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Autor: Betreff: Stopfen und Grünschlauchen?!
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Schlupfer
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red_folder.gif erstellt am: 5.11.2012 um 14:52  
Hi ihr,
eigentlich geht´s hier doch um Grünschlauchen und Hopfenstopfen und da hätte ich noch eine Variante anzubieten. Wenn du UG vergärst und deine Gärtemperatur steuern kannst, dann kannst Du auch kurz vor dem eigentlichen Schlauchzeitpunkt auf Lagertemperatur runterkühlen - also die Gärung weitestgehend stoppen. Jetzt könntest du für 2-3 Tage Kalthopfung vor dem Schlauchen machen, ohne das du das Aroma durch CO2 austreibst. Der Hopfenschmodder bleibt größenteils in der Hefe.

Wegen Karbonisierung. Klar ist alkoholfreies Bier auch BIER und wegen der gestoppten Gärung oder Entalkoholisierung (mit CO2-Verlust) muss natürlich karbonisiert werden. Viele Brauereien karbonisieren heute aber alle ihre Biere. Z. B. hat Flaschenbier einen höheren CO2-Gehalt als Fassbier. Aus Gründen der Wirstschaftlichkeit kommt alles aus einem Drucktank. Deshalb muss, je nachdem was abgefüllt wird, der CO2-Gehalt eingestellt werden. Oder die Brauereien machen ein "leichtes" high gravity so dass vor dem Abfüllen mit Wasser auf den gewünschten Extraktgehalt eingestellt werden muss. Auch in dem Fall muss i. d. R. der CO2-Gehalt korrigiert werden. Das geschieht Inline durch CO2-Dosage mittels entsprechender Technik.

CO2-Gewinnung: Ja natürlich bei der HG. Man muss keine Druckgärung durchführen damit das CO2 durch die Sammelleitungen strömt. Ein minimaler Druck aus dem Gärbehälter reicht (es gibt übrigens wirklich Bottiche mit Haube). Das funktioniert solange sich kein Gegendruck in der Leitung aufbaut. Und hier kommt der Ballon ins Spiel: Sobald sich dort Druck aufbaut, springt der Verdichter an und nimmt CO2 ab. Wenn der Druck weg ist, geht er wieder aus.

Michael

Edit: Würde die CO2-Sammelleitung direkt zum Verdichter gehen, würde dieser ständig anspringen um den Druck in der Sammelleitung abzubauen bzw . stoppen wenn nicht genügend CO2 da ist. Der Ballon dient somit als Sammel- und Ausgleichbehälter um eine vernünftige Regelung des Verdichters zu ermöglichen.


[Editiert am 5.11.2012 um 15:06 von Schlupfer]
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red_folder.gif erstellt am: 5.11.2012 um 15:06  

Zitat von hiasl, am 5.11.2012 um 14:43
Ich habe gerade mal nachgesehen. Ja, auf Alkfreiem steht auch "Bier" drauf. Da die Kohlesäure wieder hinzugefügt wird, ist sie als "Gärungskohlensäure" auf dem Etikett enthalten.
Ist ja auch sonst reinheitsgebotskonform. Bei der Entalkoholisierung wird ja nur etwas entzogen, und keine Stoffe hinzugefügt.
Grundsätzlich muss nach RHG natürlich die Kohlensäure aus der Bierherstellung stammen. Das kann aber nur schwerlich nachgewiesen werden. Technische - klar. Das geht mit der Isotopenverteilung des Kohlenstoffs. Aber ob nun der Kohlenstoff aus Zucker/Melasse oder aus Malz kommt, lässt sich wohl nicht nachweisen. Andererseits fällt CO2 während der Haupt- und Nachgärung in der Brauerei sowieso als Abfallprodukt an, warum sollte man also eine "andere" Gärung teuer betreiben, um einfaches CO2 zu gewinnen?


Also hatte Micha recht und es darf gereinigte Gärungskohlensäure zugeben werden, Kohlensäure von sonstwo aber nicht. Das verstehe wer will.

Wie sieht das denn bei der Abfüllung aus? Ich frage mich gerade,ob eine Mikrobrauerei ohne das nötige Kleingeld für eine Verflüssigungs-Rückgewinnings-Dingsbums-Anlage dann überhaupt reinheitsgebotstreu arbeiten kann. Okay, Grünschlauchen und entsprechenden Spundungsdruck einstellen. Das funktioniert noch. Aber was ist dann beim Abfüllen/Umdrücken? Da muss so eine Mikrobraurerei ja zwangsläufig auf "synthetische Kohlensäure" zurückgreifen? Diese wird dann dem Bier ja in gewisser Weise auch zugesetzt, auch wenn sie nur zum vorevakuieren der Flasche genutzt wird?
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Schlupfer
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red_folder.gif erstellt am: 5.11.2012 um 15:11  
Die großen Brauereien produzieren mehr Gärungskohlensäure als sie selber verbrauchen und verkaufen diese deshalb. Es ist für kleine Brauereien kein Problem sich diese zu besorgen. CO2 zum Zapfen ist nur ein "Treibmittel". Das abgefüllte Bier soll ja nicht mehr karbonisiert werden. Deshalb muss es dafür auch keine Gärungskohlensäure mehr sein.
Michael


[Editiert am 5.11.2012 um 15:12 von Schlupfer]
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red_folder.gif erstellt am: 5.11.2012 um 15:12  

Zitat von Schlupfer, am 5.11.2012 um 14:52
Edit: Würde die CO2-Sammelleitung direkt zum Verdichter gehen, würde dieser ständig anspringen um den Druck in der Sammelleitung abzubauen bzw . stoppen wenn nicht genügend CO2 da ist. Der Ballon dient somit als Sammel- und Ausgleichbehälter um eine vernünftige Regelung des Verdichters zu ermöglichen.



Okay, das verstehe ich jetzt :)

Und danke auch für den Temperatur-Tipp. Wäre auf jeden Fall eine gute Alternative. Ich überlege mir das mal. Aber 3 Tage auf dem Hopfen liegen lassen ist etwas knapp, oder? Andererseits kann ich auch einfach mehr Hopfen nehmen...
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red_folder.gif erstellt am: 5.11.2012 um 15:14  

Zitat von Schlupfer, am 5.11.2012 um 15:11
Die großen Brauereien produzieren mehr Gärungskohlensäure als sie selber verbrauchen und verkaufen diese deshalb. Es ist für kleine Brauereien kein Problem sich diese zu besorgen. CO2 zum Zapfen ist nur ein "Treibmittel". Das abgefüllte Bier soll ja nicht mehr karbonisiert werden. Deshalb muss es dafür auch keine Gärungskohlensäure mehr sein.
Michael


Muss zur Flaschanabfüllung auch Gärungskohlensäure benutzt werden?
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Schlupfer
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red_folder.gif erstellt am: 5.11.2012 um 15:14  

Zitat von TBM, am 5.11.2012 um 15:12
... Andererseits kann ich auch einfach mehr Hopfen nehmen...


Genau! ;)
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red_folder.gif erstellt am: 5.11.2012 um 15:18  

Zitat von Schlupfer, am 5.11.2012 um 15:14

Zitat von TBM, am 5.11.2012 um 15:12
... Andererseits kann ich auch einfach mehr Hopfen nehmen...


Genau! ;)


Viel hilft viel
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Schlupfer
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 5.11.2012 um 15:19  

Zitat von TBM, am 5.11.2012 um 15:14
...Muss zur Flaschanabfüllung auch Gärungskohlensäure benutzt werden?


Nein, denn es wird dem Bier keine CO2 zugesetzt sondern nur das Gebinde vorgespannt bzw. Druckgleichheit zum Bierkessel/Leitung hergestellt.
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red_folder.gif erstellt am: 5.11.2012 um 15:21  

Zitat von Schlupfer, am 5.11.2012 um 15:19

Zitat von TBM, am 5.11.2012 um 15:14
...Muss zur Flaschanabfüllung auch Gärungskohlensäure benutzt werden?


Nein, denn es wird dem Bier keine CO2 zugesetzt sondern nur das Gebinde vorgespannt bzw. Druckgleichheit zum Bierkessel/Leitung hergestellt.


Das habe ich jetzt auch gehofft. Alles andere hätte keinen Sinn gemacht. Aber darin ist so ein Gesetzgeber ja immer sehr gut...Sinnlose Gesetze.
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