Senior Member Beiträge: 284 Registriert: 26.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.10.2011 um 20:33 |
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Servus zusammen!
Ich bin zwar schon einige Sude mit einer Kombirast gefahren - weils so im
Rezept stand, kapiert hab ichs nicht: Was macht den Unterschied aus zum
"normalen" Infusionsverfahren mit 3 Rasten? Geschmacklich,
verzuckerungstechnisch, schaummäßig? Und wenn kein Unterschied ist, warum
tun wir uns aufheizen - rasten, aufheizen - rasten, aufheizen - rasten an
und machens nicht wie die Amis: einmaischen - eineinhalb Stunden
Nasenbohren - abmaischen???
daSweet - mit 3 Fragezeichen überm Kopf ...
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Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.10.2011 um 22:10 |
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Ich hab mich während meiner USA-Zeit bekehren lassen und mach, außer beim
Weizen und Roggen wegen der 42c-Rast, nur noch Kombirast. Dazu oft eine
Dekoktion um auf Abmaischtemperatur zu kommen oder ich geb gleich 78c
heisses Wasser drauf. Die Eiweisrast braucht man heutzutage nicht mehr und
die Verzuckerung läuft bei einer Kombirast genauso gut wie bei 2 Rasten.
Gruß Hotte
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 141 Registriert: 8.8.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.10.2011 um 09:02 |
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Ich denke der Unterschied besteht darin, dass die Kombirast eine bewährte
bequemere Methode ist, wogegen die "normalen" Rasten den Geschmack/die
Vollmundigkeit des Bieres besser in eine bestimmte Richtung drängen können.
Bei der Kombirast arbeiten die Enzyme mehr oder wenig gleich gut, während
man beim "normalen" Rasten meiner Meinung nach viel besser steuern kann,
wann welches Enzym für wie lange tätig ist.
____________________
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Antwort 2 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 12.10.2011 um 12:11 |
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Das sehe ich genau so, ohne jemals mit einer Kombirast gebraut zu haben.
Aber genau die von Dir angesprochenen Punkte der besseren Steuerung haben
mich davon abgehalten, eine solche Kombirast mal zu testen. Da gibt es ja
(wie ich den ganzen diesbezüglichen Berichten entnehmen konnte) schon
signifikante Unterschiede, wenn man nur knapp 2°C abweicht. Da lobe ich mir
doch die größeren Freiheitsgrad von 5°C bei „normaler“ Rastführung. Da weiß
ich ganz genau, was hinterher dabei rauskommt. Bei der Kombirast scheint
mir das nicht immer so möglich zu sein.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 675 Registriert: 25.10.2010 Status: Offline
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erstellt am: 12.10.2011 um 15:09 |
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In den meisten Fällen mache ich auch eine Kombirast. Mit der Steuerung der
Temperatur hat Michael schon recht. Wenn man DIE aber im Griff hat, kann
man die Arbeit der Amylasen m.E. genauso gezielt steuern (mglw. sogar
besser?) - und zwar nicht über die Zeit (die ist konstant und das macht es
uns faulen Brauern sehr einfach), sondern über die Temperatur.
Viele Grüße
Sandro
____________________
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.10.2011 um 23:12 |
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Meiner Erfahrung nach hat aber auch die Hefesorte, -vitalität und -menge
einen mindestens genauso großen Einfluss auf den Vergärgrad und damit die
Vollmundigkeit, als eine unterschiedliche Temperaturführung beim Rasten
oder die Schüttung.
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 267 Registriert: 29.6.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.10.2011 um 09:31 |
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Tschau Bierfreunde
Ich braue sehr viel mit dieser Kombirast. Ales, Stouts, Porter, alles Biere
die immer eine gewisse Vollmundigkeit aufweisen, weil es garantiert
nichtvergärbaren Zucker enthält.
Ich braue mit den Braumeistern und diesen Dingern ist es egal ob
aufsteigende Infusion oder eben die Kombirast gefahren wird. Ich bin
Überzeugt, dass so der original englische Ale Geschmack besser nachgebildet
wird. Allerding für Kölsch, Lager, Pils etc. würde ich nicht diese Methode
einsetzen.
Kurzum, ich kann diese Methode sehr empfehlen.
Gud Sud
Üelu
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.10.2011 um 10:08 |
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Sagen wir mal so: Jeder Bierstil hat neben den typischen Hopfen, Hefe und
Malzsorten(und Ionenprofil des Brauwassers) eben auch ein typisches
Maischeverfahren.
Ich mach die Kombirast bei Ales auch sehr gerne. Einziger Nachteil ist,
dass da das Brauen fast schon wieder langweilig wird.
Ich fänd´s schon mal spannend, wenn Michael mal einen Versuch starten
würde, der kennt ja seine Rezepte sehr gut und könnte eine gute Aussage
machen.
Stefan
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.10.2011 um 10:42 |
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Ich finds jetzt nicht so spannend, wenn man 1
oder 2 mal den Temperaturregler etwas erhöht. Da find ich ein Rührwerk
langweiliger
Zitat: | Jeder Bierstil hat neben
den typischen Hopfen, Hefe und Malzsorten(und Ionenprofil des Brauwassers)
eben auch ein typisches Maischeverfahren.
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Das seh ich in etwas auch, aber ich hab
trotzdem mit einer untypischen Kombirast für ein UG-Kupfer einen ganz guten
Platz bei den HHBT dieses Jahr belegt.
Gruß Hotte
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Antwort 8 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.10.2011 um 13:07 |
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Die Kombirast ist im "Fahrenheit"-Raum ja weiter verbreitet. Hier sieht man
auch deutlich die Auswirkungen der unterschiedlichen Rasttemperaturen...
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 9 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 13.10.2011 um 13:31 |
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Wobei:
68°F = 20°C
104°F = 40°C
122°F = 50°C
140°F = 60°C
150°F = 65°C (trocken)
154°F = 68°C (medium)
158°F = 70°C (süß)
162°F = 72°C
168°F = 76°C
174°F = 79°C
212°F = 100°C
[Editiert am 13.10.2011 um 14:10 von Berliner]
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 10 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.10.2011 um 13:39 |
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jepp...und genau so würde ich es, nach meinen bisherigen Erfahrungen mit
der Kombirast auch unterschreiben! 66 oder 67° sind nach meinem Geschmack
zu trocken und ich würde jetzt immer auf die 68° gehen.
Für ein geplantes Mild Ale (wenig Alkohol aber Restsüß) werde ich eine 70°
Kombirast probieren..
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 11 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 13.10.2011 um 14:02 |
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Ich frage mich in diesem Zusammenhang aber immer noch, wie Ihr die recht
enge Rampe von 2°C so genau einhalten könnte in der Maischepampe?
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.10.2011 um 14:10 |
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Immer gut Rühren und bei Bedarf Heizen?
Stefan
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Antwort 13 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.10.2011 um 14:15 |
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Optimal ist Bottichmaischen in einem sehr gut isolierten
Maisch-und-Läuterbottich. Einmaischen bei 55° für Eiweißrast (sofern
nötig). Dann zubrühen von kochenden Wasser auf die Kombirast. Idealerweise
ist dann noch Platz für einen letzten Guss für die Abmaischtemperatur. Es
geht aber auch Batch Sparging.
Einfacher geht es eigentlich nicht und umrühren ist auch nicht all zu viel
nötig...
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 14 |
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Senior Member Beiträge: 326 Registriert: 25.8.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.10.2011 um 14:20 |
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Bezüglich Temperatur bin ich flexibel genug. Die Maische bleibt ja sicher
eine Stunde um diese Temperaturen. Ich strebe jeweils 66°C an, wobei am
Anfang sind's eher 68°C und gegen Schluss bei 64°C. Wenn's drunter fällt,
wird nachheizt. So stimmt das Mittel in etwa und das Bier ist noch nie
schlecht rausgekommen.
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 611 Registriert: 5.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.10.2011 um 14:36 |
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Ist das bei einer Kombirast nicht eine riskante
Temperatur, da doch ab ca. 70 Grad die β-Amylase inaktiviert wird?
Gruß
Karl
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Antwort 16 |
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Senior Member Beiträge: 284 Registriert: 26.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.10.2011 um 15:11 |
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BrewMometer:
Weiß wer, was M.O. und Spg beim Läutern heißt?
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Antwort 17 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.10.2011 um 15:16 |
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Das ist wohl die Temperatur beim Abmaischen und die des Nachgusses.
Stefan
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Antwort 18 |
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Senior Member Beiträge: 284 Registriert: 26.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.10.2011 um 15:20 |
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Danke, Stefan! Hätt ich auch selber draufkommen können
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Antwort 19 |
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Senior Member Beiträge: 311 Registriert: 5.1.2009 Status: Offline
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erstellt am: 13.10.2011 um 15:21 |
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Zitat: | Weiß wer, was M.O. und
Spg beim Läutern heißt? |
Mash Out, also Abmaischtemperatur und Sparge, also Temp. des
Anschwänzwassers.
Die Betaamylase macht 70 Grad schon noch mit, aber eben wird die
Alphaamylase favorisiert. Eine so hohe Temperatur sollte aber dann schon
nur für Biere mit tiefer Stammwürze (sicher unter 11) eingesetzt werden. So
bekommen diese eigenltich dünnen Biere genügend Körper und Dextrine und
wirken dann nicht leer. Also je nach Vergärgrad der Hefe und Anteil an
Caramalzen - das muss man auch mit einbeziehen. Vor allem für britische
Biere ist das geeignet - Scottish Ales, eventuell auch Milds oder gar für
Bitters. ____________________ www.brauerei-dagmersellen.ch
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Antwort 20 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.10.2011 um 17:19 |
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Die letzten Sude habe ich alle mit der Kombirast gemacht. So wohl ober als
auch untergärig. Zuerst noch in der Sudpfanne eingemaischt bei 61°. Ergibt
57° Dann eine Stunde Rast bei 65° bis 68° (mit ein oder 2 mal aufheizen),
und 10 min bei 76°.
Der letzte Sud war dann Im 38er Thermoport. Der hat die Maische 1 Stunde
lang bei der gewünschten Temperatur gehalten. Nicht optimal dabei waren nur
die ca 4l, die unter dem Lochblech verschwinden. Die muss man einberechnen.
Dafür habe ich aber auch schon eine Lösung. Außerdem kann man mit heißem
oder kalten Wasser noch nachhelfen.
Der nächste Sud wird wieder in der "Mashtun" gemacht.
Gruß
Peter
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Antwort 21 |
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Posting Freak Beiträge: 511 Registriert: 10.6.2009 Status: Offline
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erstellt am: 13.10.2011 um 18:37 |
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Hallo Michael
Ich zitire die BYO: Zitat: | But with good insulation, there will be no need to add heat to
a single infusion mash . . .... As you check the mash temperature over a
typical 90-minute mash, you’ll find that a 5-gallon batch will typically
only lose three or four degrees F., even outside on a cool day.
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http://www.byo.com/stories/projects-and-equipme
nt/article/indices/29-equipment/1169-more-gear-for-beer
Zwei Grad Celsius sind daher zulässig. Das wichtigste ist aber, dass der
Prozess wiederholbar ist und, dass man immer alles gleich macht. Dann kann
man seine Rezepte optimieren, z.B die Anfangstemperatur der Maische oder
die Schuttung anpassen. Das muss man glaube ich auch beim mehrstufigen
Verfahren machen, wenn man ein Rezept das erste mal braut.
Gruss,
BE, der fleissig im Thermoport maischt!
[Editiert am 13.10.2011 um 18:39 von BlaueEule]
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Antwort 22 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.10.2011 um 19:03 |
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Was ist da genau das Problem?
Da wird halt die Maische etwas dicker, oder?
Stefan
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Antwort 23 |
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Gast
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erstellt am: 13.10.2011 um 19:28 |
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Hallo,
mit der Kombirast hab ich nur beste Erfahrungenen. Meine 3 letzten Sude
waren alle im mash-tun-Verfahren im
25 l - Thermoport ( der übrigens in 90 Minuten kaum Temperatur abgibt )
:
aus dem Protz / Wheeler:
das Arkell´s mash tun mild ( 12 Flaschen + 5 galllon Keg seit 3 Wochen
im "Ausschank" )
das Bateman´s XXXB ( vor 5 Tagen in die Kaltreifung gegangen )
Eigenkreation :
Single hop ( Pacific Jade Dolden ) red Imperial IPA ( vorgestern auf
Flasche geschlaucht - 9,3 % ABV )
@ René :
Alle Rezepte im Protz/Wheeler für milds / dark milds haben eine
Maischtemperatur von 63 % - mein Arkell - clone ist sehr "nussig", alles
andere als knochentrocken und schon gar nicht flach - sonst sind die
Rezepte alle mit 65/ 66 / 67 Grad für mindestens 90 Minuten ....
... 70 Grad tauchen da überhaupt nicht auf ....
Gruß
Jürgen
[Editiert am 13.10.2011 um 19:29 von Westvleteren12]
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