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Autor: Betreff: Sudhausausbeute
Senior Member
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Cervejeiro
Beiträge: 309
Registriert: 7.2.2007
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 31.5.2008 um 13:38  
Hallo Joe.

Was mir auffällt ist das Du von-bis Angaben machst und keine Exaktwerte angibst. Hast Du die Werte mehrerer Lieferungen zusammengefasst?
Meine Mälzerei gibt mir immer exakte Werte an, z.B.: Extraktdifferenz 1,8%.

Extraktdifferenz: Das Malz wird um so höher bewertet, je höher die Extraktausbeute ist.
Dabei legt man aber einen grossen Wert darauf, dass das Malz gut gelöst ist. Bei einem gut
gelösten Malz ist die Extraktdifferenz zwischen der Grobschrot- und Feinmehlanalyse gering,
weil das Schroten dann einen geringen Einfluss auf die Lösung hat.
Dabei gilt eine Differenz unter 1,8% als gut
über 1,8% als mässig
Deine angegebenen bis 2,3 würden also auf eher mässig hindeuten.

Hier einmal Anforderungen der Profis
Aus einem Liefervertrag einer Brauerei mit einer Mälzerei:

Eiweissgehalt unter 10,8%
Kolbachzahl 38 bis 42%
Extraktausbeute über 82%
Mehl Schrot Differenz 1,2 bis 1,8%
Viskosität unter 1,55 mPa.s
beta-Glucangehalt unter 300mg/l
Farbe unter 3,4 EBC
Kochfarbe unter 5,0 EBC
N in Malz TrS über 0,65g/100g MTrS
Friabilimeterwert über 87%
Viskosität 65°C unter 1,65 mPa.s
beta-Glucan 65°C unter 400mg/l
DMS-P unter 6ppm
Ganzglasigkeit unter 2%
VZ 45°C 37 bis 41%
Wassergehalt unter 5%
Ausputz unter 0,8%

Blattkeime:
homogenes Bild:
bia 1/4: 0%
bis 1/2: 3%
bis 3/4: 25%
bis 1 : 70%
über 1 : 2%


Beeinflussung der Sudhausausbeute ist abhängig:

-von den Rohstoffen
Schlecht gelöste Malze geben geringere Ausbeuten als gut gelöste; mit steigendem
Wassergehalt des Malzes sinkt die Ausbeute, Carbonatwässer vermindern die Ausbeute,
Sulfatwässer und sehr weiche Wasser verbessern die Enzymarbeit und damit die Ausbeute.

-von der Einrichtung des Sudhauses
z.B. Zusatzeinrichtungen zur vollständigen Auslaugung der Treber

-vom Maischverfahren
Längere und intensivere Maischverfahren bringen höhere Ausbeuten, längeres Kochen der
Dickmaische bringt mehr Extrakt. Vormaischen und Kochen der Maische unter Druck steigert
die Ausbeute aber mindert die Qualität. Das Verhältnis von Haupt- zu Nachguss ist wichtig,
da bei grossenm Hauptguss der Extrakt nicht richtig ausgewaschen werden kann.

-von der Läuterarbeit
Ungleiches Anschwänzen und ungleiches Laufen der Läuterwechsel bringen Ausbeuteverluste
mit sich. Mehrere kleine Nachgüsse geben eine höhere Ausbeute als kontinuierlisches
Anschwänzen.

-von der Arbeitsweise
Unsere ganze Arbeit basiert auf der Unterstützung der Arbeit der Enzyme. Optimale Enzymarbeit
ist nur dann möglich wenn vorgegebene Zeiten und Temperaturen exakt eingehalten werden.

Mein lieber Schwan, das war aber jetzt Text. Wenn Du Lust hast, können wir Deine Sudhausausbeute nach der 4-M Methode betrachten und versuchen weiter zu verbessern (wenn das denn noch möglich ist)!

Gruss

Cervejeiro


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Jede Jeck ess anders, ävver jet jeck si'mer doch all


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Moonshine
Beiträge: 50
Registriert: 21.12.2003
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 1.6.2008 um 17:48  
@ Uwe,

ja, das stimmt, meine Ausbeute hat sich in der Tat verbessert. Das entspricht übrigens auch dem, was man nach Angaben von Narziß erwarten kann. Mit Hilfe von Sauermalz lässt sich die Ausbeute demnach allenfalls um ein paar wenige Prozent steigern.

Erstaunt bin ich, dass mein Läutern offenbar noch nicht optimal läuft. Ich werde die Würze beim nächsten Mal konsequent nur noch durchtröpfeln lassen. Und wenn es Stuuuunden dauert. Mal sehen, was das bringt.

> Im übrigen bin ich schon der Ansicht, daß es stets besser ist, aus weniger Malz
> mehr gutes Bier rauszuholen, als weniger Bier aus mehr Malz!

Ja, ist doch so, oder?

@ Cervejeiro,

die Von-bis-Werte stammen von meiner Mälzerei. Nach einer präziseren Analyse habe ich nie gefragt. Ehrlich gesagt ging ich immer davon aus, dass alle Mälzereien irgendwie auf dem selben Stand sind und die optimalen Malze liefern. Wenn ich Dich richtig verstehe, könnte ich meine Ausbeute mit einem höheren Mehlanteil - als feinerer Schrotung - womöglich noch verbessern?

Auch Deine Hinweise zum Läutern werde ich beherzigen. Da haben ja mehrere Kollegen schon Schwächen bemerkt.

@ Alle,

vielen vielen Dank für all Eure Hinweise! Ich dachte, ich könnte nichts mehr tun - aber im Feintuning scheint noch einiges drin zu sein.

Viele Grüße

Joe
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Cervejeiro
Beiträge: 309
Registriert: 7.2.2007
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 2.6.2008 um 13:56  

Zitat von Moonshine, am 1.6.2008 um 17:48

@ Cervejeiro,

die Von-bis-Werte stammen von meiner Mälzerei. Nach einer präziseren Analyse habe ich nie gefragt. Ehrlich gesagt ging ich immer davon aus, dass alle Mälzereien irgendwie auf dem selben Stand sind und die optimalen Malze liefern.


Das habe ich früher auch gedacht, aber jedes Los ist anders. Die Anforderungen des Hobbybrauers mögen vielleicht im Detail weniger anspruchsvoll sein als die einer grossen Brauerei, aber wenn man wie Du die Sudhausausbeute gezielt verbessern will muss man auch an dieser Stelle ins Detail gehen. Sprich doch einfach mal mit Deiner Mälzerei über die Werte, warum sie Dir keine absoluten Werte angeben!


Zitat:
Wenn ich Dich richtig verstehe, könnte ich meine Ausbeute mit einem höheren Mehlanteil - als feinerer Schrotung - womöglich noch verbessern?


Wenn Dein Malz effektiv eine Extraktdifferenz unter 1,8% hat nein, wenn aber wie bei Deinen Werten angegeben bis 2,3% dann ja! Aber Vorsicht, wenn Du es mit dem Mehl übertreibst handelst Du Dir im späteren Verlauf Trub-Probleme ein!

Gruss

Cervejeiro


[Editiert am 2.6.2008 um 13:59 von Cervejeiro]



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