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Autor: Betreff: Cascade im Hefeweizen
Moderator
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Boludo
Beiträge: 9432
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red_folder.gif erstellt am: 17.9.2010 um 18:06  
Für 55 Liter Tap Fünferle mit 12,5°P (High Gravity in einem 50 Liter Topf):

5,5kg Weizenmalz hell
4,5 kg Wiener Malz
1 kg Melanoidinmalz
Das kommt der orangen Hopfenweisse Farbe recht nahe, eventuell macht Cara Red statt Melanoidinmalz etwas mehr Vollmundigkeit.

Hauptguß 37 Liter, Nachguß 30 Liter, Restalkalität 0 mit Kalkmilch und Milchsäure, damit die Hopfenaromen schön rauskommen.

50g Saphir Dolden 4,5% Alpha in die Vorderwürze, 30g Perle Pellets 10% nach Würzebruch, 25g Saphir 10 min vor Kochende und mit 225g Saphir nach der Hauptgärung 1 Woche gestopft, wobei die blöden Dolden nicht richtig untergegangen sind. Sollten ca 25 IBU sein.

Einmaischen bei 45°C, dann 20 min bei 43°C, 15 min bei 53°C, 35 min bei 63°C, 30 min bei 72°C und bei 78°C abgemaischt, 90 min. kräftig kochen, über Nacht abgekühlt und mit 17,5°P angestellt. Nachdem die Schaumorgie vorbei war hab ich mit knapp 20 Liter Brauwasser auf die berechneten 12,5°P verdünnt.
Eiweißrast mach ich normal nicht, aber bei Weizen ist eh genug Eiweiß drin.

Hefe war eine orginal Schneiderhefe aus Kelheim (Kampfhefe), die rücken die aber normal nicht raus und ein Starter aus dem Flaschenbodensatz geht natürlich auch.

Mit Glukose auf 6g/ Liter carbonisiert, 1 Woche bei 20°C gelagert, 2 Wochen bei 10°C.

Wie gesagt, ganz lecker, aber im Vergleich zum Original sehr wässrig (kein Wunder) und man sollte evenuell mit der doppelten Menge Hopfen stopfen :puzz:

Edit: Wenn Dir die Hopfen Weisse zu mächtig war, dann musst Du etwas üben. Nach einer Weile schmecken alle anderen Hefeweizen nur noch nach Wasser ;)

Stefan


[Editiert am 17.9.2010 um 18:10 von Boludo]
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hoepfli
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red_folder.gif erstellt am: 23.9.2010 um 16:41  
was bedeutet die Bezeichnung Tap und wieviele und welche Sorten gibt es davon?
Gruß Volco
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 23.9.2010 um 16:54  
Es gibt Tap 1-7, dann noch den Eisbock und das leichte ist Tap 11 siehe hier
Ein Tap ist ein Zapfhahn und wenn ich es richtig verstanden habe, wurde das extra so bezeichnet, damit sich die Leute (mit Erfolg) den Kopf darüber zerbrechen :P
So dumm find ich das mittlerweile gar nicht mehr und man gewöhnt sich dran.

Meinem Tap Fünferle haben ein paar Wochen Reifung übrigens ganz gut getan, schmeckt mir mittlerweile richtig gut.

Stefan
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Seb-Munich
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red_folder.gif erstellt am: 23.9.2010 um 17:53  
Tap kommt aus dem englisch: tap = Fass anstechen, anzapfen.
Schneider macht viel im Ausland (u. a. Amerika), vieleicht haben die deswegen den Namen so gewählt.
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Erlenmeyer
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red_folder.gif erstellt am: 23.9.2010 um 18:09  
Sehr schöner link zu Schneider ! Hier (5. Bild) sieht man, wie der junge Herr Schneider die Hefe abnimmt.

Was für einen tieferen Sinn macht das ? Aufkräusen muß eine Brauerei Schneider doch sicherlich nicht. Und Autolyse der Hefe spielt zu dem Zeitpunkt auch keine Rolle. Aus geschmacklichen Gründen, schreibt die PR-Abteilung. Ein Werbegag ?

Wer weiß was ?

Grüße

Hans


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Alfred Katzka
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 23.9.2010 um 18:52  
Herr Drexler hat mir gesagt, ein Vorteil der offenen Gärung sei, dass man die Kräusen abnehmen könne, da diese viel unedle Hopfenbttere enthalten.
Ich finde auch, dass Kräusen eklig schmecken und nehm die auch meistens ab.
Die normale Brauereiführung ist glaub nicht so spannend, wir durften aber in den Gärkeller und haben die kochende Gärung bewundern dürfen.
Die Gasentwicklung ist so stark, dass es aussieht, wie wenn es kocht, das war irre.




Stefan


[Editiert am 23.9.2010 um 19:09 von Boludo]
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malzkeimpunktde
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red_folder.gif erstellt am: 23.9.2010 um 19:18  
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Erlenmeyer
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red_folder.gif erstellt am: 23.9.2010 um 19:18  
Beeindruckendes Bild Stefan,

genausogut könnte es die gerade zu kochen beginnende Pfannvollwürze sein mit einem schneeweißen Eiweißbruch. Aber die schlaue Hefe kann das noch viel besser als ein Feuer unter dem Kessel.

Grüße

Hans


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Alfred Katzka
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 23.9.2010 um 19:47  
@Malzkeimpunktde:
Klasse link, Danke!

Stefan
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Erlenmeyer
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red_folder.gif erstellt am: 23.9.2010 um 20:01  
Yeeppp - schließe mich an !

Die Staubsaugertechnik kommt einem in Anbetracht des supergestylten ZKG allerdings etwas gebastelt vor, könnte von uns sein !


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Thomator
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red_folder.gif erstellt am: 23.9.2010 um 20:16  
Da hab ich doch mal 'ne Frage an euch Schneider und Hopfenweisse Experten. In allen meinen Flaschen TAP5 schwimmen so "Bröckelchen" rum. Ist das normal so? Sieht irgendwie nicht aus wie Hefe, die ist bei den anderen Schneiders die ich da hab nicht so grob. Setzt sich mit der Zeit ab. Geschmacklich ist das TAP5 der Hammer, da kann mein Cascade-Weizen nicht mithalten. Na, aber das sind ja auch zwei verschiedene Kategorien.
Wir haben am Wochenende wieder mal das Cascade-Weizen verkostet :)
Meine Frau sagt sie will es lieber noch etwas reifen lassen, ihr ist es zu hopfig :) Mir schmeckt's schon sehr gut, und, wie ich auch ausprobiert hab, es ist bekömmlich. Fehlt einem nix wenn man mehr als eins trinkt ;) Der Geruch ist echt sehr sehr fein, ich werd den Cascade auf jeden Fall beim nächsten Weizen wieder einsetzen. Vielleicht tu ich ihn dann noch etwas später rein, erst nach Kochende, und noch etwas mehr davon.

So, jetzt geh ich los und mach mir wieder eins auf, Zeit wird's ;)


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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 24.9.2010 um 08:27  
In meinen Tap 5ern schwimmen keine Bröckel rum und wenn dann ist das Hefe.
Schneider Hefe setzt sioch normalerweise nach einiger Zeit ziemlich kompakt am Flaschenboden ab und man kann aus einem Hefeweizen locker ein Kristallweizen durch vorsichtiges Einschenken zaubern.
Tap 5 ohne Hefe geht dann sehr stark Richtung India Pale Ale, find ich.

Stefan
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Thomator
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red_folder.gif erstellt am: 14.11.2010 um 21:47  
Nachdem nun das letzte Cascadeweizen schon seit einiger Zeit vertilgt ist wollte ich noch mein abschließendes Fazit dazu abgeben.

Also, ich hab diese Woche ein Schneider TAP 4 verkostet, und da hat's mich fast von den Socken gehauen... das schmeckte meinem Cascade Weizen sehr ähnlich, nur besser :D

Um dahin zu kommen werd ich beim nächsten Mal einige Änderungen vornehmen (die ich aber schon vor dem TAP 4 geplant hatte):

- Höhere Stammwürze, ich hatte ja auf 12,5 verdünnt. Hätt ich lieber bei 14 lassen sollen.
- den Cascade werd ich noch später reintun, und etwas mehr, statt 10 Gramm auf jeden Fall 20 Gramm
- mein Wasser verbessern, ich werd's mit Milchsäure einstellen, außerdem haben wir bis dahin eh besseres Wasser.

Ansonsten kann ich sagen dass für mich der Versuch gelungen war und ich auf jeden Fall wieder ein Weizen mit Cascade brauen werde. Auch wenn's nicht allen geschmeckt hat, aber so ist das halt ;) (Meine Frau mochte es nicht und auch einer meiner Freunde fand es zu bitter)

Grüße, Tom


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uckel
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red_folder.gif erstellt am: 30.5.2012 um 20:01  
Hallo Thomator und die anderen,

nachdem mir und meiner Freundin dein Anfängerweizen so ausgezeichnet schmeckt und ich mir Cascade besorgt habe, möchte ich gerne mal ein Weizen mit Cascade probieren.
Dein Retzept war:
Schüttung 3 kg Weizenmalz, 2 kg Wiener Malz. Rasten bei 45°C für 20 Minuten, bei 64°C für 35 Minuten, bei 72°C und 76°C für jeweils 20 Minuten. Hopfengaben 15 gr Perle (10% Alpha) als Bitterung und 10 gr Cascade 3 Minuten vor Kochende. Angestellt mit der Wyeast 3068.

Für wieviel Liter war es denn geplant, wie war der Haupt- und Nachguss?
Würde wohl 2,5 KG Weizen und 2,5 KG Wiener nehmen, da ich noch unsicher beim Läutern bin und die Maltoserast etwas verkürzen (30 min), damit es etwas vollmundiger wird.
Würdest du noch was ändern?

Mein Hopfen haben folgende Alphasäuren, wieviel hatte dein Cascade?
P90 Perle mit 7,9% Alpha
Cascade Type 90 Pellets - Alpha 6.5%


[Editiert am 30.5.2012 um 20:02 von uckel]



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Thomator
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red_folder.gif erstellt am: 31.5.2012 um 08:22  
so, mal im Brauordner nachgeschaut. Also, geplant waren damals 20 Liter, geworden sind's dann 23 Liter (mit dem Verdünnungswasser). Hauptguss waren 16 Liter, Nachguss 14 Liter.
Ändern würde ich so einiges, das war damals ja erst mein dritter Sud. Die Rasten waren da noch stark an die Empfehlungen aus Hagen Rudolphs Büchern angelehnt. Heute würde ich so rasten wie auch beim Anfängerweizen, auch die Ferularast würde ich hier wieder weglassen, da das Aroma beim Cascadeweizen hauptsächlich vom Cascade bestimmt wird. Die Rast zu machen schadet natürlich auch nix, da kannst du gern ein bißchen experimentieren. Zur Schüttung würde ich, wegen der Farbe und Vollmundigkeit, einen Anteil Münchner Malz dazugeben, 10 Prozent etwa. Den Cascade würde ich auf jeden Fall erst zum Whirlpool zugeben, damit das Aroma besser durchkommt. Meine Hopfen hatten damals folgende Werte: Perle 10% Alpha, Cascade 6% Alpha. Kannst du ja mit den gängigen Hopfenrechnern auf deine Werte umrechnen. Ich kann dir den kleinen Brauhelfer von Gremmel sehr empfehlen, auch die Programme von Earl sind sehr gut. Stammwürze würde ich mindestens 13,5 Plato anpeilen, vielleicht sogar 14. Das Vorbild, nämlich das Schneider Weisse TAP4, ist auch ziemlich kräftig.

Weizen mit Aromagabe find ich persönlich 'ne tolle Sache, aber nicht jeder mag das. Sei gewarnt :) Vielleicht hast du die Möglichkeit vorab mal eines der Schneiderbiere zu verkosten? TAP 1 oder 4 würde ich dir empfehlen, wobei das TAP 1 nur sehr leicht aromatisiert ist. Für mich steht als nächstes, inspiriert durch einen anderen Thread, ein Holunderblütenweizen auf dem Programm. Freu mich schon richtig drauf das zu brauen :)

Gut Sud und viele Grüße
Tom


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