Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.11.2010 um 14:15 |
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Hallo zusammen,
seit der Braumesse bin ich sozusagen vom IPA-Virus infiziert. Nachdem ich
vom Bierzwerg noch ein paar IPAs probiert (Titan IPA von Great Divide,
Saranac Imperial IPA 85 ibu der Hammer, Flying Dog Belgian Style) habe,
soll das nächste Bier ein IPA werden.
Das Rezept hat Seb-munich vom Weyermann-Stand auf der Braumesse sozusagen
gerettet:
Zitat: | Malztyp in %
Pale Ale 88%
Carahell 10%
Sauermalz 2%
Stammwürze 18%
Alk: 7,6%
Maischverfahren (Infusion):
20 Min bei 50°C, 45 Min bei 63°C, 5 Min 68°C, 20 Min 72°C, Abmaischen bei
76°C.
Hopfen: 60 BE (Bitterhopfen Colombus, Aroma Hopfen Cascade)
Hefe: S-04
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Wie würdet ihr bei obigem Rezept die Hopfengaben vornehmen, Hopfen stopfen
mit Pellets?
Chinook statt Columbus? Chinook und Cascade gibts halt momentan bei HUM als
Pellets.
Gruß
Peter
Edit: Betreff korrigiert
[Editiert am 27.11.2010 um 20:20 von gulp]
____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.11.2010 um 19:42 |
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Ich hab auch schon einige IPAs vom Bierzwerg durch, manche sind mir aber
etwas zu bitter, insgesamt aber ein sehr spannendes Thema.
Mein Lieblings IPA ist das 90 Minute IPA von dogfish head, das bekommt man
hier aber schwer her, es hat einen tollen Malzkörper.
Das Belgica von Great Divide fand ich auch sensationell, im Prinzip ein
amerikanisch gehopftes IPA mit belgischer Hefe.
Ich bin da jetzt auch nicht so der große Experte, aber dein Rezept hört
sich meiner Meinung nach sehr vernünftig an und ich würde auf jeden Fall
Hopfen Stopfen, mindestens 1g pro Liter.
Man könnte auch Cascade mit Amarillo mischen, den mag ich auch sehr gerne
und der bringt ein sehr leckeres würziges Aroma ins Bier.
Die Schüttung bei IPA ist meist eher Nebensache und das mit den 10% Cara
hab ich auch schon öfters gehört.
US-05 wird glaub in amerikanischen IPA auch oft eingesetzt, die macht dann
halt weniger Ester.
Bei so hopfenbetonten Bieren würde ich jedenfalls sehr auf das Brauwasser
achten und die Restalkalität so weit wie möglich drücken, sonst wird die
Bittere schnell unangenehm kratzig.
Viel Erfolg!
Stefan
Edit: Es heißt übrigens India Pale Ale ohne "n"
[Editiert am 27.11.2010 um 19:53 von Boludo]
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.11.2010 um 21:04 |
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Hallo Stefan,
Joo pfeiff, Betreff geändert, peinlich.
Zitat: | Mein Lieblings IPA ist
das 90 Minute IPA von dogfish head, das bekommt man hier aber schwer her,
es hat einen tollen Malzkörper. |
Habe ich auch
schon gesucht, aber nirgends gefunden. Toller Malzkörper hört sich gut
an.
Zitat: | Das Belgica von Great
Divide fand ich auch sensationell, im Prinzip ein amerikanisch gehopftes
IPA mit belgischer Hefe. |
interessant, dann macht
die Hefe den Unterschied, Wieder was gelernt. Muss ich für Weihnachten
bestellen, weißt du welche Hefe da reinkommt ? Könnte man ein paar
Fläschchen belgisches Bier mitbestellen...
Zitat: | Ich hab auch schon
einige IPAs vom Bierzwerg durch, manche sind mir aber etwas zu bitter,
insgesamt aber ein sehr spannendes Thema. |
Wohl war. Das Saranac Imperial IPA 85 ibu ist schon grenzwertig, mit 10
verschiedenen Malzen und 10 verschiedenen Hopfen ibu 85, und 8,5 %
Drehzahl. Wunderbar malzig, fruchtig und herb bis zum abwinken. Wenn man
die Eindrücke nicht sofort notiert sind sie weg weil nach dem dritten
Schluck schon Zungenlähmung eintritt. Aber trotzdem, was sind das nur für
raffinierte Biere ?
Ein paar Fragen hätte ich noch: Hopfenstopfen mit Pelltets, geht das ? oder
ist die Sauerei zu groß ? Gilt dann auch 1g pro Liter ? Zitat: | Bei so hopfenbetonten
Bieren würde ich jedenfalls sehr auf das Brauwasser achten und die
Restalkalität so weit wie möglich drücken, sonst wird die Bittere schnell
unangenehm kratzig. |
Liegt bei uns bei 4,6,
sollte in Ordnung sein, oder?
Danke, werde berichten,
Gruß
Peter ____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.11.2010 um 21:55 |
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Hopfenstopfen hat sich hier schon erledigt ____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 476 Registriert: 5.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.11.2010 um 12:08 |
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Hallo Peter
ich finde bei nem Bierchen mit 60ibu 45min bei 63 zu Rasten ganz schøn
gewagt.
Ein IPA sollte schon ausbalaciert sein trotz dem ganzen Hopfen. Du brauchst
also schon einen rel. robusten Malzkørper anstatt der Trockenheit von nem
Pilsner.
Fahr doch einfach ne Kombirast bei 65-67degC?!
Gruesse
Thomas
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 511 Registriert: 10.6.2009 Status: Offline
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erstellt am: 28.11.2010 um 12:50 |
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.11.2010 um 23:32 |
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Hallo Thomas,
Zitat: | ich finde bei nem
Bierchen mit 60ibu 45min bei 63 zu Rasten ganz schøn
gewagt. |
Na ja, gewagt haben das die
Weyermann-Brauer.
Zitat: | Fahr doch einfach ne
Kombirast bei 65-67degC?! |
Über diese Kombirast habe ich hier vereinzelt schon etwas gelesen, wird
wohl über 60 min geführt. Aber wie geht das dann weiter ? Gleich abmaischen
bei 78°. Oder wie Hans (Erlenmeier) im Clone Calico Amber Ale Threat noch
20 min bei 72° Grad rasten?
Ray Daniels in "Designing Great Beers empfiehlt auch diese Kombirast bei
65-68°. Und wenn ich das richtig übersetzt habe, maischt der mit nur 2l
Wasser pro 900g Malz ein. Rätsel über Rätsel.
Zitat: | Du brauchst also schon
einen rel. robusten Malzkørper anstatt der Trockenheit von nem
Pilsner. |
Die 10 % carahell könnten das schon schaffen. Und etwas malzig war das
schon im Antrunk. Nur ob ich das so hinbringen könnte ist eine andere
Frage.
Hallo BlaueEule,
Danke für den ausführlichen Beitrag, da tun sich ganz neue Bierwelten auf.
IBUs über 120 usw.
www.homebrewtalk.com/, das ist schon eine tolle Seite, muss ich mal in Ruhe
anschauen.
Bei den Rezepten ist mir aufgefallen, dass einige sogar 60 min bei 63°
rasten.
Zitat: | Vorgestern habe ich mein
Union Jack Klon hopfenstoppt. 80g Centennial, 80g Cascade und 30 g Amarillo
für 25 l |
Hast du das nach dem Rezept gebraut:
Firestone Walker Union Jack Mash at 145F for 60m, 155F for 10m, then mash
out.
60 min bei 65°.
Das wäre ja wieder die Kombirast.
Grübel, Scheinbar ist mal wieder alles erlaubt, wenn nur das Ergebnis
stimmt. Jetzt brummt mir erst mal der Kopf. So gut englisch kann ich dann
doch nicht. Jetzt mach ich erstmal ein Bier auf!
Prost
Grüße
Peter ____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 103 Registriert: 29.12.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.11.2010 um 01:44 |
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Einfache Infusion ist bei den Amis Standard. Ne Stunde bei 65º oder so
stehenlassen und gut ist.
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 476 Registriert: 5.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.11.2010 um 07:52 |
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Hi Peter
nach der Kombirast (nach60min) gehe ich auch nochmal auf 72 hoch, wenn beim
ankommen bei der Temperatur die Jodprobe positiv ausfællt heize ich sofort
weiter auf 78degC.
Gruesse
Thomas
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Antwort 8 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.11.2010 um 13:03 |
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Hallo Peter,
die 72er Rast ist eher ein Zugeständnis an die Braumethode mit dem
Braumeister, um vielleicht doch noch ein paar Prozente mehr an SHA
herauszukitzeln.
Maischt du "normal", ist Thomas´ Hinweis, nach der einstündigen Kombirast
und Jodnormalität auf Abmaischtemperatur durchzuheizen, der übliche
Weg unserer amerikanischen Braufreunde.
Grüße
Hans
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.11.2010 um 17:19 |
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Hallo zusammen,
@Invalid Stout Zitat: | Einfache Infusion ist bei den Amis Standard. Ne Stunde bei 65º
oder so stehenlassen und gut ist. |
wieder was
gelernt.
@Thomas Zitat: | nach der Kombirast
(nach60min) gehe ich auch nochmal auf 72 hoch, wenn beim ankommen bei der
Temperatur die Jodprobe positiv ausfællt heize ich sofort weiter auf
78degC. |
so werde ich es machen.
@Hans Zitat: | die 72er Rast ist eher
ein Zugeständnis an die Braumethode mit dem Braumeister, um vielleicht doch
noch ein paar Prozente mehr an SHA
herauszukitzeln. |
Ach so, und ich dachte wo ist
da die Kombination, wenn man die 72er doch fährt.
Zitat: | Maischt du "normal", ist
Thomas´ Hinweis, nach der einstündigen Kombirast und Jodnormalität auf
Abmaischtemperatur durchzuheizen, der übliche Weg unserer amerikanischen
Braufreunde. |
vor ein - zwei Jahren hätte ich ja
nicht gedacht, dass ich mal von amerikanischen oder englischen Bieren oder
deren Bierstilen schwärmen würde, und jetzt braue ich die Suppe sogar
nach.
mit eurer Hilfe bin ich bis jetzt bei diesem Rezept für 25l:
Malztyp in %
Pale Ale 88%
Carahell 10%
Sauermalz 2%
Stammwürze 19%
Alk: 7,5%
Maischverfahren (Infusion):
einmaischen bei 58°,
60 Min Kombirast bei 65°C,
72°C bis Jodnormal,
Abmaischen bei 76°C.
Hopfen: 60 BE (Bitterhopfen Chinook 11,4, Aroma Hopfen Cascade 5,4)
Vorderwürzehopfung 45g Cascade
90 min 18g Chinook
30 min 23g Chinook
Whirlpool 55g Cascade
Hopfenstopfen: 40g Cascade nach der Hauptgärung für 1 Woche.
Hefe: S-05
Danke für eure Tipps
Grüße
Peter ____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 10 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.11.2010 um 21:46 |
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Der Plan ist gut ! Das Bier wird g...ut !
Was fehlt, ist der sog. Verköstigungsplan. Diese Biere werden nach 4 Wochen
Kaltreifung langsam gut, nach sechs Wochen KR sehr gut und danach
verblassen sie zunehmend. Schade !
Das Geheimnis, wie Anchor Liberty Ale und Co. das Aroma so lange bewahren,
ist für mich noch ein Geheimnis. Irgendwelche Antioxidantien, die nicht
deklariert sind, werden wohl drin sein.
Peter, brau´das Bier - und berichte !
Hans
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 1791 Registriert: 6.7.2004 Status: Offline
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erstellt am: 29.11.2010 um 21:51 |
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Hallo,
mein letztes IPA habe ich 3 Monate auf Cascade im Fass gelagert und dann in
Flaschen umgedrückt.
Weitere 2 Monate später hat es immer noch genau so gut geschmeckt, wie
direkt nach der Abfüllung und "frische" IPA´s, die lediglich für einige
Tage während der Hauptgärung mit Hopfen versetzt wurden.
Vielleicht liegts ja an der langen Lagerdauer auf dem Hopfen.
Gruß
Udo
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 511 Registriert: 10.6.2009 Status: Offline
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erstellt am: 29.11.2010 um 22:22 |
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Antwort 13 |
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Member Beiträge: 87 Registriert: 31.7.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.11.2010 um 23:02 |
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Um nochmals auf die Kombirast einzugehen: Die (Hobby)brauer auf der Insel
und in den USA verwenden auch gerne höhere Temperaturen von 68-70° C in
ihrer Mash Tun, um das Malzprofil zu betonen.
Die Idee der Mash Tun finde ich auch sympathisch, ist eine Art Cooler-Box
mit Panzerschlauch ("Deckel auf, heiß Wasser drauf"). Für Malze wie Maris
Otter wie geschaffen.
LG
Ralf
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.11.2010 um 23:19 |
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Hallo Hans,
Zitat: | Peter, brau´das Bier -
und berichte ! |
Mach ich auf alle Fälle. Gebraut wird Anfang nächster Woche und trinken
wollen wir das ab Anfang Februar zu meinem 53.
Gruß
Peter ____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.12.2010 um 16:16 |
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Leider konnte ich das Bier noch nicht brauen. Die (Vor)weihnachtszeit
entwickelt eine Eigendynamik die mir keine Zeit zum brauen lässt. Außerdem
ergeben sich neue Perspektiven durch einen 38 l Thermoport, den ich als
Gär- und Läuterbottich vorgesehen habe.
Also werden es statt 25, 30 l Bier werden (kann ich gerade noch alleine
handhaben).
Die Vorderwürzhopfung werde ich wohl weglassen und noch PiMa und Wima
zugeben. (habe nur 8 kg PaleAle-Malz)
Rezept:
Malz:
Pale Ale 8 kg
PiMa 1 kg
WiMa 500 g
Carahell 1 kg
Carared 100 g
Sauermalz 200 g
Stammwürze 19%
Alk: 7,5%
EBC: 10
IBU: 60
Maischverfahren (Infusion):
einmaischen bei 58°,
60 Min Kombirast bei 65°C,
72°C bis Jodnormal,
Abmaischen bei 76°C.
Hopfen: 60 BE (Bitterhopfen Chinook 11,4, Aroma Hopfen Cascade 5,4)
nach Würzebruch bzw.
80 min 40g Chinook
30 min 58g Cascade
Whirlpool 59g Cascade
Hopfenstopfen: 41g Cascade nach der Hauptgärung für 1 Woche.
Hefe: S-05
Was haltet ihr davon?
Gruß
Peter
____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 16 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.12.2010 um 17:18 |
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Hi Peter,
hört sich gut an. Alles im Normbereich. Um der Alkoholkonzentration noch
eine optische Warnung draufzusetzen, würde ich Carared auf 300 g erhöhen.
Ich denke, daß deine Gäste die zweite Hälfte deiner Feier unter dem Tisch
verbringen - waagrecht.
Grüße
Hans
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.12.2010 um 17:37 |
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Hallo Hans,
Vermutlich wirds eh nicht mehr fertig bis zu Feier und wenn die schnell
unterm Tisch liegen bleibt eben mehr Bier übrig.
Aber im Ernst, natürlich gibts da noch ein paar leichtere Biere.
Carared erhöhe ich auf 300 g.
Gruß
Peter ____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 18 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 28.12.2010 um 18:04 |
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Nur Mut, das kann noch gut was werden. Mein letztes IPA im Oktober hatte
auch nur 4 Wochen Lagerzeit und war wirklich ordentlich. Im Gegenteil
verändert sich das IPA durch längere Lagerung nicht zu seinem Vorteil,
besonders, wenn man den gestopften Hopfen nicht 100%ig entfernen kann ____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 19 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.12.2010 um 18:32 |
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Hallo Berliner,
Danke für den Zuspruch. Vielleicht wirds ja noch was.
Gruß
Peter
____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 20 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.1.2011 um 18:33 |
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Hallo Kollegen,
Nach Berliners sanftem Schubser habe ich das Bier am nächsten Tag (29.12.)
gebraut.
Der Brautag hatte es in sich. Erst sprang das Auto nicht an (Brauerei und
Wohnung sind bei mir getrennt), also fremd gestartet. In der Brauerei hatte
es trotz des am Vortag Abend eingeschaltetem Ölofens Anfangs kuschelige 6°.
Nach dem Malz schroten von Hand wars mir aber dann doch schon warm. Beim
einmaischen, nach Zugabe von etwa 2/3 des Malzes hat dann der
123-Spielzeugmotor das Handtuch geschmissen. Also wieder alles von Hand
rühren.
Während der Einmaischzeit wollte ich eigentlich eine neue 50l Oscartonne
als Läuterbottich vorbereiten. Die Bohrmaschine hatte ich natürlich in der
Wohnung vergessen. Zum holen keine Zeit. Also was tun? Die alte Tonne hat
einen tiefen Riss nachdem ich mal mit Gewalt den Deckel runtergerupft habe.
Die neue konnte ich nicht bohren, also den 38er Thermoport verwenden ? Da
wird natürlich nicht alles reinpassen. 2x abläutern und Nachgüsse? rentiert
sich nicht, bei gerade mal 10l Nachguß.
Bis auf etwa 2 oder 3 Kilo dicker Trester, (schweren Herzens gleich
entsorgt) den ich mit einem Schapf abtropfen ließ und vielleicht 10 bis 15
l dünne Maische, die ich dann wie Nachguß zugegeben habe war dann alles im
neuen Thermoläuterport.
Ausbeute? Mir Wurst, will ich nicht wissen.
Ab hier kam dann der angenehme Teil, das Hopfenkochen. So gut wie an diesem
Brautag hat es bis jetzt noch nie gerochen in der Brauerei, das hat schon
was, so verschwenderisch mit dem Hopfen umzugehen.
Dann noch Whirlpool, Hopfenseihen und Kühlung:
Beim Hefeansetzen hatte die Würze 18 Brix, Am 02.01.11 beim Hopfenstopfen
war das bei 9,2 Brix, was nach Earls Refrakto SP 7,8 % Alc. Vol. sind.
Heute ist das Bier schon seltsam klar, für die US05:
Kann das sein, dass das Hopfenstopfen das Bier so klar macht, wenn die
Pellets nach unten sinken ? Jedenfalls war zum Schluss des Abfüllens
wenigstens ein halber Liter fetter Hopfenschmodder übrig.
So, noch mal Dank an alle Beteiligten. So gespannt wie das schmecken wird,
war ich schon lange nicht mehr.
Gruß
Peter ____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 21 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.1.2011 um 09:12 |
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Chaossude sind meistens die besten.
Das wird sicher extrem lecker,
Viel Spaß damit!
Stefan
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Antwort 22 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.1.2011 um 18:57 |
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Hallo Stefan,
Zitat: | Chaossude sind meistens
die besten.
Das wird sicher extrem lecker, |
Ja, wird schon
werden, bis jetzt entwickelt es sich ganz gut. Sind halt ein paar Liter
weniger als geplant. Nur der Rührwerksmotor ärgert mich etwas. Danke!
@Ralf Zitat: | Um nochmals auf die
Kombirast einzugehen: Die (Hobby)brauer auf der Insel und in den USA
verwenden auch gerne höhere Temperaturen von 68-70° C in ihrer Mash Tun, um
das Malzprofil zu betonen.
Die Idee der Mash Tun finde ich auch sympathisch, ist eine Art Cooler-Box
mit Panzerschlauch ("Deckel auf, heiß Wasser drauf"). Für Malze wie Maris
Otter wie geschaffen. |
Diese Kombirast bei 68-70°
C möchte ich auch mal im Thermoport ausprobieren. Wie geht das genau?
einmaischen, umrühren, Deckel drauf und nach 60-90 min abläutern. Oder
kommt da auch ein Rührwerk mit rein ?. Geht das überhaupt mit Lochblech
statt Panzerschlauch ?
@ Thomas: Zitat: | nach der Kombirast
(nach60min) gehe ich auch nochmal auf 72 hoch, wenn beim ankommen bei der
Temperatur die Jodprobe positiv ausfællt heize ich sofort weiter auf
78degC. |
Nach ca 50 min Kombirast bei 65-67°
habe ich mal nachgeschaut und da war die Jodprobe schon positiv. Nach 60
min habe ich weitergeheizt auf 72° und nach 6 oder 7 min noch mal die Probe
gemacht und auf 76° weiter geheizt.
Tolle Sache, diese Kombirast.
Gruß
Peter ____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 23 |
|
Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.1.2011 um 20:18 |
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Kleiner Zwischenbericht und erster Eindruck:
Nach 18 Tagen auf Flasche habe ich es jetzt nicht mehr ausgehalten und mal
ein 0,33er Fläschchen geöffnet und auf 2 Gläser verteilt.
Die erste Hälfte war so klar wie Industriesuppe im 1. Glas, der Rest war
Hefe/Hopfentrüb im 2. Glas.
Zitrus/'Grapefruit-Hopfendüfte, orangene Farbe, vollmundiger Antrunk, eine
Spur Fruchtigkeit und ein gewaltiger Hopfenkick waren der erste Eindruck.
Wobei der trübe Teil noch etwas besser schmeckt.
Sapperlott, der Aufwand hat sich gelohnt. Das war sicher nicht mein letztes
IPA. Ich bin begeistert.
Gruß
Peter
____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 24 |
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