Member Beiträge: 73 Registriert: 27.6.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.4.2012 um 13:54 |
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Hallo Braugemeinde,
da ich nicht so viele Malzsorten bevorraten will, wollte ich mal wissen ,
ob man als Schüttung aus 100% Pilsener Malz auch ein gut schmeckendes Bier
brauen kann? Oder sollte man besser 100% Wiener Malz nehmen oder doch
besser eine Mischung aus 2 bis 5 Malzsorten.
Besten Dank für eure Antworten.
Gruß Thomas
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Posting Freak Beiträge: 1442 Registriert: 10.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.4.2012 um 13:57 |
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Hey,
Ich würde dir schon raten ein paar Malze auf Lager zu haben.
Pilsener Malz
Wiener Malz
(Optional Münchener Malz)
Weizenmalz (Wenn du mal ein Weizen brauen möchtest)
Damit sollten sehr viele Rezepte möglich sein. Schau dich mal in der
Rezeptdatenbank oder auf maischemalzundmehr.de um umzuschauen welche
Bierstile welche Malzsorten benötigen.
Spezialmalze kann man entsprechend für den Sud in kleineren Mengen kaufen.
Du kannst prinzipiell auch für jedes Bier die entsprechende
Malzbestellung/Hefe bestellen, kommt dann halt teurer.
Wie weit bist du denn, mit welcher Anlage braust du, welche Ausschlagmenge
benötigst du und wie oft willst du im Jahr/Monat brauen, hast du eine
Malzmühle?
Gruß,
Fabian ____________________ Mein Blog rund ums Bierbrauen!
http://freubreu.wordpress.com/
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 450 Registriert: 24.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.4.2012 um 13:59 |
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Hallo,
Pilsner Malz kannst du bis zu 100% als Schüttung nehmen.
Es ist das hellste Malz und wird nur in sehr hellen Bieren ohne andere
Malze verwendet.
Es ist sehr enzymreich und hat den höchsten Extraktgehalt.
Gruß
Reinhard
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.4.2012 um 14:00 |
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Es kommt ganz drauf an, was für Bier Du brauen willst.
Wenn es eher Richtung Pilsener Art geht, dann geht das schon, Du darfst
dann halt keine großen Malzaromen erwarten.
100% Wiener Malz gefällt mir persönlich besser, das geht dann eher so
Richtung Oktoberfestbier, malziger, kräftiger in der Farbe.
Wenn Du Dir Münchner und Pilsner Malz hertust, kannst Du variieren, in dem
Du den Münchner Malz Anteil entsprechend veränderst.
Stefan
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Antwort 3 |
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Member Beiträge: 73 Registriert: 27.6.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.4.2012 um 14:15 |
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Hallo,
also gebraut wird in einem Einkocktopf mit Rührwerk, so ca. alle 1-2
Monate. Eine Malzmühle ist auch vorhanden. Habe auch bis jetzt mein Malz,
je nach Rezept, pro Sud bestellt. Meine Überlegung kommt da her, dass ich
bei Donau Malz, Malz in Säcken zu 50 KG für 39 Euro bekommen könnte. Das
Problem ist nur, dass pro Sorte min. 50 KG abgenommen werden müssen.
Gruß Thomas
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 1324 Registriert: 19.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.4.2012 um 14:36 |
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Wenn Du gerne Pils, oder Kölsch trinkst, kann es noch sinnvoll sein 50 KG
Pilsner zu kaufen. Würde dir dann eine Luftdichte Lagertonne empfelen.
Die anderen Malzsorten kannst du dann ja Kiloweise kaufen.
78 Cent/ Kilo sind ja schon ganz gut. ____________________ ----------------------------------------------
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.4.2012 um 14:47 |
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Eben, nimm halt den 50er Sack Pilsner und bestell halt deine Cara- oder
Farbmalze nach wie vor kiloweise.
Nur mit Pilsner kannst du im Grunde schon ne ganze Mange machen, ohne auch
nur ein Kruemmel anderes Malz.
Bei dem Preis wuerde ich aber gar nicht so lange ueberlegen....
Gruss
Jan
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 3548 Registriert: 26.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.4.2012 um 16:47 |
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Ich halte es auch so wie von Jan vorgeschlagen und fahre sehr gut damit.
Einen Jahresvorrat Pilsener im Sack und von den Cara-, Farb- und
Spezialmalzen quer durch die Palette je ein Kilo. Das kostet nicht die
Welt, nimmt kaum Platz weg und (vor allem mit der eigenen Mühle) ist
jederzeit spontanes Brauen möglich. Wiener und Münchner je 2 Kilo fressen
auch kein Brot und so sind 80% aller gängigen Rezepte abgedeckt.
Ebenso verfahre ich mit Hopfen: 250g Magnum als Haushopfen und 3 - 4
verschiedene Aromahopfen zur Auswahl je 100g. Trockenhefen 3 Sorten, je
drei Tütchen, mehr braucht es nicht.
Wenn jetzt noch Wasser aus der Leitung kommt und die Stromrechnung bezahlt
ist, kann gebraut werden.
Cheers, Ruthard ____________________ Mein Blog: Brew24.com
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Antwort 7 |
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Member Beiträge: 73 Registriert: 27.6.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.4.2012 um 17:38 |
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Hallo Ruthard,
das höhrt sich ja gut an, werde ich wohl aus so halten. Wie lagerst du denn
dein Malz und den Hopfen? Verwendest du die Hefe mehrmals oder nimmst du
jedesmal ein neues Tütchen?
Gruß Thomas
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 3548 Registriert: 26.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.4.2012 um 19:15 |
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Die Sackware fülle ich in luftdicht verschließbare Plastikfässer um, die
Kiloportionen Malz passen ziemlich genau in die 1,8 Liter Einmachgläser von
Ikea. Die vakuumierten Silberpacks vom Hopfen schneide ich schräg so an,
dass ich sie wieder mit Clipverschlüssen zumachen kann und lagere sie im
Kühlschrank. Brautermine versuche ich so zu legen, dass ich an drei
Wochenenden hintereinander brauen kann. Während die Würze kocht, schlauche
ich das Bier von der Vorwoche und gebe dann die abgekühlte Würze direkt in
den Gärbottich mit der gebrauchten Hefe. Ich nenne das fliegende Gärung -
ich weiß, dass das hier jemand nicht gerne hört
-, der offizielle Ausdruck heißt "drauflassen". Mehr als drei mal
hintereinander habe ich mich bisher aber nicht getraut. Ach ja, ich braue
dann von hell nach dunkel, also erst ein Helles, dann was Braunes und zum
Schluß das Schwatte.
Cheers, Ruthard ____________________ Mein Blog: Brew24.com
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.4.2012 um 00:59 |
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Zitat: | dass das hier jemand
nicht gerne hört
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Wer denn?
Jan
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 1324 Registriert: 19.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.4.2012 um 08:52 |
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Ist doch egal, meint dieser jemand bestimmt auch nicht böse. Fachvokabel:
Drauflassen, Brauwölfisch: Fliegende Gärung
Auf der einen Seite sollte man gewisse Begriffe "drauf" haben, allerdings
finde ich letzteres lustiger.
Zudem ist "drauflassen" auch schwer einzusehen. Was lässt man drauf?
Vielmehr kippt man etwas neues auf etwas altes. Wie beim Eishockey, alter
Spieler raus, neuer auf die Hefe, ähh Eis.
[Editiert am 16.4.2012 um 08:57 von uckel]
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 941 Registriert: 18.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.4.2012 um 09:05 |
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Fliegende Gärung ist dann aber auch schwer einzusehen...bei mir steht der
Gäreimer meist am Boden.
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 1324 Registriert: 19.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.4.2012 um 09:14 |
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Antwort 13 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.4.2012 um 13:03 |
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Vielleicht ist Ruthard --- Pilot ?
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 532 Registriert: 30.12.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.4.2012 um 14:16 |
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Zitat von uckel, am 16.4.2012 um
08:52 | Zudem ist "drauflassen" auch schwer
einzusehen. Was lässt man drauf? Vielmehr kippt man etwas neues auf etwas
altes. Wie beim Eishockey, alter Spieler raus, neuer auf die Hefe, ähh Eis.
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Hallo!
Es gibt hier einen entscheidenden Unterschied. Das was du meinst, ist
"drauf lassen", der Fachbegriff heisst aber "drauflassen". Das Erste
bedeutet, etwas nicht ab zu nehmen (den Deckel auf dem Glas drauf lassen),
das Zweite aber eine Flüssigkeit auf eine andere Substanz/Flüssigkeit
fliessen lassen. Ist das Gleiche wie bei "ab lassen" (den Deckel ab lassen)
und "ablassen" (Das Öl aus dem Motor ablassen). Von daher ist die
Bezeichnung "drauflassen" nicht nur sinnvoll, sondern auch nachvollziehbar.
Hingegen klingt fliegende Gärung für mich eher danach, dass man die in der
Luft fliegende Hefe benutzt um zu vergären (glaube spontane Vergärung ist
der richtige Begriff dafür).
Ciao Basti ____________________ Wetterauer Hausbräu
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Antwort 15 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 16.4.2012 um 14:20 |
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Au ja: Anstellen während des Fliegens!
So könnte man ein APA machen, ein "Airborne Pale Ale"!
Uwe ____________________
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Antwort 16 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.4.2012 um 15:23 |
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Da kannste aber mal einen drauf lassen!
Stefan
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Antwort 17 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 16.4.2012 um 15:28 |
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> Da kannste aber mal einen drauf lassen!
...da kam mir beim "drauflassen" auch in den Sinn!
Uwe ____________________
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 3548 Registriert: 26.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.4.2012 um 16:20 |
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Viele Begriffe aus dem Brauwesen stammen aus einer Zeit, als die
mikrobiologischen Vorgänge bei der Bierwerdung noch unbekannt waren. Beim
Erlaß des so genannten Reinheitsgebots 1516 war die Hefe noch unerwähnt,
man wusste aber, dass ein Sud schneller in die Gänge kommt, wenn man von
dem grauen Zeug aus dem Sud vorher was im Bottich gelassen hat. Brauereien
neben einer Bäckerei liefen besser und viele Bäcker haben auch erfolgreich
gebraut. Wer kennt ihn nicht, den Spruch: "Heute back' ich, morgen brau'
ich und übermorgen mach' ich der Königin ein Kind!". Vieleicht läßt sich
der Begriff des "Drauflassens" auch von da ableiten.
Cheers, Ruthard ____________________ Mein Blog: Brew24.com
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Antwort 19 |
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Posting Freak Beiträge: 678 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.4.2012 um 16:25 |
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Hab garnicht gewusst, dass das Rumpelstilzchen so ein Player war, ich
dachte eher es ginge Richtung Diebstahl
sry für offtopic ^^ ____________________
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Antwort 20 |
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Posting Freak Beiträge: 3548 Registriert: 26.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.4.2012 um 16:59 |
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Die Geschichte des Bieres
ist eine Geschichte voller Missverständnisse und vieles muss vielleicht neu
geschrieben werden, - wer weiß, wer weiß ____________________ Mein Blog: Brew24.com
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Antwort 21 |
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Junior Member Beiträge: 27 Registriert: 12.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.4.2012 um 17:21 |
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Hallo Ruthard,
mußte gestern mit meiner Tocher Rumpelstilzchen schauen. Da ging der Spruch
etwas anders:
"Heute back ich, morgen brau ich, übermorgen hol ich der Königin ihr
Kind"
Egal, ist doch fast das selbe
Alex
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Antwort 22 |
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Posting Freak Beiträge: 3548 Registriert: 26.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.4.2012 um 17:37 |
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Zitat von Alex Schlager, am 16.4.2012 um
17:21 | Hallo Ruthard,
mußte gestern mit meiner Tocher Rumpelstilzchen schauen. Da ging der Spruch
etwas anders:
"Heute back ich, morgen brau ich, übermorgen hol ich der Königin ihr
Kind"
Egal, ist doch fast das selbe
Alex |
Das war die jugendfreie Version. Ich sag'
ja: eine Geschichte voller Missverständnisse.
Cheers, Ruthard ____________________ Mein Blog: Brew24.com
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Antwort 23 |
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Gast
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erstellt am: 24.4.2012 um 10:12 |
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Hallo Thomas (tk2710),
um auf das Thema zurückzukommen,
aus 100% Pilsener Malz kannst du ganz hervorragend ein obergähriges Helles
oder ein untergähriges Pils oder Lagerbier brauen.
Ich habe ab und zu den Eindruck, daß manche Brauer auf "Teufel komm raus"
mehrere Malzsorten verwenden wollen.
Teiweise unter 5%. Ob das dann beim Endprodukt noch zu verifizieren ist,
wage ich manchmal zu bezweifeln.
Du kannst dich gern an die alte Weisheit "weniger ist mehr" halten und mit
einer oder zwei Malzsorten hervorragende Ergebnisse erhalten.
Grüße Peter
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