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Autor: Betreff: Schlechte Sudhausausbeute - Brauwasserqualität
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Lasso
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red_folder.gif erstellt am: 19.8.2014 um 14:00  
Hallo zusammen,

meine Sudhausausbeute lässt sehr zu wünschen übrig (aktueller Sud: 29l mit etwa 12°P bei 7kg Malz geschrotet von BP/HuM (Pilsener 25%, Weizen Hell 50%, Wiener 25%)). Ich schließe das Läuterequipment und das Vorgehen jetzt einfach mal aus, das sollte i.O. sein. Nun hat mich ein freundlicher Hobbybrauer darauf hingewiesen, dass das Brauwasser eventuell schuld sein könnte, da es laut Analyse einen PH-Wert von 7,8-9,2 hat. Die Gesamthärte beträgt 3,4 - 7,0 °dH, Karbonathärte 2,0 - 3,9 °dH. Ist das Wasser aufgrund des eventuell zu hohen PH-Wertes jetzt schlecht und beinträchtigt das schon die Enzymaktivität?
Eine genaue Analyse ist unter http://www.bs-energy.de/fileadmin/redakteure/privatkunden/was ser/pdf/Stadtwasser14.pdf zu finden.

Ich würde mich freuen wenn mir jemand eine Einschätzung geben könnte, ob ich auf diesem Gebiet weiter nachspüren sollte oder nicht. Ich ging eigentlich davon aus, dass das Wasser sehr gut geeignet ist und habe mich noch nicht mit der Wasserqualität auseinander gesetzt.

Viele Grüße,

Lasse


[Editiert am 19.8.2014 um 14:06 von Lasso]
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Bierwisch
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red_folder.gif erstellt am: 19.8.2014 um 14:11  
Moin.
Ganz ehrlich? Genau das, was Du so rigoros ausschließt, ist nach eigener Erfahrung der Hauptgrund für geringe Ausbeute. Was da wäre: Schroten, Malzkonditionierung, Maischprozess, Läuterequipment, Geschwindigkeit, Vorgehen beim Läutern, Nachgüsse.
Hier holst Du das meiste raus, bzw. läßt Du am meisten liegen.

Vielleicht beschreibst Du ja doch mal Dein Vorgehen...

Die 29 Liter sind Ausschlagmenge? Zur Erinnerung - in die Formel fließt das Ausschlagvolumen nach dem Hopfenkochen aber vor dem Hopfenseihen ein.

Gruß,
Bierwisch


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Der Klügere kippt nach!
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Ladeberger
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red_folder.gif erstellt am: 19.8.2014 um 14:13  
An diesem Wasser liegt es bestimmt nicht. Sudhausausbeute geht im Hobbybereich allermeistens beim Läutern drauf. Am besten beschreibst du mal sehr detailliert, wie du vorgehst. Es wäre natürlich auch sinnvoll zu kontrollieren, ob deine Messgeräte überhaupt stimmen. Wenn du tatsächlich nur 6kg statt 7kg schüttest und womöglich 12,5°P statt 12°P hast, sieht die Welt schon anders aus.

Gruß
Andy
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Lasso
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red_folder.gif erstellt am: 19.8.2014 um 14:25  
Vielen Dank für die Antworten!

Nun gut, ich bin von einem Einkocher mit Läuterhexe auf eine BrauEule umgestiegen. Das Malz beziehe ich geschrotet von Braupartner oder HuM und verwende es so wie es kommt. Ich bringe das Nachgusswasser mit einem Sieblöffel auf einen Plastikschwimmer (Tupperdeckel) auf, sobald der Würzespiegel fast im Treber verschwunden ist. Abläutern tu ich relativ langsam, ich schätze etwa 1 Stunde um die Pfanne mit 34l zu füllen.
Dem Refraktometer vertraue ich in der Tat nicht 100%ig, da die Ergebnisse teilweise variieren und ich deswegen immer mehrere Messungen durchführe. Aber beim Malz lag ich eher über 7 kg als drunter.

EDIT: Die Schüttung und Rasten entsprechen dem Triticum Wormatia Weizen von MMM

Pilsener : 1.75 kg (25%)
Weizen Hell: 3.5 kg (50%)
Wiener: 1.75 kg (25%)

Einmaischen bei 57°C
1.Rast bei 55°C für 15 min
2.Rast bei 62°C für 50 min
3.Rast bei 72°C für 20 min


[Editiert am 19.8.2014 um 14:28 von Lasso]
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Ladeberger
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red_folder.gif erstellt am: 19.8.2014 um 14:57  
Eine Stunde ist nichts unbedingt lange, besonders bei 50% Weizen, aber ich denke dass man in dieser Zeit bessere Ergebnisse erwarten darf. Wie ist das Verhältnis Hauptguss zu Nachguss? Mit welcher Temperatur bringst du die Nachgüsse auf? Bis zu welcher Stammwürze hast du geläutert?

Gruß
Andy
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Lasso
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red_folder.gif erstellt am: 19.8.2014 um 15:36  
Hauptguss betrug 28l und Nachguss kann ich gar nicht genau sagen (etwa 20l), da ich läutere bis die Pfanne voll ist und ich bisher immer über der gewünschten Stammwürze lag. Bis zu welcher Stammwürze ich abgeläutert habe weiß ich leider nicht. Es war jedenfalls noch eine deutliche Färbung zu erkennen.


[Editiert am 19.8.2014 um 15:37 von Lasso]
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Kirk1701
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red_folder.gif erstellt am: 19.8.2014 um 15:43  
Hallo Lasso,

nach dem Braunschweiger Brauwasser würden sich andere Hobbybrauer die Finger lecken :-)

Ich würde vermuten das du irgendwie noch Würze beim Läutern verschenkst. Hat deine Läutergefäß ein T-Stück oder einen Winkel verbaut? Meistens wird eben viel Würze unter dem T-Stück verschenkt.

Das kann aber auch nicht das Hauptproblem sein. Ich komme bei 7kg im Einkocher mit Panzerschlauch auf 29l mit 15°P.

Kirk


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DerDennis
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red_folder.gif erstellt am: 19.8.2014 um 17:35  
Moin,

bei einem Brauwasser-pH-Wert von >9 solltest du definitiv was machen - das Wasser ist (auch wenn es in den bisherigen Posts hier nicht so rüberkommt) absolut suboptimal für den damit resultierenden Maische-pH, ich wette der ist nach dem Einmaischen immer noch über 7. Optimal für die Enzyme wäre ein pH von 5,3-5,8 in der Maische.

Da du das Malz fertig geschrotet beziehst, fehlt dir leider eine sehr wichtige Stellschraube - die Schrotqualität. Konditionieren z.B. soll helfen.

Grüße


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*Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
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Lasso
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red_folder.gif erstellt am: 19.8.2014 um 19:29  
Hallo nochmal,

also Würze verschenke ich nicht, sind keine versteckten Winkel in der Eule.
Was den PH-Wert angeht muss ich wohl mal messen was hier aus der Leitung kommt. 9 ist wohl der Maximalwert. Aber gegen die Qualität des geschroteten Malzes von HuM oder BP sollte dich nichts einzuwenden sein oder? Ich meine die verkaufen das ja ständig. Wenn's suboptimal ist würde das doch keiner mehr kaufen. Oder gibt's hier Beschwerden über die Schrotqualität der Läden?

Viele Grüße,

Lasse
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hanfkante
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red_folder.gif erstellt am: 19.8.2014 um 19:36  
Hallo Lasse,

nur zum Wasser kann ich dir mal meinen "Rahmen" angeben. Unser PH-Wert liegt knapp bei 8 und die Gesamthärte bei 19.
Davon sind 18.5 Carbonathärte. :cool:

Meine Ausbeute liegen stets bei rund 70% ( nicht von Anfang an, aber das letzt halbe Jahr schon )
Die ganzen anderen Dinge, haben die Kollegen ja schon erwähnt.

Guten Sud
schorsch
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morpheus_muc
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red_folder.gif erstellt am: 19.8.2014 um 20:33  

Zitat von Lasso, am 19.8.2014 um 19:29
(...)Aber gegen die Qualität des geschroteten Malzes von HuM oder BP sollte dich nichts einzuwenden sein oder? Ich meine die verkaufen das ja ständig. Wenn's suboptimal ist würde das doch keiner mehr kaufen.(...)


Also meine ganz persönliche Vermutung ist: mit der Qualität fertig geschroteter Malze kennen sich nicht so sehr viele Hobbybrauer fundierte aus, denn viele beginnen ihre "Hobbybrauerkarriere" wahrscheinlich mit Braukits und/oder fertig geschrotetem Malz. Aber spätestens wenn sich der gemeine Hobbybrauer über Sudhausausbeuten Gedanken macht, schrotet er auch selbst.

Denn wie oben geschrieben, steht und fällt die Ausbeute - neben dem Läuterprozeß - mit der Schrotqualität.

Viele Grüße
Michael


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Beer ist the answer
...but I can't remember the question
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Biermensch
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red_folder.gif erstellt am: 19.8.2014 um 21:01  
Hallo zusammen,

Also ich komme bei Ihm ungefähr auf 49%. Das hatte ich, als ich bis vor kurzem noch mit Oskartonnen läuterte. Kaum war die Läuterhexe eingebaut, waren es ca. 62%. Mein letzer Sud war aufgrund meiner Mühle mit Bohrmaschine verdammt viel Mehl drin und ich hatte irgendwas um die 65%. Ist sein Malz vielleicht zu grob?

Frage meinerseits: Kann es sein das ein hoher Mehlanteil die Auswaschung/verzuckerung fördert (aber eben das läutern erschwert)?

Ach ja...ich habe Wasser mit gesamthärte 18,11°dh. und verwende Milchsäure.
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TrashHunter
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red_folder.gif erstellt am: 19.8.2014 um 21:37  
Moin :)

Die Schrotqualität der fertigen Malze von HuM ist nach meiner Erfahrung optimal. Ich habe zehn Monate mit fertig geschroteten Malzen von HuM, Brewland und Schnapsbrenner.eu (Simon Bremer) gebraut und war mit der Ausbeute immer sehr zufrieden.

Unbeantwortet blieben bislang:

Abmaischtemperatur
Dauer der Läuterruhe
Verhältnis Hauptguß : Nachguß
Nachgußtemperatur

Ich denke, da liegt der Hund eher begraben. Da ich aber nicht wirklich weiß, wie die BrauEule arbeitet, kann ich das schwer einschätzen.

Was ich aber auf jeden Fall sehr empfehle ist das Folgende:

Fang mit den Nachgüssen nicht erst dann an, wenn Du kurz vor "Treber trocken" bist, sondern bring die Nachgüsse "Zug um Zug" auf.
Das bedeutet, sobald Du die ersten vier Liter Vorderwürze geläutert hast, gleiche sofort mit 4 Liter Nachguss aus. Das machst Du so lange, bis die Nachguss-Menge eingebracht wurde. Ergo: Zu Beginn des Läuterns geht die trübe Vorderwürze ja eh zurück in den Läuterbottich. Sobald Du dann Klarlauf hast, beginnt das Spiel "Zug um Zug".
Dieses Verfahren behalte ich bis heute bei und einige Forenmitglieder können Dir bestätigen, dass ich sie zuweilen nerve, warum ich seit der Vergrößerung meiner Anlage im Durchschnitt 2°P höher heraus komme, als ich geplant habe.

@Biermensch: Ich stimme Dir zu. Viel Mehl == Viel Stärke, welche für die Enzyme angreifbar ist == Höhere Ausbeute ABER schwieriges Läutern.

In gewerblichen Brauereien wird das Malz so fein geschrotet, dass Spelzen nicht mehr erkennbar sind und dann unter Hochdruck geläutert. (Diese Systeme benötigen keine Spelzen mehr.)

Greets Udo


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Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie :P
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014 Tredition Verlag
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Kirk1701
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red_folder.gif erstellt am: 19.8.2014 um 21:49  

Zitat von Lasso, am 19.8.2014 um 19:29
Hallo nochmal,

also Würze verschenke ich nicht, sind keine versteckten Winkel in der Eule.
Was den PH-Wert angeht muss ich wohl mal messen was hier aus der Leitung kommt. 9 ist wohl der Maximalwert. Aber gegen die Qualität des geschroteten Malzes von HuM oder BP sollte dich nichts einzuwenden sein oder? Ich meine die verkaufen das ja ständig. Wenn's suboptimal ist würde das doch keiner mehr kaufen. Oder gibt's hier Beschwerden über die Schrotqualität der Läden?

Viele Grüße,

Lasse


Hallo Lasse,

ich kann mir nicht vorstellen das deine schlechte Ausbeute an der Schrotqualität von HuM liegt. Da habe ich meinen letzten Sack Pale Ale Malz auch her. Braunschweiger Leitungswasser und fertig geschrotetes Malz und ich habe immer zwischen 60% und 65% Sudhausausbeute. Deswegen finde ich selber schroten auch quatsch. Das Malz gibts ja schon fertig geschrotet zu kaufen.

Ich hatte dir ja angeboten das Malz in Fallersleben zu kaufen. Das wären dann gleich in Brauereiqualität geschrotet gewesen. Da kann man überhaupt nix falsch mit machen.

Ich würde mal auf die Temperaturführung der Braueule tippen. Ist der Temperatursensor vielleicht Schrott?

Kirk


[Editiert am 19.8.2014 um 22:11 von Kirk1701]



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Bierwisch
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red_folder.gif erstellt am: 20.8.2014 um 05:56  
Ich denke, daß es an den zu späten Nachgüssen liegt - wenn der Treber anfängt trockenzulaufen, ist es breits zu spät. Er wird verdichtet und es bilden sich Kanäle, wodurch ein Großteil des Zuckers nicht ausgewaschen werden kann.
Seit ich penibel darauf achte, den Nachguß rechtzeitig aufzubringen, stimmt auch meine Ausbeute.

Zu welchem Zeitpunkt hast Du das Volumen und die Stammwürze gemessen?

Gruß,
Bierwisch


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Der Klügere kippt nach!
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 20.8.2014 um 06:14  
Wenn Du wissen wllst, ob es das Wasser ist, dann musst Du den Maische pH messen, alles andere ist Hellseherei.
Aber auch dabei kann man Fehler machen, man muss da z.b. die Temperatur berücksichtigen, da der pH Wert temperaturabnängig ist.
Der pH Wert des Leitungswassers alĺein sagt nicht viel aus, wobei pH 9 schon viel ist.
Das könnte man schnon beinhe nicht mehr trinken.

Blöde Frage, was zeigt dein Refraktometer mit Leitungswasser an?


Stefan
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Lasso
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red_folder.gif erstellt am: 20.8.2014 um 08:06  
Wow, vielen Dank für die Hilfe!

Ich versuche mal die Fragen der Reihe nach zu beantworten...

Zum Malz:
Also ich war der Meinung einen etwas geringeren Mehlanteil zu haben als sonst. War aber auch mein erstes geschrotetes Malz von BP und die Säcke waren nicht durchsichtig wie bei HuM also konnte ich das nicht so genau sehen.

Zum Läutern:
- Der Treber lag nicht trocken, sondern der Schwimmer lag gerade eben so auf. Entstehen dann schon Kanäle? Wenn ich den Nachguss schon so früh aufbringe, laufe ich aber auch gefahr Würze mit Wasser zu vermischen und dadurch nicht mit reinem Wasser auszuwaschen.
- Die Abmaischtemperatur lag bei 78°C mit einer Läuterruhe von 20-25min. Normalerweise eher 10min, aber mein Sohn wollte partout seinen Mittagsschlaf nicht halten. Er hat die Eigenart das immer beim Läutern abzuziehen, Bier zu brauen ist halt spannend! Die Temperatur sank dann auf etwa 74°C ab. Was wohl auch an der Durchmischung in der Eule lag.
- Verhältnis HG:NG siehe Post 5.
- Die Nachgusstemperatur haben wir zwischen 70°C und 78°C gehalten
- Volumen und Stammwürze hab ich nach dem Hopfenkochen gemessen, allerdings mit dem Refraktometer.

Zur Eule:
- Die Temperaturführung bei der Anlage ist ne Sache für sich. Dampf kondensiert in der Dicken Maische am Boden und verursacht hohe Temperaturen (und bricht die Stärke auf). In der Dünnen Maische im oberen Teil des Behälters stellt sich dann die gewünschte Rasttemperatur ein. Das Verfahren ist also eine Mischung aus Dekoktions- und Infusionsverfahren. Das klappt prinzipiell ganz gut, nur hatte ich bei der Verzuckerungsrast am Ende auch einen Temperaturabfall von ein paar °C. Wahrscheinlich hatte ich in der Maische noch eine inhomogene Temperaturverteilung. Vielleicht liegt da ja der Hund begraben. Allerdings liegt das ja auch am Prinzip der Eule und andere Brauer erreichen mit der Anlage ja auch höhere Ausbeuten.

Jedenfalls nochmal vielen Dank für die Hilfe bei der Fehlersuche, ihr seid super!

EDIT: Ich glaube auch nicht, dass der Durchschnitts PH hier bei 9 liegt. Das war wohl ein Maximalwert. Man kann das Leitungswasser ja noch trinken ;)
Und zum Refraktometer: das hab ich natürlich mit Leitungsawasser auf 0° eingestellt.


[Editiert am 20.8.2014 um 08:12 von Lasso]
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Bierwisch
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red_folder.gif erstellt am: 20.8.2014 um 08:13  

Zitat von Lasso, am 20.8.2014 um 08:06

Zum Läutern:
- Der Treber lag nicht trocken, sondern der Schwimmer lag gerade eben so auf. Entstehen dann schon Kanäle? Wenn ich den Nachguss schon so früh aufbringe, laufe ich aber auch gefahr Würze mit Wasser zu vermischen und dadurch nicht mit reinem Wasser auszuwaschen.


Der Treber zieht sich zusammen, sobald er oben aus der Würze schaut. Natürlich verdünnst Du jedesmal die Würze, wenn Du Nachgüsse aufbringst. Das ist der Trick beim Läutern - durch das Konzentrationsgefälle wäscht Du den Zucker aus.


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Lasso
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red_folder.gif erstellt am: 20.8.2014 um 08:20  
Ja natürlich, aber das Konzentrationsgefälle ist am größten, wenn ich so wenig Nachgusswasser wie möglich mit der Würze über dem Treber vermische. Deswegen hab ich den Nachguss ja so spät aufgebracht. Und der Treber lag nicht trocken, war kurz davor oben aus der Würze zu schauen.
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Ladeberger
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red_folder.gif erstellt am: 20.8.2014 um 08:54  

Zitat von Lasso, am 19.8.2014 um 15:36
Hauptguss betrug 28l und Nachguss kann ich gar nicht genau sagen (etwa 20l), da ich läutere bis die Pfanne voll ist und ich bisher immer über der gewünschten Stammwürze lag. Bis zu welcher Stammwürze ich abgeläutert habe weiß ich leider nicht. Es war jedenfalls noch eine deutliche Färbung zu erkennen.


Im Prinzip kennst du also weder Nachgußmenge, Vorderwürzekonzentration, noch Glattwasserkonzentration :)

Ich habe etwas hin- und hergerechnet und erkenne da potenziell mehrere Baustellen. Zum einen geht man grob von 96% Wasseranteil im Nasstreber bezogen auf Trockenschrot aus. Das heißt, dass du von (theoretischen) 21L Vorderwürze ausgehen kannst. Deren Konzentration wirst du nächstes Mal messen müssen, dann weißt du schon, ob dein Problem vor oder nach dem Abmaischen entsteht.

Wenn du am Ende auf 34L Pfannevoll gekommen bist, hast du lediglich 13L Nachguss bis in die Pfanne gebracht. Das ist sehr wenig, um 7L Extrakt aus den Trebern auszuwaschen. Ich würde daher an deiner Stelle mal etwas dicker einmaischen, 1:3,5 sollte eigentlich reichen und entsprechend mehr anschwänzen. Mich würde auch mal interessieren, von welcher Sudhausausbeute du ausgegangen bist. Denn die Katze beißt sich an der Stelle selber in den Schwanz, wenn man aus Sorge um schlechte Ausbeute vorsorglich schlechte Ausbeute annimmt und mehr schüttet, diese Menge aber anlagenbedingt garnicht vernünftig auslaugen kann. Das ist eine Abwärtsspirale.

Gruß
Andy
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Lasso
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red_folder.gif erstellt am: 20.8.2014 um 09:27  
Hmm, ja ich sollte zwecks Fehleranalyse wohl mal anfangen hier und da den Extraktgehalt zu messen. Ansonsten hört sich das nach einer Spur an, ich denke so langsam kommen wir der Sache näher.

Ich dachte mit dem Hauptguss von 28l mache ich nichts verkehrt, weil sich dann ja gleich mehr Extrakt lösen kann. Es war auch mehr als beim letzten Sud mit der Anlage (da war die Ausbeute bei 26l HG auch schlecht, aber etwas besser als jetzt). Dass ich nur noch sehr wenig auswaschen kann, habe ich dabei gar nicht bedacht. Ich dachte mir nur, dass ich durch mehr Hauptguss auch mehr Vorderwürze mit einer höheren Konzentration zur Verfügung habe und das besser ist, als wenn ich weniger nehme und das durch Nachguss mit einer am Ende geringeren Konzentration kompensiere. Mache ich da einen Denkfehler? Die Nachgüsse die den Treber auswaschen erreichen doch nicht die Konzentration des Hauptgusses.

Ausgehen tu ich laut Hersteller von einer Sudhausausbeute von 68% bei 7kg. Das sollte möglich sein.
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0815flieger
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red_folder.gif erstellt am: 20.8.2014 um 15:43  
Also ...wenn ich mal was dazu schreiben darf, als Anfänger.
hab auch ne Braueule und vor 14 Tagen meinen 1.Sud gemacht. Bersteinfarbenes Märzen. Ausschlagvolumen sollte 30l sein.
Schüttung ges. 7,55kg
HG 23l
NG 15l

nach dem Läutern (was 1,5h gedauert hat) hab ich die Sw gemessen. Die lag bei 20° Plato. Vorderwürze waren 22l.
Dann hab ich mit Wasser solange verdünnt und immer wieder gemessen, bis ich auf 13° war. Dann war auch die Pfannevoll mit 33l. Nach dem Hopfenkochen waren es wieder 14°

Sehr interssantes Thema hier....vor allem al Anfänger, wenn man mit Sudausbeute usw noch nicht soviel Erfahrung hat.
Ich werd das nächste mal etwas weniger Schüttung nehmen.

Gruß vom Flieger


[Editiert am 20.8.2014 um 17:04 von 0815flieger]
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red_folder.gif erstellt am: 20.8.2014 um 16:32  
Hallo Lasso,

es ist wie gesagt nicht einfach, sich da ein Bild zu machen, weil so viele Werte unklar sind. Ich vermute auch dass es eine Kombination verschiedener Ursachen ist.

Ein großer Hauptguss mit 1:4 ist per se kein Fehler, es werden ihm sogar geschmackliche Vorteile nachgesagt. Dass du damit gleich mehr Extrakt lösen kannst, würde ich so jedoch nicht unterschreiben. Du hast zwar mehr Vorderwürze, jedoch mit geringerem Extrakt. Bei deinen Werten musst du angenommen haben, etwa 40L Bier zu brauen. Die Verdampfung von 15% berücksichtigt, komme ich damit auf ein Pfannevollvolumen von knapp 48L. Du hattest 14L weniger im Topf, da stimmt also schonmal irgendwas nicht. Ich sehe das Problem nun an zwei Stellen:

1. In deinem Szenario hätten sich aus 7kg Malz bei angenommenen 68% Sudhausausbeute mit 28L Hauptguss bereits 21L Vorderwürze mit 16,5°P lösen sollen. Hättest du an dieser Stelle abgebrochen, ganz ohne Nachgüsse, wärst du schon bei den nun erreichten 29L mit 12°P. Ergo wirkt das ganze, als hätte es die Nachgüsse nie gegeben. Das ist natürlich nicht der Fall, da du immerhin mit 13L angeschwänzt hast. Jedoch waren diese Nachgüsse zumindest zum Teil nicht sehr effizient. Bei einer Stunde Läuterzeit warst du anteilig sehr lange damit beschäftigt Vorderwürze zu filtern und nur sehr kurz, noch Extrakt auszuwaschen.

2. Da sie aber vermutlich selbst bei Kanalbildung nicht völlig ohne Auswaschung von Zuckern durchgerauscht sind, dürfte auch die Vorderwürzekonzentration niedriger gewesen sein, als 68% Sudhausausbeute vorgeben - was ich auch für recht sportlich halte, kenne die Braueule jedoch nicht.

Wo du mehr verloren hast, lässt sich ohne Werte wohl nicht ermitteln. An sich sollte die Maischearbeit in der Braueule einigermaßen standardisiert ablaufen und mieses Schrot von genannten Versendern ist auch nicht sehr wahrscheinlich, das wäre dann beides heute nicht das erste mal aufgefallen.

Der Lösungsvorschlag klingt nach meinem ganzen Geplapper daher ziemlich lapidar: Vorläufig eine geringere Sudhausausbeute annehmen und entsprechend mehr schütten. Fang doch einfach mal bei 60% und gleichem Hauptguss an, macht etwa 8kg Malz. Das ergibt eine dickere Maische, die du dann mit ordentlich Nachgüssen bis 15% unter Zielstammwürze (wg. Verdampfung) auslaugen kannst. Das schlimmste was passieren kann ist, dass du am Ende zu viel Bier bekommst.

Selbstverständlich kann es nicht schaden, sich die hier genannten Tipps zur Optimierung der Maischearbeit anzuschauen und auch die Wasseraufbereitung lohnt sich geschmacklich immer. Ich denke nur wie bereits ausgeführt, dass bei 49% Ausbeute das Problem im Prozess liegt.

Und das Refraktometer würde ich definitiv checken, womöglich ist hier alles obsolet, da es 2°Brix zu wenig anzeigt... ;)

Gruß
Andy
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red_folder.gif erstellt am: 20.8.2014 um 17:58  
Vielen dank für die vielen Tips. Ich werde das Refraktometer mal checken. Wie mach ich das am einfachsten? Ne Zuckerlösung ansetzen und mit ner Spindel vergleichen?

Was glaube ich etwas untergegangen ist ist, dass die Eule um 40l zu erreichen high gravity brauen muss. Die Pfanne hat nämlich nur ein Volumen von 34l. Deswegen muss dann Schluss sein mit läutern. Kann man damit festlegen oder besser abschätzen wie das Verhältnis von Haupt- zu Nachguss sein muss?


[Editiert am 20.8.2014 um 19:44 von Lasso]
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red_folder.gif erstellt am: 20.8.2014 um 19:39  
Moin Lasso,

nachdem mirs gerade meinen Beitrag hier zerfleddert hat ( ungeschicktes Mausmanöver ) hier nur die wesentliche essenz.

Bei dem High Gravity Manöver, wäre der HG bis auf 2,5 reduzierbar ( ich selber hab auch schon 2,2 gefahren )

Um die Ausbeute zu erhöhen: Läutern bis Pfanne voll....
! dann evtl. nütz weiter läutern in ein 2 Gefäss, ( falls bei Braueule möglich) und diesen " Rest " dann irgendwann dem anderen zuzufügen.

Mag sein, das deine SHA besser aussieht.
( wobei mich dieser Wert nicht so stark interessiert, wichtig ist, wieviel Bier am Schluss in den Flaschen ist!)

schorsch
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