden Temperaturverlauf bleiben diese Enzyme auch während der Gärung aktiv, da nicht gekocht wird.
Ob das Verfahren bei der Maischebereitung für Whisky ähnlich ist, weiß ich nicht.


Das hängt vom Whisky ab. Bei Grain Whiskys (Rohfrucht Whiskys; z.B. zum Verschnitt im Blend) wird das ähnlich gemacht.

Reden wir aber von hochertigeren Whiskys von den Inseln, also von Single Malts, dann werden diese (wie der name eingeltich schon vermuten lässt) aus vermälztem Getreide gewonnen. Im Falle eines Single Malts ist es Gerstenmalz das in einer Destille (örtlich gesehen) gebrannt wurde. Der Vorgang findet dabei in einer einfachen Brennblase statt, einer sog. Still. In den aller meisten Fällen in einem 2 stufigen Schritt (Rauhbrand und Feinbrand) in der Washstill und der Spiritstill.

In sog. Blends (z.B. Johnny Walker) werden verschiedene Single Malts mit Rohfruchtwhisky (Grain) verschnitten. Werden nur Single Malts verschiedener Destillen verschnitten, spricht man von Vatted.

Darum ging es zwar nicht, aber wenn ich schon dabei bin, dann auch noch gleich die anderen "Qualitätsstufen":

In einem "normalen" Single Malt ohne Altersangabe, muss der Whisky in der EU mindestens 3 Jahre gelagert worden sein. Dabei werden verschiedene Fässer verschiedener Jahrgänge einer Brennerei verschnitten.

In einem single malt mit Altersangabe werden verschiedene Fässer einer Brennerei verschnitten, wobei das jüngste Fass den Alterangaben entsprechen muss.

In einem single malt mit Jahreszahl, einem sog. vintage, werden verschiedene Fässer eines Jahrganges verschnitten.

In einer single malt einer sog. single barrel Abfüllung wird der Whisky eines einzigen Fasses abgefüllt. Meist wird hier die Fassnummer angegeben. Das ist deshalb so aussergewöhnlich, da es sehr selten vorkommt, das sich der Whisky eines einzigen Fasses so "rund" entwickelt das er ohne Verschnitt "trinkbar" ist.

Es gibt noch sog. "lost barrel" oder "forgotten barrel" Abfüllungen. Das ist aber eigentlich keine eigene "Qualitätsstufe". Es handelt sich dabei um Fässer, die nach langer Zeit (teilweise über 50 Jahre) irgendwo im Lager gefunden werden. Hat man nun besonders viel Glück, ist die Qualität auch noch so gut das es eine "sinlge barrel" Abfüllung werden kann. Die Bezeichnung ist aber eher Werbung.

Sollte man sich also zu einer Qualitätshitparade "hinreissen" lassen sehe diese so aus:
1.) Single Barrel
2.) Vintage
3) Single Malt mit Altersangabe
4.) Single Malt ohne Altersangabe
5) Vatted
6) Blend

Warum das Alter eine so Große Rolle spielt ist der sog. Angel's Share. Ein Fass verliert pro Jahr bis zu 3% an Volumen durch Verdunstung. In Schottland darf dieses fehlende Volumen nicht wieder aufgefüllt werden. Das führt dazu das der verbleibende Inhalt aufkonzentriert wird. Logischer Weise ist das aber auch mit ein Grund warum sehr alte Whiskys eben auch sehr teuer sein können.

Ein weitere Besonderheit ist, Whisky wird mit ca. 65- 70 Vol. % Alkohol im Fass gelagert. Im Normalfall wird er aber vor der Abfüllung auf trinkstärke (um die 40%) verdünnt. Wird er nicht verdünnt, spricht man von "cask strenght".

Die letzten beiden Punkte erklären auch warum es absolut sinnlos ist Whisky in der Flasche weiter zu lagern. Ich erlebe es immer wieder das mit Leute Ihre vermeindlichen "Schätze" zeigen, die bereits der Opa gekauft hat. Im besten Fall schmeckt der Whisky genau so wie in der Opa vor 60 Jahren eingelagert hat.

Gruß

Jan
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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 10.1.2014 um 09:19  
Jan, woran machst Du denn Qualität fest? Warum sollte z.B. eine beliebige Single-Barrel-Abfüllung eine bessere Qualität als ein guter Blend haben?
Das das Handling aufwändiger und damit teurer ist, je kleiner die Auflage wird, ist mir schon klar, aber mit Qualität hat das m.M. nichts zu tun.


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Gruß vom Berliner
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Pipipedia
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red_folder.gif erstellt am: 10.1.2014 um 09:31  
Ich habe noch keinen Whisky hergestellt, es ist aber ein Zukunftsprojekt. Daher habe ich mir 2 Bücher gekauft:

1. Whisky selbstgebrannt von Peter Jäger:

Kann ich absolut nicht weiterempfehlen. Auf den Brennvorgang wird kaum eingegangen( "Wer hobbymässig Whisky brennen will, sollte bereits Erfahrung als Kornbrenner mitbringen, zumindest jedoch schon Obst destilliert haben"). Er schreibt nur von Backhefe :puzz: , Er schreibt nur von 220l Fässern, die für den Hobbybereich doch ein bisschen zu groß sind, Es wird kein Rezept beschrieben,. .... FINGER WEG!

2. Handbuch für Hobby-Whiskybrenner: Whisky brennen als Hobby von Dirk Gasser

Sehr empfehlenswert: Es werden viele Maischprogramme beschrieben, Hefeempfehlungen (Obergärige Bierhefe wird empfohlen, keine Turbohefe verwenden!), Der Brennprozess, die Brennanlage, Brau und Brennprotokolle, Bezugsquellen für kleine Fässer, alternativ die Verwendung von Holzchips, ... Dieses Buch lässt kaum Fragen offen.

Zum Thread möchte ich noch näher auf die Fässer eingehen:
Wenn ich mal Whisky brenne, dann kaufe ich mir ein kleines Fass, welches aus gebrauchten großen Fässern hergestellt wird: shop

Im Buch von Dirk Gasser wird darauf hingewiesen, dass der Whisky in den kleinen Fässern viel mehr Holzkontakt hat. Auch wenn Whisky per Definition 3 Jahre lagern muss um sich so nennen zu dürfen, so ist bei diesen kleinen Fässern schon nach mehreren Monaten ein brauchbarer Whisky zu haben. 3 Jahre würden zu viel Aroma in den Whisky bringen. Auch ist der Angel Share bei den kleinen Fässern höher als 2-3% und auch das ist ein Grund warum man sich im Hobbybereich nicht auf die 3 Jahre festlegen sollte.

Viel Erfolg!!
Philipp


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red_folder.gif erstellt am: 10.1.2014 um 09:45  
Danke euch allen für die hilfreichen Antworten und Links!

Moritz' Beitrag lässt mich wieder eher zur Bierhefe tendieren. Dass das Hefearmoma in den Brand übergeht sehe ich damit auch als erwiesen an, aber von welcher Hefe das Aroma stammen soll weiß ich noch immer nicht...

Das ganze wird wohl eine Bauchentscheidung werden. Ich werde auch noch ein paar englischsprachige Seiten durchforsten und dann die Hefe mit den meisten positiven Bewertungen einsetzen.

www.homedistiller.org bzw. das Forum dort ist übrigens sehr interessant, auch wenn mir die Fülle an Informationen noch etwas zu schaffen macht.


Jan,
das ganze geht ja jetzt schon eher in Richtung Lagerung. Unser Whisky hat als Vorbild schon die Insel-Single Malts, allerdings will ich mir nicht anmaßen ihn so zu nennen. Zum einen weil er in Österreich wohl kaum zum Scotch wird und zum anderen weil ich mit meiner geplanten Glas-Lagerung wohl bestenfalls in die Nähe solcher Whiskys kommen werde.


Philipp,
schön, dass du es auch versuchen willst! Das Buch von Dirk Grasser habe ich auch bestellt, das sollte bald ankommen. Ich glaube Uwe hat einmal vor dem Jäger-Buch gewarnt, zum Glück habe ich darauf gehört.

Den Link zu den verkleinerten Fässern kenne ich, vielleicht lasse ich mich auch wirklich zu einem Kauf hinreißen...

Schöne Grüße,
Gustl
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Bierjunge
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red_folder.gif erstellt am: 10.1.2014 um 09:49  

Zitat:
Ausgangspunkt meiner Überlegungen war ein - schon älterer - Beitrag hier im Forum, dass bestimmte Geschmacksstoffe des Whiskys nur von bestimmten Bierhefen erzeugt werden. Diese spezifischen Gärnebenprodukte sind unter anderem Isoamyl-Acetat, 4-Vinylguajacol und 4-Vinylphenol. Zwingend ist dafür eine obergärige Hefe zu verwenden.

Nochmal zur Hefe:
Wie wäre es denn dann damit, z.B. eine Trappistenhefe zu verwenden?
Die kommt zum einen mit sehr hohen Alkoholgraden zurecht, und erzeugt zum anderen gerade diese nelkig-pfeffrig-phenolischen Nebenaromen, wie sie auch in manchen Weißbieren vorkommen.

Moritz

PS: Bei Slyrs habe ich neulich das beer kosten dürfen: Die Ähnlichkeit zu einem starken, aromatischen Ale war unverkennbar. Die fehlende Karbonisierung und der fehlende Hopfen irritieren zwar etwas, aber durchaus trinkbar!


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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 10.1.2014 um 10:02  

Zitat von Berliner, am 10.1.2014 um 09:19
Jan, woran machst Du denn Qualität fest? Warum sollte z.B. eine beliebige Single-Barrel-Abfüllung eine bessere Qualität als ein guter Blend haben?
Das das Handling aufwändiger und damit teurer ist, je kleiner die Auflage wird, ist mir schon klar, aber mit Qualität hat das m.M. nichts zu tun.


Deshalb schrub ich ja Qualitätsstufen in Anführungszeichen.

Wobei dein Vergleich kein guter ist. Geht es um die reine Qualität, wird jede single barrel Abfüllung besser sein als jeder Blaend. Ich rede jetzt nicht vom Geschmack. Jede Single Barrel Abfüllung muss natürlich ein Single Malt sein. D.h. Qualitativ kommt hier Malz zum Einsatz und eben keine Rohfrucht, wie im Grain Anteil des Blendes. Ein Single Malt wird zudem im Potstillverfahren min. zweimal gebrannt, der Grainanteil wird über eine Kolone produziert.

Hättest du nicht genau dieses Beispiel gewählt, würde ich dir recht geben, das es wohl eher nicht die Qualität, sondern die "Aussergewöhnlichkeit" ist, die sich steigert. Es kommt in der Brennerei eben nicht so häufig vor das ein einziges Fass so rund und ausgewogen reift das man es als Single Barrel abfüllen kann. Bei Single Malt kann ich aus einer schier endlosen Zahl an Fässern wählen um den Geschmack abzurunden.

Gruß

Jan
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red_folder.gif erstellt am: 10.1.2014 um 10:25  
Ja, eins zu weit gegriffen.
Ich als seltener Whisky-Trinker kann die Außergewöhnlichkeit bestimmt nicht gebührend würdigen und verlasse mich daher lieber auf den Master Blender.


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Gruß vom Berliner
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 10.1.2014 um 10:29  

Zitat von Berliner, am 10.1.2014 um 10:25
Ja, eins zu weit gegriffen.
Ich als seltener Whisky-Trinker kann die Außergewöhnlichkeit bestimmt nicht gebührend würdigen und verlasse mich daher lieber auf den Master Blender.


Ja, man muss schon ne ziemliche Schraube locker haben um sich z.B. von einer Destille den 8 jährigen (den es so gar nicht zu kaufen gibt), den 12 Jährigen, den 16 Jährigen, den 18 Jährigen und den 24 Jährigen zu kaufen um die Entwicklung zu erschmecken..... Aber muss man nicht im Allgemeinen eine Schraube locker haben wenn man ein Hobby intensiv betreibt?

Gruß

Jan
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red_folder.gif erstellt am: 10.1.2014 um 10:47  
Moin

habe auch noch Saftspirit Malt von Fermentis liegen (500 Gr.)
gebe da gerne was von ab 100 Gr. 8,00€ plus Versand

MfG

Simon


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Zitat:
Safspirit Malt is recommended for craft distilling of Scotch t ype whiskies as well as bourbons

Das hört sich doch auch recht gut an!

Aber es bleibt noch immer die große Frage:
- Safspirit Malt?
- Die "Whiskyhefe" aus dem Shop?
- eine normale Ale Hefe?
- Oder doch eine Trappistenhefe?

Ich muss heute dringend noch mit meinen Kollegen reden...


Simon, ich habe irgendwo gelesen, dass es von Brewferm auch stark getorftes Malz gibt, weißt du hier mehr darüber? Im Shop ist nur das wenig getorfte.



Zitat von JanBr, am 10.1.2014 um 10:29
Aber muss man nicht im Allgemeinen eine Schraube locker haben wenn man ein Hobby intensiv betreibt?

Spätestens wenn man zum Whisky Brennen anfängt glaube ich das auch!

Gustl
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Moin,

von Brewferm/Brouwland gibt es nur wenig peated.
aber von Castle gibt es
5 PPM /wenig Peated
20 PPM / Peated
30 PPM / Heavy Peated

Findest du hier

MfG

Simon


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Alles klar, dann habe ich Castle gemeint.

Gibt es das auch in 25 kg Säcken?

Gustl
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