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Board Index > > Maischen > Jodnormal, wann? |
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Senior Member Beiträge: 360 Registriert: 18.8.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.2.2006 um 17:57 |
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Moinmoin Zusammen,
ich habe heute schön gebraut und mein Rezept etwas abgewandelt.
Da viele meine Biere als auch mein Pils eine recht liebliche Note
nachsagen, habe ich
die 1. Verzuckerungsrast bei 63 Grad von 40min auf 60min verlängert.
Nach diesen 60min habe ich mal ne Jodprobe gemacht und diese schlug prompt
nach
blau/violett um.
Völlig verunsichert habe ich dann die Rast um 15min verlängert und noch ne
Jodprobe gemacht. Aber, was soll ich sagen, immer noch blau. Nun waren es
schon 75min 1. Verzuckerungsrast....
Prompt bin ich ins Internet und habe hier mal gesucht, von wegen Jodprobe
und so...
Gehe ich jetzt recht in der Annahme, dass man bei der 1. Rast nur dann
Jodnormal wird, wenn man tierisch lange bei dieser Temperatur bleibt? Nach
Aufheizen auf die 2. Verzuckerungsrast (72 Grad) war die Jodprobe dann auch
nach 10min ok. Es fand kein Umschlag von rot-gelb zu blau/violett statt.
Wird mein Pils jetzt "furztrocken"?
Bis dahin
Marco
____________________ Bier macht schön! ...... Oder hast du schon mal einen Mann gesehen, der
sich schminkt?
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Posting Freak Beiträge: 813 Registriert: 21.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.2.2006 um 18:15 |
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mmh-jaaa. Ich glaube du kannst jetzt mancher Brauerei in Puncto EVG
konkurrenz machen - was in dem zusammenhang nicht gerade als Kompliment
aufgefasst werden muss...
Das problem ist doch folgendes: bei 63° ist die ß-Amylase aktiv, welche
vorwiegend vergärbare Zucker vom Stärkemöleuk abschneidet. Soviel ich weiß,
kann dieses Enzym aber an denjenigen Zuckern besser angreifen, die von der
a-Amylase (bei rund 10°C höherer Temperatur) erzeugt werden. Ich weiß jetzt
nicht genau warum das so ist, kann das aber rausfinden. Daher macht man
übrigens ja auch so scheinbar komplizierte Verfahren, wie das, das Wolf vor
einiger Zeit vorgestellt hat.
Jedenfalls - du schaffst es halt nicht, die gesammte Stärke mit ß-Amylase
(in so kurzer Zeit) abzubauen. Daher ist die Iodprobe direkt nach der 63°C-
Rast halt noch positiv.
Aber das macht ja nichts, hast halt mal ein etwas sehr schlankes Pils. ____________________ Interpunktion und Orthographie des Postings ist frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein
zufällig und ist nicht beabsichtigt.
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 360 Registriert: 18.8.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.2.2006 um 18:18 |
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Aha, jetzt bin ich etwas schlauer..
Wäre es dann mal Interessant von Eiweißrast direkt auf 73Grad, dort dann
30min Rasten und dann flugs abkühlen auf 63 Grad. Dort 40min Rasten und
aufheizen auf 78 und wech...
Was kommt dann da raus? Staubpils?
Bis dahin
Marco
____________________ Bier macht schön! ...... Oder hast du schon mal einen Mann gesehen, der
sich schminkt?
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 813 Registriert: 21.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.2.2006 um 18:40 |
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Naaa, des geht auch wieder ned.
wenn du mal auf 73°C warst, hast schon zuviele ß-Amylasen kaputt gemacht.
Deshalb wird in dem Maischverfahren, das ich vorhin angesprochen hab, nach
dem abkühlen auch nochmal Malz zugegeben.
Durch solche Maßnahmen wird auf jeden fall ein viel höherer Glucose-Anteil
in der Würze erzielt. Wie "furztrocken" das dann in der Praxis ist, muss
man ausprobieren.
____________________ Interpunktion und Orthographie des Postings ist frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein
zufällig und ist nicht beabsichtigt.
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.2.2006 um 19:26 |
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Hallo Nordhorn!
Die Stärke liegt in zwei Formen vor. Entweder als Amylose, das ist eine
lange Kette aus Glucosemolekülen oder als Amylopektin, da hat die Kette
noch Abzweigungen.
Die beta-Amylase, die zwischen 60 und 65°C arbeitet geht immer an das Ende
einer Kette und spaltet zwei Glucosemoleküle ab (also ein Molekül Maltose).
Kommt die beta-Amylase aber an eine Verzweigung, dann ist schluß. Es kann
also eine Menge Stärke nicht in maltose umgewandelt werden (80% der Stärke
im Malz liegt als Amylopektin vor, also verzweigt).
Solange also die alpha-Amylase nicht wirkt kann die Maische nicht
verzuckern. Erst die alpha-Amylase spaltet die Ketten von innen. Dadurch
entstehen etwas längere Dextrinketten (so 6 Glucosemoleküle). Diese können
dann von der beta-Amylase in Maltose zerlegt werden, wenn denn die
beta-Amylase noch wirkt.
Wenn du bei 66-68°C eine Rast machst sind sowohl alpha- als auch
beta-Amylasen aktiv vorhanden und du bekommst eine hohe Endvergärung. Wenn
du nur bei 62°C lange eine Rast hälst und dann nach 72°C hochheizt hast du
weniger Maltose in der Würze und mehr längere, unvergärbare Zucker.
Dein Bier wird also nicht extrem hoch vergoren!
Verzuckern kann die Maische frühestens bei 66°C, darunter ist immer noch
Stärke vorhanden!
Gruß Malte
P.S.:
Folgende Fakten musste ich nachschlagen:
Ob die alpha-Amylase zwischen zwei Verzweigungen des Amylopektins wirken
kann oder ob erst die Grenzdextrinase die Verzweigung lösen muss bevor die
Stärke zwischen zwei Verzweigungen in Zucker abgebaut werden kann. Ja, sie
kann wirken.
____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 813 Registriert: 21.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.2.2006 um 20:01 |
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Ah - OK, dann war meine Einschätzung von EVG wie bei der großen blauen
Brauerei daneben.
Aber das war die Erklärung, warum die ß-Amylase nicht die gesamte "Stärke"
verzuckern kann, wie ich oben ja angedeutet hab.
____________________ Interpunktion und Orthographie des Postings ist frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein
zufällig und ist nicht beabsichtigt.
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 360 Registriert: 18.8.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.2.2006 um 20:11 |
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@malte
Hmm... warum ist denn in 99% aller Rezepten die 1.Verzuckerungsrast auf 62
oder 63 Grad? Ist ja nach Deinen Ausführungen zu urteilen nicht so toll.
Also ich werde demnächst mal bei 66Grad die erste Rast halten. Schaunwamal
wie's dann schmeckt
Besten Dank für die Infos
Bis dahin
Marco ____________________ Bier macht schön! ...... Oder hast du schon mal einen Mann gesehen, der
sich schminkt?
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.2.2006 um 20:39 |
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Zitat: | Hmm... warum ist denn in
99% aller Rezepten die 1.Verzuckerungsrast auf 62 oder 63 Grad? Ist ja nach
Deinen Ausführungen zu urteilen nicht so
toll. |
Es ist ja die erste Rast, bei der Stärke in Zucker umgewandelt wird. Um es
besser diefferenzieren zu können nennt man eine Rast, bei der die
beta-Amylase arbeitet auch Maltosebildungsrast.
Eine Rast bei 62 oder 63°C ist schon sinnvoll. Es kommt eben drauf an, wie
hoch der Vergärungsgrad sein soll. Ich arbeite fast immer mit dieser Rast.
Pass auf:
Wenn du einen sehr niedrigen Vergärungsgrad haben möchtest, also viel
Restextrakt im Bier bleiben soll, dann machst du keine Rast zwischen 60 und
70°C. Du überspringst die Maltosebildungsrast (deshalb auch
"Springmaischverfahren"). Du hast dann viele unvergärgare Zucker in der
Würze.
Um den Vergärungsgrad schrittweise zu erhöhen arbeitest du anfangs mit
einer Kurzen Rast zwischen 60 und 65°C und einer langen bei 72°C. Je länger
die Rast im 60°C Bereich ist, desdo mehr steigt der Vergärungsgrad an, bis
du schließlich 90 Minuten im 60er Bereich rastest und nur kurz bei 72°C
verzuckerst. Um den Vergärungsgrad weiter zu erhöhen musst du ZUSÄTZLICH zu
einer Rast zwischen 60 und 65°C auch noch eine kurze Zwischenrast bei
66-68°C einhalten. Wenn du diese Rast jetzt verlängerst, dann steigt der
Vergärungsgrad weiter an. Die Rast zwischen 60 und 65°C muss dabei nicht
verkürzt werden, da dort ja auch die alpha-Amylase wirkt und Maltose
entstehen läßt. Den höchsten Vergärungsgrad wirst du also haben, wenn du
(mal grob geschätzt) 60 Minuten bei 62°C und 90 Minuten bei 66-68°C
rastest. Die Maische müsste dann auch schon verzuckert sein, so dass eine
weitere Rast bei 72°C unnötig ist.
Wie du siehst kann man durch die Rasten zwischen 60 und 75°C festlegen, wie
viel Restextrakt im Bier sein wird, wie hoch der Alkoholgehalt ist und wie
"leer" oder "voll" der Körper des Bieres wird.
Diesmal sogar alles ausm Kopf!
Gruß Malte ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 360 Registriert: 18.8.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.2.2006 um 20:43 |
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@Malte
Super ausführung! Na das öffnet mir doch mal die Augen und macht einiges
klarer....
Na denn werde ich mal probieren und verschiedene Rasttemperaturen und
Zeiten anfahren.
Bis dahin
Marco
____________________ Bier macht schön! ...... Oder hast du schon mal einen Mann gesehen, der
sich schminkt?
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Antwort 8 |
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Gast
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erstellt am: 5.2.2006 um 22:40 |
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Hallo Leute,
Zitat: | Naaa, des geht auch
wieder ned.
wenn du mal auf 73°C warst, hast schon zuviele ß-Amylasen kaputt gemacht
|
Totaler Blödsinn! Die Amylasen gehen erst ab 78°C kaputt. Die Beta-Amylase
wird bei Temperaturen über 70°C lediglich inaktiv, sprich sie nimmt sich
Hitzefrei
Zitat: | Die beta-Amylase, die
zwischen 60 und 65°C arbeitet geht immer an das Ende einer Kette und
spaltet zwei Glucosemoleküle ab (also ein Molekül
Maltose). |
Das stimmt schon, aber die Beta-Amylase arbeitet eben nicht nur in diesem
Bereich sondern da liegt nur das Optimum.
Zitat: | Solange also die
alpha-Amylase nicht wirkt kann die Maische nicht verzuckern. Erst die
alpha-Amylase spaltet die Ketten von innen |
Auch richtig, aber auch hier das selbe. Die Alpha-Amylase arbeitet auch bei
62°C schon, allerdings nicht besonders viel. Da ihr Optimum bei 72-75°C
liegt ist sie bei 62°C noch ziemlich verschlafen.
Zitat: | Wenn du nur bei 62°C
lange eine Rast hälst und dann nach 72°C hochheizt hast du weniger Maltose
in der Würze und mehr längere, unvergärbare
Zucker. |
Das is jetz wieder totaler Blödsinn. Eine lange Rast bei 62°C bewirkt zum
einen dass die Beta-Amylase alle verfügbaren Dextrine (also die längeren
Zuckermoleküle) zu Maltose abbaut (also zum vergärbaren Zucker), und zum
anderen dass die Alpha-Amylase immer wieder Stärke in Dextrine verwandelt,
also Nachschub für die Beta-Amylase liefert. Auch wenn sie das bei 62°C
eher langsam macht. Bei einer langen Maltoserast entstehen deshalb
überhauptkeine unvergärbaren Zucker sondern einzig und allein
vergärbare! Wirkt sich also schon auf den EVG aus. Der Rest der Stärke wird
dann bei 72°C in unvergärbaren Zucker verwandelt.
Zitat: | Es ist ja die erste
Rast, bei der Stärke in Zucker umgewandelt
wird |
Ich weiß zwar nicht was bei dir die erste
Rast ist aber bei mir heißt die immernoch Eiweißrast. Und da wird
garkein Zucker gebildet sonder nur Peptide und Aminosäuren, welche
die Hefe dann später zur Vergärung braucht. Der Zucker wird bei der 2. und
3. Rast gebildet.
Zitat: | Um den Vergärungsgrad
schrittweise zu erhöhen arbeitest du anfangs mit einer Kurzen Rast zwischen
60 und 65°C und einer langen bei 72°C. Je länger die Rast im 60°C Bereich
ist, desdo mehr steigt der Vergärungsgrad an, bis du schließlich 90
Minuten im 60er Bereich rastest und nur kurz bei 72°C
verzuckerst. |
genau das hat Nordhorn gemacht, also wird das schon ein sehr trockenes Pils
werden.
Zitat: | Den höchsten
Vergärungsgrad wirst du also haben, wenn du (mal grob geschätzt) 60 Minuten
bei 62°C und 90 Minuten bei 66-68°C rastest. Die Maische müsste dann auch
schon verzuckert sein, so dass eine weitere Rast bei 72°C unnötig
ist. |
Das is jetz wieder richtig
[Editiert am 5/2/2006 von Waginga Hausbrau]
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Gast
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erstellt am: 5.2.2006 um 22:58 |
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Noch eine kleine Ergänzung:
Die Amylasen arbeiten in der Natur sogar bei weitaus niedrigeren
Temperaturen. Wenn das Getriedekorn zu keimen beginnt dann wird die Stärke
auch in Zucker verwandelt und dient als Energiereservoir für die
Jungpflanze. Das geht dann natürlich noch vieel langsamer aber soll ja auch
so sein, schließlich wächst so ein Gerstenholm auch nicht von heute auf
morgen.
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Posting Freak Beiträge: 813 Registriert: 21.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.2.2006 um 23:03 |
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Zitat: | Totaler Blödsinn!
...
Das is jetz wieder totaler Blödsinn. |
Das ist ja mal ne Art, eine andere Meinung zu kommentieren! Nun,
offensichtlich bist du ja um einiges schlauer als gelernte Brauer
(Glückwunsch an dieser Stelle an Malte!) und Diplombrauer, -ingenieure,
Doktoren und Professoren, die bücher über das brauwesen schreiben... Nur so
als anmerkung - hin und wieder in ein Buch reinzuschauen hat noch niemandem
geschadet, und man darf daraus auch durchaus zitieren!
Der gewogene Leser möge den Thread suchen in dem Wolf das Maischverfahren
beschreibt, da ist nämlich auch die Begründung nachzulesen, warum nach dem
abkühlen frisches MAlz zugegeben werden sollte.
Ich weiß nciht, ob sich einige hier wirklich des Brauens willen tummeln,
oder nur um ihr Klappe möglichst weit aufzureißen - wie passend manchmal
Avatare doch sind.
Und ich warte geradezu auf eine Antwort nach dem Motto "Was du jetzt aber
geschrieben hast ist auch nicht gerade nett!" Ja - soll's auch nicht sein,
verdammt noch mal! Spar's dir also!
Ich kann Menschen einfach nicht ausstehen, die andere Meinungen, Ansichten
oder Erfahrungen als Quatsch, Blödsinn, oder Schwachsinn bezeichnen! Schon
gelich nicht, wenn deise Menschen nicht in der Lage sind, einen normalen
Satz bis zum Ende zu Lesen. Oder zumindest am Ende nciht mehr wissen, was
drin stand. Das Fällt mir in diesem Thread nicht zum ersten mal auf.
Mit freundlichen, uneditierten Grüßen ____________________ Interpunktion und Orthographie des Postings ist frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein
zufällig und ist nicht beabsichtigt.
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Antwort 11 |
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Gast
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erstellt am: 6.2.2006 um 00:03 |
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Lieber Jakobus,
eigentlich ist es mir viel zu blöd auf solche Posts wie deine zu antworten,
das geistige Niveau ist einfach zu niedrig. Aber ich ertrage es einfach
nicht wenn irgendwelche Pseudo-Schlaumeier sich zu jedem Thema äußern
müssen und dann irgendwas zitieren was sie irgendwo mal gelesen haben und
eigentlich garnicht verstanden haben.
Zitat: | Nur so als anmerkung -
hin und wieder in ein Buch reinzuschauen hat noch niemandem geschadet, und
man darf daraus auch durchaus zitieren! |
zwischen zitieren und kapieren liegen anscheinend
Welten!
Das hier wird jetzt etwas länger werden, zum Glück hab ich morgen Urlaub.
Ich möchte mich schon im vorab für evtl. etwas böse formulierte Aussagen
entschuldigen, will hier eigentlich niemanden beleidigen.
Mit "totaler Blödsinn" habe ich absolut keine Meinung kommentiert weil es
hier garnicht um Meinungen geht sondern um Tatsachen. Irgendwann wirst auch
du das hoffentlich mal kapieren.
Zitat: | Nun, offensichtlich bist
du ja um einiges schlauer als gelernte Brauer (Glückwunsch an dieser Stelle
an Malte!) und Diplombrauer, -ingenieure, Doktoren und Professoren, die
bücher über das brauwesen schreiben... |
Bin ich bestimmt nicht und hab ich auch nicht gesagt, aber der Unterschied
zwischen mir und dir ist dass ich mein Hirn benutze bevor ich irgendwas
behaupte.
Um auf das Maischverfahren von Wolf zurückzukommen auf das du dich immer
beziehst, ich nehme mal an du meinst dieses hier:
Zitat: | Hallo Braugemeinde,
dieses Verfahren habe ich in einem anderen Forum entdeckt. Deshalb betone
ich auch ausdrücklich, dass ich es mir nicht ausgedacht habe.
Gedacht ist es vor allen Dingen für diejenigen, die keinen zweiten
Sudkessel oder Kochtopf haben oder >50 Liter brauen.
Die Schüttung wird am Anfang erst mal geteilt, sagen wir 60%, so wie ich es
gemacht habe und mit 60% des Hauptgusses eingemaischt. Einmaischtemperatur
kann sein 35°C, 55°C oder auch 62°C. Das kann sich jeder selbst überlegen.
Dann wird gemaischt, wie sonst auch - das hängt natürlich von der
Einmaischtemperatur ab - bis rauf zur Verzuckerungsrast. Diese kann in dem
Fall ruhig ausgedehnt werde. Warum erklärt sich später. Dann kocht man das
Ganze 30-40 Minuten. Nun gibt man so viel kaltes Wasser zu - das dürfte
ungefähr den 40% des Hauptgusses entsprechen - bis man 55°C erreicht
hat.
Jetzt kommt der Rest der Schüttung hinzu und weiter geht es wiederum per
Infusion. Die bei der ausgedehnten Verzuckerungsrast (Kochmaische)
zahlreich entstandenen, unvergärbaren Dextrine werden dann während der
Hauptmaische von der ß-Amylase in vergärbare Zucker zerlegt, wenn ich mich
hier nicht täusche. So weit das Maischverfahren.
Mein Sud sah folgendermaßen aus (ist natürlich meine Kreation, bitte nicht
erschrecken):
Schüttung: 5 kg
Zusammensetzung: 1 kg Gerstenkaramelmalz, 1 kg Haferkaramelmalz
(unentspelzt), 3 kg helles GM
Kochmaische: 1 kg Gerstenkara, 1 kg Haferkara, 1 kg helles GM.
Maischvorgang Kochmaische: Eingemaischt bei 35°C, 10 min Rast, 53°C, kurze
Rast, 62°C 1 h Rast, 73°C 45°C , Kochen 30 min
Hauptmaische: Nach dem Kochen gibt man ca. 6 Liter Wasser zu und den Rest
der Schüttung, also 2 kg helles GM. Temperatur, wenn nötig korrigieren auf
53°C. Hier kurze Rast, weiter auf 62°C, hier 1 h Rast. Jodprobe negativ!!
Weiter auf 73-76°C kurze Rast. Abläutern usw. usw.
Kommentare, Anregungen, Kritik, Lob, Verrisse, alles erwünscht, wenn
einigermaßen sachlich. Danke.
Grüße
Wolfgang |
Du kannst es dir ruhig 3 oder 4 mal durchlesen, vielleicht verstehst du ja
dann warum man nochmal Malz dazugibt. Aber wahrscheinlich nicht, deshalb
erklär ichs dir mal gaaaaanz langsam:
Zitat: | Dann kocht man das
Ganze 30-40 Minuten. Nun gibt man so viel kaltes Wasser zu - das dürfte
ungefähr den 40% des Hauptgusses entsprechen - bis man 55°C erreicht
hat. |
Wenn du in Physik aufgepasst hättest dann würdest du wissen dass Wasser
erst bei 100°C kocht. Wenn du jetzt auch noch rechnen könntest dann
wüsstest du dass 78°C weniger ist als 100°C.
Zitat: | Die Amylasen gehen erst
ab 78°C kaputt. Die Beta-Amylase wird bei Temperaturen über 70°C lediglich
inaktiv, sprich sie nimmt sich Hitzefrei |
Erkennst du da irgendeinen Zusammenhang? Wenn nicht dann is bei dir Hopfen
und Malz verloren...
Noch was zu deinen ach so tollen Zitaten von irgendwelchen angeblichen
Profis:
Ein Zitat ist wzar zur Verdeutlichung ganz nett, aber um irgendetwas damit
zu beweisen gänzlich ungeeignet. Und zwar weil es immer aus dem
Zusammenhang gerissen ist, man bräuchte immer den ganzen Text. Denk mal
drüber nach.
Zitat: | Ich kann Menschen
einfach nicht ausstehen, die andere Meinungen, Ansichten oder Erfahrungen
als Quatsch, Blödsinn, oder Schwachsinn
bezeichnen |
Na dann musst du dich selbst aber ganz schön hassen...
Zitat: | Schon gelich nicht, wenn
deise Menschen nicht in der Lage sind, einen normalen Satz bis zum Ende zu
Lesen. Oder zumindest am Ende nciht mehr wissen, was drin stand. Das Fällt
mir in diesem Thread nicht zum ersten mal
auf. |
Na dann würde ich an deiner Stelle die Posts hier mal richtig durchlesen
und dann versuchen das wesentliche aufzuschreiben, vielleicht kannst du
dann auch mal qualifizierte Antworten liefern. Du verstehst ja nicht mal um
was es in dem Verfahren von Wolf eigentlich gegangen ist.
Deine arrogante Art geht mir langsam tierisch auf den Sack!
[Editiert am 5/2/2006 von Waginga Hausbrau]
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Senior Member Beiträge: 224 Registriert: 19.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.2.2006 um 00:54 |
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Ganz kurz...ohne Zitate...trinkt ihr eigentlich zwischendurch auch mal
selbstgebrautes Bier?? Wenn ich diese hochakademische Worte sehe, da denke
ich mir....braun die auch wirklich?
Cool down Jungs.... einfach brauen, geniessen und sonst was...aber hier so
ein Streit... WARUM?
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.2.2006 um 02:17 |
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Zitat: | Auch richtig, aber auch
hier das selbe. Die Alpha-Amylase arbeitet auch bei 62°C schon, allerdings
nicht besonders viel. Da ihr Optimum bei 72-75°C liegt ist sie bei 62°C
noch ziemlich verschlafen. |
Nein, die alpha-Amylase arbeitet bei 62°C nicht in einem brauchbaren
Rahmen, außer du willst fünf Stunden rasten
Zitat: | quote:Wenn du nur
bei 62°C lange eine Rast hälst und dann nach 72°C hochheizt hast du weniger
Maltose in der Würze und mehr längere, unvergärbare Zucker.
Das is jetz wieder totaler Blödsinn. Eine lange Rast bei 62°C bewirkt zum
einen dass die Beta-Amylase alle verfügbaren Dextrine (also die längeren
Zuckermoleküle) zu Maltose abbaut (also zum vergärbaren Zucker), und zum
anderen dass die Alpha-Amylase immer wieder Stärke in Dextrine verwandelt,
also Nachschub für die Beta-Amylase liefert. Auch wenn sie das bei 62°C
eher langsam macht. Bei einer langen Maltoserast entstehen deshalb
überhauptkeine unvergärbaren Zucker sondern einzig und allein vergärbare!
Wirkt sich also schon auf den EVG aus. Der Rest der Stärke wird dann bei
72°C in unvergärbaren Zucker verwandelt. |
Wie ich schon geschrieben habe arbeitet die alpha-Amylase bei diesen
Temperaturen nicht so, dass man sie einsetzen kann. Demnach ist meine
Aussage:
Zitat: | Wenn du bei 66-68°C eine
Rast machst sind sowohl alpha- als auch beta-Amylasen aktiv vorhanden und
du bekommst eine hohe Endvergärung. Wenn du nur bei 62°C lange eine Rast
hälst und dann nach 72°C hochheizt hast du weniger Maltose in der Würze und
mehr längere, unvergärbare Zucker. |
auch richtig. Wenn beide Amylasen sinnvoll arbeiten sollen muss die
Rasttemperatur zwischen 65 und 70°C liegen.
Zitat: | quote:Es ist ja die
erste Rast, bei der Stärke in Zucker umgewandelt wird
Ich weiß zwar nicht was bei dir die erste Rast ist aber bei mir heißt die
immernoch Eiweißrast. Und da wird garkein Zucker gebildet sonder nur
Peptide und Aminosäuren, welche die Hefe dann später zur Vergärung braucht.
Der Zucker wird bei der 2. und 3. Rast
gebildet. |
Von allen Rasten, die bei einer Infusion gehalten werden können ist die
Maltosebildungsrast die erste, bei der Stärke in Zucker umgewandelt wird.
Es ist also die "erste Rast, bei der Stärke in Zucker umgewandelt wird."
Ist das so schwer zu verstehen?
Der Zucker kann übrigens auch erst bei der 3. und 4. Rast, oder sogar 5.
und 6. Rast gebildet werden, je nachdem, wie viele Rasten vorher gefahren
werden. Grade bei Weizenbieren kann man vorher noch viele andere Rasten
fahren.
Zitat: | quote:Um den
Vergärungsgrad schrittweise zu erhöhen arbeitest du anfangs mit einer
Kurzen Rast zwischen 60 und 65°C und einer langen bei 72°C. Je länger die
Rast im 60°C Bereich ist, desdo mehr steigt der Vergärungsgrad an, bis du
schließlich 90 Minuten im 60er Bereich rastest und nur kurz bei 72°C
verzuckerst.
genau das hat Nordhorn gemacht, also wird das schon ein sehr trockenes Pils
werden. |
Es ist aber ein sehr großer Unterschied, ob ich im 60er Bereich bei 62°C
oder bei 68°C raste. Bei 62°C arbeitet nur die beta-Amylase sinnvoll, bei
68°C arbeiten beide Amylasen, wodurch dann die größt mögliche Anzahl an
vergärbaren zuckern gewonnen wird.
Wie ich schon geschrieben habe fahre ich selber mein normales Pilsener mit
einer 62°C und einer 72°C Rast. Dadurch komme ich von 11,5% grade mal auf
3,0% runter und habe so ein volles, würziges Pilsener. Wenn man eines Es
von unter 2% haben möchte muss man eine ausgeprägte Rast im hohen 60er
Bereich einhalten.
Zitat: | quote en
höchsten Vergärungsgrad wirst du also haben, wenn du (mal grob geschätzt)
60 Minuten bei 62°C und 90 Minuten bei 66-68°C rastest. Die Maische müsste
dann auch schon verzuckert sein, so dass eine weitere Rast bei 72°C unnötig
ist.
Das is jetz wieder richtig |
Wenn du das als richtig ansiehst, dann musst du mich bei anderen Aussagen
falasch verstanden haben. Das vierte Zitat in deinem post, wo du meine
Aussage als Blödsinn hinstellst ist so alleine gesehen auch falsch. Du
darfst auch nicht Sätze aus dem Zusammenhang rausnehmen und dann als falsch
hinstellen. In diesem Post habe ich den Satz davor noch mitzitiert (s.o.
drittes Zitat) und die Aussage ist 100%ig richtig.
Tatsache ist es, dass kein Brauer bei einer Rast bei 62 oder 63°C die
Wirkung der alpha-Amylase haben möchte. Und auch die beta-Amylase in einer
Maische, die bereits bei 75°C war arbeitet bei einer Abkühlung auf 62°C
nicht mehr in dem Umfang, in dem sie vorher gearbeitet hat. Die
Aktivitätskurve von Enzymen sieht so aus, dass einer langsame Steigerung zu
beobachten ist, die exponential zum Optimum ansteigt und danach nahezu
steil abfällt, bis ein paar Grad über der Opimaltemperatur nicht nur keine
Aktivität mehr beobachtet werden kann, sondern die Enzyme auch schon
geschädigt werden. Eine Schädigung tritt nämlich nicht erst bei 80°C auf.
Dort werden die meisten Enzyme, da sie chemisch gesehen Eiweiße sind,
denaturiert.
Das auch bei der Keimung der Gerste die Amylasen wirken ist tadellos
richtig. Bei den typischen 20°C im Keimkasten einer Mälzerei werden in 5-7
Tagen 10% der Stärke verzuckert.
Um es nochmal zu unterstreichen, ich kann auch nach mehrmaligem Durchlesen
keine fachlichen Fehler in meinem Post erkennen und besitze deshalb die
klugscheißerische Arroganz, alle dort getätigten Aussagen als 100%ig
richtig zu bestätigen.
Gruß Malte
Edit:
Hab ich noch vergessen, auch hier wieder alles ohne ein Blick in ein
Fachbuch zu werfen.
[Editiert am 6/2/2006 von Malte] ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.2.2006 um 09:23 |
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Hallo,
also mal abgesehen von den Emotionen hier ließt sich das Meiste eigentlich
ganz logisch.
Ich möchte dennoch nachhaken :
Ich fahre meine Pilsner Sude immer mit einer Rast bei 62° für 60 Minuten
und anschließend bei 72° Grad bis zur Jodnormalität (was nach maximal 30
Minuten der Fall ist). Ich erziele damit einen Es von 2% - also gaaaanz
viele vergärbare Zucker. Ich meine, auch heavybyte schrieb irgendwann
einmal über sein furztrockenes Pils, dass er eine ähnliche
Temperaturführung macht.
Das stünde nun aber doch im Wiederspruch zu Maltes Aussage Zitat: | Wenn du nur bei 62°C
lange eine Rast hälst und dann nach 72°C hochheizt hast du weniger Maltose
in der Würze und mehr längere, unvergärbare Zucker. Dein Bier wird also
nicht extrem hoch vergoren! |
Ich habe mir persönlich das so zusammengereimt, dass ja in meiner
Einkochtopf - Sudpfanne allein das Hochheizen von 62 auf 72 Grad manchmal
mehr als 15 Minuten dauert - ich quasi eine unfreiwillige 'Rast' bei 66..70
Grad halte.
Im Grunde ist es vielleicht gar nicht soo wichtig, welches Enzym nun
wirklich an der Arbeit ist solange das Ergebnis stimmt.
Aber das ist das schöne an diesem Forum hier, dass wir es dann eigentlich
doch genau wissen wollen.
Habe ich jetzt auch ein Defizit zwischen "zitieren und kapieren" ( ) oder gibt es eine bessere Erklärung ?
Danke im Vorauss
Tino ____________________
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 2175 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.2.2006 um 10:13 |
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Hey folks,
ich will die Wissenschaft, die hinter der Sache steht auch nicht in Frage
stellen. Dennoch, wie deckt sich das Gesagte mit dem Rezept für
"Norddeutsches Pils" aus der Datenbank: 90 min. bei 66 °C und danach sofort
bei 76 °C abmaischen. Als ehemaliger Norddeutscher kenn ich diese Pilse:
Sehr trocken, ohne Restsüsse, ohne große Malznote. Auch hier im Forum
taucht immer wieder die Aussage auf um ein schlankes Pils herzustellen:
eine Maltoserast bei ca. 62 - 66 °C und dann, wenn überhaupt, eine sehr
kurze Rast bei ca. 70 - 72 °C.
Ich bin jetzt etwas verwirrt. Auch wenn mein Versuch mit oben genanntem
Rezept genau das Ergebnis gebracht hat, wie ich es haben wollte.
Grüße,
Markus
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Antwort 16 |
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Gast
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erstellt am: 6.2.2006 um 10:39 |
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Zitat: | Ich fahre meine Pilsner
Sude immer mit einer Rast bei 62° für 60 Minuten und anschließend bei 72°
Grad bis zur Jodnormalität (was nach maximal 30 Minuten der Fall ist). Ich
erziele damit einen Es von 2% - also gaaaanz viele vergärbare Zucker. Ich
meine, auch heavybyte schrieb irgendwann einmal über sein furztrockenes
Pils, dass er eine ähnliche Temperaturführung macht.
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Is genau das was ich gesagt habe, Auch bei 62° sind beide Enzyme aktiv,
deshalb ein sehr trockenes Pils.
@ggansde Zitat: | wie deckt sich das
Gesagte mit dem Rezept für "Norddeutsches Pils" aus der Datenbank: 90 min.
bei 66 °C und danach sofort bei 76 °C abmaischen. Als ehemaliger
Norddeutscher kenn ich diese Pilse: Sehr trocken, ohne Restsüsse, ohne
große Malznote. Auch hier im Forum taucht immer wieder die Aussage auf um
ein schlankes Pils herzustellen: eine Maltoserast bei ca. 62 - 66 °C und
dann, wenn überhaupt, eine sehr kurze Rast bei ca. 70 - 72
°C. |
Das deckt sich folgendermaßen:
Da ja im Temperaturbereich von 62-66 °C beide Enzyme aktiv sind wird sowohl
das Amylopektin von der alpha-Amylase in Dextrin umgewandelt als auch das
dadurch entstandene Dextrin zusammen mit der Amylose aus dem Malz von der
beta-Amylase in Maltose umgewandelt, also in vergärbaren Zucker.
Der letzte kleine Rest des Amylopektins wird dann bei einer nur noch kurzen
Verweildauer bei ca 72° von der beta-Amylase in nichtvergärbaren Zucker
umgewandelt, wodurch dann Jodnormalität erreicht wird.
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Gast
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erstellt am: 6.2.2006 um 11:06 |
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moin Hobbybrauer,
nachdem ich in einer Tabelle gesehen habe, dass sowohl Alpha- alsauch
Betaamylasen in einem doch grossen Temperaturbereich aktiv sind, natürlich
mit abfallender Tendenz zu den Enden hin, mache ich eine ausgedehnte
(60min.) Rast bei 65°, dann kurz hoch auf 72° für 20min. und abmaischen bei
78°.
Obwohl oft beschrieben wird, dass man die Eiweissrast getrost ausfallen
lassen könnte, mache ich doch auch eine 20minütige Rast bei 52°, ganz
einfach um meiner Hefe eine ordentliche Mahlzeit zu bescheren.
Also meine aktuellen Daten: 20min bei 52°, 60min bei 65°, 20min bei 72°,
auf 78° und wech.
Mein Pils hat meist einen RE von 2°Plato und ist furztrocken.
Mal sehen ob ich heute Abend noch die Tabelle posten kann.
Cheers
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Gast
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erstellt am: 6.2.2006 um 11:51 |
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@ heavybyte
Diese Tabelle würde mich sehr interssieren, hab sowas inder Art auch mal
gesehen aber leider hab ich da keine Unterlagen mehr darüber.
@malte
Zitat: | Nein, die alpha-Amylase
arbeitet bei 62°C nicht in einem brauchbaren Rahmen, außer du willst fünf
Stunden rasten |
Demnach würde man bei sämtlichen gängigen Infusionsverfahren immer nur ca
20% Maltose erhalten (aus den 20% Amyloseanteil der Stärke) und die
restlichen 80% Amylopektin der Stärke würden dann komplett in unvergärbare
Zucker verwandelt werden weil wir ja alle wissen dass die beta-Amylase ab
70°C garnichts mehr macht, in diesem Punkt sind wir uns alle einig.
Aus eigener Erfahrung (ich maische nur mit diesem Verfahren, also
immer exakt 62°C
und exakt 72°C dank Temperatursteuerung) kann ich sagen dass meine Biere
keineswegs einen schlechten EVG haben. Von 80% Dextrose kann also garnicht
die Rede sein.
Im übrigen kann ich mich erinnern einmal gelesen zu haben dass bei einer
Temperatursenkung um 10°C die Enzymaktivität um 30 bis 40% zurückgeht.
Demnach hätten wir bei 62°C immernoch eine Alpha-Amylase-Aktivität um die
60%.
Zitat: | Von allen Rasten, die
bei einer Infusion gehalten werden können ist die Maltosebildungsrast die
erste, bei der Stärke in Zucker umgewandelt wird. Es ist also die "erste
Rast, bei der Stärke in Zucker umgewandelt wird."
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So formuliert ist es richtig, da haben wir nur aneinander vorbeigeredet.
Zitat: | Die Aktivitätskurve von
Enzymen sieht so aus, dass einer langsame Steigerung zu beobachten ist, die
exponential zum Optimum ansteigt und danach nahezu steil abfällt, bis ein
paar Grad über der Opimaltemperatur nicht nur keine Aktivität mehr
beobachtet werden kann, sondern die Enzyme auch schon geschädigt werden.
Eine Schädigung tritt nämlich nicht erst bei 80°C auf. Dort werden die
meisten Enzyme, da sie chemisch gesehen Eiweiße sind,
denaturiert. |
eine langsame Steigerung bedeutet doch gerade dass bei einer
großen Temperaturdifferenz nur eine kleine Aktivitätsänderung
stattfindet. Eine Schädigung der Enzyme tritt währen dem
kompletten Maischen auf weil diese Enzyme von der Natur eigentlich
garnicht für diese Temperaturen vorgesehen sind. Man muss sich das so
vorstellen als wenn mein einen Elektromotor der für 12V ausgelegt ist mit
30V unter Vollast betreibt. Er liefert zwar kurzzeitig ein Optimum
an Leistung, aber er geht dann eben auch sehr schnell dabei kaputt. Würde
man ihn an z.B. 100V anschließen dann würde er sofort durchbrennen und
garnichts mehr machen. Das entspricht in etwa den 78°C.
Zitat: | Um es nochmal zu
unterstreichen, ich kann auch nach mehrmaligem Durchlesen keine fachlichen
Fehler in meinem Post erkennen und besitze deshalb die klugscheißerische
Arroganz, alle dort getätigten Aussagen als 100%ig richtig zu
bestätigen.
Gruß Malte
Edit:
Hab ich noch vergessen, auch hier wieder alles ohne ein Blick in ein
Fachbuch zu werfen. |
Ich habe deine fachliche Kompetenz niemals in Frage gestellt und auch nicht
gesagt dass du alles nur irgendwo abschreibst. Ich habe lediglich meinen
Wissensstand (übrigens auch alles aus dem Gedächtnis) und deine Posts
verknüpft und der menschlichen Logik meines Zentralgehirns unterworfen. Und
da ergeben sich dann durchaus Widersrüche. Desweiteren habe ich niemals
einen Anspruch auf vollkommene Richtigkeit meiner Posts gestellt. Meine
Erfahrung allerdings bestätigt meine logischen Schlußfolgerungen. Wenn du
was anderes beweisen kannst dann bitte, bin schon ganz gespannt.
[Editiert am 6/2/2006 von Waginga Hausbrau]
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.2.2006 um 14:04 |
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Hi Waginga!
Zitat: | Demnach würde man bei
sämtlichen gängigen Infusionsverfahren immer nur ca 20% Maltose erhalten
(aus den 20% Amyloseanteil der Stärke) und die restlichen 80% Amylopektin
der Stärke würden dann komplett in unvergärbare Zucker verwandelt werden
weil wir ja alle wissen dass die beta-Amylase ab 70°C garnichts mehr macht,
in diesem Punkt sind wir uns alle einig. |
Nein, weil auch das Amylopektin Enden hat, an denen die bata-Amylase
angreifen kann. Man erhällt also deutlich mehr als 20% Maltose, wenn man
nach einer 62°C Rast nach 72°C aufheizt, ohne dass die alpha-Amylase etwas
dazu beitragen muss.
Zitat: | Aus eigener Erfahrung
(ich maische nur mit diesem Verfahren, also immer exakt 62°C
und exakt 72°C dank Temperatursteuerung) kann ich sagen dass meine Biere
keineswegs einen schlechten EVG haben. Von 80% Dextrose kann also garnicht
die Rede sein. |
Der Endvergärungsgrad bei einer 62°C Rast ist ja auch nicht schlecht,
sondern nur niedriger als bei einer 66-68°C Rast. Unter Umständen kann ich
bei einere 62°C auch den gleichen Endvergärungsgrad erreichen wie bei einer
68°C Rast, aber dafür muss diese Rast eben extrem lange gehalten werden. Da
es Nachteile mit sich bringt, die Maischedauer nicht so kurz wie möglich zu
halten (z.B. Lösung zu vieler unedler Geschmacksstoffe, die man grade bei
einem trockenen Pilsener nicht haben möchte) wird in der Praxis eben eine
Rast im hohen 60er Bereich gefahren oder idealerweise diese mit einer Rast
im niedrigen 60er Bereich kombiniert. Bei 62-63°C arbeitet die beta-Amylase
dann, bis "nix" mehr da ist und bei 68°C läßt man sie dann noch eine
Zeitlang (bei geringerer Aktivität) die Abbauprodukte der alpha-Amylase in
Maltose umwandeln. So kann man auch genau den Endvergärungsgrad steuern.
Ich werde mal, wenn ich Zeit habe, etwas zur Aktivität der alpha-Amylase
bei 62°C suchen, bzw. das erübrigt sich ja, wenn heavy die Tabelle postet.
Da es sich bei ENzymen um natürliche Vorgänge handelt ist es klar, dass
auch bei 62 die alpha-Amylase arbeitet, genau wie es bei 72°C noch aktive
beta-Amylasen geben wird. Die Frage ist immer nur, wie aktiv diese Enzyme
sind und wie lange sie aktiv sind. Bei hohen Temperaturen nimmt die
Aktivität von Enzymen nämlich mit der Zeit ab, auch wenn noch genügend
"Arbeitsmaterial" vorhanden ist. Theoretisch ist ein ganzer Haufen von
Enzymen zwischen 60 und 80°C aktiv, für die praktische Arbeit ist es aber
nur wichtig, mit einigen davon zu Arbeiten, die anderen sind "unwichtiges"
Beiwerk.
@ tinoquell
Während der Aufheizphasen sind die Enzyma natürlich auch aktiv und bilden
Zucker. Wenn du also recht langsam aufheizt, dann machst du quasi eine
ungewollte Rast. Schneller als 1°C pro Minuten sollte Maische sowieso nicht
aufgeheizt werden, unter anderem damit die Enzyme sich langsam und gut
anpassen können.
Trotzdem kommst du bei deinem Pils mit der 62°C Rast sehr weit runter mit
dem Extrakt. Woran das jetzt liegt kann ich dir nicht sagen. Was mich dabei
auch wundert ist die recht lange Verzuckerungszeit, ich benötige nie mehr
als 15 Minuten zum Verzuckern. Und wenn du schon bei 62°C viel vergärbare
Zucker gebildet hast, dann sollte die Verzuckerung nicht lange auf sich
warten lassen.
Woran das jetzt wirklich liegt kann ich dir leider nicht sagen, die 15
Minuten Aufheizen scheinen mir auch etwas wenig zu sein, um den
Vergärungsgrad so weit hoch zu treiben (weil die beta-Amylase recht langsam
arbeitet).
Zitat: | Obwohl oft beschrieben
wird, dass man die Eiweissrast getrost ausfallen lassen könnte, mache ich
doch auch eine 20minütige Rast bei 52°, ganz einfach um meiner Hefe eine
ordentliche Mahlzeit zu bescheren. |
Wie ich an anderer Stelle schon geschrieben hab würde ich nicht höher als
55°C einmaischen. Großbrauereien können durch die gut gelösten Malze und
die Verfahrenstechnik sofort bei 62°C einmaischen, der Hobbybrauer sollte
aber dem Malz und dessen Enzymen etwas Zeit geben um gut in Lösung zu gehen
und sich schön homogen zu verteilen. Eine Rast zwischen 48 und 55°C kann
dabei niemals schaden, wenn sie nicht zu lange gehalten wird. Wenn man sie
zu lange hält merkt man das im fertigen Bier an der mangelhaften
Schaumbildung.
Fazit:
Man kann mit festlegen der Rastzeiten und der Rasten den Endvergärungsgrad
gut steuern. Der Einsatz einer Rast bei 66-68°C (ich hab grade mal was aus
der Betriebspraxis rausgesucht, da reichen auch schon 65°C, allerdings mit
einer davor gefahrenen Rast bei 62°C, die Rast bei 65°C sollte dabei länger
gefahren werden) bringt dabei den höchsten EVG. Wenn ich etwas
körperreichere Biere haben möchte dann lasse ich diese Temperaturen weg und
arbeite nur mit 62°C oder gehe sogar bis auf 60°C runter, um die Aktivität
der alpha-Amylase (wieviel es jetzt auch immer ist) zu minimieren. Halte
ich diese Rast lange, dann steigt mein EVG, halte ich sie nur kurz und
Verzuckere länger bei 72°C sinkt mein EVG. Den niedrigsten EVG bekomme ich,
wenn ich zwischen 60 und 70°C überhaupt nicht raste.
Gruß Malte ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 20 |
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Gast
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erstellt am: 6.2.2006 um 15:09 |
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was ihr bei aller Wissenschaft noch vergessen habt zu erwähnen ist der
PH-Wert der Maische, welcher ganz besonders bei der Maltoserast eine Rolle
spielt und dabei im Optimum um 4,6 liegen sollte.
Wer also auchnoch den letzten Rest aus seinem Malz herausholen möchte,
sollte seiner Maische etwas Säure beigeben.
Das ist der Grund warum einige Brauereien, Claudius macht es übrigens auch
so, noch Phosphorsäure der Maische zusetzen.
Das Thema hatten wir schonmal.
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Gast
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erstellt am: 6.2.2006 um 15:32 |
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Also ich hab mal ein wenig im Internet gestöbert um etwas über die
Aktivitätsbereiche der Enzyme zu finden und bin dabei auf folgende
Informationen gestoßen:
Das Beta-Glucan (Amylopektin) wird von unterschiedlichen Beta-Enzymen
gespalten deren Temperaturoptima im Bereich von 20°C (Cellobiase) und 65° C
(Beta-Glucan-Solubilase) liegen. Letzteres ist am längsten aktiv und wird
erst bei 73° C inaktiviert!
Narziß gibt 5 Abschnitte für den Abbau von Beta-Glucan an:
1. Lösung der während der Mälzung bereits in lösliche Form überführten
Beta-Glucane in Flüssigkeit
2. Abbau der gelösten Beta-Glucane bei Temperaturen zwischen 35°C und
50° C durch Endo-Beta-Glucanasen
3. Zunehmende Extraktlösung bei 45°-55°C durch Endo-Beta-Glucanasen
4. Ab 60°C bis ca 70°C wird durch die Beta-Glucan-Solubilase und die
Verkleisterung der Stärke verstärkt hochmolekulares Beta-Glucan in Lösung
gebracht. Dieses kann bei 65°C noch zu einem geringen Teil von
Endo-Beta-1-3-Glucanase abgebaut werden. Bei Temperaturen über 65°C
findet kein Abbau mehr statt!
5.Das bei 70°C bis zur vollständigen Inaktivierung der
Beta-Glucan-Solubilase bei ca 73°C gelöste Beta-Glucan geht ohne
weiteren Abbau in Lösung.
Außerdem:
Es gibt neben den beiden Amylasen auch noch Grenzdextrinase welche
ebenfalls Amylopektin in Maltose umwandelt und ihr Optimum zwischen 55°C
und 60°C hat. Sie wird bei Teperaturen über 65°C inaktiviert. Somit wäre
auch erklärt warum die Maltoserast bei ca 62°C gehalten wird und nicht bei
65°C oder noch höher.
Die von der Alpha-Amylase bei Temperaturen über 70°C erzeugten
Stärkebruchstücke können weder von der Beta-Amylase noch von der
Grenzdextrinase abgebaut werden, da diese bereits inaktiviert sind
Stimmt alles soweit mit meinen Überlegungen überein.
Die kursiven Abschnitte sind Zitate aus einer Doktorarbeit an der
Technischen Universität München. Wer nachlesen will, bittesehr:
http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=967427428&dok_var
=d1&dok_ext=pdf&filename=967427428.pdf
[Editiert am 6/2/2006 von Waginga Hausbrau]
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Senior Member Beiträge: 252 Registriert: 2.12.2004 Status: Offline
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erstellt am: 6.2.2006 um 15:42 |
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Danke die Herren,
wieder eine Menge gelernt heute. Auch wenn mir heute abend vor lauter
Amylasen der Kopf brummen wird.
Aber dagegen kenne ich ein gutes Rezept.
Eine Frage habe ich aber noch.
Kann ich durch die Zugabe von Braugips, oder Sauermalz nicht auch
Einfluß
auf den PH Wert der Maische nehmen ?
Wo liegt der Vorteil beim Einsatz von Phosphorsäure ???
Gruß
BBF ____________________ Erstaunlich, ändert mann an dem Wort Mama nur vier Buchstaben, so wird Bier
daraus !
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Antwort 23 |
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Posting Freak Beiträge: 813 Registriert: 21.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.2.2006 um 16:57 |
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Ichn wünsch euch allen noch eine schöne Zeit, ihr habt ja jetzt jemanden,
der sein Hirn einschaltet (was ich ob seiner Logik und ganz besondern
seiner Wortwahl nicht immer nachvollziehen kann...aber wenn er's
behauptet!)
Hab hier im Forum einiges gelernt, und bedaure diesen Schritt deshalb.
Es sind schon einige ehemalige Mitglieder (zumindest für einige Zeit)
ausgestiegen, ich hab das nie ganz verstanden, aber jetzt reicht's mir
langsam, diese Überheblichkeit eines gewissen Herrn.
Nachdem ich seinen Worten nach ohnehin nur Schwachsinn von mir gebe, ist es
wohl der größte Gewinn für das Forum, wenn ich mich zurückziehe - was nicht
bedeutet, daß ich nicht weiterhin privaten Kontakt zu einigen Mitgliedern
halten werde, zu denen ich persönlich ein gutes Verhältnis aufgebaut
habe.
Ach, und eines noch - kommentier's nicht! Du blamierst dich bei jeder
deiner aggressiv-überheblichen Antworten!
____________________ Interpunktion und Orthographie des Postings ist frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein
zufällig und ist nicht beabsichtigt.
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Antwort 24 |
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Board Index > > Maischen > Jodnormal, wann? |
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