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Autor: Betreff: Bier aus 100% Pilsener Malz
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tk2710
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red_folder.gif erstellt am: 15.4.2012 um 13:54  
Hallo Braugemeinde,

da ich nicht so viele Malzsorten bevorraten will, wollte ich mal wissen , ob man als Schüttung aus 100% Pilsener Malz auch ein gut schmeckendes Bier brauen kann? Oder sollte man besser 100% Wiener Malz nehmen oder doch besser eine Mischung aus 2 bis 5 Malzsorten. :)

Besten Dank für eure Antworten.
Gruß Thomas
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Advanced
Beiträge: 1442
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 15.4.2012 um 13:57  
Hey,
Ich würde dir schon raten ein paar Malze auf Lager zu haben.
Pilsener Malz
Wiener Malz
(Optional Münchener Malz)
Weizenmalz (Wenn du mal ein Weizen brauen möchtest)
Damit sollten sehr viele Rezepte möglich sein. Schau dich mal in der Rezeptdatenbank oder auf maischemalzundmehr.de um umzuschauen welche Bierstile welche Malzsorten benötigen.
Spezialmalze kann man entsprechend für den Sud in kleineren Mengen kaufen. Du kannst prinzipiell auch für jedes Bier die entsprechende Malzbestellung/Hefe bestellen, kommt dann halt teurer.

Wie weit bist du denn, mit welcher Anlage braust du, welche Ausschlagmenge benötigst du und wie oft willst du im Jahr/Monat brauen, hast du eine Malzmühle?

Gruß,
Fabian


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red_folder.gif erstellt am: 15.4.2012 um 13:59  
Hallo,
Pilsner Malz kannst du bis zu 100% als Schüttung nehmen.

Es ist das hellste Malz und wird nur in sehr hellen Bieren ohne andere Malze verwendet.
Es ist sehr enzymreich und hat den höchsten Extraktgehalt.

Gruß
Reinhard
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Moderator
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 15.4.2012 um 14:00  
Es kommt ganz drauf an, was für Bier Du brauen willst.
Wenn es eher Richtung Pilsener Art geht, dann geht das schon, Du darfst dann halt keine großen Malzaromen erwarten.
100% Wiener Malz gefällt mir persönlich besser, das geht dann eher so Richtung Oktoberfestbier, malziger, kräftiger in der Farbe.
Wenn Du Dir Münchner und Pilsner Malz hertust, kannst Du variieren, in dem Du den Münchner Malz Anteil entsprechend veränderst.

Stefan
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tk2710
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red_folder.gif erstellt am: 15.4.2012 um 14:15  
Hallo,
also gebraut wird in einem Einkocktopf mit Rührwerk, so ca. alle 1-2 Monate. Eine Malzmühle ist auch vorhanden. Habe auch bis jetzt mein Malz, je nach Rezept, pro Sud bestellt. Meine Überlegung kommt da her, dass ich bei Donau Malz, Malz in Säcken zu 50 KG für 39 Euro bekommen könnte. Das Problem ist nur, dass pro Sorte min. 50 KG abgenommen werden müssen.
Gruß Thomas
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uckel
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red_folder.gif erstellt am: 15.4.2012 um 14:36  
Wenn Du gerne Pils, oder Kölsch trinkst, kann es noch sinnvoll sein 50 KG Pilsner zu kaufen. Würde dir dann eine Luftdichte Lagertonne empfelen.
Die anderen Malzsorten kannst du dann ja Kiloweise kaufen.

78 Cent/ Kilo sind ja schon ganz gut.


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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 15.4.2012 um 14:47  
Eben, nimm halt den 50er Sack Pilsner und bestell halt deine Cara- oder Farbmalze nach wie vor kiloweise.

Nur mit Pilsner kannst du im Grunde schon ne ganze Mange machen, ohne auch nur ein Kruemmel anderes Malz.

Bei dem Preis wuerde ich aber gar nicht so lange ueberlegen....

Gruss

Jan
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Brauwolf
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red_folder.gif erstellt am: 15.4.2012 um 16:47  
Ich halte es auch so wie von Jan vorgeschlagen und fahre sehr gut damit. Einen Jahresvorrat Pilsener im Sack und von den Cara-, Farb- und Spezialmalzen quer durch die Palette je ein Kilo. Das kostet nicht die Welt, nimmt kaum Platz weg und (vor allem mit der eigenen Mühle) ist jederzeit spontanes Brauen möglich. Wiener und Münchner je 2 Kilo fressen auch kein Brot und so sind 80% aller gängigen Rezepte abgedeckt.
Ebenso verfahre ich mit Hopfen: 250g Magnum als Haushopfen und 3 - 4 verschiedene Aromahopfen zur Auswahl je 100g. Trockenhefen 3 Sorten, je drei Tütchen, mehr braucht es nicht.

Wenn jetzt noch Wasser aus der Leitung kommt und die Stromrechnung bezahlt ist, kann gebraut werden.

Cheers, Ruthard


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tk2710
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red_folder.gif erstellt am: 15.4.2012 um 17:38  
Hallo Ruthard,
das höhrt sich ja gut an, werde ich wohl aus so halten. Wie lagerst du denn dein Malz und den Hopfen? Verwendest du die Hefe mehrmals oder nimmst du jedesmal ein neues Tütchen?
Gruß Thomas
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Brauwolf
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red_folder.gif erstellt am: 15.4.2012 um 19:15  
Die Sackware fülle ich in luftdicht verschließbare Plastikfässer um, die Kiloportionen Malz passen ziemlich genau in die 1,8 Liter Einmachgläser von Ikea. Die vakuumierten Silberpacks vom Hopfen schneide ich schräg so an, dass ich sie wieder mit Clipverschlüssen zumachen kann und lagere sie im Kühlschrank. Brautermine versuche ich so zu legen, dass ich an drei Wochenenden hintereinander brauen kann. Während die Würze kocht, schlauche ich das Bier von der Vorwoche und gebe dann die abgekühlte Würze direkt in den Gärbottich mit der gebrauchten Hefe. Ich nenne das fliegende Gärung - ich weiß, dass das hier jemand nicht gerne hört :D -, der offizielle Ausdruck heißt "drauflassen". Mehr als drei mal hintereinander habe ich mich bisher aber nicht getraut. Ach ja, ich braue dann von hell nach dunkel, also erst ein Helles, dann was Braunes und zum Schluß das Schwatte.

Cheers, Ruthard


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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 16.4.2012 um 00:59  

Zitat:
dass das hier jemand nicht gerne hört


Wer denn? :o

Jan
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uckel
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red_folder.gif erstellt am: 16.4.2012 um 08:52  

Zitat von JanBr, am 16.4.2012 um 00:59

Zitat:
dass das hier jemand nicht gerne hört


Wer denn? :o

Jan


Ist doch egal, meint dieser jemand bestimmt auch nicht böse. Fachvokabel: Drauflassen, Brauwölfisch: Fliegende Gärung

Auf der einen Seite sollte man gewisse Begriffe "drauf" haben, allerdings finde ich letzteres lustiger.

Zudem ist "drauflassen" auch schwer einzusehen. Was lässt man drauf? Vielmehr kippt man etwas neues auf etwas altes. Wie beim Eishockey, alter Spieler raus, neuer auf die Hefe, ähh Eis.


[Editiert am 16.4.2012 um 08:57 von uckel]



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red_folder.gif erstellt am: 16.4.2012 um 09:05  
Fliegende Gärung ist dann aber auch schwer einzusehen...bei mir steht der Gäreimer meist am Boden.
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uckel
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red_folder.gif erstellt am: 16.4.2012 um 09:14  
Während des Einkippen fliegt die Hefe bereits in den neuen Gerstensaft;)


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red_folder.gif erstellt am: 16.4.2012 um 13:03  
Vielleicht ist Ruthard --- Pilot ?


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red_folder.gif erstellt am: 16.4.2012 um 14:16  

Zitat von uckel, am 16.4.2012 um 08:52
Zudem ist "drauflassen" auch schwer einzusehen. Was lässt man drauf? Vielmehr kippt man etwas neues auf etwas altes. Wie beim Eishockey, alter Spieler raus, neuer auf die Hefe, ähh Eis.


Hallo!
Es gibt hier einen entscheidenden Unterschied. Das was du meinst, ist "drauf lassen", der Fachbegriff heisst aber "drauflassen". Das Erste bedeutet, etwas nicht ab zu nehmen (den Deckel auf dem Glas drauf lassen), das Zweite aber eine Flüssigkeit auf eine andere Substanz/Flüssigkeit fliessen lassen. Ist das Gleiche wie bei "ab lassen" (den Deckel ab lassen) und "ablassen" (Das Öl aus dem Motor ablassen). Von daher ist die Bezeichnung "drauflassen" nicht nur sinnvoll, sondern auch nachvollziehbar.
Hingegen klingt fliegende Gärung für mich eher danach, dass man die in der Luft fliegende Hefe benutzt um zu vergären (glaube spontane Vergärung ist der richtige Begriff dafür).

Ciao Basti


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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 16.4.2012 um 14:20  
Au ja: Anstellen während des Fliegens! :D
So könnte man ein APA machen, ein "Airborne Pale Ale"! ;)

Uwe


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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 16.4.2012 um 15:23  

Zitat von Uwe12, am 16.4.2012 um 14:20
Au ja: Anstellen während des Fliegens! :D
So könnte man ein APA machen, ein "Airborne Pale Ale"! ;)

Uwe


Da kannste aber mal einen drauf lassen!

Stefan
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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 16.4.2012 um 15:28  
> Da kannste aber mal einen drauf lassen!
...da kam mir beim "drauflassen" auch in den Sinn! :D

Uwe


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red_folder.gif erstellt am: 16.4.2012 um 16:20  
Viele Begriffe aus dem Brauwesen stammen aus einer Zeit, als die mikrobiologischen Vorgänge bei der Bierwerdung noch unbekannt waren. Beim Erlaß des so genannten Reinheitsgebots 1516 war die Hefe noch unerwähnt, man wusste aber, dass ein Sud schneller in die Gänge kommt, wenn man von dem grauen Zeug aus dem Sud vorher was im Bottich gelassen hat. Brauereien neben einer Bäckerei liefen besser und viele Bäcker haben auch erfolgreich gebraut. Wer kennt ihn nicht, den Spruch: "Heute back' ich, morgen brau' ich und übermorgen mach' ich der Königin ein Kind!". Vieleicht läßt sich der Begriff des "Drauflassens" auch von da ableiten.

Cheers, Ruthard


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Zitat von Brauwolf, am 16.4.2012 um 16:20
"Heute back' ich, morgen brau' ich und übermorgen mach' ich der Königin ein Kind!". Vieleicht


Hab garnicht gewusst, dass das Rumpelstilzchen so ein Player war, ich dachte eher es ginge Richtung Diebstahl :D

sry für offtopic ^^


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Brauwolf
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red_folder.gif erstellt am: 16.4.2012 um 16:59  

Zitat von Bierhias, am 16.4.2012 um 16:25

Zitat von Brauwolf, am 16.4.2012 um 16:20
"Heute back' ich, morgen brau' ich und übermorgen mach' ich der Königin ein Kind!". Vieleicht


Hab garnicht gewusst, dass das Rumpelstilzchen so ein Player war, ich dachte eher es ginge Richtung Diebstahl :D

sry für offtopic ^^

Die Geschichte des Bieres ist eine Geschichte voller Missverständnisse und vieles muss vielleicht neu geschrieben werden, - wer weiß, wer weiß :P


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smilies/tongue.gif erstellt am: 16.4.2012 um 17:21  
Hallo Ruthard,

mußte gestern mit meiner Tocher Rumpelstilzchen schauen. Da ging der Spruch etwas anders:

"Heute back ich, morgen brau ich, übermorgen hol ich der Königin ihr Kind"

Egal, ist doch fast das selbe :P

Alex
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red_folder.gif erstellt am: 16.4.2012 um 17:37  

Zitat von Alex Schlager, am 16.4.2012 um 17:21
Hallo Ruthard,

mußte gestern mit meiner Tocher Rumpelstilzchen schauen. Da ging der Spruch etwas anders:

"Heute back ich, morgen brau ich, übermorgen hol ich der Königin ihr Kind"

Egal, ist doch fast das selbe :P

Alex

Das war die jugendfreie Version. Ich sag' ja: eine Geschichte voller Missverständnisse.

Cheers, Ruthard


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Gast

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red_folder.gif erstellt am: 24.4.2012 um 10:12  
Hallo Thomas (tk2710),

um auf das Thema zurückzukommen,
aus 100% Pilsener Malz kannst du ganz hervorragend ein obergähriges Helles oder ein untergähriges Pils oder Lagerbier brauen.
Ich habe ab und zu den Eindruck, daß manche Brauer auf "Teufel komm raus" mehrere Malzsorten verwenden wollen.
Teiweise unter 5%. Ob das dann beim Endprodukt noch zu verifizieren ist, wage ich manchmal zu bezweifeln.

Du kannst dich gern an die alte Weisheit "weniger ist mehr" halten und mit einer oder zwei Malzsorten hervorragende Ergebnisse erhalten.

Grüße Peter
Antwort 24
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