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Autor: Betreff: Probleme mit der Hauptgärung
Posting Freak
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Matthias H
Beiträge: 901
Registriert: 9.5.2006
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 5.8.2006 um 17:51  
Hallo, ich bin zwar ziemlich neu hier, aber ich kann sagen, dass ich seit nunmehr über zwanzig Jahren Bier braue. Weggeschüttet, weil das Untergärige mangels Kühlung nicht nach Plis geschmeckt hat, habe ich noch keins, zumindest nicht in den Gulli :D
Gerade das Experimentieren und die Gewissheit, dass meine Biere nicht nach dem Bier, welches ich kaufen kann, schmeckt, machen mir Freude.
Was mir nicht gefällt sind solche Aussagen wie "Hohe Schule" etc..
Ich frage mich, was unsere Vorväter und -mütter denn getrunken haben? Ich kann sagen, dass gerade die Hausbräus, ob mittels Elektronik vergoren, oder nicht, ausgesprochen bekömmlich sind. Dahingehend halte ich so allzu engstirnige Aussagen wie in diesem Thread vorkommen für unrichtig.
Beim Hausbrauen gibt es so viele einfließende (Stör-)Faktoren dass ich mal laienhaft behaupte, man kann kaum eindeutig sagen, wenn das-dann das.
Über Geschmäcker sollte man sowieso nicht streiten, die Hausbrauer sollten froh sein, dass ihr Bier eben anders schmeckt.
Ich möchte keine Grundsatzdiskussion lostreten, aber das musste ich mal loswerden.
Nixfürungut :)
mfG
Matthias H
Profil anzeigen E-mail senden Homepage besuchen Antwort 25
Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 5.8.2006 um 19:19  
zu "hohe Schule..."

wenn du richtig gelesen hättest, wäre dir aufgefallen, dass es sich dabei nicht um Geschmäcker drehte, sondern darum ob man einen Sud vor dem pitchen belüften soll oder nicht. In jedem Fachbuch kannst du nachlesen, dass eine gut Belüftung Pflicht ist. Wenn jemand sein individuelles Handeln anders gestaltet, ist das sein persönliches Abweichen, eben nicht die hohe Schule der Braukunst, denn dort wird es anders beschrieben.

Zu engstirnig: du magst gerne deine untergärige Hefe warm vergären, wohl bekomms, aber es als Standard anderen zu empfehlen ist alles andere als in Ordnung.

nix für ungut...
Antwort 26
Posting Freak
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wasserundbrot
Beiträge: 879
Registriert: 23.3.2006
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 5.8.2006 um 22:53  
Hallo Wolfgang und Matthias!
Ich gebe euch vollkommen Recht, über Geschmack ist schlecht streiten.

Wenn wir Ratschläge erteilen, sollten wir aber schauen, was der Fragende überhaupt erreichen will.

Zitat:
Bomben möchte ich keine bauen, Autolyse möchte ich auch nicht, was soll ich tun?

Komisch finde ich, daß das Jungbier schön Pilsig schmeckt, die Schnellgärpobe jedoch ziemlich nelkig ???

Das liest sich für mich, als ob Earl seinen Sud vor dem Verderben (3Wo Urlaub) retten, und einen typischen Pils-Charakter erreichen möchte.

Mit einer Gärtemp. von über 10-12°C läßt sich dieses Ziel wohl eher nicht erreichen.

@all:
Möglich ist Vieles, und die Wege zum Bier vielfältig.
Jeder Weg birgt seine individuelle Note, jede Note findet seine Fans.
Jedem Fragenden den Weg zu seinem Ziel zu weisen, sollte Aufgabe dieses Forums :thumbup: sein.
Dieser Aufgabe kommen die Mitglieder dieses Forums auch (fast) immer nach.

Meine Meinung! ;)

Beste Grüße
Jens


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Den besten Trunk, den einer kennt,
wird hausgebrautes Bier genennt. (frei nach Martin Luther)
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Posting Freak
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Malte
Beiträge: 1542
Registriert: 16.9.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 6.8.2006 um 01:11  
Ein Bier mit 16% Stammwürze wird nie einen "Pils-Charakter" aufweisen, aber ein Vollbier, das untergärig bei 18°C vergoren wurde kann durchaus ein "Pilsener" werden.

Zum Belüften der Anstellwürze:

Man benötigt eine gewissen Menge an vitalen Hefezellen, um eine gewissen Menge Würze zu vergären. Normalerweise setzt man die minimale Menge an Hefezellen ein und belüftet deshalb (so wie es in allen Fachbüchern steht) den Sud, damit aus der minimalen Menge die benötigte Menge wird. Wenn ich aber schon die benötigte Menge vitale Hefezellen dem Sud beigebe, dann ist die Belüftung überflüssig, sogar negativ, weil am Ende zu viele Hefezellen im Jingbier vorhanden sind (Hefegeschmack, stärkere Autolysegefahr...).

Was das Bockbier anbelangt, bitte nicht zu lange warm stehen lassen! Bei 6°C arbeitet eine untergärige Hefe immer noch (traditionell wird ja bei viel tieferen Temperaturen nachgegoren) und das Bier wird wohl nicht (so schnell) verderben.


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"Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 6.8.2006 um 02:24  

Zitat:
Zu engstirnig: du magst gerne deine untergärige Hefe warm vergären, wohl bekomms, aber es als Standard anderen zu empfehlen ist alles andere als in Ordnung.

Der Einzige der seine engstirnige Arbeits- und Vorgehensweise anderen empfehlen bzw. aufdrängen will und sie als Standard oder hohe Schule verkaufen will, das bist Du selbst.
Wenn du das endlich mal kapieren würdest, das wäre echt sensationell.

Nixfürungut
Antwort 29
Senior Member
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Eduard
Beiträge: 175
Registriert: 30.9.2003
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 6.8.2006 um 03:56  
Da hat der Malte genau gesagt was ich auch versucht habe zu schreiben. :cool:

Hätte ich dieses Problem gehabt, dann hätte ich also -wie schon geschrieben- einfach eine Tüte Trockenhefe hinzugefügt, eventuell nach Umschlauchung um die Autolyse einzuschränken, und einfach gehoffnet, daß es sich erledigen würde. Denn stehen lassen wie es war ohne neue Hefe hätte wahrscheinlich kaum was gebracht.

Jetzt ist der Topicstarter wahrscheinlich schon in Urlaub gegangen und kann jetzt nichts mehr mit unseren Ratschlägen anfangen, aber es kann mehreren Hobbybrauer helfen.

Gruß aus hell werdenden Oslo


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Beer: It's not just for breakfast anymore (Anonymous)
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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 6.8.2006 um 08:42  
Ich frage mich, was an meinen Ausführungen falsch war, dass man mich persönlich solchermassen angreift.

Ich habe hier niemandem meine Meinung aufgedrückt, nur eine Sachlage geschildert wie sie aus meiner Sicht zu bewerten ist.

Wenn das dazu führt, dass Leute direkt persönlich beleidigend auftreten, dann macht das ganze Forum keinen Sinn.
Bei manchen Leute scheint es von vorneherein garnicht um sachliche Themen zu gehen, da geht es nur darum gegen mich zu stänkern.

Jeder kann zu irgendwas frei seine eigene Ansicht darlegen, ohne einen Andersdenkenden gleich in den Dreck zu ziehen.

Ist nur bemerkenswert, dass von denen die sich personenbezogen äusserten, so garnichts Relevantes zum eigentlichen Thema beigetragen wurde.

Es tut mir aber nicht leid, dass ich jemanden helfen wollte und an meine Kritiker: Ich werde so weitermachen.
Antwort 31
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wasserundbrot
Beiträge: 879
Registriert: 23.3.2006
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 6.8.2006 um 17:36  
Hallo Malte!
Ich bin grad etwas verwirrt. :redhead:
Zitat:
aber ein Vollbier, das untergärig bei 18°C vergoren wurde kann durchaus ein "Pilsener" werden.

Wenn ich mir überlege, was ich bisher gelesen habe, so produziert Hefe bei höheren Temperaturen Esther.
Diese wiederum gehören für mich nicht in ein typisches Pils (zumindest nicht in wahrnehmbaren Mengen).

Wie läßt sich das vereinbaren?
Gibt es Hefen, die auch bei 18°C kaum Esther produzieren, oder lassen sich diese durch entsprechende Lagerung abbauen?

Wenn Dieses zutrifft, bitte Näheres, da ich gerne auch Pils brauen würde, mir aber die passenden Kühlmöglichkeiten fehlen.

Beste Grüße
Jens


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Profil anzeigen Antwort 32
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Malte
Beiträge: 1542
Registriert: 16.9.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 6.8.2006 um 23:21  
Hallo Jens!

Das Bildungsvermögen von Estern und anderen Nebenprodukten ist von Heferasse zu Heferasse unterschiedlich. Dabei ist natürlich richtig, dass bei höheren Temperaturen mehr Nebenprodukte gebildet werden. Wenn man aber eine Heferasse hat, die relativ wenig Ester zu bilden in der Lage ist, dann kann diese auch bei höheren Temperaturen eingesetzt werden. Darüber hinaus hemmt eine Gärung unter Druck immer die Bildung der Nebenprodukte. Halte ich aber nicht für empfehlenswert.

Ich persönlich würde ein Pilsener auch nicht über 12°C vergären. Aber du kannst es selbst geschmacklich einmal testen. Eine Blindverkostung mit Krombacher, Bitburger, Warsteiner und Veltins wird eines der vier Biere "hervorheben". Während die drei erstgenannten nicht gleich, aber relativ ähnlich schmecken verfügt Veltins über ein etwas anderes Geschmacksprofil. Grob gesagt ist es fruchtiger und süßer. Die Brauer in Grevenstein vergären ihr Bier im Gegensatz zu den anderen drei Brauereien wesendlich wärmer. Auch wenn ich persönlich den Geschmack eines klassisch kalt vergorenen Bieres bevorzuge würde ich Veltins doch als Pilsener bezeichnen. Es passt noch am ehesten in die Charakterisierung eines Pilseners, es ist weder ein Lager, Export oder gar ein vermildertes Lager (Gold irgendwas Bier).


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wasserundbrot
Beiträge: 879
Registriert: 23.3.2006
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 7.8.2006 um 00:17  
Hallo Malte!
Zu Teil 1 deiner Antwort:
Sehr informativ, danke!
Leider nicht viel neues für mich dabei, ist aber nicht deine Schuld. ;)

Eine konkrete Empfehlung wäre nicht schlecht....


Zu Teil 2: muss ich wirklich Pest und Cholera vergleichen?

Vor 10-15 Jahren (trinke seid 15-16 Jaheren Bier) war Bit ok, Veltins Spitze, Krombacher so lala, Warsteiner naja....
Seid (ich glaub´) alle bis auf Krombacher aufgekauft wurden, hat die Qualität bei allen (Mermal Kopfschmerzen nach Konsum) merklich nachgelassen.

Das muß sich doch irgendwie im Produktionsprozess nachweisen lassen....da es nicht nur mir so geht, muß etwas dahinter stecken....

Beste Grüße
Jens


[Editiert am 7.8.2006 um 00:19 von wasserundbrot]



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wasserundbrot
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red_folder.gif erstellt am: 8.8.2006 um 18:35  

Zitat:
Eine konkrete Empfehlung wäre nicht schlecht....

Was hab´ich denn da geschrieben? :redhead:

Hab´mir das Ganze nochmal durch den Kopf gehen lassen.
Die konkrete Empfehlung steht doch schon drin.... :redhead: (Kopf einschalten beim Lesen ist schon von Vorteil...)

Eben besser nicht über 12°C gären lassen.... ;) ....damit es ein Pils nach meinen Vorstellungen wird. :)

Für Fruchtsalat-Bier brauche ich keine UG-Hefe.... :P


Was mich aber wirklich brennend interressiert, ist, warum meine Kumpels und ich bei u.g. Bieren (+einigen Anderen) heftige Kopfschmerzen nach Konsum bekommen, bei Anderen aber nicht.

Kopfschmerzfrei sind u.a. Hansa, DAB(+Strong), Diebels, Paderborner Pils....
Also bis auf Diebels eher günstige bis Billigbiere. :puzz:

Wir reagieren kopfschmerztechnisch fast identisch auf Bier (eben je nach Sorte).

Getestet haben wir das Ganze aufopferungsvoll in einer breit angelegten Langzeitstudie :D (jedes WE Bier bis zum Abwinken! :) )

Beste Grüße
Jens


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Gast

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red_folder.gif erstellt am: 8.8.2006 um 18:42  

Zitat von wasserundbrot, am 8.8.2006 um 18:35

Eben besser nicht über 12°C gären lassen.... ;) ....damit es ein Pils nach meinen Vorstellungen wird. :)

Für Fruchtsalat-Bier brauche ich keine UG-Hefe.... :P

Du bist aber mal engstirnig ;)


[Editiert am 8.8.2006 um 18:43 von heavybyte]
Antwort 36
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wasserundbrot
Beiträge: 879
Registriert: 23.3.2006
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 8.8.2006 um 18:56  

Zitat:
Du bist aber mal engstirnig ;)


Tja, so bin ich halt! :D


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Eduard
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red_folder.gif erstellt am: 9.8.2006 um 10:49  
Bei uns in der Gasthausbrauerei wird Pils sogar auf 14° C vergoren. Kalter geht schon, wir machen es aber nicht. Und so esterig ist das Bier eigentlich nicht. Die Hefe komt laut der Bräuerin aus CZ.


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wasserundbrot
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red_folder.gif erstellt am: 10.8.2006 um 19:02  
Hallo Eduard!
Das hatte Malte ja beschrieben, das es Hefestämme gibt, die wenig Ester produzieren.

Wenn ich schon UG braue, dann möchte ich ein möglichst esterfreies Bier haben.

Natürlich gibt es auch einen Unterschied geschmacklicher Art zwischen UG und OG bei gleicher Gärtemp. (wie auch zwischen den einzelnen Hefestämmen), aber wenn ich Fruchtsalat möchte, gehe ich entweder in die Küche und schwing das Messer, oder braue OG.

Für mich soll UG-Bier halt einen trockenen, evt. noch malzigen Charakter haben.
(Was natürlich nicht heißt, daß ich leckere estrige UG ausspucken würde! ;) )

Na ja, ich werde es wohl wie die alten Braumeister halten, und nur in der kalten Jahreszeit UG brauen.

In gewisser Weise ist das ja auch sehr stilecht.... ;)

Beste Grüße
Jens


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