Willkommen bei Hobbybrauer.de Willkommen bei Hobbybrauer.de
Startseite Forumsübersicht Impressum  
Hauptmenü

Suche
archiv.hobbybrauer.de mit Google durchsuchen:

Board Index FAQ
Forum

ACHTUNG: Auf dieses Forum kann nur noch lesend zugegriffen werden. Falls Du hier im alten Forum bereits registriert warst, musst Du Dich im neuen Forum mit dem gleichen Usernamen UND der gleichen E-Mailadresse NEU registrieren, damit Dein Ranking (Anzahl Deiner Posts) aus diesem Forum ins neue mit übernommen wird. Zum neuen Forum geht's hier

Seite 1 von 2   «  1  2  »     
Autor: Betreff: Fehler gemacht oder nur zu ungeduldig?
Junior Member
Junior Member

Pils
Beiträge: 43
Registriert: 9.8.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 9.8.2011 um 20:47  
Hallo liebe Hobbybrauer,

ich habe meinen ersten Sud hinter mir. Ob er erfolgreich war, wage ich nicht einzuschätzen. Die Gärung verläuft derartig schleppend, dass ich langsam (ver-)zweifle.

Dienstag, 16.Jul
43 Ltr. Hauptguss
11,3KG Schüttung (Pilsner-hell / CARA / Sauer)
40°C - Maischen / 20Min. Rühren
54°C - 1. Rast / 20Min.
65°C - 2. Rast / 25Min.
74°C - 3. Rast / 35Min.
78°C - 4. Rast / 20Min.
Jodprobe(n) OK
Läutern/Panzerschlauch
40 Ltr. Vorderwürze (16°P)
36 Ltr. Nachguss
62 Ltr. ausgeschlagen
40 g MAGNUM / 13,7% direkt nach Kochbeginn
6 g MAGNUM / 13,7% nach 60min.
180 g SAAZER / 3,3% nach 90min (für 1-2min.)
25min Herunterkühlen auf 20°C (in Sudpfanne)
Erneut in die Läutertonne
Whirlpool (bereits kalt!!!)
Hopfenseihen u. Ableiten in 60Ltr. Gärfass
55 Ltr. Ausschlagwürze
13,2°P Stammwürze
Abziehen von 4 Ltr. Speise
Abziehen von ca. 1 Ltr. Hefe-Nahrung
3 x 40 g BUDWEISER LAGER angestellt
Gärfass mit Glocke in den Keller (17°C)
Hefe kräftig eingerührt; am gleichen Tag noch angekommen

Mittwoch, 17.Jul
Hohe Kräusen, braune Flecken (Hopfenharze?)
Flecken abgeschöpft

Donnerstag, 18.Jul
Keine „Watteberge“ mehr; nur noch eine 1-2cm dicke Schaumschicht
Stark-fruchtiger Geruch nach Weizenbier?!? (aber nicht unlecker!)

Dienstag, 09.Aug
Die SVP zeigt einen seit 5 Tagen konstanten RE von 4,0°P
Der nun schon 3-wöchige Gärverlauf im Fass zeigt noch immer 5,0°P
In derartig schleppender Geschwindigkeit würde es sicher noch min. eine Woche bis zum Stillstand dauern, also 4 Wochen Hauptgärung!!!!
Nach Alkohol-Berechnung von 'Fabian' sollte 4,7 VOL. % ergeben (zu gering?)
Gärtemperatur ca. 17°C / Keller (zu warm für UG?)
4 Liter Speise eingefroren (ausreichend?)
3x40ml UG-Hefe für 50 Liter zu vergärende Würze (evtl. Hefemangel?)

Hätte die UG -Hefe nicht schon weiter sein müssen? Hab’ ich bei den Rasten Fehler gemacht? Soll ich mehr Hefe...?

Ich drücke mir selbst die Daumen, dass es vielleicht doch noch klappt. Wenn nur nicht diese Ungeduld wäre.

Vielen Dank für jeden Hinweis oder Tipp & herzliche Grüße,
Jürgen
Profil anzeigen E-mail senden
Moderator
Posting Freak

Erlenmeyer
Beiträge: 2659
Registriert: 24.8.2007
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 9.8.2011 um 21:15  
Hi Pils,

deinen ersten Sud hast du ja generalstabsmäßig durchgezogen. Glückwunsch und herzlich willkommen im Club !

Nach deinem ausführlichen Protokoll zu urteilen, wäre wohl die Vergärtemperatur der größte - angebliche - Patzer in deiner Aktion. Ich denke, das wird ein gutes, mit Sicherheit kein schlechtes Bier.

Berichte hier weiter, die konstruktive Kritik aus diesem phantastischen Forum wird dir helfen, deine Biere zu verbessern.

Gruß und gut Sud,

Hans


____________________
"Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
Profil anzeigen Antwort 1
Posting Freak
Posting Freak

Schlupfer
Beiträge: 1002
Registriert: 27.7.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 9.8.2011 um 21:27  
Hi,
die Gärung wird wohl komplett durch sein. Bei 17°C schaltet die UG-Hefe den Turbo ein und ist ratzfatz fertig mit Zucker verdauen.
Das fruchtige Aroma kommt durch die Esterbildung bei relativ hohen Gärtemperaturen. Je nachBiertyp muss das aber nicht unbedingt schlecht. sein. Ich würde jetzt die restliche Würze geben und dann alles in das Lagergefäss / Flaschen füllen. Deckel drauf, kühl/kalt stellen und -sorry- wieder abwarten. Das wird dann schon.
LG
Michael
Profil anzeigen Antwort 2
Junior Member
Junior Member

Pils
Beiträge: 43
Registriert: 9.8.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 9.8.2011 um 21:51  
Danke für eure schnellen Antworten Hans und Michael.

Seit langem schon surfe ich hier im Forum auf der Suche nach Hinweisen zu einer sooo langen Gärdauer wie bei mir. Niemand berichtete über eine derartig zähe Gärung, daher wuchsen meine Zweifel.

@Hans, ich fand den ersten Sud total anstrengend und verunsichernd für mich. Wie funktionieren die Brenner, wie heizt die Pfanne, wie klappt's mit dem Panzerschlauch usw. Deshalb hab' ich möglichst viele Infos in meinen ersten Beitrag gebracht, um euch die Fehlersuche zu erleichtern:-)

Ich werde bestimmt weiter berichten; auch wenn's nichts geworden sein sollte.

Werde morgen wieder reinschauen; gut' Nacht!
Jürgen
Profil anzeigen E-mail senden Antwort 3
Moderator
Posting Freak

Boludo
Beiträge: 9432
Registriert: 12.11.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 10.8.2011 um 07:46  
Ich würde trotzdem aufpassen. wenn die SVP 4°P anzeigt und das Jungbier 5°P.
Lieber öfters mal den Druck kontrollieren.
Eventuell war die Hefmenge nicht ausreichend bzw die Hefe zu schlapp, daher die langsame Gärung.
Die Maltoserast war sehr kurz, daher vermutlich der recht hohe Restextrakt.

Stefan
Profil anzeigen Antwort 4
Posting Freak
Posting Freak

HansMeiser
Beiträge: 704
Registriert: 7.8.2008
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 10.8.2011 um 08:13  
wie misst du denn den restextrakt?
ich denke mir dass die spindel manchmal durch das co2 gesättigte jungbier leicht angehoben wird, daher der unterschied zur svp.
vielleicht mal im separaten zylinder messen und co2 ausgasen lassen.

Hans


[Editiert am 10.8.2011 um 08:13 von HansMeiser]
Profil anzeigen Antwort 5
Moderator
Posting Freak

Boludo
Beiträge: 9432
Registriert: 12.11.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 10.8.2011 um 08:32  
Oder die Spindel ordentlich andrehen.
Oder mit dem Refraktometer ;)

Stefan
Profil anzeigen Antwort 6
Posting Freak
Posting Freak


Beiträge: 919
Registriert: 29.9.2007
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 10.8.2011 um 09:59  

Zitat von Pils, am 9.8.2011 um 21:51
Seit langem schon surfe ich hier im Forum auf der Suche nach Hinweisen zu einer sooo langen Gärdauer wie bei mir. Niemand berichtete über eine derartig zähe Gärung, daher wuchsen meine Zweifel.


Werde morgen wieder reinschauen; gut' Nacht!
Jürgen


Ich war in meinem ersten Jahr auch immer etwas verunsichert, ob meine Gärungen nicht viel zulange dauern. Aber auch mit 2 Päckchen Trockenhefe brauchen untergärige Biere bei mir mindestens 2- meist 3 Wochen bis zum Ende der Hauptgärung. Obergärige gehen zwar schneller, aber auch nicht unter einer Woche. Warum das bei anderen in der Hälfte der Zeit geht weiss ich nicht, ich vermute es liegt am Wasser. Dafür hab ich aber auch nach 4 Wochen im Kühlschrank ziemlich klare Biere :P .

Bei deiner relativ hohen Gärtemperatur sind 3 Wochen natürlich schon recht lang, aber davon solltest du dich erstmal nicht verrückt machen lassen. Schau dir dein Jungbier mal an. Hast du noch eine geschlossene dünne Schaumdecke oder nur noch vereinzelte "Inseln".
Miss einfach morgen nochmal den Restextrakt, wenn sich dann nichts mehr tut (0,1°P kann man dabei ruhig vernachlässigen) dann würd ich auch sagen, der Sud ist durch. Bei der SVP geht doch gern mal was schief.

Von 13% Stammwürze auf 5% Restextrakt gibt zwar sehr ungewöhnlich niedrige 62% scheinbaren Vergärgrad. Aber dein Maischprogramm ist ja auch äusserst ungewöhnlich. Schwer abzuschätzen was dabei rauskommen kann.

Alles in Allem kann ich nur sagen, ein "exotisches" Rezept, das ich so nicht nachbrauen würde. Wo hast du das denn her ?

Gruss
Matthias
Profil anzeigen Antwort 7
Junior Member
Junior Member

Pils
Beiträge: 43
Registriert: 9.8.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 10.8.2011 um 10:27  
...danke für euere Antworten.

@Hans
mit der Spindel (0,1 Graduierung)
@Stefan
ich glaube auch so langsam, dass die Hefe etwas zu leistungsschwach oder sogar zu wenig war
@Matthias
immer noch eine geschlossene dünne Schaumdecke, mit aufsteigenden kleinen Bläschen. Ich glaube o. hoffe, dass auch die Hauptgärung noch die 4% der SVP erreichen wird, nur wie lange wird's noch dauern? Dann wäre auch der Vergärungsgrad akzeptabel oder?

@alle
das Rezept habe ich über einen Rezeptkalkulator -Müggelland- an die dort vorgegebenen Werte für ein Böhmisches Pilsner angelehnt. Es war also mehr improvisieren als nachbrauen! Muss mich also erst rantasten, um es nächstes Mal besser zu machen. Wie wären denn optimale Rastzeiten/-Temperaturen für ein Pils unter "meinen Bedingungen" nach eurer Empfehlung?


LG
Jürgen
Profil anzeigen E-mail senden Antwort 8
Moderator
Posting Freak

Uwe12
Beiträge: 4922
Registriert: 5.4.2005
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 10.8.2011 um 11:36  
Zu der gelegentlichen Diskrepanz bei SVPs: es genügt, wenn die SVP nur leicht mit Milchsäurebakterien infiziert ist, die den Restextrakt wegknabbern und schon hat man eine niedrigeren Restextrakt.

Achtung Annahmen: bei solchen "Schnachgärungen" hat man ja im Gärfaß kaum noch Durchmischung, über der Hefeschicht gibt es dann eine Schicht weitgehend ausgegorenen Bieres und erst darüber ist noch vergärbarer Extrakt. Bei einer stark sedimentierenden Wyeast-Hefe habe ich mal die Empfehlung gelesen, daß bei der Gärung gerührt werden soll (weiß aber die Hefe nicht mehr).
Evt. wäre ein leichtes Aufrühren hier günstig. Die Hefe wird zum einen aufgewirbelt und zum anderen das Jungbier durchmischt, was noch vergärbaren Extrakt erneut an die Hefe heranbringt.
Dabei das Maischholz (oder was Du eben nimmst) gut abwaschen oder auch desinfizieren, um keine Keime einzutragen.

Uwe


____________________
Profil anzeigen E-mail senden Antwort 9
Moderator
Posting Freak

Boludo
Beiträge: 9432
Registriert: 12.11.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 10.8.2011 um 11:51  
Ja, ich würde auf jeden Fall auch aufrühren.
Wenn da noch ne Sachumschicht drauf ist und Gasbläschen entstehen, auf keinen Fall abfüllen!
Es kann auch sein, dass der Restextrakt nach dem Aufrühren niedriger ist, da sich wirklich Schichten bilden können.
Diffusion wird oft überschätzt und wenn nur noch sehr wenig CO2 entsteht, vermischt es sich dadurch auch kaum noch.
5°P wäre gefühlsmäßig auch noch recht hoch.

Bei mir dauert untergärig auch mindestens 2 Wochen und obergärig 1 Woche, keine Ahnung warum. Könnte ein Zinkmangel oder sonst was im Zusammenhang mit dem Brauwasser sein. Im Mometn experimentiere ich mit Hefebooster, kann aber noch nicht viel dazu sagen (das war ein Barley Wine mit 24°P, der ging recht flott durch).

Stefan
Profil anzeigen Antwort 10
Junior Member
Junior Member

Pils
Beiträge: 43
Registriert: 9.8.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 10.8.2011 um 12:02  
Hab' ich gemacht, gaaaaaaanz vorsichtig durchmischt, möglichst ohne Sauerstoffeintrag oben und ohne Hefeaufwirbelung am Boden. Danach war mit -0,2%/Tag wieder etwas Aktivität messbar. Die Klärung setzt nun schon ein, die Spindel kann man noch 10-15cm nach Eintauchen gut erkennen. Steigt nicht auch nach so langer Zeit die Gefahr von Infektionen durch ständiges Öffnen, Spindeln, Ein-und Ausatmen usw.???

Anmerkung:
Es riecht nach Bier, schmeckt danach, wenn acu recht lasch und etwas bitter?!?

Melde mich nachher, nach der nächsten Probe.

Jürgen
Profil anzeigen E-mail senden Antwort 11
Junior Member
Junior Member

Pils
Beiträge: 43
Registriert: 9.8.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
smilies/question.gif erstellt am: 10.8.2011 um 12:53  
Matthias,

Zitat:
Alles in Allem kann ich nur sagen, ein "exotisches" Rezept, das ich so nicht nachbrauen würde. Wo hast du das denn her ?


...was ist denn so exotisch, was kann/muss beim nächsten Mal anders gemacht werden?

Jürgen
Profil anzeigen E-mail senden Antwort 12
Posting Freak
Posting Freak

nfaa
Beiträge: 576
Registriert: 8.5.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 10.8.2011 um 12:59  

Zitat:
Es riecht nach Bier, schmeckt danach, wenn acu recht lasch und etwas bitter

So ist das bei Jungbier. Das wird nach der Kaltreifung erst richtig harmonisch.
Profil anzeigen Antwort 13
Moderator
Posting Freak

Berliner
Beiträge: 4024
Registriert: 7.4.2006
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 10.8.2011 um 13:03  
Zum Rezept: Du hast die Rasten gegenüber dem Rezept ja etwas verändert. Die 20min bei 40°C kannst Du dir komplett sparen, die 54er Rast kannst Du kürzen. Die 63er und 72er Rast hast Du etwas höher gefahren, dadurch kann der EVG etwas niedriger ausfallen (Bier wird nicht so trocken, sondern eher vollmundiger). Wenn das dein Ziel war, ist das ok. Die 78er Rast kannst Du wieder kürzen oder auch ganz wegfallen lassen (nur zum Läutern absetzen lassen).
Wie kamst Du auf die 6g Magnum nach 60 Minuten? Ich hätte die eher am Anfang gegeben und dafür den Saazer etwas aufgeteilt.
Die Gärung war wohl etwas warm, die Lagerhefe arbeitet bei 10-12°C am besten, evtl. auch mal bei 14, wenn sie einzuschlafen droht. Bei 17°C wird's wohl etwas zu fruchtig für ein Pils werden. Wenn Du die Hefe erntest, geht sie beim nächsten Sud garantiert viel besser ab.

Edit: das Originalrezept steht übrigens hier.


[Editiert am 10.8.2011 um 13:10 von Berliner]



____________________
Gruß vom Berliner
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 14
Posting Freak
Posting Freak


Beiträge: 919
Registriert: 29.9.2007
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 10.8.2011 um 13:10  

Zitat von Pils, am 10.8.2011 um 12:02
Steigt nicht auch nach so langer Zeit die Gefahr von Infektionen durch ständiges Öffnen, Spindeln, Ein-und Ausatmen usw.???



Wenn du an den optischen Anzeichen (Schaumdecke, oder Blubbern im Gärröhrchen) erkennst, dass die Gärung noch läuft musst du eigentlich garnichts tun ausser abwarten, bis die Anzeichen das Ende der Gärung vermuten lassen.
Grundsätzlich sind sehr langsame Gärungen, vorallem wenn sie spät ankommen stärker gefährdet für Infektionen, weil sie erst spät eine brauchbare Menge Alkohol gebildet haben und noch lange, sehr reichlich Nahrung und Vermehrungsgrundlagen für alle anderen Mikroorganismen vorliegen.

zum Rezept:
Ich denke mal die Malzmischung wird wohl passen, auch wenn du nicht geschrieben hast wieviel Cara und Sauermalz du verwendet hast (zumindest hab ichs nicht gefunden)
Ungewöhnlich sicnd vorallem die Rasten:
40°C - Maischen / 20Min. Rühren
54°C - 1. Rast / 20Min.
65°C - 2. Rast / 25Min.
74°C - 3. Rast / 35Min.
78°C - 4. Rast / 20Min.

Die 40 und 54°C Rasten kannst du eigentlich ganz streichen.
Einmaischen bei 57°C für 10-15 Minuten ist heute so üblich (das hängt mit den besser gelösten Malzen von heute zusammen) Wobei es auch nicht grundsätzlich verkehrt wäre im unteren 50er Bereich einzumaischen, damit bekomme ich auch immernoch einen ordentlichen Schaum aufs Bier.

65°C wäre eigentlich eine brauchbare Temperatur für die Anhänger der Kombirast, wie sie sehr häufig in Angelsächsischen Ländern angewandt wird. Dafür solltest du die 25 Minuten aber auf mind. 60 erweitern. In Deutschland ist es gebräuchlicher zwei einzelne Rasten zu fahren, bei 62/63°C und 72/73°C (auch hier liegt der Unterschied wohl im Malz begründet, genaueres kann ich dir aber nicht sagen)
Für ein böhmisches Pils würde ich so 40-45 Minuten bei 63°C und etwa 30 Minuten bei 73°C rasten.

Deine 74°C Rast (find ich einen Tick zu hoch) wäre damit ja auch abgehakt.

Abmaischen bei 78°C ist o.k. (aber wirklich nicht höher, sonst killst du alle Enzyme)
20 Minuten halte ich aber für etwas viel. 10 Minuten tuns auch. Einige hier rasten da auch garnicht und kippen bei erreichen der 78°C gleich in den Läuterbottich.

Letztlich bleibt noch die Hopfengabe.
40 g MAGNUM / 13,7% direkt nach Kochbeginn
6 g MAGNUM / 13,7% nach 60min.
180 g SAAZER / 3,3% nach 90min (für 1-2min.)
Ich hab jetzt nicht ausgerechnet wieviel IBU das ergibt, aber diese 6g Magnum nach 60 Minuten kannst du getrost auch von Beginn an mitgeben das macht keinen nennenswerten Unterschied. Üblicherweise wird allerdings die erste Hopfengabe erst nach dem Würzebruch gegeben (ca. 10 Minuten nach Kochbeginn, wenn erste Eiweissflocken in der Würze umherschwimmen)
Und die Aromahopfung mit 180g Saaz kurz vor Kochende ist recht heftig. Wenn du wirklich soviel Aroma möchtest, würde ich zumindest auf 3 Hopfengaben verteilen (30, 15 und 0 Minuten vor Ende)
Das muss dann natürlich vom Bitterwert angepasst werden, indem du weniger Magnum verwendest.

Zum Restextrakt: 4% wären meiner Meinnung nach schon einigermassen im Rahmen. Ich denke auch kaum dass du bei deinen Maischtemperaturen mehr erwarten darfst. Und mit knapp 70% SVG isses erstmal o.k. Wie sich das dann geschmacklich präsentiert ist ohnehin schwer vorauszusagen.

Jetzt aber erstmal Finger vom Sud und Abwarten, bis es nicht mehr sichtbar gärt (auch wenn das nochmal ne Woche dauert)

edit: sehe gerade dass Berliner mal wieder schneller war, ich bin wohl mal wieder etwas ins Plaudern gekommen :redhead:

Gruss
Matthias


[Editiert am 10.8.2011 um 13:14 von Tyrion]
Profil anzeigen Antwort 15
Junior Member
Junior Member

Pils
Beiträge: 43
Registriert: 9.8.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 10.8.2011 um 15:20  
Klasse, auf solche Antworten hab ich gewartet. Gute Hinweise für mich zur Verbesserung meines nächsten Sudes.

Die Rast-Temperaturen sind eher zufällig zustande gekommen. Selbst nach Ausschalten der Kocher erhitzte der Kessel weiter die Maische, sodass ich zweimal leicht über dem war was ich eigentlich wollte. Ich muss meine Anlage also erstmal kennenlernen, wie nimmt sie die Hitze vom Kocher auf, wie lange wird es brauchen um Temperaturen zu erreichen usw. Ich benutze einen umgebauten Krabbenkochkessel, mit zweiter Außenhaut als dickwandige Isolierung. Da hält sich die Hitze gewaltig! Dazu hab' ich festgestellt, dass mein Analog-Termometer auf 2°C zuwenig anzeigt. Das hatte bestimmt auch nicht die besten Auswirkungen auf den Sud.

Soll alles wirklich keine Entschuldigung sein, aber wenn man es beim nächsten Mal besser machen will, dann muss man auch gemachte Fehler erkennen (können).


Bis später, danke und viele Grüße,
Jürgen
Profil anzeigen E-mail senden Antwort 16
Moderator
Posting Freak

Boludo
Beiträge: 9432
Registriert: 12.11.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 10.8.2011 um 15:51  
Wenn Du nicht zu früh abfüllst und Bomben baust, bekommst du sicher ein prima Bier!
Freu Dich drauf!

Stefan
Profil anzeigen Antwort 17
Member
Member


Beiträge: 85
Registriert: 14.6.2011
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 10.8.2011 um 21:56  
Ich habe im Keller ein UG Bier bei 20°C Denke das die Gärung nach 3 Tagen durch ist! Aber mit dem Abfllen habe ich es trozdem nicht eilig, habe bis jetzt noch keinen Nachteil feststellen können ein paar Tage länger zu warten, und damit meine ich meißt eine Woche! klar steigt die Infektionsgefahr, aber mal ehrlich, Bier ist sauer, und hat Alkohol das sind zwei Faktoren, welche die meißten Bakterien überhaupt nicht mögen, und da mein Gärfass ein Deckel mit Gärspund hat....

Umrhren mache ich auch wenn ich mir nicht sicher binn! und meißtens tut sich dann wieder ein kleines bisschen was. Das macht man bei Obstmaische zu brennen übrigens auch.

Gruß
Profil anzeigen Antwort 18
Junior Member
Junior Member

Pils
Beiträge: 43
Registriert: 9.8.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
smilies/question.gif erstellt am: 18.8.2011 um 20:18  
so, ...ich hatte keine Geduld mehr, habe gestern geschlaucht!

Kurz die Fakten:
50 Ltr. mit 3x40ml Zymo012/Lager bei 17°C im Keller angesetzt
SVP 3,8%
Hauptgärung 4 Wo. !!!!
RE 3,9%
4Ltr. Speise vorgelegt und Jungbier drauf
54Ltr. auf 05Ltr. Bügelflaschen gezogen
Die ersten Testöffnungen zur Druckkontrolle ergaben heute (einen Tag nach Schlauchen) zu meinem Erschrecken kaum hörbare "Plopp"-Geräusche; so als wäre kein Druckaufbau. Ich bin nun verunsichert, ob nach dieser 4-wöchigen Gärphase überhaupt noch Hefeteilchen in Schwebe sein konnten, um so mit in die Flaschen zur Nachgärung gelangen zu können. Wenn nicht, kann doch kaum die Speise aufgezehrt, zu CO² verarbeitet und Druck aufgebaut werden oder?????

Wer weiß Rat oder kann mich beruhigen???

Gruß,
Jürgen
Profil anzeigen E-mail senden Antwort 19
Member
Member

Hutsepp
Beiträge: 82
Registriert: 28.7.2010
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 18.8.2011 um 20:22  
Hallo Jürgen,

gestern abgefüllt ? und heute keine Pfumb ?
Etwas mehr Geduld die Hefe muss ja erst arbeiten ;)

Gruss Nils
Profil anzeigen Antwort 20
Posting Freak
Posting Freak

Wizzzz
Beiträge: 739
Registriert: 14.9.2010
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 18.8.2011 um 21:19  
Ist jetzt vielleicht etwas "offtopic", aber ich lese hier öfters die Argumentation Bier wäre sauer und hätte ausreichend Alk und würde sich deswegen nicht mehr infizieren.
Also bei mir fliegen jetzt im Sommer ne Menge Drosophilas (Essigfliegen) umher, die wie der deutsche Name ja bereits sagt auch gerne mal Essigbakterien umherträgt. Und wenn
mich jetzt nicht alles täuscht verstoffwechseln diese Alkohol und erzeugen dabei Säure.... Ich könnte mir also denken das die unser Bier genauso lieben wie wir.
Ich hab keine Ahnung wie hoch die Gefahr ist sich da was einzufangen wenn man z.B. eine Spindel in den Gärbottich tunkt auf der grade noch irgendsone Drosi saß...?
Jedenfalls kommt bei mir nie irgendwas in Gärfass das nicht vorher abgekocht wurde (die Hefe ist da mal ne Ausnahme ;) ) Zum messen zapfe ich was ab und nehme das Refraktometer (weniger Verluste) statt der Spindel.

Gruß
J.


____________________
Ein gutes Bier, maßvoll genossen, schadet auch in großen Mengen nicht...
Profil anzeigen Antwort 21
Posting Freak
Posting Freak

Thomator
Beiträge: 829
Registriert: 5.5.2010
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.8.2011 um 00:03  
Und wieder ontoppic: Jürgen, nach einem Tag ist das ganz normal dass da nix ploppt. Also mach dir mal keine Sorgen, das wird schon noch. Lass das Bier einfach mal mindestens! eine Woche stehen und in Ruhe, und schau dann nochmal nach. Ich weiß wie schwer das ist, aber es dauert halt seine Zeit. Wenn du schneller trinkbares Bier haben willst solltest du das nächste mal obergärig brauen.

Und nochmal offtopic @Wizzzz: Spindeln würd ich nicht abkochen ;) Ich mach's wie du und nehm das Refraktometer. Ich hab übrigens vorgestern gebraut, und bei der Hitze wimmelt's bei uns auf dem Land vor Fliegen aller Art. Ich mach mir aber trotzdem keine Sorgen, die Notti ist nach drei Stunden angekommen! Und ab da hab ich immer das Gefühl es wird gut :)

Beste Grüße
Tom


____________________
Keine Produkte aus Massenbierhaltung!
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 22
Moderator
Posting Freak

Boludo
Beiträge: 9432
Registriert: 12.11.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.8.2011 um 08:38  

Zitat von Wizzzz, am 18.8.2011 um 21:19

Also bei mir fliegen jetzt im Sommer ne Menge Drosophilas (Essigfliegen) umher, die wie der deutsche Name ja bereits sagt auch gerne mal Essigbakterien umherträgt. Und wenn
mich jetzt nicht alles täuscht verstoffwechseln diese Alkohol und erzeugen dabei Säure....

Fällt die Fliege in die heiße Würze, sollte nicht viel passieren, da das die Bakterien nicht überleben sollten.
Übrigens: Essigbakterien brauchen Sauerstoff, um Ethanol zu Essigsäure zu oxidieren.
Dies wäre natürlich möglich, so lange die Hefe noch nicht angekommen ist, z.B. in einer gut belüfteten Würze, aber da gibt es noch gar kein Ethanol, das oxidiert werden kann.
Bei voller Gärung sollte kein Sauerstoff mehr vorhanden sein.
Nach dem Abfüllen in Flaschen gibt´s auch nicht viel Sauerstoff, und wenn, dann wird der recht schnell von der Hefe verstoffwechselt.
Essigsäure im Bier kann eigentlich nur entstehen, wenn in das fertige Bier eine Fliege fällt und man den Gärbehälter lange offen rumstehen lässt. Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.


@Jürgen: Ich würde das Bier, obwohl untergärig, 1-2 Wochen bei Zimmertemperatur lagern. Das fördert die Nachgärung und Diacetyl wird auch noch abgebaut. Ich mach das bei untergärig immer so und finde keine Geschmacksbeeinträchtigung. Dann aber ab in die Kälte, falls möglich.

Wenn man Spindeln kocht, können sie springen, ich würde sie mit 70% Alkohollösung behandeln.


Stefan


[Editiert am 19.8.2011 um 08:43 von Boludo]
Profil anzeigen Antwort 23
Junior Member
Junior Member

Pils
Beiträge: 43
Registriert: 9.8.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.8.2011 um 20:31  
...danke für eure Unterstützung.

Mir ging's vorrangig um die Frage, ob nach einer 4-wöchigen, also einer ungewöhnlich langen Hauptgärung, überhaupt noch Hefe in Schwebe sein kann um mit dem abgezogenen eigentlich hefelosen Jungbier die zugegebene Speise zu vergären.

Jetzt aber Entwarnung, es tut sich was bei 16,5°C im Keller, es ploppt ganz zart. Also doch Hefeaktivität!

@Stefan, ich werd' gleich morgen früh auf Zimmertemperatur gehen und nach einer Woche schauen, ob es Zeit für die Kaltreifung ist. Danke auch dir.

Melde mich wieder,
Jürgen
Profil anzeigen E-mail senden Antwort 24
  Seite 1 von 2   «  1  2  »     

 
  
 

Alle Logos und Warenzeichen auf dieser Seite sind Eigentum der jeweiligen Besitzer und Lizenzhalter.
Im übrigen gilt Haftungsausschluss. Weitere Details findest Du im Impressum.
Die Artikel sind geistiges Eigentum des/der jeweiligen Autoren,
alles andere © 1998 - 2022 by Hobbybrauer.de
Die Inhalte dieser Seite sind als RSS/RDF-Quelle verfügbar.
Die Website oder Teile daraus dürfen nicht ohne ausdrückliche Zustimmung von Michael Plum weiterverwendet werden.
© 2014 Michael Plum