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Board Index > > Maischen > starke Heißtrubausfällung nach Zugabe von Glattwasser |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 9.11.2013 um 16:28 |
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Zitat von Biermann, am 9.11.2013 um
16:17 | Hallo,
komisch das die klarst Antwort hier wohl nicht gelesen oder verstanden
wird: #15.
Nach dem Läutern sammelt sich bei mir auch immer noch so 2-4L die ich in
einem Topf auffange und in die Würze kippe die nun schon 15 Min. kocht und
da gibt es eben diesen kurzen Stillstand im Sudkessel und man kann sehen
was da drin passiert, nichts schlimmes, es sei den man ist Eiweiß.
Cheers, Jörg |
Naja - die einfachste Antwort ist nicht immer die richtige.
Grüße
[Editiert am 9.11.2013 um 16:31 von DerDennis]
____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 25 |
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Posting Freak Beiträge: 1002 Registriert: 27.7.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.11.2013 um 19:25 |
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Meine Herren, ich möchte mal an die Basics erinnern:
Bruchbildung - passiert schon am Anfang des Würzekochens und nicht
am Ende im Whirlpool. Steht ja auch in vielen Rezepten: Hopfgengabe nach
Würzebruch und wir wissen, was gemeint ist.
Eiweiß koaguliert in der Hitze und nicht beim Abkühlen. Dieser Vorgang ist
zum Glück nicht reversibel sonst müsste ich auf mein Frühstücksei
verzichten . Vergleiche mit der reversiblen Kältetrübung
(Eiweisstrübung / chill haze) des Bieres sind nicht okay. Erstmal sind das
ganz andere Proteinfraktionen und außerdem liegt zwischen Würze und Bier
immer noch die Gärung mit einem pH-Sturz, welcher zum Unterschreiten des
isoelektrischen Punktes einiger Proteine führt und damit zu ihrer
Ausfällung.
Der Heißtrub wird ja üblicherweise mittels Whirlpool abgetrennt. Wird die
Würze direkt auf Anstelltemperatur gekühlt und läßt man sie 24 Stunden
stehen, wird man beobachten, dass sich dennoch feine Trubpartikel am
Boden des Gärbehälters absetzt haben. Wenn ich mich recht erinnere, nennt
man das Kaltwürzetrub. Als man noch mit Anstellbottichen gearbeitet hat,
hat man auch diesen Trub von der Anstellwürze durch Umpumpen in den
Gärbottich entfernt.
Und wegen des Temperatursturzes überschlagen wir mal: 40 L kochende
Würze mit 100°C plus 4 Liter Glattwasser mit sagen wir 30°C = 44 Liter
Würze mit ca 94°C. Das ist ein Stürzchen aber kein Sturz.
Das reicht immer noch um darin ein Ei hart zu kochen, oder?
Und nun die Gerbstoffe im Glattwasser: ich habe darüber leider nicht so
viele Daten weshalb ich mich wirklich über "frische" Werte gefreut hätte.
Na denn, rechne ich eben überschlägig mit den Uralt-Werten aus der
Wochenschrift für Brauerei 53, 345, 1936, damit wir eine ungefähre Idee von
den Dimensionen bekommen.
Es wurden Proben während des Läuterns gezogen und der Tanningehalt in ppm
ermittelt.
Bei 16,6 °P - 237 ppm ; 11,8 P - 258 ppm , 5,6°P - 290 ppm ; 2,5°P - 345
ppm und 0,7°P 505 ppm.
Wir sehen, dass mit der Zugabe von 4 Litern Glattwasser mit 2,5°P auch über
1 Gramm Tannin gegeben wird. Das sind für sich betrachtet absolut keine
Peanuts. Die Menge reicht locker um die Proteine aus einem HL Würze oder
Bier zu fällen (sucht mal nach Brewtan....).
Danke für´s lesen.
Michael ____________________ Don´t worry - Brew happy
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Antwort 26 |
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Posting Freak Beiträge: 710 Registriert: 1.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.11.2013 um 19:32 |
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Gern Geschehen - Die Freude war auf meiner Seite
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Antwort 27 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.11.2013 um 21:08 |
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Mal ganz am Rande, weil das das in diesem Thread nun gleich zweimal, (für
mich nicht nachvollziehbar), vermutet wurde....
Das sich nach der Zugabe des Glattwassers die Art und Verteilung des
Heißtrubes in der Würze ganz erheblich und zwar schlagartig verändert
hat ist völlig unstrittig und ist NICHT darauf zurück zu führen das ich bis
zur Zugabe des Glattwassers die Eiweißverteilung auf
Grund der Koch-Konvektion im Kochtopf zuvor nur als eine Art "schnellen
Film" wahrnehmen konnte und erst nach Reduktion
der "Bilder pro Sekunde" (bedingt durch den Kochstopp beim zuschütten)
sehen könnte was wirklich Sache wäre.
Diese Annahme finde ich total abwägig und sie trifft natürlich auch nicht
zu.
Nette Idee aber so blind könnte doch gar kein Mensch sein.
Wenn die geronnene Würze wieder kocht sieht man die nun viel größeren
Eiweißfetzen doch auch deutlich trotz Kochkonvektion.
Beim nächsten Weizensud mache ich mal ein "voher-nachher" Bild.
*Kopfschüttel*
(Dennis hat das schon richtig erkannt)
Grüsse
Bernd
[Editiert am 11.11.2013 um 07:53 von BerndH]
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Antwort 28 |
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Junior Member Beiträge: 42 Registriert: 3.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 10.11.2013 um 00:59 |
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Ich versuche es nochmal bildlich zu erklären wie man es uns bei Doemens
erklärt hat...
Dazu erstmal ein paar Bilder:
Stellen wir uns die Eiweiße mal als Bananen vor,
die Polyphenole als Affen und
die Temperatur als den Heißhunger der Affen.
Fall1. Alles gemeinsam erhitzen
In unserer Läuterwürze haben wir nun fein verteilt unsere Affen und die
Bananen in einem bestimmten Verhältnis.
Erhöhen wir die Temperatur so fangen die Affen immer gieriger an sich die
Bananen zu schnappen. Es entstehen als kleine Affen-Bananenkomplexe.
Erhöhen wir die Temperatur weiter und alle Bananen befinden sich in den
Händen der Affen und es sind aber noch Affenhände frei so greifen diese
Affen nach Bananen die sich bereits in Händen anderer Affen befinden. Die
Affen-Bananenkomplexe werden dabei größer und werden als kleine
Bruchpartikel sichtbar. Das ganze läuft aber recht gesittet ab und die
Komplexe bleiben recht klein und gleichmäßig.
Fall2. Glattwasser nachgießen
in der kochenden Würze befinden sich bereits ausgebildete
Affen-Bananenkomplexe, nun geben wir durch das Glattwasser viele Affen aber
sehr wenige Bananen hinzu. Durch den schnellen Temperaturanstieg sind die
Affen unglaublich gierig und fallen nicht nur über noch freie Bananen her
sondern über die sich am nächsten befindlichen, unabhängig ob sich diese
bereits in den Händen von Affen befinden, dadurch werden mehrere
Affen-Bananen Komplexe miteinander verbunden und es entstehen größere
Bruchstücke.
Natürlich hinkt das Beispiel hier und da ich hoffe es verdeutlicht es
jedoch ein bisschen.
evtl. noch ein 2. Erklärungsversuch:
wir haben angenommen insgesamt 100 Polyphenole und 100 Eiweiße
Im Fall1. Alles zusammen kochen:
Jedes Eiweiß verbindet sich mit einem Polyphenol es entstehen 2er Paarungen
die dadurch sehr klein sind.
Im Fall 2. erhitzen wir 100Eiweiß und 50 Polyphenole miteinander, Es
entstehen 3er Paarungen, jeweils 2Eiweiße und 1 Polyphenol verbinden
sich
geben wir nun durch das Glattwasser die weiteren 50 Polyphenole hinzu so
setzten sich diese zwischen zwei Eiweiß-Polyphenol-Komplexe, es entstehen
also 7er Paarungen aus
Eiweiß-Polyphenol-Eiweiß-Polyphenol-Eiweiß-Polyphenol-Eiweiß-Polyphenol.
Das diese deutlich größer sind als die 2er Paarungen im Fall 1 ist denke
ich klar.
Welche Erklärung euch jetzt besser gefällt überlasse ich euch, ich mag die
Affen
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Antwort 29 |
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Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.11.2013 um 18:25 |
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Hallo Schlupfer,
Die Bruchbildung mag zu
Kochbeginn von statten gehen(der Vorgang als solcher) was aber nichts daran
ändert, dass Biersieder vor dem Ausschlagen ugs. die Bruchbildung
abwarten oder aber, wenn Sie nach Kochende eine Würzeprobe zur
Sichtkontrolle( glanz, feurig,...) gezogen haben, die Bruchbildung
beurteilen. So zumindest habe ich das schon zu meiner Lehrzeit
beigebogen bekommen. Das Wort Bruchbildung auch in diesen Kontexten
zu verwenden ist für mich und meine Arbeitskollegen brauereiübergreifend
normal und gehört zum Alltag...so viel zu den Basics.
Zitat von Schlupfer, am 9.11.2013 um
19:25 | Eiweiß koaguliert in der Hitze und
nicht beim Abkühlen. Dieser Vorgang ist zum Glück nicht reversibel sonst
müsste ich auf mein Frühstücksei verzichten .
Vergleiche mit der reversiblen
Kältetrübung (Eiweisstrübung / chill haze) des Bieres sind nicht
okay. Erstmal sind das ganz andere Proteinfraktionen und außerdem liegt
zwischen Würze und Bier immer noch die Gärung mit einem pH-Sturz, welcher
zum Unterschreiten des isoelektrischen Punktes einiger Proteine führt und
damit zu ihrer Ausfällung. |
" Hinkende"
Vergleiche erklären Sachverhalte nicht selten besser als nüchtern an den
Fakten orientierte Abhandlungen zu mal dann,
wenn sich der hinkende Vergleich an bereits bekannten orientiert und
einen Fragestellter in einem ersten Schritt in die Lage versetzt
Vorgänge zu verstehen und Lernprozesse einleitet. Wenn Du das nicht ok
findest, bitteschön, aber die Auswahl des/eines Vergleichs überlässt
Du bitte mir. Danke.
Zitat von Schlupfer, am 9.11.2013 um
19:25 |
Und wegen des Temperatursturzes überschlagen wir mal: 40 L kochende
Würze mit 100°C plus 4 Liter Glattwasser mit sagen wir 30°C = 44 Liter
Würze mit ca 94°C. Das ist ein Stürzchen aber kein Sturz. Das reicht immer
noch um darin ein Ei hart zu kochen, oder?
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Sturz oder Stürzchen - der Kochvorgang wird
unterbrochen. Der Vergleich mit Deinem Frühstücksei hinkt - das finde ich
nicht ok(s.o.) und übrigens meine
Herren, wenn ich kurz an die Basics erinnern darf:
Mit Kochen (von lateinisch coquere, „kochen, sieden, reifen“ entlehnt)
ist im engeren Sinne das Erhitzen einer Flüssigkeit bis zum und am
Siedepunkt gemeint und dieser Siedepunkt liegt im bundesdeutschen Mittel
bei rund 98°C und nicht bei 94°C .
Danke fürs lesen ;-)
Zitat von Schlupfer, am 9.11.2013 um
19:25 |
Und nun die Gerbstoffe im Glattwasser: ich habe darüber leider nicht so
viele Daten weshalb ich mich wirklich über "frische" Werte gefreut hätte.
Na denn, rechne ich eben überschlägig mit den Uralt-Werten aus der
Wochenschrift für Brauerei 53, 345, 1936, damit wir eine ungefähre Idee von
den Dimensionen bekommen.
Es wurden Proben während des Läuterns gezogen und der Tanningehalt in ppm
ermittelt.
Bei 16,6 °P - 237 ppm ; 11,8 P - 258 ppm , 5,6°P - 290 ppm ; 2,5°P - 345
ppm und 0,7°P 505 ppm.
Wir sehen, dass mit der Zugabe von 4 Litern Glattwasser mit 2,5°P auch über
1 Gramm Tannin gegeben wird. Das sind für sich betrachtet absolut keine
Peanuts. Die Menge reicht locker um die Proteine aus einem HL Würze oder
Bier zu fällen (sucht mal nach Brewtan....).
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Ja
und ? Was ist das 1gr Tannin schon gegen den bereits vorhandenen
Tanningehalt von 12gr in der kochenden Würze(interpoliert mittels Deiner
Angaben für 36L bei P11,8 und nur entlang des Malzeintrags - der
Tannineintrag durch den bereits gegebenen Hopfen ist noch gar nicht
mitgerechnet, ca. 5% der Hopfengabe in Gramm).
Deiner Aussage nach hätten diese 12gr genügt um das Eiweiß in 12 HL Bier zu
fällen und wir reden von 36 L. Wo soll denn das ganze noch zu fällende
Eiweiß herkommen ? Weiter könnte ich unterstellen, dass der gesamte
Anthocyanogen-Anteil des bei Seite gestellten lauwarmen Glattwassers
bereits oxidiert ist, sein Pulver bereits verschossen hat und im besten
Fall nur noch zur Zufärbung der Würze beiträgt ?
Anmerkung:
Im Übrigen bin ich in keinster Weise an einer Zankerei mit Dir
interessiert(lästig, unnötig, ineffizient), wobei ich Deine " meine
Herren" Showeinlage
nicht unbedingt wohlwollend zur Kenntnis genommen habe.
Hier im Forum gehts uns doch allen gleich: Wir lesen eine Frage und zum
Zeitpunkt der Antwort kennen wir im besten Fall 20% der Fakten,
geben uns aber trotzdem Mühe im Rahmen einer Antwort Qualität zu liefern.
Wer in den Anfängen eines threads dabei ist tut sich dabei besonders
schwer
und hätte 10 Frage/Antwort-Dialoge später bestimmt anders geantwortet. Am
Ende kommt zum eigentlichen Brau-Problem die Tücke des Mediums
immer noch on Top. Nichts von alle dem ist eine Rangelei wert :-)
Wohlwollend :-)
Oli
Edith: Schreibfehler
[Editiert am 10.11.2013 um 21:53 von olibaer]
____________________ http://www.brewrecipedeveloper.de
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Posting Freak Beiträge: 1002 Registriert: 27.7.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.11.2013 um 19:10 |
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Hi Oli,
ich war mir nicht bewußt, dass die Einleitung "Meine Herren" negativ
aufgefasst werden würde/könnte, denn sie war niemals negativ gemeint.
Scheint aber so angekommen zu sein, weshalb ich mich selbstverständlich
dafür entschuldige. Kloppen, rangeln etc. will ich mich auch nicht, nur
diskutieren. Ich sehe, dass wir da einer Meinung sind.
Prost
Michael
____________________ Don´t worry - Brew happy
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Antwort 31 |
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Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.11.2013 um 20:15 |
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Michael,
wunderbar und entschuldigen musst Du Dich für gar nichts.
Ich freue mich auf das was kommt - ist ganz ehrlich gemeint :-)
Gruß
Oli ____________________ http://www.brewrecipedeveloper.de
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Senior Member Beiträge: 101 Registriert: 13.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.11.2013 um 20:47 |
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Ich bin aus drei Gründen begeistert!
1. es ist Entertainment
2. als Neuling lerne ich auch aus Kontroversen
3. und sie kriegen dabei immer noch die Kurve.
..das ist Teil der Kultur und des Spirits dieses Forums.
Ralf
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Antwort 33 |
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Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.11.2013 um 21:22 |
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Zitat von Cluve, am 10.11.2013 um
20:47 | Ich bin aus drei Gründen
begeistert!
1. es ist Entertainment
2. als Neuling lerne ich auch aus Kontroversen
3. und sie kriegen dabei immer noch die Kurve.
..das ist Teil der Kultur und des Spirits dieses Forums.
Ralf |
Objektiv wahrgenommen und treffend ausformuliert - sehr schön :-)
Gruß
Oli ____________________ http://www.brewrecipedeveloper.de
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