Senior Member Beiträge: 134 Registriert: 31.7.2012 Status: Offline
|
|
erstellt am: 31.7.2012 um 18:43 |
|
|
ok also Nachgärung = Flaschengärung
im moment steht der Pott im Keller (Hauptgärung) noch ein paar Tage.
Was kommt danach? Ausgären lassen (ohne Hefebodensatz) nochmal eine Woche
Bei Zimmertemp. und dann mit Speise abfüllen?
grüße, Jakob
So langsam kommen wir dahinter...
____________________ „Tee kommt mir vor wie Heu und Mist, Kaffee wie Ruß und Feigbohnen, und
Schokolade ist mir zu süß, tut mir weh im Magen, kann also keines leiden.
Was ich aber wohl essen möchte, wäre eine gute Kalteschale oder eine gute
Biersuppe.“ (Liselotte v. d. Pfalz)
|
|
Antwort 25 |
|
Posting Freak Beiträge: 941 Registriert: 18.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 31.7.2012 um 18:58 |
|
|
Bei einem obergärigen Bier sieht es etwa so aus:
- Hauptgärung bei Zimmertemperatur, dabei vollständig ausgären lassen
- In Flaschen füllen, möglichst wenig Hefe mitnehmen und Speise zugeben.
Hefe bleibt wie gesagt genug in Schwebe.
- Nachgärung in der Flasche bei gleicher Temperatur wie die Hauptgärung,
etwa gleich lang wie die Hauptgärung
- Flaschen für einige Wochen möglichst kalt lagern, im Idealfall bei ca.
0°C
[Editiert am 31.7.2012 um 19:00 von Gustl]
|
|
Antwort 26 |
|
Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
|
|
erstellt am: 31.7.2012 um 19:06 |
|
|
Zitat von Liselottevonderpfalz, am 31.7.2012 um
18:43 | ok also Nachgärung = Flaschengärung
im moment steht der Pott im Keller (Hauptgärung) noch ein paar Tage.
Was kommt danach? Ausgären lassen (ohne Hefebodensatz) nochmal eine Woche
Bei Zimmertemp. und dann mit Speise
abfüllen? |
Nö. Ausgären lassen heißt einfach,
dass Du den Pott einfach in Ruhe weiter stehen lässt, - bis keine Schaumdecke mehr drauf schwimmt
- bis zwei, drei Tage der Spindelwert unverändert bleibt (z.B. Spindel
einfach drin schwimmen lassen, wenn der Schaum weg ist)
- sich im Gärspund, sofern Du einen besitzt, nichts mehr tut.
Als
ungeduldiger Anfänger ruhig einen Tag länger als weniger warten!
Danach ziehst Du das Bier, möglichst ohne den hefe-Bodensatz aufzuwirbeln,
von der Hefe und mit Speise auf Flaschen. Zum Dosieren der Speise gibt es
wiederum verschiedenste Methoden, das würde aber diesen Thread sprengen
(entweder vorlegen in einen Abfüllbehälter, oder mit Spritze oder notfalls
Löffel einzeln in die Flaschen).
Dann die Flaschen 1-2 Wochen bei Hauptgär-Temperatur stehen lassen
(=Nachgärung) und dann ab in den Kühlschrank. Fertig Meister!
Zitat: | So langsam kommen wir
dahinter... |
Sollten wir. Das war jetzt nochmal gaaanz von vorne. Aber dazu sind wir
hier ja da, oder?
Moritz
PS: Wütend wälzt sich einst im Bette? Oder? ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
|
|
Antwort 27 |
|
Senior Member Beiträge: 134 Registriert: 31.7.2012 Status: Offline
|
|
erstellt am: 31.7.2012 um 19:50 |
|
|
Also der Gärverschluss ist drauf, mal sehen wie lange er noch blubbert,
musste eben schon schütteln damit überhaupt etwas passiert.
Scheint ja doch einfacher zu sein als ich dachte, hatte im Kopf dass nur
die Geschichte mit dem vielen Schaum Hauptgärung heißt, danach aber noch
etwas kommt vor dem abfüllen.
Ich würde jetzt spontan Zuckerportionen abwiegen (Löffelwage vorhanden) und
vorsichtig in die gefüllten Flaschen trichtern, damit es nicht schäumt, und
dann schnell Deckel zu.
nochmal zur Lagerung: der Keller hat zur Zeit 17°C. 14 Flaschen bekomm ich
wohl nicht in unseren WG-Kühlschrank. Ich weiß, Bierbrauen im Sommer,
Kältemaschine etc. aber geht da beim Obergärigen nicht was primitives?
grüße, Jakob
|
|
Antwort 28 |
|
Posting Freak Beiträge: 3129 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 31.7.2012 um 19:53 |
|
|
Zitat von Gustl, am 31.7.2012 um
18:58 | Bei einem obergärigen Bier sieht es
etwa so aus:
- Hauptgärung bei Zimmertemperatur, dabei vollständig ausgären lassen
- In Flaschen füllen, möglichst wenig Hefe mitnehmen und Speise zugeben.
Hefe bleibt wie gesagt genug in Schwebe.
- Nachgärung in der Flasche bei gleicher Temperatur wie die Hauptgärung,
etwa gleich lang wie die Hauptgärung
- Flaschen für einige Wochen möglichst kalt lagern, im Idealfall bei ca.
0°C
|
So hab ich das hier gelernt und so passt das. ____________________ Bierinale - Festival der kreativen Braumanufakturen
ZEBULON Braumanufaktur
Bier mit Leib und Seele.
Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB.
|
|
Antwort 29 |
|
Posting Freak Beiträge: 3129 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 31.7.2012 um 19:58 |
|
|
Zitat von Liselottevonderpfalz, am 31.7.2012 um
19:50 |
nochmal zur Lagerung: der Keller hat zur Zeit 17°C. 14 Flaschen bekomm ich
wohl nicht in unseren WG-Kühlschrank. Ich weiß, Bierbrauen im Sommer,
Kältemaschine etc. aber geht da beim Obergärigen nicht was primitives?
|
17° ist nicht optimal, aber besser als nix. Mein Keller hat zwischen 8 und
12°, das reicht.
Und wenn es mal wärmer wird da unten, nehm ich ein paar nasse Handtücher
und leg sie drüber.
Probier's mal aus. ____________________ Bierinale - Festival der kreativen Braumanufakturen
ZEBULON Braumanufaktur
Bier mit Leib und Seele.
Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB.
|
|
Antwort 30 |
|
Senior Member Beiträge: 134 Registriert: 31.7.2012 Status: Offline
|
|
erstellt am: 1.8.2012 um 13:14 |
|
|
Falls es jemanden interessiert: die von mir als "preiswerte und robuste
Qualitäts-Bierhefe" erstandene obergärige Trockenhefe (Muntons standard)
scheint mit komplexeren Zuckern wie sie beim "all-grain"-Maischen entstehen
tendenziell überfordert zu sein, und wird daher eher nicht für solche
Ansätze empfohlen wie ich sie gefahren habe. Das erklärt, wieso nach kurzer
Gärzeit nicht mehr viel passiert.
Mal sehen was dabei herauskommt.
Stimmt es, dass in Bier Mehrfachzucker sein können, die (wie das
Maltodextrin was Sportler benutzen) nicht süß schmecken, aber wasserlößlich
und Kalorienreich sind?
Grüße, Jakob
|
|
Antwort 31 |
|
Senior Member Beiträge: 101 Registriert: 7.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 1.8.2012 um 16:53 |
|
|
Zitat von Liselottevonderpfalz, am 1.8.2012 um
13:14 | Falls es jemanden interessiert: die
von mir als "preiswerte und robuste Qualitäts-Bierhefe" erstandene
obergärige Trockenhefe (Muntons standard) scheint mit komplexeren Zuckern
wie sie beim "all-grain"-Maischen entstehen tendenziell überfordert zu
sein, und wird daher eher nicht für solche Ansätze empfohlen wie ich sie
gefahren habe. Das erklärt, wieso nach kurzer Gärzeit nicht mehr viel
passiert.
Mal sehen was dabei herauskommt.
Stimmt es, dass in Bier Mehrfachzucker sein können, die (wie das
Maltodextrin was Sportler benutzen) nicht süß schmecken, aber wasserlößlich
und Kalorienreich sind?
Grüße, Jakob |
Wieso überfordert? Wenn nach kurzer Gärzeit nichts mehr passiert ist,
heisst das nicht das es schlecht ist: die Hefe ist schon fertig, nehm ich
mal an, du vergärst ja auch obergärig das kann schon schnell durch sein.
Und "komplexe Zucker" mit denen die Hefe nix anfangen kann, werden bei
deinem Ansatz wohl nicht entstanden sein, da die Rasten ausreichend waren
und kein exotisches Malz oder Rohfrucht im Spiel waren, nur 100% WiMa.
Nur keine Panik das wird ein leckeres Bierchen
Martin
|
|
Antwort 32 |
|
Senior Member Beiträge: 134 Registriert: 31.7.2012 Status: Offline
|
|
erstellt am: 1.8.2012 um 17:00 |
|
|
Ich bin auf jeden fall optimistisch, dass etwas zufriedenstellendes
herauskommen wird.
Die Herstellerseite empfielt: Zitat: | For recipes demanding
the use of sugar our Standard Yeast is ideal. If all malt brewing is
undertaken we would recommend that you use our Premium Gold Yeast as our
Standard Yeast will struggle to ferment some of the more complex sugars
which are more prevalent in all malt
recipes. |
Die 40min Rast bei 63° dürfte dafür gesorgt haben, dass in jedem Fall genug
vergärbare Zucker da sind.
grüße, Jakob
|
|
Antwort 33 |
|
Gast
|
|
erstellt am: 5.8.2012 um 14:14 |
|
|
Und, hast jetzt schon mal eins verkostet ?
|
|
Senior Member Beiträge: 134 Registriert: 31.7.2012 Status: Offline
|
|
erstellt am: 14.8.2012 um 11:13 |
|
|
Hallo nochmal,
ca. 2 Wochen nach abfüllung folgendes (zwischen?)Fazit:
Karbonisierung mit Glucose 8g/L: Perfekt, kein Überdruck, angenehme
Kohlensäure, rel. feine Perle.
Schaum ist auch zufriedenstellend.
Der Geschmack bereitet mir noch etwas Kopfzerbrechen: es dominiert (noch?)
ein süßlich-lakritziger Geschmack.
Die sanften Getreide- und Hopfenaromen und die zurückhaltende Bittere finde
ich ok (für 10g Wildhopfen/ 7.5 Liter).
Ich vermute die Süße liegt an dem schlechten endvergärungsgrad der Hefe
(Muntons standard) ... andererseits schmeckt das Bier nicht wie ein
gewöhnliches süffiges Kaufbier sondern eben eher säuerlich-lakritzig. Oder
ist das normal für Jungbier und ich muss einfach noch länger Lagern?
Alles in allem bin ich mit meinem ersten improvisierten Selbstgebrauten
zufrieden! werde wohl erstmal bei 10L bleiben, allein weil meine
Läutermethode gut funktioniert hat und nichts gekostet hat.
Werde beim nächsten mal Hopfen kaufen und eine andere Hefe ausprobieren,
hat jemand eine empfehlung für eine 16-20°C geeignete Hefe für ein
trockenes Bier (max 5%alk), Malze wohl wieder irgendwo zwischen Pilsner und
Münchner?
Grüße Jakob
|
|
Antwort 35 |
|
Gast
|
|
erstellt am: 14.8.2012 um 12:16 |
|
|
Na, das schaut doch lecker aus.
Lakritzartiger Beigeschmack...hm...gib mal dem Bier vier Wochen Lagerruhe,
eventuell verliert sich das etwas.
|
|
Senior Member Beiträge: 335 Registriert: 20.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 14.8.2012 um 12:23 |
|
|
Sieht doch gut aus. Versuch doch mal die Danstar Nottingham, neutrale Hefe,
die ziemlich hoch vergärt und wenige Nebenarmen produziert, kommen eher
trockene Biere bei rum, kannste dann durch die Rasten entsprechend
steuern.
LG
Christian
|
|
Antwort 37 |
|
Senior Member Beiträge: 134 Registriert: 31.7.2012 Status: Offline
|
|
erstellt am: 7.9.2012 um 21:20 |
|
|
Hallo nochmal, ich erlaube mir den alten Kasten nochmal anzusprechen,
Inzwischen hat sich der Geschmackseindruck nicht mehr stark verändert, das
süßliche ist geblieben aber eins ist mir aufgefallen:
Das Bier schmeckt mir viel besser wenn ich die Trübstoffe aufschüttel -
dann wird das ganze vor allem bitterer und die Süße tritt zurück.
Ist das normal, was sagt ihr dazu?
Außerdem plane ich den nächsten Sud
Ideen: 1. weniger WienerMalz dafür mehr PaleAle oder Pilsner
2. bessere Hefe: Nottingham oder S04
3. Mehr Wildhopfen (neue Ernte) als späte Aromagabe und Magnum am Anfang,
zur Sicherheit
bin nicht sicher ob ich mit stopfen oder frischhopfen arbeiten soll um den
leckeren Wildhopfengeruch einzufangen...
grüße Jakob
|
|
Antwort 38 |
|
Senior Member Beiträge: 172 Registriert: 4.9.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 7.9.2012 um 22:47 |
|
|
Hallo Jakob,
was die Hefen angeht, da hat sich Michael mal viel Arbeit gemacht:
http://hb.ikma.de/index.php?title=Trockenhefe
Ich kenne die Muntons noch nicht, Lakritzartiges deute ich aus der Ferne
aber erstmal als Fehlton durch Oxidation oder den fraglichen Hopfen.
Ich würde diesbezüglich empfehlen, erstmal mit Pellets zu arbeiten statt
irgendeinen dahergelaufenen Hopfen nach Gefühl ohne grossen
Erfahrungshintergrund herzunehmen.
Welches Thermometer hast Du am Start? Eine zu hohe Restsüsse könnte durch
Abweichungen von der Rasttemperatur zu erklären sein.
Nimm am besten beim nächsten Sud mal den Rechner bei Fabier.de her und
schau Dir den Endvergärgrad an, vergleiche den mal mit Michaels Tabelle.
VG Oliver ____________________ ...der letzte von den V8 Abfängern. 'N echter Oldtimer.
Wär 'n Jammer wenn man den in die Luft jagen würde...
|
|
Antwort 39 |
|