|
Suche
|
archiv.hobbybrauer.de mit Google durchsuchen:
|
|
| |
Board Index > > Maischen > Samba Pale Ale mit Dekoktion? |
|
ACHTUNG: Auf dieses Forum kann nur noch lesend zugegriffen werden. Falls Du hier im alten Forum bereits registriert warst, musst Du Dich im neuen Forum mit dem gleichen Usernamen UND der gleichen E-Mailadresse NEU registrieren, damit Dein Ranking (Anzahl Deiner Posts) aus diesem Forum ins neue mit übernommen wird. Zum neuen Forum geht's hier
Member Beiträge: 61 Registriert: 27.1.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 17.6.2010 um 13:44 |
|
|
Hallo,
auch ich will nun mal Dekoktion ausprobieren und das mit dem Samba Pale
Ale, das ich schon immer mal testen wollte.
Dafür habe ich einen 70l Thermoport mit Siebboden.
Mein Plan für 80l: 13kg PiMa, 2kg Weizen-Malz, 2kg Mais-Gries (Polenta),
300g CaraHell; 100g Cascade; Hefe SAFALE S-04; HG 50l, NG 37l
Einmaischen ohne Mais mit 45l 60°C; den Mais mit 5l Wasser 10min kochen und
dann zubrühen --> ergibt ca. 64l maische mit 63°C nun 60min Rast;
18l Dünnmaische ziehen, bei 72°C bis jodnormal verzuckern, 10min kochen und
dann zubrühen --> ergibt 72°C nun 20min Rast
dann abmaischen bei 72°C
90min Würzekochen Hopfengabe nach 15min komplett
Was haltet ihr von diesem Plan? Gibt es Verbesserungsvorschläge?
Was meint ihr, um wieviel Grad sinkt die Maischtemperatur beim Einmaischen
von 15kg Malz in 45l Wasser? Gibt es dafür auch eine allgemeine
Rechenregel?
Gruß
Jens
[Editiert am 18.6.2010 um 09:54 von comfetti]
|
|
Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 17.6.2010 um 14:42 |
|
|
Hallo Jens!
> den Mais mit 5l Wasser 10min kochen und dann zubrühen
Ich glaube, da wirst Du in Schwierigkeiten kommen.
Bei meinem Maisbier mache ich eine Vormaische mit techn. α-Amylase
wobei ich 2kg Maisgrieß in 8l Wasser verarbeite.
Als ich Dussel mal die Amylase mit Glukosidase verwechselt hatte (falsches
Fläschchen gegrabscht) habe ich mich über die dickliche Konsistenz
gewundert, die die Masse bei der Rast (70-80°C) annahm. Hätte ich es zu
kochen versucht, wäre das ein schöner Brei geworden, fürchte ich.
Ich würde versuchen, den Mais in einer Rohfrucht-Vormaische mit einem Teil
vom Pilsener (oder Weizen) durch zu maischen, bevor ich es koche und dann
zur Hauptmaische gebe.
Als Nicht-Dekoktierer weiß ich aber nicht, wie Du das dann am besten in
Deinen Maischplan einbaust.
Uwe
Edit: waren m.W. keine 12l Wasser sondern nur deren 8, müßte es erst heute
Abend nachschauen...
[Editiert am 17.6.2010 um 14:53 von Uwe12]
____________________
|
|
Antwort 1 |
|
Senior Member Beiträge: 138 Registriert: 3.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 17.6.2010 um 15:43 |
|
|
Hallo,
wenn hier jemand mit Erfahrung eine Antwort schreibt, dann fände ich es
auch schön, wenn mal die Vorteile dieser Methode erläutert würden. Bisher
weiß ich nur, dass sie aufwendiger zu schein scheint und dass man 2
beheizte Töpfe braucht. Doch warum dieser Mehr an Aufwand ?
LG STEFFEN
|
|
Antwort 2 |
|
Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 17.6.2010 um 16:03 |
|
|
Bessere Ausbeute und kerniger Gesschmack (angeblich).
Hab´s aber noch nie selber ausprobiert.
Ob es komplizierter ist, sei mal dahin gestellt.
Stefan
|
|
Antwort 3 |
|
Member Beiträge: 61 Registriert: 27.1.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 17.6.2010 um 16:48 |
|
|
Zitat von Slidem1, am 17.6.2010 um
15:43 | fände ich es auch schön, wenn mal die
Vorteile dieser Methode erläutert würden. Bisher weiß ich nur, dass sie
aufwendiger zu schein scheint und dass man 2 beheizte Töpfe braucht. Doch
warum dieser Mehr an Aufwand ? |
Hallo Steffen,
warum zwei beheizbare Töpfe? Ich koche die Kochmaischen in einem Kessel und
brühe sie immer zur Restmaische im Thermoport, der nicht beheizbar ist,
aber die Temperatur hält. Vorteil: Ich brauche nicht vom Kessel in den
Läuterbottich umfüllen, wenn es ans Läutern geht, was alleine ohne Partner
bei ca 80-100 Liter echt anstrengend ist (heben und umschütten fällt
aus!)
Ich glaube nicht, daß es wesentlich mehr Aufwand ist, da ich mich ja nur um
einen kleinen Teil der Maische (Kochmaische) kümmere, wärend der Rest im
Bottich bleibt.
Außerdem wollte ich es unbedingt ausprobieren, da der Geschmack anders sein
soll und eben die Ausbeute besser.
Gruß
Jens
|
|
Antwort 4 |
|
Member Beiträge: 61 Registriert: 27.1.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 17.6.2010 um 16:56 |
|
|
@Uwe
Das kann natürlich sein! Vielleicht ist 2kg Polenta auf 5 Liter Wasser
tatsächlich eine echte dicke Polenta?!
Dann bliebe nur mehr Wasser vom HG zum Mais nehmen und dementsprechend
niedriger einmaischen?
Was meinst Du?
Gruß
Jens
|
|
Antwort 5 |
|
Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 17.6.2010 um 17:35 |
|
|
Hallo Jens!
Du tust Dir viel leichter, wenn Du die Stärke der Rohfrucht, die schon vor
dem Kochen verkleistert (also nur ein gewisser Teil, aber trotzdem...),
gleich von den Enzymen einer kleinen Malzgabe spalten läßt (ich mach's halt
mit Enzymen aus der Flasche).
Die Vormaische wird dadurch dünnflüssiger, schon das Aufheizen zum Kochen
wird dabei streß- und rührärmer, es hängt nicht so leicht an.
Auf 2kg Rohfrucht sollte 1kg Pilsener reichen, evt. auch weniger, man will
ja keine echte Jodneutralität, die Sache soll nur dünnflüssig sein um beim
Kochen keine Probleme zu bekommen.
Uwe
____________________
|
|
Antwort 6 |
|
Member Beiträge: 61 Registriert: 27.1.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 17.6.2010 um 18:21 |
|
|
Hi Uwe,
also koche ich den Mais mit 1kg PiMa und brühe dann zum Rest zu. Dann
reichen aber die ursprünglichen 5l garantiert nicht. Ich werds mal neu
berechnen...
Und du meinst, dass die Enzyme aus 1kg PiMa beim Kochen der Maismaische
einen solchen gravierenden Unterschied ergeben?! Naja schaden kann es ja
auf keinen Fall!
Gruß
Jens
|
|
Antwort 7 |
|
Senior Member Beiträge: 288 Registriert: 6.2.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 17.6.2010 um 18:48 |
|
|
Hallo zusammen,
habe keine Erfahrung mit dem Dekoktionsverfahren (siehe aber Bierjunges
Beitrag im Original Samba&Bier Pale Ale Thread, der braut glaub ich nur so)
aber: ich habe gestern das Pale Ale gebraut. Mein erstes Waterloo!...
Biermenge (angestrebt) 20l. Also alles um den Faktor 1/4 runter gerechnet,
den Hopfen extra, auf meine Alpha-Säure hin. Schüttung: 4,3 kg (3,25 Pima,
0,5 Weizen, 0,5 Mais und ca 0,1 CaraHell), alles geschrotet und in einen
Eimer, die Bio-Polenta dazu (steht zwar "Gries" auf der Packung, das ist
aber geringfügig feiner als Zucker gewesen). HG: 12,5 Liter, NB: 10 Liter.
Das kam mir schon ziemlich wenig vor...
Maischprogramm: nach Samba&Bier. Ergab eine recht dicke Brühe mit viel
Schaum. Wurde aber nach einer halben Stunde in der ersten 63°C-60'-Rast
dünner und der Schaum legte sich dann auch...
Dann in der 72°C-20'-Rast: keine Jodnormalität. Weiter gehalten für 20'.
Immer noch nicht jodnormal. Was tun, hab ja nicht ewig Zeit. Mein blaues
Wunder sollte aber noch kommen...
Läutern: Diese Wort ist seit gestern für mich mit einem
*Mcihael-Jackson-Thriller-hönisches-Lachen* unzertrennbar zusammen
gewachsen (da werden einige Psychiater Jahre brauchen um das wieder raus zu
kriegen... Scherz..). Ca. 30 Sekunden vorschießen und dann war dicht.
Maximal in der Dicke eines Schaschlick-Spießes. Habe dann für die Nachgüsse
immer alles neu aufgewirbelt, damit überhaupt irgend was ging. Zeit: 17:30
- 21:00 Uhr. Das spricht für sich. Ergebnis: 11 Liter brackigster Brühe.
Als um Mitternacht das Zeug im Gärbottich war, hab ich noch nicht mal mehr
den Hopfenkochtopf ausgespült: Fehler!!!
Das mach ich nie wieder, das ist eine lästige Schrubberei am Tag danach...
nur so am Rande.
Also: ich weiß nicht wie Samba&Bier das braut, aber
1. scheint für's Infusionsverfahren nicht geeignet zu sein (wenn's andere
hinkriegen, bitte bitte den Trick verraten, muss irgendwas mit dem Mais
sein, oder?).
2. ich meine, zumindest z.B. nach den Faustformeln für Schüttung und
Brauwasser hier im Wiki, dass das zu wenig Wasser ist.
Hoffe , es geht niemandem anderen so wie mir!
Edit: Jens, als Polenta-Fan kann ich Dir bestätigen, dass 5 Liter auf 1 kg
sehr knapp sind: das wird ein sehr dicker Brei.
Gruß von Davide
der sich davon vom brauen nicht abhalten läßt - wär ja noch schöner
[Editiert am 17.6.2010 um 18:50 von Hefeknuddler]
____________________
|
|
Antwort 8 |
|
Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 17.6.2010 um 19:36 |
|
|
Hi Davide,
das war Waterloo und Scapa Flow zusammen.
Mein Samba-und-Bier-Clone mit dem kleinen Braumeister war zwar nicht ganz
so schlimm, aber Jodnormalprobleme, vor allem mit dem Nachguss, hatte ich
auch. Das Läutern war auch eine ausgesprochen ätzende Angelegenheit. Knapp
zwei Stunden hat es gedauert und ich bin sicher, daß der Polentazusatz
verantwortlich dafür war.
Allerdings ist mir schleierhaft, warum du diese Hauptguss-/Nachgussmengen
genommen hast. Bei einer Schüttung von insgesamt 4,8 kg hatte ich im
Verhältnis 24 l zu 14 l gearbeitet und eine Ausbeute von 25 l bei 12,5°
Brix erreicht.
Im Herbst möchte ich das Rezept im Dekoktionsverfahren wiederholen - ist ja
gerade eine aktueller thread unterwegs. Hoffentlich wird dein Sud was, ich
drück´ dir die Daumen !
Grüße
Hans
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
|
|
Antwort 9 |
|
Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
|
|
erstellt am: 17.6.2010 um 19:52 |
|
|
Was für ein Zufall!
Ich komm erst jetzt dazu, in den Rechner zu schauen, weil ich genau
das (eine Dekoktions-Samba) am Herd habe, und jetzt beim
Würzekochen etwas Pause habe...
Ich habe das schon 2 mal gemacht, und das Verfahren jeweils leicht
variiert. Bei mir für 6,12 kg Schüttung (4,5 kg WieMa, 0,75 kg WeiMa, 0,75
kg Polenta und 0,12 kg CaraHell), 20 l HG und ca. 27 l Bier; Du müsstest es
also für Deine Menge ungefähr mal 3 nehmen.
Variante 1: Erst Bottichinfusion, dann eine Dekontion:
Die Polenta und 0,15 kg vom Malz mit 5 l Wasser kalt einmaischen, bei 70°
15' verzuckern und 30' kochen.
Derweil den Rest Malz mit 15 l Wasser von 62° (gibt 57°) einmaischen, 30'
Rast.
Polentasuppe zubrühen, gibt 65°, 30' Rast.
Ca. 9 l (40%) Dünnmaische ziehen, 30' kochen.
Zubrühen, gibt 75°, 20' Rast.
Abmaischen.
Variante 2: Zweimaischverfahren:
Alles Malz mit 20 l Wasser 46° einmaischen, gibt 44°, 30' Rast.
Ca. 9 l (40%) Dickmaische ziehen, dazu die Polenta geben, bei 70° 15'
verzuckern und 30' kochen.
Zubrühen, gibt 65°, 30' Rast.
Ca. 9 l (40%) Dünnmaische ziehen, 30' kochen.
Zubrühen, gibt 75°, 20' Rast.
Abmaischen.
Zitat: | Was haltet ihr von
diesem Plan? Gibt es
Verbesserungsvorschläge? |
Bei Rohfrucht-Teilmaischen (wie bei mir im ersten Verfahren) sollte man,
wie die anderen schon schrieben, als Faustregel nicht dicker als 1:5
einmaischen, sonst wird es zu anbrenngefährdet.
Ich kann aber verbürgen, dass meine beiden Varianten gut funktioniert
haben, wenngleich die Dickmaische kräftig gerührt werden wollte.
Zitat: | Was meint ihr, um
wieviel Grad sinkt die Maischtemperatur beim Einmaischen von 15kg Malz in
45l Wasser? Gibt es dafür auch eine allgemeine
Rechenregel? |
Die Wärmekapazität von Wasser ist 4,2 kJ/(kg*K), die von Malz etwa 1,7
kJ/(kg*K).
T_Gemisch=(T_Wasser*m_Wasser*4,2+T_Malz*m_Malz*1,7)/(m_Wasser*4,2+m_Malz*1,
7)
Zitat von Slidem1, am 17.6.2010 um
15:43 |
wenn hier jemand mit Erfahrung eine Antwort schreibt, dann fände ich es
auch schön, wenn mal die Vorteile dieser Methode erläutert würden. Bisher
weiß ich nur, dass sie aufwendiger zu schein scheint und dass man 2
beheizte Töpfe braucht.
|
Nö, ein isolierter Läuterbottich reicht.
Der Hauptvorteil der Dekoktion für mich:
Dekoktion macht Spaß!
Außerdem soll es angeblich kernigere, vollmundigere Biere geben, da der
Zucker beim Kochen teilweise karamellisiert (kann bei Infusion
*gähn* durch Caramalz kompensiert werden).
Zitat von Hefeknuddler, am 17.6.2010 um
18:48 | Hallo zusammen,
habe keine Erfahrung mit dem Dekoktionsverfahren (siehe aber Bierjunges
Beitrag im Original Samba&Bier Pale Ale Thread, der braut glaub ich nur so)
aber: ich habe gestern das Pale Ale gebraut. Mein erstes Waterloo!...
|
Hmm. Meine beiden Sambas waren sofort jodneutral, und das Läutern musste
ich durch willkürliches Androsseln auf 45' ausdehnen, sonst wäre alles
schon in vielleicht 15' durchgerauscht.
Das Kochen zumindest der Polenta als Teilmaische scheint also schon
Vorteile zu haben!
Viel Spaß noch,
Moritz
|
|
Antwort 10 |
|
Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 17.6.2010 um 19:58 |
|
|
Hallo Davide,
möglicherweise hast du ein falsches Rezept verwendet. Schau mal hier
Gruß
Peter ____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
|
|
Antwort 11 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 17.6.2010 um 20:34 |
|
|
Hi Leute,
also im Original arbeitet Samba ja mit dem High Gravity-Verfahren. Das hat
er ja auch so geschrieben. 1 : 2,9 Einmaischen ist schon ziemlich dicke und
dann noch die Rohfrucht....
Dann hat er ja auch noch ein (wahrscheinlich recht kräftiges) Rührwerk im
Gange gehabt. Dadurch wurde die Maische sicherlich viel besser verzuckert
und dünnflüssiger.
Dieses Bier mit Vor- und Kochmaischen zu machen ist natürlich jedem selbst
überlassen aber es ist dann sicher kein Pale Ale mehr.
Kochmaischen machen das Bier dunkler und kerniger. Ist es eben dann nur
noch ein Ale...
Beim Einkocher-brauen würde ich den HG u. NG erhöhen. So einmaischen um
die 1 : 4 und kräftig rühren. Dann sollte es funktionieren!
m.f.g
René
[Editiert am 17.6.2010 um 20:35 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 12 |
|
Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 17.6.2010 um 20:53 |
|
|
...so, hier ist der Brauzettel...<hüstel>...es waren tatsächlich 16l
Wasser, in denen ich 2kg Maisgrieß gemaischt habe!
Da habe ich mich vorhin satt verschätzt, schuldigung!
Es war aber auch keine gekaufte Polenta, sondern durch meine neue Billy 100
gejagter Maisbruch (probehalber auf Stufe 3,5 - ist aber zu fein!).
Ich schreib' mal das Verfahren auf:
16l Wasser auf 80°C aufheizen, 2kg Maisgrieß dazu (klumpte ziemlich), etwas
Braugips (α-Amylase mag Calcium!)...und dann statt Amylase die
Glukosidase erwischt (Temp.max ~58°C --> R.I.P.)!
Rast von 60min und gewundert, daß das so andickt (etwa wie eine
Grießsuppe). Beim Wiederaufheizen um 75°C gemerkt, daß es das falsche Enzym
war und Amylase zugegeben: Verflüssigung!
Aufheizen zum Kochen und bei 92°C wieder ein kleines Löffelchen Braugips
und Amylase-HT (Erbslöh) rein.
Ach ja, Waterloo: ab 92°C heizt es irgendwie nicht mehr, keine Geräusche,
Temperatur geht auf 90°C runter, Einkocher hat am Ohmmeter ∞ Ohm!
Sch....!
Das war am Vorabend: Abkühlen über Nacht, da kann die Amylase schön
beißen!
Am nächsten Morgen ziemlich jodneutral, vielleicht etwas rot = Amylopektin!
Brühe in einen Gäreimer abgeschöpft und den Einkocher aufgeschraubt um das
Desaster zu begucken.
Puh! Nur das Kabel abgeschmort, nicht das Heizelement durchgebrannt! ...gleich im Internet eine gute Crimpzange für
Steckschuhe bestellt...
Repariert und Kram wieder in den Topf und 30min gekocht. Jodprobe wieder
blau - so soll das ja auch sein.
Beim Abkühlen ab 96°C wieder Amylase-HT, ab 81°C "normale" Amylase ->
Jodneutral!
bei 70°C +5l kaltes Wasser (=21l HG), Restschüttung: 2kg Pils, 250g Cara
pils, 250g selbstgerösteter Weizen (nur gebacken, keinesfalls schwarz!).
Bei 53°C ein Enzym gegen Gummistoffe und Amyloglukosidase dazu, 57°C 30min,
62°C + 67°C + 72°C je 30min, prima jodneutral!
Nachguß: 17l mit Milchsäure aufbereitet.
Abläutern geht zäh (Mais zu fein gemahlen), nach Pfannevoll (27l) bleiben
noch 2l Glattwasser, von nur 1%brix - habe ich öfter beobachtet, daß das
Glattwasser bei so lahmen Läuterungen niedrig ist, die Schüttung wird
vielleicht auch besser ausgelaugt.
Auf 20 EBU gehopft, bin gespannt, eine Kornbrandhefe (Sac. cerevisiae) und
eine wiedererweckte 1007er kauen am geteilten Sud.
Dichten: VW 15,7 / PV 11,2 / Glatt 1 (2l) / Ausschlag 12,0 (~25l)
...mit Refraktometer, das aus unerfindlichen Gründen genau das anzeigt, was
meine Spindel (7-14) auch tut.
Was auffällt: meine Läuterkonstruktion braucht mehr Gußwasser, als andere
Konstruktionen - trotzdem habe ich hier um 2l oder mehr Wasser gebraucht,
als normalerweise.
Der Mais zieht eine ganze Menge Wasser, habe ich den Eindruck.
Jens: Sofern Du noch keine Erfahrung mit Rohfrucht hast, würde ich es mit
der Kochung vorsichtig angehen. Evt. machst Du das als allererstes, bevor
Du weiteres Malz eingemaischt hast. Im Falle eine Katastrophe kannst Du
reagieren, ohne daß Dein kompletter Brauplan ins Schleudern kommt.
Andernfalls kannst Du bestimmt die Polenta auch ganz normal zur Schüttung
zugeben, auch das wird schön jodneutral, die Ausbeute mag ein wenig
geringer sein.
Hups, etwas länglich geworden, mein Geschwurbel!
> da der Zucker beim Kochen teilweise karamellisiert (kann bei Infusion
*gähn* durch Caramalz kompensiert werden
...oder durch Zugabe glühender Steine nach Steinbrauer-Art!
Mir als Schmalspur-Dekokter bietet sich das Earl/Hermann-Verfahren an, mit
Kochung einer Teilmaische - was aber meistens ziemlich trübe Läuterwürze
ergibt.
Trotzdem viel Spaß bei Deinem Sud!
Uwe
[Editiert am 17.6.2010 um 20:58 von Uwe12]
____________________
|
|
Antwort 13 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 17.6.2010 um 21:24 |
|
|
Hi Uwe,
ich schätze mal, dass sind ~ 45% Rohfrucht. War das Bier den Einsatz der
technischen Amylasen wenigstens Wert?
m.f.g
René
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 14 |
|
Member Beiträge: 61 Registriert: 27.1.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 17.6.2010 um 22:29 |
|
|
Hallo Moritz,
vielen Dank für deine Angaben, bin grad am Umstellen und verstehe deine
30min Kochen der Dünnmaische nicht. Bei hellen Bieren sollte nach Hanghofer
(S.62) doch nur 5-10min gekocht werden?? Und verzuckerst du die Dünnmaische
nicht bei 72°C?
Gruß
Jens
|
|
Antwort 15 |
|
Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 17.6.2010 um 22:49 |
|
|
Hallo René!
Klar, der Plunder lungert doch hier eh' rum und wird nur alt!
Uwe ____________________
|
|
Antwort 16 |
|
Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
|
|
erstellt am: 18.6.2010 um 05:28 |
|
|
Zitat von comfetti, am 17.6.2010 um
22:29 |
vielen Dank für deine Angaben, bin grad am Umstellen und verstehe deine
30min Kochen der Dünnmaische nicht. Bei hellen Bieren sollte nach Hanghofer
(S.62) doch nur 5-10min gekocht werden??
|
Geht
sicher auch! Hanghofer arbeitet mit auffallend kurzen Kochzeiten.
Im Narziss steht hingegen bei 2.3.3:
Die durch Absitzenlassen oder Abhebern gewonnene Lautermaische (die
Rede ist von der dritten Kochmaische) wird (...) 25 Minuten bei
dunklen, 10-20 Minuten bei hellen Suden gekocht. Mitunter kann die Kochzeit
der Lautermaische auch eine Ausdehnung bis zu einer Stunde erfahren, um die
im Maischbottich verbleibenden Teile einer längeren Verzuckerungspause zu
unterwerfen.
Letzteres war bei mir die Motivation (mein Samba geht durch WieMa und
Dekoktion eher in die goldene Richtung. Pale Ale hat übrigens
nichts mit der Farbe des Endprodukts, sondern nur des
verwendeten Malzes zu tun!), und wenn ich ins Brauprotokoll schau, waren es
eh eher nur 20'. Nimm halt irgendwas dazwischen, du bis da frei, selber zu
optimieren.
Zitat: | Und verzuckerst du die
Dünnmaische nicht bei 72°C? |
Nö. Die Verzuckerung
der ersten Kochmaische dient dazu, die Stärkeketten durch die
Alpha-Amylasen schon mal in mundgerechte Stücke zu knacken, auf die in der
folgenden Maltoserast dann die Beta-Amylasen umso begieriger losgehen.
Bei der letzten Kochung brauchts das nimmer.
Viel Erfolg, Moritz
|
|
Antwort 17 |
|
Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 18.6.2010 um 08:14 |
|
|
Ich mach heut auch noch mal ein Samba Pale Ale, allerdings mit einer
gestrippten Schneider Hefe.
Ich hatte damit letzte mal weder Läuter noch Jodnormalprobleme.
Das hängt vermutlich auch mit der Polentasorte zusammen, ich nehm eine ganz
gewöhnliche aus dem Supermarkt, nix mit Bio oder so.
Außerdem Cornflakes, die sind aber Öko ohne Emulgatoren usw.
Rasten tu ich 10 min bei 57°C und dann 90 min bei 67°C, 10 min bei 78°C.
Durch durch die etwas höhere Kombirasttemperatur hab ich da eventuell einen
Vorteil.
Naja, hoffentlich klappt´s heut nochmal so gut wie letztes mal...
Stefan
|
|
Antwort 18 |
|
Member Beiträge: 61 Registriert: 27.1.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 18.6.2010 um 10:07 |
|
|
Danke nochmals an alle! Hier nun der veränderte Plan:
Einmaischen:
den Mais mit 1kg PiMa auf 12l Wasser bei 35°C einmaischen langsam (1°C
/min) erwärmen, 40min kochen und dann zubrühen –
im Narziss habe ich dazu tatsächlich folgendes gefunden:
„Der Aufschluss der Rohfrucht kann ohne Druck einfach dadurch geschehen,
dass die Rohfrucht für sich, jedoch mit einer Malzgabe von 20-40% bei
35-50°C eingemaischt und langsam (1°C/min) oder unter Einhaltung einer Rast
bei 75-78°C zum Kochen gebracht wird. Das Kochen dauert in Abhängigkeit von
der Lösung der Rohfrucht 20-40 Minuten.“ (Die Bierbrauerei 2: Die
Technologie der Würzebereitung, Band 2 Von Ludwig Narziß,Werner Back
S.365)
Restschüttung (14,3kg) mit 45l Wasser bei 60°C einmaischen --> ergibt
55°C
Polenta zubrühen --> ergibt ca. 71l maische mit 63°C nun 60min Rast (das
wird dann schon eng, mein Thermoport fasst nur 70l, deshalb auch der etwas
geringer HG zur Restschüttung)
20l Dünnmaische ziehen, 20min kochen und dann zubrühen --> ergibt 72°C
nun 20min Rast,
dann abmaischen bei 72°C
Rest wie gehabt!
Ich werde vom Ergebnis berichten!
Gruß
Jens
|
|
Antwort 19 |
|
Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
|
|
erstellt am: 18.6.2010 um 11:05 |
|
|
Ach nöö, nicht doch....
Nachtigall, ick hör Dir trappsen...
Was glaubst Du, wozu (und mit welcher Hefe) ich meins gestern
gebraut habe
Bis in 6 Wochen (sehen wir es sportlich ),
Moritz
|
|
Antwort 20 |
|
Member Beiträge: 61 Registriert: 27.1.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 18.6.2010 um 16:36 |
|
|
Hallo Moritz,
wie hast du gehopft??
Gruß
Jens
|
|
Antwort 21 |
|
Senior Member Beiträge: 288 Registriert: 6.2.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 18.6.2010 um 19:56 |
|
|
Hi Leute,
das wird hier immer interessanter, vielleicht probier ichs auch mal mit
Dekoktion... Das Rezept scheint mir dafür irgendwie geeigneter zu sein, als
für Infusion.
@Peter/Gulp: Ja genau den Thread meinte ich und da eben gleich die erste
Rezeptur, die mit 80 Litern.
@Hans/Erlenmeyer: Und genau mit der Rezeptur ergeben sich die Wassermengen,
wenn man alles durch 4 teilt um auf 20 Liter zu kommen. Es kann jetzt
natürlich sein, dass die Umrechnungen von großen Mengen auf kleine nicht
linear verlaufen. Dann hätte ich ziemlich falsch gerechnet. Wenn nicht, und
die Verhältnisse eben linear verlaufen, dann sind die HG/NG Mengen eben
genau nach Rezept. Und an das habe ich mich *sklavisch* gehalten.
Wohlgemerkt: ich hatte mit den Wassermengen gleich ein schlechtes Gefühl,
ich hätte mehr genommen.
Gruß Davide
____________________
|
|
Antwort 22 |
|
Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 18.6.2010 um 20:12 |
|
|
Hallo Davide, Zitat: | @Peter/Gulp: Ja genau den Thread meinte ich und da eben gleich
die erste Rezeptur, die mit 80 Litern. |
genau da haben die ja gemerkt, dass die Wassermengen nicht stimmen....
wenn man da ein wenig scrollt kommt dieser Absatz:
von Vade:
"MEIN REZEPTVORSCHLAG
Schüttung für 20 Liter:
3.25 kg PiMa
0.5 kg Weizen-Malz
0.5 kg Mais-Flocken (ich verwende polenta-gries)
75 g CaraHell
20 g Hallertauer Perle (6,2% alpha)
Hauptguss 13.2 Liter
Einmaischen bei 60°C
Aufheizen auf 63°C, 60 Minuten rasten
Aufheizen auf 72°C, 20 Minuten rasten
Jodprobe
Aufheizen auf 78°C, 10 Minuten rasten
Abläutern (ca 18 Liter Nachgusswasser auch 78°C)
Aufheizen fürs Hopfenkochen, zunächst 15 Minuten köcheln lassen
20g Hopfen in einem Gang zugeben (20g Hallertauer Perle (6,2% alpha))
75 Minuten Kochen (leicht wallend)
ergiebt ca 25-28 liter würze mit ca 12.5°P"
18 l Nachguss.....
Gruß
Peter ____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
|
|
Antwort 23 |
|
Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 19.6.2010 um 09:36 |
|
|
Zitat: | Ach nöö, nicht doch....
Nachtigall, ick hör Dir trappsen... |
Hallo
Moritz,
das ist ja mal ein Ding.
Möge der bessere gewinnen
Aber irgend wie war die Idee ja auch naheliegend.
Wir sehen uns in 6 Wochen
Hat übrigens prima geklappt mit Iodnormalität und Läutern ging ruck zuck,
trotz 375g Seitenbacher Öko Cornflakes und 1 kg Polenta.
Stefan
[Editiert am 19.6.2010 um 13:36 von Boludo]
|
|
Antwort 24 |
|
|
|
Board Index > > Maischen > Samba Pale Ale mit Dekoktion? |
|
|
|
Alle Logos und Warenzeichen auf dieser Seite sind Eigentum der jeweiligen Besitzer und Lizenzhalter. Im übrigen gilt Haftungsausschluss. Weitere Details findest Du im Impressum. |
Die Artikel sind geistiges Eigentum des/der jeweiligen Autoren, alles andere © 1998 - 2022 by Hobbybrauer.de |
|
|
|