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Autor: Betreff: Doemens 2014 - Themen und Biere
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 26.1.2014 um 14:54  

Zitat:
Interessant. Gilt das für alle Arten von Hefe? Laut den Herstellern sie bei Verwendung von Trockenhefen keine Belüftung nötig, aber es muss ja nicht immer stimmen was einem ein Hersteller erzählt.
Gab's eine Erklärung warum zu viel Hefe Bittere verursacht und wieviel Hefe zu viel ist?


Laut Michael gilt das für alle Hefen. Trockenhefen sind dabei seiner Meinung nach sogar noch heikler. Durch den Stress während der Dehydrierung und der anschliessenden Rehydrierung sind die Zellen eh schon geschädigt und es gibt mehr tote Zellen, die auch autolysieren können, als z.B. einer vitalen frischen Kultur.

Seiner Meinung nach am besten die Hefe während dem Anstellen der zufliessenden Hefe zugeben damit diese wirklich homogen verteilt ist. Dann belüften so kommt genug Luft in die Würze und die Hefe wird verteilt.

Bei Flaschengärung nicht kalt abfüllen. Das führt dazu das die Hefe sich am Boden absetzt. Da bleibt sie auch und die NG in der Flasche bleibt hängen.

Laut Michael ist eine Schnellvergärprobe Pflicht und der Gärkellervergärungsgrad sollte nur minimal geringer sein (0,5- 1%) als die Schenllvergärprobe. Ist das nicht der Fall, hatte die Gärung ein Problem.

Gruß

Jan
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Tim
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red_folder.gif erstellt am: 26.1.2014 um 14:56  
Vielen herzlichen Dank an Euch alle für die Zusammenfassung! Das ersetzt sicher keine Teilnahme an dieser interessanten Veranstaltung, hat mich aber in mehreren wichtigen Themen in 10 min weiter gebracht, als viele Stunden lesen in Foren und Büchern.

Das Ihr bei dem Aufwand, den Ihr hattet, dieses Wissen hier so großzügig, ausführlich und gleichzeitig kompakt zusammengefasst teilt, finde ich - Forum hin, Forum her - nicht selbstverständlich.

Deshalb nochmals: Danke, das hat mich wirklich weiter gebracht! :thumbup:

Schöne Grüße

Tim


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Wenn Du einen Onkel hast und der braut gutes Bier,
sieh zu, daß er Dich leiden kann, sonst trinkt er 's ohne Dir!
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 26.1.2014 um 14:58  
Letztes Jahr hat es noch geheißen, dass man Trockenhefen nicht unbedingt belüften muss, es schadet aber auch nicht.

Stefan
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Bierjunge
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red_folder.gif erstellt am: 26.1.2014 um 15:02  
Im Hobbybrauermaßstab sei Belüften aber auch überhaupt kein Problem:
Die kalte Würze im Gärbottich an der Wand herunterplätschern zu lassen, oder mit einem (desinfizierten) Schaumlöffel kurz durchzuschlagen reiche vollkommen.

Moritz


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Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren werden.
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Dardan
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red_folder.gif erstellt am: 26.1.2014 um 15:18  
Abo.
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Bierjunge
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red_folder.gif erstellt am: 26.1.2014 um 15:25  
Noch was fällt mir wieder ein:
  • Bei der Gärung hole die Hefe (hefeabhängig) bis zu einem Drittel der Bittere aus dem Bier: Wird ausgewaschen bzw. an den Hefen angelagert, zusammen mir Gerbstoffen uvm. Darum schmecke auch die Anstellwürze bitterer als das fertige Bier. Das beantworte auch die Frage, ob man die Kräusendecke abheben solle, von selber, zumindest wenn ein mildes Bier gewünscht sei:
    Man brauche bloß einmal von der Decke oder Brandhefe zu probieren und zu überlegen, ob man das im Bier haben wolle.

Moritz


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Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren werden.
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Kubus
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red_folder.gif erstellt am: 26.1.2014 um 15:25  
Vielen Dank für die Zusammenfassungen! Ich konnte leider nicht dabei sein, da ich wie immer auf eine Prüfung lernen musste. Diesmal ist es aber meine letzte... :D Vielleicht kann mir aber noch jemand ein paar ausführliche Infos geben.

Die Temperaturen der UG interessieren mich besonders. Im Narziß steht, dass bei kalter Gärführung (anstellen bei 5 °C und Maximaltemperatur 7-9 °C) die Qualität (Schaum, Geschmack, Vollmundigkeit) besser als bei warmer Gärführung (Anstelltemperatur 7-8 °C und Maximaltemperatur 10-12 °C) wird. Die Proteinasefreisetzung (schaumschädigend!) ist bei einer Gärtemperatur von 10 °C bzw. 12 °C wesentlich größer als bei 8 °C. Die Proteinasefreisetzung ist auch bei einer höheren Reifungstemperatur (20 °C) höher. Wie passt das nun zu den empfohlenen 10-14 °C zusammen?

Warum sollte man bei erreichen des EVG noch zwei bzw fünf Tage warten? Wieso nicht gleich herunterkühlen? Und wie sieht es aus, wenn man mit Restextrakt schlaucht?

Gruß, Ludwig
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 26.1.2014 um 15:31  

Zitat von JanBr, am 26.1.2014 um 13:31
  • Rein chemisch ist bei ca. 100 IBU Schluss.


Das 1000 IBU Bier von Mikkeller wurde wohl mit 98 IBU gemessen, obwohl es von derMenge her 1000 hätten sein sollen.

Stefan
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 26.1.2014 um 16:30  

Zitat von Kubus, am 26.1.2014 um 15:25
Vielen Dank für die Zusammenfassungen! Ich konnte leider nicht dabei sein, da ich wie immer auf eine Prüfung lernen musste. Diesmal ist es aber meine letzte... :D Vielleicht kann mir aber noch jemand ein paar ausführliche Infos geben.

Die Temperaturen der UG interessieren mich besonders. Im Narziß steht, dass bei kalter Gärführung (anstellen bei 5 °C und Maximaltemperatur 7-9 °C) die Qualität (Schaum, Geschmack, Vollmundigkeit) besser als bei warmer Gärführung (Anstelltemperatur 7-8 °C und Maximaltemperatur 10-12 °C) wird. Die Proteinasefreisetzung (schaumschädigend!) ist bei einer Gärtemperatur von 10 °C bzw. 12 °C wesentlich größer als bei 8 °C. Die Proteinasefreisetzung ist auch bei einer höheren Reifungstemperatur (20 °C) höher. Wie passt das nun zu den empfohlenen 10-14 °C zusammen?

Warum sollte man bei erreichen des EVG noch zwei bzw fünf Tage warten? Wieso nicht gleich herunterkühlen? Und wie sieht es aus, wenn man mit Restextrakt schlaucht?

Gruß, Ludwig


Narziß hat recht. Allerdings für die Brauerei. Die haben die Temperatur sehr gut im Griff und kennen Ihre Hefe sehr genau. Laut Zepf ist halt die Gefahr im Hobbybereich, wenn man sich am unteren extrem bewegt, das die Gärung stecken bleibt. Die Hefe setzt sich ab, obwohl der EVG nicht ereicht wurde. Ausserdem, wie oben geschrieben, je gestresster die Hefe, desto mehr neigt sie zur Autolyse und gibt bitter schmeckende Stoffe ab.

Lässt man das Jungbier noch etwas über den EVG auf der Hefe, werden diese Autolysestoffe von der aktiven Hefe wieder aufgenommen. Am aller besten wäre aufkräusen mit einer aktiven, frischen Hefe.

Allerdings sollte man keinen Falls, wie hier oft propagiert, eine Woche oder mehr auf der Hefe bleiben.

Durch den Temperatursturz will man erzielen das sich die Hefe weitestgehend absetzt. Zur Nachgärung genügen minimale Mengen der aktiven Hefe, die noch in Schwebe ist.

Allerdings sollte zur Flaschengärung auf keinem Fall kalt abgefüllt werden. Sonst bleibt die Hefe am Boden und die Gärung bleibt stecken.

Ich hoffe es ist verständlich was ich da schreibe.

Gruß

Jan
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Kubus
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red_folder.gif erstellt am: 26.1.2014 um 16:40  
Ah okay, Danke, das bringt etwas Licht ins Dunkle.
Was ich aber immer noch nicht verstehe, ist das Warten nach Erreichen des EVG. Die alte und weiter autolysierende Hefe am Boden gibt ja währenddessen weiter unerwünschte Stoffe ans Bier ab. Die Hefe in Schwebe kann das doch auch noch während der Nachgärung machen?! Wenn man das Bier dann auch noch wärmer reifen lässt, müsste die Aufnahme unerwünschter Stoffe weitgehender erfolgen, oder?

Gruß, Ludwig
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KaBl
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red_folder.gif erstellt am: 26.1.2014 um 16:47  

Zitat von Kubus, am 26.1.2014 um 16:40
Die Hefe in Schwebe kann das doch auch noch während der Nachgärung machen?! Wenn man das Bier dann auch noch wärmer reifen lässt, müsste die Aufnahme unerwünschter Stoffe weitgehender erfolgen, oder?


So habe ich es auch interpretiert. Allerdings - und hier erinnere ich mich nicht mehr ganz genau - ist der Sinn des Liegenlassens eher Sicherzugehen, dass die Gärung wirklich durch ist. Auch die Nachgärung sollte genügend Zeit bekommen um ganz sicher durch zu sein.
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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 26.1.2014 um 16:49  
Was ich mir notiert habe - ich hoffe, es gibt nicht zu viele Doppelinfos mit dem, was die anderen schon geschrieben haben...
Ich habe mir gelegentlich Uhrzeiten notiert, die ich mal mit dazu geschrieben habe.

[13:50] - Start
- viel Aromahopfen (geringere Alphas.) gegen wenig Bitterhopfen (höheres Alpha) -> für Bitterung ist es günstiger mit hohen Alphas zu arbeiten
- durch längere Kochzeit werden mehr (unerwünschte) Polyphenole/Tannine aus dem Hopfen gelöst
-> also kürzere Kochzeiten bevorzugen!
- Polyphenole kommen aus der "Pflanzenmasse" des Hopfens (nicht "aus" dem Alphagehalt), deshalb hat P90 mehr, P45 weniger, Extrakt keine Polyph.

[14:00]
- Hopfenstopfen ist günstiger bei unseren unfiltrierten Bieren, als bei filtrierten, da es dabei offenbar Reaktionen mit den Enzymen der Hefe gibt

[14:21]
- Hopfenstopfen bringt auch Bittere ins Bier, aber nicht genau bestimmbar

[14:25]
Sehr interessant waren für mich die Informationen zur Autolyse, die schon weit vor der "Zersetzung" der Hefezelle (etwa bei totaler Überlagerung eines Bieres) einsetzt.
Es waren mehrere Problembiere dabei, wo "muffig" oder "pfeffrig/schärflich/bitter" mit Autolyseprodukten erklärt wurde.
Am Rande: die Zellwand besteht wohl u.A. aus Betaglucan, das bei der Autolyse (auch) freigesetzt wird, was die Viskosität erhöht und so die Filtrierbarkeit behindert
Gleichzeitig sind Autolyseprodukte ein heiß begehrter Leckerbissen für frische Hefezellen -> Aufkräusen (ist für uns Hobbybrauer ja eher schlecht machbar).

Interessant war auch die ganz unterschiedliche Bewertung der Autolyse: der Brauer mag sie gar nicht, der Winzer aber mag sie.
Habe mir notiert: "autolysierende Hefe gibt (auch) Glucanasen ab, die z.B. Linalool abbaut (findet man auch im Hopfen), was Geschmacks- und Aromastoffe freisetzt.

[14:37]
Mit weniger Hefe anstellen reduziert eine Autolysegefahr.
ABER: bei untergäriger Hefe ist das nicht so einfach, da ist es günstiger, mit mehr Hefe anzustellen.
Frühzeitiges Abtrennen von der Hefe (Umschlauchen) ist günstig. ...das habe ich in etwa auch im Lehrl gelesen.

Brettanomyces baut keine Dextrine ab, die Belle Saison (wegen externer Enzyme) aber offenbar schon, daher der hohe Vergärgrad.

Der geschmackliche Effekt von Karamellmalzen ist durch Dekoktionen nicht (komplett) ersetzbar.

Die Belüftung der Anstellwürze ist sehr wichtig, um durch Vermehrung viele frische Hefezellen zu bekommen, die Autolyseprodukte der alten Zellen begierig aufbrauchen (siehe auch "Aufkräusen").

[14:55]
Wichtig für mich: Hefezellen werden durch Rühren auf dem Magnetrührer nicht zerstört. Auch längeres Umpumpen ist kein wirkliches Problem. Aber Kavitation vermeiden!

In den ersten 2 Tagen der Gärung werden 80% der höheren Alkohole gebildet.
Rührgärung führt zu mehr höheren Alkoholen. Flache Gärtanks führen zu aromatischerem Bier (wurde schon erwähnt).

Für Hobbybrauer nicht so wichtig, aber trotzdem interessantes Thema: Herstellung der Trockenhefen
Jede Art Trockenhefe wird mehr oder weniger unterschiedlich für die Trocknung aufbereitet.
Die meisten "Weißbiertrockenhefen" sind eigentlich Kölschhefen aber keine echten Weißbierhefen.

Stefans (Boludo) und Franks (tessuti) Problem der hochgeschlagenen "Untergärung", weil die Kühlung nicht lief, wurde auch besprochen.
Eine hohe ug Gärtemperatur setzt viel Diacetyl frei. Man sollte in so einen Fall dann aber nur behutsam abkühlen, damit die Hefe keinen Schock bekommt und sedimentiert.
Sonst bleibt das Diacetyl im Bier und wird nicht mehr abgebaut. Hefe, die erst mal am Boden im Geläger liegt, nimmt am Stoffwechsel kaum noch teil.
Über dem Geläger sammeln sich (ohne deutliche Konvektion natürlich) viele Autolyseprodukte -> ich nehme für mich mit: deutlich darüber abschlauchen, großzügig verwerfen.

Rote Bierfarbe: bedingt durch Melanoidinmalz machbar. Echte Rotfärbung aber nicht darstellbar sondern eher eine Frage der "Beleuchtung" bei der Aufnahme. ;)

[15:50]
Obergärige Hefe erzeugt etwa doppelt so viel Glyzerin als untergärige.

Kalte Lagerung hat nur einen geringen Nutzen. (ich laß das jetzt einfach mal so stehen)

[16:55]
Autolyseprodukte führen nicht zu einer Übercarbonisierung.

Wenn jemand deutschen Hopfen zum Stopfen versuchen will, soll sich Hersbrucker empfehlen.

[17:30]
Hochinteressant war das Thema Rehydratisierung der Trockenhefe.
Wobei es bei der "Kampfsau" Nottingham praktisch wurscht ist, die ist offenbar "unkaputtbar".

Bei untergärigen Trockenhefen soll jedoch sehr vorsichtig gearbeitet werden.
Michael empfiehlt dabei das lauwarme Leitungswasser (also kein entmineralisiertes Wasser und keinen Zucker dazu!) auf die Trockenhefe zu geben.
Das Wasser soll dabei die 5-10 fache Menge der Hefe sein.
Das läßt man einige Zeit einwirken und es bildet sich ein zäher Brei.
Durch weitere Wassergaben (Mengen?) die Konsistenz verflüssigen. Nicht rühren!!
Wenn sich Schaum bildet, die Masse vorsichtig unterheben - keinesfalls wild herumrühren!
Nach 30min (ab wann?) anstellen.
Bei ug. die Temperatur der Hefesuspension langsam der Würze angleichen (kaltes Wasser).

Meine Gedanken: bei ug. einen Startersud ohne besondere Qualitätsansprüche vorneweg schalten und die Hefe erst in zweiter Führung "ernst" nehmen.

Trockenhefepäckchen zum Aufwärmen einige Stunden vor dem Rehydratisieren aus der Kühlung nehmen.

Bei Erstverwendung von Trockenhefe kann es zu einer "Lag-Phase" beim Extraktabbau kommen. Dann nicht erneut belüften, sondern leicht und wenig umrühren.
Eine verzögerte Umstellung der Hefe von Glukose (Angärzucker) zur Maltose kann die Ursache sein. Das ist in folgenden Führungen der Hefe natürlich nicht mehr gegeben!

Untergärige Wyeast immer mit einem Starter aufpäppeln (am liebsten würde ich das doppelfett hinschreiben!) - egal, was auf der Packung steht.

Höherer Gärdruck schränkt Hefewachstum ein, Druckgärung reduziert höhere Alkohole.
Reduzierte Hefevermehrung und höherer Druck fördern die Esterbildung.

Flacher Gärtank -> weniger höhere Alkohole, mehr Ester, mehr "Charakter"
Hoher Gärtank -> mehr höhere Alkohole, weniger Ester, weniger "Charakter"
---

Was ich (unter vielem Anderem) praktisches mitgenommen habe: Autolysegeschmack wirkt "breit/muffig/bitter".
Man hat das Gefühl eines "Belags" auf der Zunge, der Geschmack hängt sehr lange nach.
Es wurde epfohlen, mal in ein "Packerl" Hefe (Hefewürfel?) zu beißen und darauf zu kauen um einen Eindruck vom Autolysegeschmack zu bekommen.

Uwe


Au weia was ist das ein fetter Beitrag geworden! :redhead:
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hoepfli
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red_folder.gif erstellt am: 26.1.2014 um 17:31  
Eure Berichte sind Super, DANKE!
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 26.1.2014 um 18:37  
Mir fällt noch ein:
Die typischen Weizentrockenhefen sind angeblich alles Altbierhefen und keine Weizenbierhefen, obwohl das behauptet wird.
Bei der WB-06 glaub ich das sofort.
Die neue 479 von Doemens sei da die große Ausnahme.

Stefan
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 26.1.2014 um 18:44  
Zum Thema nur 20 Minuten Rasten:
Eine sehr erfolgreiche amerikanische Brauerei (Name leider entfallen) wirft geschrotetes Malz in einen Läuterbottich und kippt 70°C heißes Wasser drauf. Nach 20 Minuten wird einfach abgeläutert. Begründung: Passiert eh nichts mehr ;)
Das geht anscheinend auf die Ausbeute, aber die Biere seien zum Teil sensationell.
Sicher ein extremes Beispiel.
Maischen ohne Rührwerk ist da drüben aber weit verbreitet.

Stefan


[Editiert am 26.1.2014 um 18:44 von Boludo]
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 26.1.2014 um 19:30  
Auch trübes Läutern und Blausude scheinen bei der richtigen Hefe kein Problem zu sein.

Aber vier Aussagen fand ich persönlich sehr gut:

"Um auf Dauer zu überleben sollte es die vornehmliche Aufgabe der Brauwirtschaft sein die Anzahl der Hobbybrauer auf 500 -700,000 zu erhöhen"

" Sicher sind IPAs und z.B. Saison Biere hervoragende Biere. Helle, milde Biere wie z.B. Münchner Hell, das sind nicht nur gute Biere, das ist höchste Braukunst"

"Münchner Hell ist der am häufigsten unverstandene Bierstil. Ein Bierstil bei dem Malzigkeit und Hopfenbittere perfekt ausgeglichen sind. Viele verwechseln diese Balance mit Flach oder Langweilig"

"IPAs sind extrem einfach, weil man jeden Braufehler hinter dem Hopfen verstecken kann. In Nordamerika braut man deshalb ausgezeichnete IPAs, tut sich aber mit guten, milden Lagerbieren so schwer, weil die eben keine Fehler verzeihen"

Dem ist m.M. nichts mehr hinzuzufügen.

Jan
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alibebi
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smilies/smile.gif erstellt am: 26.1.2014 um 19:36  
Ich fand den Tag für mich Anfänger sehr informativ und kurzweilig. Leider war er viel zu schnell zu Ende. Ein Dankeschön nochmal an die Organisatoren und den Dozenten. Danke auch an die bereits jetzt nachzulesenden Ausarbeitungen. Morgen werde ich die Vorderwürzehopfung erstmals testen, bei einem Stout. Da man das bestimmt 12 Monate parken kann.........vielleicht kann der eine oder der andere der Teilnehmer 2015 das Ergebnis testen - sei es als misslungener Sud oder Jahrhundertsud.
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alibebi
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smilies/smile.gif erstellt am: 26.1.2014 um 19:36  
Ich fand den Tag für mich Anfänger sehr informativ und kurzweilig. Leider war er viel zu schnell zu Ende. Ein Dankeschön nochmal an die Organisatoren und den Dozenten. Danke auch an die bereits jetzt nachzulesenden Ausarbeitungen. Morgen werde ich die Vorderwürzehopfung erstmals testen, bei einem Stout. Da man das bestimmt 12 Monate parken kann.........vielleicht kann der eine oder der andere der Teilnehmer 2015 das Ergebnis testen - sei es als misslungener Sud oder Jahrhundertsud.
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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 26.1.2014 um 19:39  
Mir fällt als Mitbringsel fürs nächste Mal noch ein, daß untergärige Biere von Hobbybrauern nur schwer qualitativ hochwertig zu machen seien.
Dasselbe gilt für Leichtbiere - hier wurde konkret nach nur 1,5-2,5% Alc. gefragt, was mit den gängigen Hefen nur sehr schwer "nicht wässrig" zu machen sein dürfte.
Ich versuche mich bzgl. letzteren dieses Jahr mal ins Zeug zu legen, ob wir da nicht was vorzeigbares mitbringen können. :)

Uwe
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Bierwisch
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red_folder.gif erstellt am: 26.1.2014 um 19:45  
Ganz großes Kino! Vielen lieben Dank an den Organisator, an Michael Zepf und alle, die dabei waren!

Ich bin heute ganz glücklich gen Heimat gefahren und werde noch recht lange von dem schönen Tag zehren.

@Michael
wie ich gestern im Hirschen bereits dezent angedeutet habe, würdest Du Dich mit einem Buch über unser aller Lieblingshaustier unsterblich machen. Und wenn Dir der Ruhm schnurz ist, dann möchte ich darauf hinweisen, daß Du damit auch jede Menge Kohle verdienen würdest!

@all

für mich war es interessant zu erfahren, daß
-Orval mit Strisselspalt gestopft ist
-Brett doch nicht alles vergärt - bei Maltotetraose ist bereits Schluss
-im Gegensatz zur Belle Saison
-in der Vermehrungsphase der Hefe entstehen hauptsächlich höhere Alkohole und weniger Ester

Außerdem haben wir kurz über Eckpfeiler für ein leckeres Leichtbier gesprochen:
-ein Teil der Schüttung sollte Karamellsirup sein - die karamellisierten Anteile sind unvergärbar
-Hopfung ca. 30 - 40 IBU
-Stopfen mit z.B. Citra
-Salz erhöht die Vollmundigkeit
-Hibiskusblüte erzeugt sehr schöne fruchtige Aromen (man sollte ganze getrocknete Blüten benutzen)
-Weizen ist sehr neutral im Geschmack, gibt aber auch ein ordentliches Mundgefühl

Ansonsten haben meine Vorschreiber schon alles wichtige gesagt.

Allen noch ein schönes Restwochenende!

Gruß,
Bierwisch


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Der Klügere kippt nach!
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red_folder.gif erstellt am: 26.1.2014 um 20:31  
Hallo Zusammen,

die Kollegen haben die meisten Punkte genannt.

Eines habe ich allerdings anders verstanden:

Zitat von Boludo, am 26.1.2014 um 18:37

Die typischen Weizentrockenhefen sind angeblich alles Altbierhefen und keine Weizenbierhefen, obwohl das behauptet wird.
Bei der WB-06 glaub ich das sofort.
Die neue 479 von Doemens sei da die große Ausnahme.

Stefan


Ich habe verstanden, die als Weissbierhefen angepriesenen Hefen seien Ale-Hefen, gerade die WLP 300
wurde auch genannt, die auf der Homepage der Hestelllers auch offiziell "WLP300 Hefeweizen Ale Yeast" bezeichnet wird.
Auch hat Michael Zepf ganz klar herausgestellt, dass die WLP300 defintiv nicht identisch mit der 3068 von Weihenstephan ist.

Kurzum: Es war ein Tag voller Erkenntnisse, vieles was wir tun auch noch mal auf wissenschaftlicher Basis dargestellt.

Ich möchte nochmal Hans für die Orga danken und auch Michael Zepf (sofern er hier mitliest), aber auch allen Kollegen, die sich toll eingebracht haben
und auch am Abend im Hirschen für die klasse Gespräche rund um Bier, Fliegerei, Software, Hardware,....:thumbsup:

In der Hoffnung den Post für das Treffen 2015 rechtzeitig zu entdecken ;)

Daniel


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"Wen Bier hindert, der trinkt es falsch."
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red_folder.gif erstellt am: 26.1.2014 um 20:34  
@Bierwisch: Veröffentlich doch mal Dein Saison Rezept, das war extrem gut!
Die andere Flasche von Dir hab ich heil nach Hause gebracht, bin mal gespannt.
Danke!!!

Stefan
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red_folder.gif erstellt am: 26.1.2014 um 21:02  
Hey, Danke euch allen für die Infos hier. Habe sehr interessiert mitgelesen.


Zitat von Bierwisch, am 26.1.2014 um 19:45

-in der Vermehrungsphase der Hefe entstehen hauptsächlich höhere Alkohole und weniger Ester

Gruß,
Bierwisch


Ok, habe ich gespeichert, nur was schmeckt nun nach was? Was bewirken höhere Alkohole und was Ester ?

Eines hat offensichtlich jeder von euch mitgenommen: Auf keinen Fall das Bier nach der HG länger als nötig auf der Hefe lassen. Abgesehen davon, dass ich das immer schon so gesehen habe, frage ich mich: Muss hier ein Buch neu geschrieben werden? :D :D
Nichts für ungut, Trashhunter ;) der musste einfach raus.


____________________
Grüße
Maddin
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Man muss bei den ganzen Doemens Aussagen schon auch immer unterscheiden.
Ein Pils muss sicher schnell von der Hefe runter, bei einem Imperial Stout wär ich da völlig relaxed.
Aber gerade die amerikanischen Hobbybrauer ziehen ja gerne mehrmals ab und lassen das Bier im Glasballon reifen, ehe sie es abfüllen und Carbonisieren.
Macht sicher Sinn.

Stefan
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Zitat:
Ok, habe ich gespeichert, nur was schmeckt nun nach was? Was bewirken höhere Alkohole und was Ester ?


Ester bringen unter anderem fruchtige Noten, Aroma und Vollmundigkeit. Höhere Alkohole lassen das Bier leer und spritig werden. Deshalb auch das Jungbier möglichst wenig bewegen und möglichst flache Gärgefässe verwenden.

Jan
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