Ja, das hast Du richtig verstanden.
Vom α-Wert des Vorderwürzehopfens nehme ich bei der Bittereberechnung
nur 90%, das hat der Hubert Hanghofer mal ermittelt.
Es gibt auch andere Aussagen, daß bei VWH die Bittereausbeute sogar größer
sei, als bei Zugabe nach Würzebruch, das kann ich aber nicht bestätigen.
...zumal sich meine Würze nur so nach und nach in der Pfanne sammelt und da
schon sehr bald deutlich unter 70°C ist, also keine sonderliche
Isomerisierung zu erwarten ist.
Die Aussage mit der besseren Bittereausnutzung kam mal in einer
Dissertation.
Leider wurde nicht erwähnt, bei welcher Würzetemperatur der Hopfen "zur
Vorderwürze" gegeben wurde und ob diese ggf. sogar schon aufgeheizt
wurde.
Ich mache meistens 100% Vorderwürzehopfung. Wenn Du zusätzlich mit
(Bitter)Gaben beim Würzebruch oder auch später arbeitest, empfiehlt sich
die Verwendung eines
geeigneten Hopfenrechners. Earls Berechnungstool etwa kann mit Vorderwürze-
oder gar Maischegabe und sonst allen anderen Kochzeiten incl.
Nachisomerisierung gut umgehen.
Von der VWH abgesehen - oder vielleicht auch bei der Vorbereitung dazu
interessant - habe ich davon gelesen, daß manche Hobbybrauer den Hopfen
erst "rösten".
Hat das schon mal jemand probiert? Ich könnte meinen getunten Einkocher ja
leer bis auf den Hopfen etwas einschalten und so den Hopfen vor der ersten
Vorderwürzegabe mal etwas anrösten...
Uwe