Member Beiträge: 86 Registriert: 22.4.2009 Status: Offline
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erstellt am: 6.8.2009 um 16:37 |
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Hallo Leute!
Ich will irgendwann in den nächsten Suden den Bodensatz einer Orval-Flasche
(Trappistenbier, u.a. mit Brettanomyces vergoren) aufpeppeln und damit ein
ähnliches Geschmacks-/Aromaprofil erzielen.
Ob mir das gelingt ist eine andere Frage, aber hat jemand schon mal mit
Brett. gearbeitet? Sollte man von der Verwendung des üblichen Equipments
generell absehen oder kann ich bspw. Schläuche zum Abfüllen ohne Angst vor
einer verschleppten Infektion einsetzen? Für die Gärung werde ich
wahrscheinlich einen anderen Eimer verwenden.
Viele Grüße,
Daniel
[Editiert am 6.8.2009 um 16:37 von daniel_s1]
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.8.2009 um 17:01 |
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Bist Du Dir sicher, dass Orval auch mit Brettanomyces vergoren wird?
Schmecken tut man das meiner Meinung nach nicht und ich dachte immer, das
ist nur in Lambic drin.
Würd mich auch interessieren, ich hab vor, ein Dubbel mit einer gestrippten
Westmalle Tripel Hefe zu brauen und will mir auf keinen Fall was
einfangen.
Stefan
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Antwort 1 |
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Member Beiträge: 86 Registriert: 22.4.2009 Status: Offline
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erstellt am: 6.8.2009 um 17:40 |
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Ich bin ziemlich sicher, ja. Der wikipedia-Artikel sagt es und es wird auch
in diversen Foren ständig erwähnt. Der Charakter kommt allerdings erst nach
einigen Monaten richtig raus.
Beim Westmalle Tripel dürftest du aber keine Probleme haben, die haben m.E.
keine Brett. in ihrer Hefe.
Daniel
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Antwort 2 |
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Member Beiträge: 86 Registriert: 22.4.2009 Status: Offline
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erstellt am: 6.8.2009 um 18:36 |
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Zitat von Boludo, am 6.8.2009 um
17:01 | Bist Du Dir sicher, dass Orval auch
mit Brettanomyces vergoren wird?
Schmecken tut man das meiner Meinung nach nicht und ich dachte immer, das
ist nur in Lambic drin.
Würd mich auch interessieren, ich hab vor, ein Dubbel mit einer gestrippten
Westmalle Tripel Hefe zu brauen und will mir auf keinen Fall was
einfangen.
Stefan |
OT: Was für Dich vielleicht interessant sein könnte:
http://www.homebrewtalk.com/f13/culturing-yeast-westmalle-dubbel-53363/. Da
hat ein amerikanischer Hobbybrauer erfolgreich aus dem Westmalle Dubbel die
Hefe gezogen. Es wird allerdings auch diskutiert, dass die Wyeast 3787
angeblich auf der Westmalle Hefe basiert und sehr ähnlich ist.
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Antwort 3 |
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Member Beiträge: 86 Registriert: 22.4.2009 Status: Offline
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erstellt am: 6.8.2009 um 20:02 |
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Okay, ich konnte mir nun die Frage selbst beantworten: man sollte wohl eher
ein eigenes Brett-Equipment haben. Der Artikel hier ist echt gut, sollte es noch andere
Interessierte geben.
Ich werde allerdings erstmal vom Brauen mit Brett. absehen, da es zuviele
Umstände macht und angeblich auch recht lange dauern kann bis die Würze
endvergoren ist. Dann wird es eben ein Saison mit Orval Zutaten
Viele Grüße,
Daniel
[Editiert am 6.8.2009 um 20:03 von daniel_s1]
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.8.2009 um 07:41 |
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Auf der englischen Wikipedia schreiben sie was davon, auf der deutschen
Seite steht mal nichts.
Und auch hier finde ich nichts, kann aber auch was übersehen haben:
http://www.orval.be/an/FS_an.html
Orval ist das absolute Lieblingsbier meines Braukollegen, ein Clone wäre
der Hit, aber wenn man sich das Equipment versaut ist das natürlich
Quatsch.
Ich kenne einen, der hatte irgend wann immer einen Fehlgeschmack im Bier
und vermutete Brettanomyces als Ursache und hat es nicht mehr losbekommen,
da ist glaub echt Vorsicht geboten.
Edit: Du hast Recht, hab grad nochmal das gelesen:
http://en.wikipedia.org/wiki/Brettanomyces#Beer
Orval scheint wirklich die große Ausnahme zu sein!
Stefan
[Editiert am 7.8.2009 um 07:46 von Boludo]
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Antwort 5 |
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Member Beiträge: 86 Registriert: 22.4.2009 Status: Offline
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erstellt am: 7.8.2009 um 08:13 |
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Ja, man müsste für die Schritte Gärung/Abfüllen eine eigene Ausrüstung
haben, die Hefen sollen sehr widerstandsfähig sein
Vielleicht brauen die Mönche deswegen nur das gleiche Bier in verschiedenen
Stärken
Falls Du aber das Orval trotzdem klonen willst, hab ich hier ein
vielversprechendes Rezept gefunden. Man beachte die Menge an Styrian
Goldings, die zum Hopfenstopfen verwendet wird
Viele Grüße,
Daniel!
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.8.2009 um 09:22 |
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Klasse, Danke!
Was in aller Welt ist Cara Vienna France?
Hopfenstopfen ist schon was feines, hab einmal ein gestopftes IPA (Cascade)
probieren dürfen, sehr lecker.
Wenn man bedenkt, dass dass die deutschn Brauer verpflichtet sind, den
Hopfen zu kochen fragt man sich schon, was das soll
Stefan
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 282 Registriert: 2.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.8.2009 um 10:05 |
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Hallo zusammen,
zu belgischen Bieren gibt es geballtes Fachwissen, teilweise von den
Brauern der entsprechenden Top-Biere selbst, auf dem Homebrew-Board von
www.babblebelt.com
Das Clonen von Orval und entsprechende Rezeptvorschläge/ bzw. -analysen
wurde da auch intensiv erörtert. Es gibt auch einen gelegentlichen Tausch
entsprechender Hefen im Mitgliederbereich. Excellentes Wissensniveau und
sehr nette Leute, die sich auch regelmäßig in Belgien, England und USA auf
entsprechenden Babbler-Veranstaltungen treffen (die letzte war neulich in
Belgien in der STruise-Brauerei mit den Jungs von Brauerei Alvinne, glaube
ich).
Gruß
Chuma
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Antwort 8 |
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Member Beiträge: 86 Registriert: 22.4.2009 Status: Offline
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erstellt am: 7.8.2009 um 10:22 |
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Ich denke das ist ein Karamellmalz mit 50 EBC? Ich werd eine Mischung aus
hellem und dunklem KaraMalz nehmen, mit der ich ungefähr auf die
orange-bräunliche Farbe des Orval komme.
Ist das Hopfenstopfen nach dem RHG untersagt? Kann der Hopfen dann auch
nicht in den Whirlpool gegeben werden?
Viele Grüße,
Daniel!
PS: Zum Glück hab ich noch ein Orval rumstehen, hab schon Durst von dieser
Diskussion
[Editiert am 7.8.2009 um 10:23 von daniel_s1]
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Antwort 9 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.8.2009 um 10:35 |
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Mein Kumpel hat noch 3 Orval, die rückt der aber nie raus
Ich hab noch eine 0,75L Chimay Grande Reserve und eine Cinq Cent daheim,
aber die lass ich glaub bis zu einem besonderen Anlaß zu.
Hab letztens mit einem Braumeister gesprochen und der hat gemeint, man muss
in Deutschland den Hopfen mitkochen.
Keine Ahnung, wie genau das geregelt ist.
Auf jeden Fall machen die Belgier tolle Biere und wir sollten mit unserem
Reinheitsgebot nicht so hochnäsig sein
Stefan
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Antwort 10 |
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Member Beiträge: 86 Registriert: 22.4.2009 Status: Offline
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erstellt am: 7.8.2009 um 10:52 |
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Du hast Recht, mit dem RHG gäbe es sehr viele gute belgische Biere nicht..
Denn zumindest Zucker ist da häufig drin.
Die 0.75l-Flaschen sind bestimmt toll für einen besonderen Anlass, konnte
die Chimay-Trilogie bis jetzt aber nur aus den kleinen probieren. In den
größeren soll es angeblich besser reifen!
Leider hat der belgische Bier-Spaß auch seinen Preis, in Wien zahl ich für
eine Flasche Orval ca. 2.80€. Für einen Studenten ist das kein Kandidat für
ein Alltagsbier, deshalb auch der verzweifelte Klonversuch!
VG,
Daniel
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.8.2009 um 12:20 |
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Antwort 12 |
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Senior Member Beiträge: 282 Registriert: 2.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.8.2009 um 14:47 |
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Hallo,
praktische Kenntnisse zum Hopfenstopfen haben, wie sollte es anders sein,
schon länger die US-Amerikanischen Brauer. Insbesondere Sam Calagione von
Dogfish Head Brewing hat mit seiner Erfindung "Randall the enamel animal"
die hopfengestopften Biere in USA (in gewissem Umfang) bekannt gemacht. So
gibt es "randallized" Bier, was bedeutet, daß das fertige Bier durch den
Randall gelaufen ist und anschließend abgefüllt wurde. Im Randall-Gerät
befinden sich ganze Hopfendolden, die beim Durchleiten des fertigen Bieres
diesem ihre Hopfenöle etc mitgeben, wodurch dem Bier ein sehr intensiver
frischer Hopfengeschmack und -geruch mitgegeben wird. Extrem interessante
Biere.
Dogfish Head gibt die Randall-Maschinen auch zum Selbstkostenpreis an
andere Brauereien und Kneipen ab (ca. 100 USD plus Verpackung, Zoll- und
Frachtkosten). Anfragen auf Englisch an sam (AT) dofish.com
Gruß
Chuma
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Antwort 13 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.8.2009 um 15:48 |
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Antwort 14 |
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Senior Member Beiträge: 412 Registriert: 18.12.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.8.2009 um 11:41 |
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Ich weiss von einer deutschen Brauerei die eines ihrer Biere auch
hopfenstopft. Namen werden keine genannt .
edit:/ ganz getreu dem Elften Gebot: Lass dich nicht erwischen
[Editiert am 8.8.2009 um 11:41 von PaThos]
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Antwort 15 |
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Member Beiträge: 86 Registriert: 22.4.2009 Status: Offline
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erstellt am: 9.8.2009 um 15:23 |
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Klasse Seite, danke! Da werd ich demnächst mal was bestellen
Viele Grüße,
Daniel
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Antwort 16 |
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Senior Member Beiträge: 143 Registriert: 21.8.2006 Status: Offline
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erstellt am: 10.8.2009 um 09:25 |
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Sehr hilfreich der Link, ich such schon länger eine gut sortierte,
bezahlbare Internetquelle für belgische Biere. Jetzt werd ich erst mal in
Ruhe Produktforschung betreiben...
Gruß Thomas
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Antwort 17 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.8.2009 um 09:28 |
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Antwort 18 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2009 um 17:26 |
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Antwort 19 |
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Senior Member Beiträge: 282 Registriert: 2.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2009 um 20:58 |
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...und via babblebelt geht wahnsinnig viel, wenn man an Biertausch
international, mitbrauen bei Profis, Teilnahme an internationalen
Top-Bierevents, theoretisch fundierter Weiterbildung in Sachen Brauen
interessiert ist... aber halt alles auf Englisch.
Mein Bier- und Brauwissen habe ich zu 90% von dort bzw. verdanke sie
Babblern. Thanks babblers.
Übrigens tun sich dem Reinheitsgebot-Geschädigten ganz neue
Geschmackswelten auf, wenn man sich mal bei BBB-Events an Bierverkostungen
beteiligt. All-Brett beers können phantastisch schmecken, wie auch
traditionell gemachte echte Lambics, Gueuzes, Faros, Krieks, Bruins etc.
Es gibt auch super gute Einführungsliteratur (natürlich komplett auf
Englisch oder Niederländisch) dazu. Falls sich jemand für die Titel
interessiert, einfach melden...
Chuma
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Antwort 20 |
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Posting Freak Beiträge: 1478 Registriert: 3.3.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2009 um 21:10 |
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Da bin ich mal wieder glücklich, direkt an der Grenze zu wohnen (Dreiländer
Eck). Ich komme hier einfach ohne Probleme an belgische Biere, und das zu
natürlich noch etwas billigeren Preisen - über 1€ sind sie aber auch hier
alle. Dafür gibt es hier so gut wie keine englischen Sachen o.Ä. Wie gerne
würde ich doch mal ein industrielles IPA trinken .
lg Dominic ____________________ Viele Grüße
Dominic
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Antwort 21 |
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Posting Freak Beiträge: 527 Registriert: 31.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2009 um 22:18 |
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moin,
schön ists, wenn man in belgien all die trappisten im supermarkt für 90
cent die flasche kriegt. wenn auch offensichtlich nicht direkt an der
grenze.
da ist man schon gefrustet, wenn man auf den deutschen bierspezialladen
angewiesen ist, der 2,50 euro oder mehr haben will. 1,60 für n orval vom
bierzwerg ist da schon sehr kundenfreundlich.
hab grad ne handvoll orval von fehmarn mitgebracht, in europas größtem
schnaps-laden gibts die pulle für 1,50. außerdem im einkaufswagen:
6er-träger leffe bruin 0,75 l für 21 euro.
dass im orval brett. drin ist, halte ich für sehr unwahrscheinlich. hab
flaschen diversen alters getestet und kein brett. geschmeckt. wird
eigentlich auch nur für gueuze & co. verwendet.
obwohl: das porter der kleinen brauerei aus rickling (s-h) wird auch mit
brett gebraut. aber da schmeckt mans auch.
prost
jevers zeuge
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Antwort 22 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.8.2009 um 06:54 |
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Antwort 23 |
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Senior Member Beiträge: 282 Registriert: 2.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.8.2009 um 08:45 |
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[quote author=Jevers+Zeuge ,
schön ists, wenn man in belgien all die trappisten im supermarkt für 90
cent die flasche kriegt.
Da hätte ich gerne mal die Bezugsquelle genannt.
"All die Trappisten" gibt es nicht mal ab Brauerei für 90 Cent die Flasche,
und schon gar nicht mit Pfand. Wer das Glück hat, z.B. Westvleteren zu
ergattern, zahlt ab Brauerei für die 24er Kiste Blond schon 25 Euro zzgl.
12 Euro Pfand, für die stärkeren Biere zahlt man dort 30 bzw. 36 Euro zzgl.
12 Euro Pfand.
Also, wo gibt's alle Trappistenbiere für 90 Cent die Flasche?
Gruß
Chuma
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Antwort 24 |
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