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Autor: Betreff: Dauer der Nachgärung
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red_folder.gif erstellt am: 2.5.2006 um 09:25  
Huhu zusammen,

so, mein erster Brautag ist überstanden und nun mache ich mir Gedanken bezüglich Abfüllung und Nachgärung. Geplant ist die Zugabe von Speise und anschließende Abfüllung in 0,5l-Flaschen.
Nun die Fragen: Wie lange lasse ich die Flaschen liegen? Und vor allem bei welcher Temperatur (wie die Hauptgärung) ? Ist die Dauer der Nachgärung abhängig von der verwendeten Hefe (habe obergärig vergoren) oder sind es die unterscheidlichen Schüttungen beim Maischen, welche unterschiedliche Lagerzeiten verursachen?

MfG
Thomas
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frikadellenschmied
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red_folder.gif erstellt am: 2.5.2006 um 09:37  
Hi Schnulli.

Schau mal hier: http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre ad&tid=2963#pid27474


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Ich esse Fleisch, weil mir die kleinen Tofus so leid tun und Saitan scheisse schmeckt!
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red_folder.gif erstellt am: 2.5.2006 um 09:45  
Hm, hilft mir irgendwie nicht richtig weiter... Oder habe ich Frikadellen auf dem Auge? ;)
Das mit der Karbonisierung ist mir schon klar. Aber ich habe jetzt immer mal Lagerzeiten zwischen 2 und 8 Wochen aufgeschnappt. Das kann doch nicht nur wegen der Karbonisierung sein :question:

MfG
Thomas
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frikadellenschmied
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red_folder.gif erstellt am: 2.5.2006 um 10:12  
Du hast meine Kumpels auf den Augen?? ;(

Also, meines nicht massgebenden Wissen für obergäriges Bier (Alt) 2 Wochen bei 0-2°, danach 4 Wochen bei 2 - 3°.


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DunkelBrauer
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red_folder.gif erstellt am: 2.5.2006 um 10:49  
Servus,


Zunächst mal: Gratulation zum ersten Sud!

<<<Zur Nachgärung und Lagerung>>>

Bei meinem Alt ist es meist so: Ich braue Sonntag, dann gärt es ungefähr bis Donnerstag
(vollständige Vergärung, also wenns gar nicht mehr blubbert), also schlauche ich
Donnerstag mit Speise und lasse es dann bis zum
übernächsten Wochenende (also ca. 1,5 Wochen) warm stehen, dann kommts in den Keller.

Wenns im Keller steht probiere ich immer mal wieder eine Flasche bis es mir (am besten)
schmeckt. Es ist auch total interessant, die Geschmacksveränderung kennenzulernen, auch
wenns noch leicht Jungbierig schmeckt. Faustregel dürften so 3-4 Wochen sein.

Die Nachgärung und Lagerung ist denke ich nur vom Hefetyp abhängig (obergärig ist
deutlich "schneller" als ug...) . Habe allerdings noch nie untergärig vergoren, daher kann
ich nix genaueres sagen.

<<<Zum Thema Schlauchen>>>

Ich habe mir angewöhnt, immer zunächst das Jungbier aus dem Gärbottich in einen
zweiten Behälter (mit Hahn) umzufüllen, um den Bodensatz Hefe loszuwerden. Damit es
keine Nachgär-Probleme gibt schütte ich dann etwas von dem Bodensatz (ca. einen
Esslöffel pro 10 liter Jungbier) wieder ins Bier. Dazu entnehme ich die Hefe mit einem Löffel
und schüttle sie in einem extra Glasbehälter mit abgekochtem (gekühltem) Wasser
auf, damit sie sich nachher ordentlich verteilen kann.
Dann die Speise hinzufügen und ordentlich umrühren. Auch während des Schlauchens
evtl. nochmal umrühren, damit die Hefe fein verteilt balibt und nicht absinkt.
Ist vielleicht etwas übertrieben, funktioniert aber ;-)


Gruß,
Axel


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red_folder.gif erstellt am: 2.5.2006 um 11:38  
Also die Hauptgärung läuft z.Zt. bei recht konstanten 17 Grad (im Heizungsraum :) ). Nach der Abfüllung wollte ich die Bierkiste in einen Kellerraum stellen, der etwa 15 Grad hat. Kälter ist raumtechnisch bei mir nicht machbar, es sei denn ich aktiviere einen alten Kühlschrank (passt aber auch nicht wirklich viel rein). Reicht es, das Ganze im Keller 3 Wochen stehen zu lassen und danach ein paar Tage in den Kühlschrank?

MfG
Thomas
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red_folder.gif erstellt am: 2.5.2006 um 12:40  
Hallo Schnulli,

Du mußt unbedingt aktiv kühlen, sonst wirst Du keine Freude an Deinem Bier haben. Das CO2 kann sich erst bei tiefen Temperaturen im Bier binden.
Ich mache das immer so:
1 Woche Nachgärung bei Gärtemperatur, dann langsam runter auf so ca. 3-5 Grad und jede Woche ein Grad kälter bis Du so bei 0 Grad bist. die Hefe ist dann immer noch aktiv. Die Spundung ist natürlich auch wichtig.
Dann drücke ich auf ein anderes Faß um.

Ok, Du ziehst gleich auf Flaschen. Dort ist es sogar noch wichtiger, die Temperaturen tief zu halten, weil Dir sonst die Flaschen um die Ohren fliegen. Spunden wir natürlich schwieriger, aber dafür gibt es Aufsätze, glaub ich. Keine Ahnung.

Gut Sud,
Baron
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red_folder.gif erstellt am: 2.5.2006 um 12:46  
Naja, ich lasse ja erstmal die Hauptgärung komplett ablaufen und gebe dann etwa 10%Speise zu, daher denke ich mal wird es hoffe ich nicht allzusehr Probleme mit Überdruck in den Flaschen geben.
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red_folder.gif erstellt am: 2.5.2006 um 12:51  
Mh, ich hab das Bier jetzt 2,5 Wochen bei rund 20 Grad nachgereift, und es schmeckt schon ziemlich gut. Kühlen wird leider schwer, ich hab nur 1 kleines Kühlfach und keinen abschließbaren Keller.
CO2 ist aber drin, wenn ich auch das Gefühl hatte es entfleucht leicht. Kann man es damit verhindern daß ich das Bier vorm Trinken runterkühle?
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red_folder.gif erstellt am: 2.5.2006 um 14:45  
@Marv:
Das CO2 löst sich nur bei kalten Temperaturen. Und zwar am besten schon bei der Entstehung. Kannst ja mal warmes Wasser in den WasserMAX füllen und testen ... ;_)
Wenn Dein Bier bei 20Grad steht, dann liegt das CO2 zum meisten Teil gasförmig vor und entweicht schon gleich beim Öffnen und da der Rest nicht wirklich gut im Bier gebunden ist auch gleich mit.
Nur kurz vorm Trinken runter zu kühlen wird nicht viel bringen, da erstens das Binden seine Zeit braucht und außerdem kein neues CO2 so schnell von der evtl. noch vorhanden Nachgärung nachkommt.
Deswegen sollten man solange noch Restextrakt vorhanden ist die Nachgärung bei tiefen Temperaturen betreiben, so daß sich das CO2 im Bier ausreichend binden kann.
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DunkelBrauer
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red_folder.gif erstellt am: 2.5.2006 um 14:56  
Hallo,

lt. Hanghofer soll das Bier bei 0-4 Grad reifen, damit sich das CO2
"feinporig" lösen kann. Allerdings ist das bei mir auch nicht möglich.

Daher kommen die Kisten einfach in den Keller (ca. 10 Grad) und vor
dem Trinken wie vorgeschlagen ein paar Tage in den Kühlschrank.
Ich hab bisher noch keine schlechten Erfahrungen damit gemacht.

Gruß,
Axel

P.S.: Die Nachgärung würde ich auch im Heizungsraum durchführen

P.S.2.: Die Nachgärung ist nach den 1,5 Wochen schon zuende, ich glaube
deshalb auch nicht, dass im Kühlraum noch CO2 entsteht. Vielmehr dürfte es sich
dann lösen. Der größte Teil wird sich aber auch bei den höheren
Nachgär-Temperaturen schon lösen, weil sich einfach genügen Druck bildet.
Vielleicht ist es eher die Art, wie es gelöst ist, die sich in der Kälte ändert?


Editiert: P.S.2 hinzugefuegt

[Editiert am 2/5/2006 von DunkelBrauer]


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red_folder.gif erstellt am: 2.5.2006 um 15:12  
Mh, dann werd ich mich wohl im Schnelltrinken üben müssen, zumindest bis ich im Herbst auf der Fensterbank nachgären kann... :(
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red_folder.gif erstellt am: 2.5.2006 um 15:12  
@Dunkelbrauer:
Wenn Du 1,5 Wochen warm vergärst, dann ist die Nachgärung allerdings komplett durch. Das Ziel sollte aber sein, die Nachgärung so zu gestalten, daß alles an Extrakt vergoren wird, sich aber auch das CO2 binden kann. Desegen kühle ich während der Nachgärung runter und im Idealfall ist diese auch noch bei tiefen Temperaturen aktiv.
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Kai
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red_folder.gif erstellt am: 2.5.2006 um 15:52  

Zitat:
Wenn Du 1,5 Wochen warm vergärst, dann ist die Nachgärung allerdings komplett durch. Das Ziel sollte aber sein, die Nachgärung so zu gestalten, daß alles an Extrakt vergoren wird, sich aber auch das CO2 binden kann. Desegen kühle ich während der Nachgärung runter und im Idealfall ist diese auch noch bei tiefen Temperaturen aktiv.


Wenn man korrekt spunded, sollte es da doch kein Problem geben. Das fuer den korrekten CO2 Gehalt notwendige CO2 ist ja im Keg oder Flasche und wird nicht entweichen. Je nach Temperatur wird sich natuerlich ein gewisser Gleichgewichtsdruck aufbauen. Wird das Bier kaelter, wird der Druck auch geinger da sich das CO2 besser im Bier loest. Es ist natuerlich vorteilhaft das Bier vor dem Verzehr zu kuehlen, damit all das CO2 nicht beim Einschenken schon austritt.

Ich gare im Keg nach bis so gut wie alles Extrakt vergoren ist. Dann kuehle ich langsam ab um die Hefe nicht zu schocken um dann bei 0-2C eine Kaltkonditionierung fuer einige Wochen zu machen. Das ist aber nicht um das CO2 besser zu loesen, sondern um den Geschmack zu verbessern.

Kai


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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 2.5.2006 um 19:23  
Hallo Baron!
Zitat:
Deswegen sollten man solange noch Restextrakt vorhanden ist die Nachgärung bei tiefen Temperaturen betreiben

Das widerspricht eigentlich dem, was in den gängigen Hobbybraubüchern so geschrieben wird.
z.B. Kling S.111: "Obergäriges Bier sollte man 5-7 Tage bei Zimmertemperatur nachgären lassen."
Die Reifung findet dann bei niedrigen Temperaturen statt.

Bei einer Weizenbierhefe wäre bsplsweise mit niedriger Nachgärtemperatur nicht mehr viel zu erreichen.

Uwe


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red_folder.gif erstellt am: 3.5.2006 um 06:47  
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red_folder.gif erstellt am: 3.5.2006 um 07:01  
moin folks,

ihr redet aneinander vorbei.

Der Hobbybrauer versteht unter Nachgärung eine neu entfachte Gärung mittels Speise oder Zucker.
Solcherlei Vorgehen gibt es bei Brauereien aber nicht, die schlauchen grün.
Die unterscheiden nur in Hauptgärung im Fermenter und Nachgärung unter kalten Bedingungen im Lagertank.

Hobbybrauer haben da aber noch eine Stufe dazwischen geschoben, eine neue Hauptgärung mittels Speise oder Zucker, welche dann fälschlicherweise Nachgärung genannt wird!

[Editiert am 3/5/2006 von heavybyte]
Antwort 16
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red_folder.gif erstellt am: 3.5.2006 um 07:37  
Huhu,
OK, Prinzip verstanden. Lagerung eine Woche bei Gärtemperatur damit die Nachgärung abschliesst und CO2 entsteht, danach ab ins Kühle. Vielleicht sollte ich mir doch langsam mal ein Buch zulegen :)
Heute abend wird abgefüllt. Das Zeug schmeckt jetzt schon :) obwohl die Maische im Topf leicht angebrannt war.... Naja, mal sehen was wird.

MfG
Thomas
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frikadellenschmied
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red_folder.gif erstellt am: 3.5.2006 um 10:14  
:puzz: Nu blick ich nicht mehr durch. Mein Bier ist vom Samstag, Gärung beendet am Montag. Steht nun etwas kühler als Gärtemp und wartet darauf, dass ich weiter mache.
Wenn ich richtig gelesen habe, 5 - 7 Tage bei Gärtemp stehen lassen (obergäriges Bier) und danach? Ich will auf Flaschen schlauchen und Speise dazu geben. Danach bei 0°-2° für 4 - 6 Wochen einsperren, wobei ich den Druck ma ersten Tag kontrolliere und gegebenenfalls weiter lüfte.

Rrrrrichtig oder nein?


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red_folder.gif erstellt am: 3.5.2006 um 10:24  
So mache ichs auch. Meins ist auch vom Samstag, allerdings gestern Abend war noch schwache Gärung. Heute abend kommts in die Flasche. Vorher mache ich 10% Speise dazu, welche die selbe Temperatur hat wie die Mompe im Fass. Dann lasse ich das Ganze nochmal 5 Tage bei Gärtemperatur stehen und danach stelle ich die Flaschen 2 Wochen oder ao in den Kühlschrank. learning by doing :)

MfG
Thomas
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burgi4u
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red_folder.gif erstellt am: 3.5.2006 um 10:46  
Hallo

Zitat:
Der Hobbybrauer versteht unter Nachgärung eine neu entfachte Gärung mittels Speise oder Zucker.
Solcherlei Vorgehen gibt es bei Brauereien aber nicht, die schlauchen grün.

10 % Speise zugeben oder 10 % vor Gärende "grün schlauchen".
Wo ist der Unterschied? Ich denke so gut wie keiner.
Vorbeigeredet wird hier glaube ich nicht, die Grafik im Link von Baron sagt alles aus.
Viele Grüße burgi :)
Noch vergessen: Grafik gilt nur für untergäriges Bier, bei obergäringen einfach bis 18 Grad interpolieren.

[Editiert am 3/5/2006 von burgi4u]


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Schade dass man Bier nicht ficken kann
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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 3.5.2006 um 10:57  

Zitat:
Wo ist der Unterschied? Ich denke so gut wie keiner.


der Unterschied liegt in der Begrifflichkeit "Nachgärung".

Was Hobbybrauer gemeinhin als Nachgärung bezeichnen, ist eigentlich eine Hauptgärung, zumindest im Sinne der Brauereien.

Was Brauereien als Nachgärung bezeichnen, wird von Hobbybrauern als Reifung/Kaltkonditionierung/Kaltlagerung bezeichnet.

Der Begriff Nachgärung wird nur anders angewandt.

[Editiert am 3/5/2006 von heavybyte]
Antwort 21
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lubo
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red_folder.gif erstellt am: 3.5.2006 um 18:23  
moin
quote:


der Unterschied liegt in der Begrifflichkeit "Nachgärung".


um dieser Begrifflichkeit einen Namen zu geben: Aufkräusen!
Biere, die im Gärkeller zu hoch vergoren wurden kommen besonders bei kalten kellern im Lagergefäß nicht auf den gewünschten Spundungsdruck. Im diesem Fall muß man dem Bier neuen Extrakt zuführen, damit im Faß Nachgärung eingeleitet wird. Man setzt daher (alter Begriff!) Bottichbier ( aus dem Gärkeller) im Kräußenstadium, kurzweg "Kräußen" genannt, zu.
Tip von "damals" ;) :
Das Aufkräusen darf nicht zu einer ständigen Übung werden, da solche Biere zwar eine gute Schaumhaltigkeit haben, aber auch gern einen pappigen Geschmack annehmen.
Diese Weisheiten stammen aus dem Katechismus der Brauerei von Karl Lense.


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Gruß aus dem Norden
lubo
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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 3.5.2006 um 19:02  
Hallo Gemeinde,

ich glaube wir sollten das mal ein bisschen differenzieren, sonst kommen Missverständnisse auf.

Die Grafik aus dem Link von Baron zeigt es ganz schön.

Sie bezieht sich auf ein Lagerbier welches bei etwas über 5° die Hauptgärung durchläuft und dann um ~2,7-2,8°P zur Nachgärung in die Lagertanks kommt um letztendlich durch die Nachgärung auf 2,4°P abzusinken.
Die Nachgärung bewirkt im verlinkten Fall gerademal 0,4°P !
Das würde in unserem Fall überhauptnicht ausreichen um den nötigen CO2-Druck zu erzeugen.

Insoweit handelt es sich um eine völlig andere Begrifflichkeit und ist auch weit entfernt von 10% Speise und/oder von 10% der Gärung noch nicht abgeschlossen.
Solcherlei wäre für ein Lagerbier oder Pils vielzuviel
Deshalb ordne ich die 10% Speise oder noch zu vergärende Würze der Hauptgärung zu und sollten auch bei deren Temperatur vergoren werden.

Was die meisten Hobbybrauer aber bewegt ist etwas anderes:

Sehr oft wird obergärig vergoren. Diese Hefe braucht eine relativ hohe Temperatur wobei die "Nachgärung" (ich würde es garnicht als Nachgärung bezeichnen, sondern als Teil der Hauptgärung), also die Gärung nach dem Abfüllen, bei eben der gleichen Temperatur abschliessen sollte.
Wenn man diese Biere zu früh kalt stellt, dann ist es vorbei mit der Hefeaktivität und es findet eben keine nennenswerte Nachgärung bei kalten Temperaturen mehr statt.

Anders natürlich bei untergärigen Lager und/oder Pils-Bieren.
Aber bei denen wären Speisegaben >5% vielzuviel.
Ich fülle meine Pilse ~1° über EVG ab, das ist völlig ausreichend und von 10% weit entfernt, eben weil bei diesen Bieren auch bei ganz niedrigen Temperaturen noch Gäraktivitäten stattfinden.

Ich wollte damit nur deutlich machen, dass der Begriff "Nachgärung" nicht immer dasselbe bedeutet.

allzeit gut Sud
Antwort 23
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Kai
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red_folder.gif erstellt am: 3.5.2006 um 19:19  

Zitat:
Das Aufkräusen darf nicht zu einer ständigen Übung werden, da solche Biere zwar eine gute Schaumhaltigkeit haben, aber auch gern einen pappigen Geschmack annehmen.
Diese Weisheiten stammen aus dem Katechismus der Brauerei von Karl Lense.


Das ist ja interessant, da ich in der Literatur bisher immer gelesen habe, dass die Gabe von Kraeusenbier fuer die Nachgaerung besonders gut ist und sogar Gaerfehler korrigieren kann. In der letzten Zeit habe ich auch oft mit Kraesenbier in die Flaschen abgefuellt.

Kai


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