Senior Member Beiträge: 223 Registriert: 24.5.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.6.2011 um 17:07 |
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Habe da mal ne Frage zum CO2-Gehalt verschiedener Biere:
1.) Gibt es irgendwo eine Übersicht zur empfohlenen CO2-Sättigung
verschiedener Biertypen?
Mich würde insbesondere die für ein Weizenbier interessieren, aber
auch alle anderen.
2.) Es gibt ja verschiedene Tabellen und Rechner bei welcher Temperatur und
bei welchem Druck wieviel CO2 enthalten ist.
Ist mit der Temperatur die Nachgärungstemperatur vor Lagerung im
Kühlschrank gemeint? Hatte jetzt ein Weizen gebraut
es 6 Tage bei ca. 18 Grad im Keller nachgären lassen und erst jetzt in
den Kühlschrank gestellt.
Danke für eure Tipps und Antworten im Voraus
Bis denne Henne
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 21.6.2011 um 17:14 |
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Hallo, Henne,
ähm...wie so vieles Grundlegende, so auch dieses, steht im
Hobbybrauer-Wiki. Wenn Du hierhin gehst, kannst Du mit der Funktion Steuerung + f
nach CO2 suchen und wirst auch fündig, was den typischen CO2-Gehalt von
Bieren angeht.
2) Druck hängt direkt von der Temperatur ab, also gilt immer der Druck der
jeweiligen Temperatur, bei der das Bier steht. Am besten den Gehalt VOR der
Kühlung checken, da nach der Kühlung die Druckanzeigen schon mal falsche
Werte anzeigt (i.a. zu hohe)
Gruß
Michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 295 Registriert: 26.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.2.2013 um 10:44 |
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Hallo,
das Problem stellt sich mir auch immer wieder.
Im Wiki werden zwar typische CO2 Gehalte angegeben, da steht aber nix zur
Temperatur. Die ist aber ganz entscheidend.
Welche Temperatur nehmt ihr denn an, wenn ihr rechnet? Die 0° der Reifung,
die 8° bei denen das Bier getrunken wird, oder etwa 20°
Zimmertemperatur?
Wenn ich z.B. 20 Liter Weizen auf 7g/L haben will, dann brauche ich bei 0°
196g Traubenzucker, bei 8° 213g und bei 20° 238g.
Natürlich ist da auch jedesmal der Druck anders (1,2 bar, 1,9 bar und 3,2
bar).
Das Problem ist halt, wenn ich zur Speiseberechnung vom 20° ausgehe und
238g nehme, das Bier dann aber mit 8° ins Glas kommt, hätte ich ja rein
rechnerisch 7,5g/L bei 2,1 bar.
Vom Gefühl her würde ich am ehesten so um die 8-10° annehmen, die
Trinktemperatur. Das ist ja letztlich der Moment in dem ich mir das Bier in
den Hals kippe und die Karbonisierung "schmecke".
Gruß
Stefan
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.2.2013 um 11:14 |
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? Die Speisegabe bestimmt eindeutig den CO2-Gehalt des späteren Bieres!
Die Temperatur in den üblichen Rechnern dient nur dazu, den bei der
Gärtemperatur gelösten Anteil von CO2 schon zu berücksichtigen.
Gärt das Bier bei 1°C muss man deutlich weniger Speise zugeben als bei
einem Bier welches bei 20°C gärt, weil halt schon mehr CO2 im Bier gelöst
ist.
Einmal abgefüllt ist der CO2-Gehalt unabhängig von der Lagertemepratur. Was
sich verändert ist aber der Druck in der Flasche. Wird das Bier warm, will
das CO2 ausgasen und der Druck steigt bis wieder ein Gleichgewicht
herrscht.
____________________
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 25.2.2013 um 11:16 |
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Zitat von Prost, am 25.2.2013 um
10:44 | das Problem stellt sich mir auch immer
wieder.
Im Wiki werden zwar typische CO2 Gehalte angegeben, da steht aber nix zur
Temperatur. Die ist aber ganz entscheidend. |
Moment amal,
die Temperatur ist zwar entscheidend für den momentanen Druck in der
Flasche.
Wieviel Gramm CO2 Du aber eingesperrt hat, hast Du durch Deine
Speisegabe einmal fixiert! Wenn Du Dein Weizen korerkt auf 7 gr CO2/l
karbonisiert hast, sind in der Flasche 3,5 gr CO2. Und basta.
Und daran ändert sich auch nichts mehr, ob Du Deine Flasche jetzt bei 0°C
oder 30°C lagerst (oder schließlich öffnest).
Dieser einmal festgelegte CO2-Gehalt pro Liter ist aber das typische für
bestimmte Biersorten, nicht der momentane, temperaturabhängige Druck!
Zitat: | Wenn ich z.B. 20 Liter
Weizen auf 7g/L haben will, dann brauche ich bei 0° 196g Traubenzucker, bei
8° 213g und bei 20° 238g. |
Hab das jetzt zwar nicht alles nachgerechnet, hört sich aber plausibel an.
Wo ist das Problem, bzw. wo siehst Du da einen Widerspruch? Je kälter Dein
Bier vergoren wurde, dest mehr CO2ist bereits gelöst, und entsprechend
brauchst Du etwas weniger Zucker, um auf Deinen Ziel-Gehalt von 7gr/l zu
kommen.
(Bei Doemens übrigens wurde uns hingegen gesagt, dass ausgegorenes,
ungespundetes Bier nahezu temperatur-unabhängig ca. 2 gr CO2/l habe).
Zitat: | Das Problem ist halt,
wenn ich zur Speiseberechnung vom 20° ausgehe und 238g nehme, das Bier dann
aber mit 8° ins Glas kommt, hätte ich ja rein rechnerisch 7,5g/L bei 2,1
bar. |
Und da ist wohl Dein Trugschluss: Nein, wie oben geschrieben hast Du den
CO2-Gehalt bei der Speisegabe und beim Verschließen der Flasche fixiert. 7
gr bleiben 7 gr. Je nach Temperatur (und Schütteln...) mag aber der
Druckausgleich beim Öffnen der Flasche variieren. Na und?
Moritz
[Editiert am 25.2.2013 um 11:19 von Bierjunge]
____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.2.2013 um 11:27 |
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Ich glaube es wurde einfach missverstanden, was die Temperatur bei der
Speiseberechnung beschreibt. (nämlich die Gär- bzw. Abfülltemperatur).
P.S.: Wenn man das 1°C kalte Bier vor dem Abfüllen teilweiche oder
vollständig entgast (wildes Rühren, Filtern, ...) bringt einem die Angabe
der Temperatur natürlich nix.
____________________
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 295 Registriert: 26.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.2.2013 um 16:36 |
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Zitat von Kurt, am 25.2.2013 um
11:27 | Ich glaube es wurde einfach
missverstanden, was die Temperatur bei der Speiseberechnung beschreibt.
(nämlich die Gär- bzw. Abfülltemperatur).
P.S.: Wenn man das 1°C kalte Bier vor dem Abfüllen teilweiche oder
vollständig entgast (wildes Rühren, Filtern, ...) bringt einem die Angabe
der Temperatur natürlich nix. |
Genau , das war mir tatsächlich nicht klar. Darum war
ich auch so verwirrt.
Ist natürlich klar, dass CO2 nicht aus dem Hyperraum durch eine
Dimensionsfalte ins Bier gelangen kann oder dorthin verschwindet
Von wegen dem Rühren, ich lasse (wie viele) vor dem Abfüllen das Bier auf
die Speise laufen, mit einem langen Schlauch natürlich. Trotzdem wird dass
das Resultat auch schon ein wenig verfälschen. Aber so 100%ig bekommt man
es ja sowieso nicht hin.
Danke für die Klarstellung
Gruß
Stefan
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 295 Registriert: 26.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.2.2013 um 11:06 |
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Hallo,
noch ein klitzekleiner Nachtrag
Meine Untergärigen lasse ich jetzt im Winter bei 10° im Keller gären. Einen
Tag vor der Abfüllung hole ich es dann in die Küche hoch und fülle es dann
bei Zimmertemperatur ab. Im Keller friere ich mir sonst die Ohren ein
Wie schnell passt sich das Bier denn der Temperatur an, bzw. wie schnell
gast das CO2 aus? Ich denke mal das ein Tag schon recht viel ist und ich
die Zimmertemperatur zur Berechnung nehmen sollte, oder?
Gruß
Stefan (der immer noch im Lernprozess ist)
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 2512 Registriert: 11.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 26.2.2013 um 11:14 |
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Ich würde mir eine Jacke anziehen und das im Keller abfüllen ;-)
Ansonsten schaukelst du die Hefe ja wieder hoch... ____________________ Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter
den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/pageview/181
7246
Im neuen Forum als 'philipp' bekannt.
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 919 Registriert: 29.9.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.2.2013 um 12:09 |
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Zitat von Prost, am 26.2.2013 um
11:06 | Wie schnell passt sich das Bier denn
der Temperatur an, bzw. wie schnell gast das CO2 aus? Ich denke mal das ein
Tag schon recht viel ist und ich die Zimmertemperatur zur Berechnung nehmen
sollte, oder?
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Sorry, dass ich dir darauf eine so dumme Antwort geben muss.
Wie wärs wenn du einfach mal ein Thermometer reinhälst bevor du abfüllst.
Und das wäre dann auch die Temperatur, die ich zur Berechnung der Speise
heranziehen würde.
Gruss
Matthias
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 295 Registriert: 26.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.2.2013 um 13:23 |
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Kein Problem, wer so eine Frage stellt
muss auch mit den Antworten leben können
Aber, so dumm ist die Antwort ja gar nicht, nur einfach naheliegend.
Ich habe im Bier immer eine Spindel mit Thermometer schwimmen, das erspart
mir jedesmal die Probenentnahme.
Es ist ja so, dass CO2 ja auch nicht innerhalb weniger Minuten sich im Bier
löst, das dauert ja auch einige Zeit, egal bei welcher Temperatur, bis sich
da ein Gleichgewicht einstellt. Ich dachte halt, vielleicht reagiert das
CO2 ja in die andere Richtung auch mit Verzögerung.
Wahrscheinlich geht das aber schneller weil das Gefäß ja offen ist und
nicht unter Druck steht.
Ich mach's ganz einfach, schlauche das Bier im Keller auf die Speise, trage
es hoch und fülle gleich ab.
Ach ja, und ich schaue vorher mal kurz auf das Thermometer
Und die Jack bleibt aus
Gruß
Stefan
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 26.2.2013 um 13:35 |
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Zitat von Prost, am 26.2.2013 um
13:23 | Es ist ja so, dass CO2 ja auch nicht
innerhalb weniger Minuten sich im Bier löst, das dauert ja auch einige
Zeit, egal bei welcher Temperatur, bis sich da ein Gleichgewicht einstellt.
Ich dachte halt, vielleicht reagiert das CO2 ja in die andere Richtung auch
mit Verzögerung. |
Richtig, das hatten wir doch
gerade erst im Manometer-Schüttel-Thread sattsam
diskutiert.
Zitat: | Ich mach's ganz einfach,
schlauche das Bier im Keller auf die Speise, trage es hoch und fülle gleich
ab. |
Na das hört sich doch wie ein Plan an!
Moritz ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 11 |
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Senior Member Beiträge: 295 Registriert: 26.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.2.2013 um 14:29 |
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Habe ich gerade mal durchgelesen,
interessant. Ich bin also nicht der Einzige der damit so seine Probleme hat
Da gehe ich doch gleich mal in den Keller und schüttele meine Druckflaschen
(Ganz im Ernst, interessiert mich jetzt).
Gruß
Stefan
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Antwort 12 |
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