Member Beiträge: 60 Registriert: 5.10.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.11.2011 um 17:09 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.11.2011 um 17:18 |
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Hi Jürgen,
ehrlich gesagt ist diese Hefe mir ein Rätsel...? Der Vergärungsgrad ist mit
5-15% angegeben. Ich weiß nicht, ob es sich um die S. Ludwigii handelt?
Eventuell ist es eine Hefe die nur Glucose verwerten kann. Bei einer
Stammwürze von 10° P würde das aber bedeuten, dass 7-8° Restextrakt
bleiben?? Das dürfte schon noch recht "würzemässig" schmecken.
Ich kenne die Hefe nicht aber wenn das so stimmt würde ich eher eine
Stammwürze von höchstens 6° P anpeilen.
m.f.g
René
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 1 |
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Member Beiträge: 60 Registriert: 5.10.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.11.2011 um 21:36 |
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Gibt es noch weitere Ideen?
Für mich ist die Hefe auch ein Rätsel!
Nehmen wir mal an, ich braue tatsächlich mit 6 % P.
Welches Malz würdet Ihr nehmen? Ein Malzbier soll es eigentlich nicht sein!
Muss ich es sofort nach der Hefezugabe in Flaschen schlauchen um genügend
CO2 zu haben?
Hm..
Ich hätte es lassen sollen! Aber jetzt habe ich die Hefe bestellt! Jetz
muss ich es wissen!
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.11.2011 um 22:31 |
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Boa, schwer!
Normalerweise würde ich sagen: P9-10, Caraanteil, Maltoserast überspringen,
gegenbittern ... aber mit der Hefe?
Guck doch mal nach den Beiträgen zur Ludwigii hier im Forum. Würde die
Stammwürze schon ordentlich senken.Bei 6% Vergärungsgrad wirst du im Keg
künstilich aufcarbonisieren müssen!
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Antwort 3 |
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Member Beiträge: 60 Registriert: 5.10.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.11.2011 um 15:44 |
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Hallo zusammen,
das Rätsel ist gelöst! Die Hefe ist nicht lieferbar! Ich werde wohl weiter
alkoholfreies Bier kaufen müssen!
Viele Grüße und Dank für die Tip`s!
Jürgen
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 497 Registriert: 21.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.11.2011 um 20:50 |
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Hallo Jürgen,
ich hab da noch einen recht simplen Vorschlag:
Am nächsten Brautag einfach einen zusätzlichen Nachguß durchführen, da hast
Du dann vielleicht 2-4 Brix. Das Zeug eine halbe Stunde mit entsprechend
Hopfen kochen. Gärung mit der Hefe, welche Du auch für den Hauptansatz
nimmst. Da die Gärung sehr schwer beginnen wird, einfach mit Malzbier (3
Flaschen) anfüttern. Nach der Gärung noch mit Cascade stopfen.
Ich trinke gerade so ein "Bier", es ist bei mir Premiere. Der Cascade paßt
super, es ist problemlos trinkbar !! Habe zudem die Stopfung in der Stärke
variiert. So hat man auch noch interessante Nuancen in der
Resterverwertung.
Und Du hast noch etliche Flaschen zusätzlich.
Viele Grüße
Gunnar
____________________ Das Trinkgeschirr, sobald es leer, macht keine rechte Freude mehr.
Wilhelm Busch
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 704 Registriert: 7.8.2008 Status: Offline
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erstellt am: 17.11.2011 um 21:12 |
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.11.2011 um 08:05 |
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Hallo Jürgen,
ich hatte mich damals an die Hefebank
Weihenstefan gewendet und auch als Privatperson völlig unkompliziert
die Hefe zugeschickt bekommen.
Sogar einen sehr netten Kontakt gehabt.
Einziger Nachteil: mit über 70,- EUR war es nicht gerade ein Schnäppchen.
Aber such' mal hier im Forum, ich habe glaube ich auch von weiteren Quellen
gelesen, irgendwie ein Privatlabor.
Nach wie vor: die Ludwigii ist der ultimativste Weg für Dein Vorhaben!
Viel Erfolg!
Tino ____________________
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.8.2013 um 07:33 |
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.. herauskram ..
Ich bin gestern zufällig über eine Patentanmeldung der Neuzeller Klosterbrauerei gestolpert
(Beschreibung ab Absatz [0037]).
Die beschreiben ein Verfahren zur Herstellung von alkoholfreiem Bier, dass
meiner Meinung nach technologisch auch in der Hobbybrauerküche möglich sein
sollte.
Offene Fragen:
- Weshalb muss man die Hefe in der 50° heißen Würze 'killen'? Ist das so
viel anders als sterilisierte Hefe der kalten Würze zuzugeben (analog
mancher Hefeweizen) ? Ok, die Frage ist mehr akademisch
- Welche Milchsäurekulturen sind geeignet? Das Ganze soll ja eigentlich
nicht nach Gose oder Brottrunk schmecken
Nachdenkenswürdig und reif für Experimente ist die Methode aber auf jeden
Fall. Kannte ich noch nicht.
Ansonsten ist das Dokument auch eine schöne Zusammenfassung der Verfahren
zur Herstellung alkoholfreier Biere.
Grüße
Tino
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 14.8.2013 um 08:42 |
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Kritikpunkte:
- "Der vollständige Verzicht auf Hefe entspricht nicht
dem Reinheitsgebot" - ist wohl eher andersrum...
- "Der Hefekontakt bringt das Fermentationsbukett unter Vermeidung von
Alkoholbildung" - ich würde sagen, bei >50°C bringt ein "Hefekontakt"
garantiert andere Aromen hervor, als eine vollständig abgeschlossene Gärung
bei Gärtemperaturen.
- "...das Jungbier mit einem reinheitsgebotskonformen
Michsäurestamm[...]fermentiert" - So so, im Reinheitsgebot steht
geschrieben welche Lactobazillen ins Bier dürfen. Wusste ich auch noch
nicht...
Wärs nicht patentiert worden, würde ich auf einen Aprilscherz tippen...
aber am Schluß wird extra betont, dass die Brühe "mit sehr guten
Biergeschmack" daherkommt, und lustig auch der Hinweis am Ende: "es folgt
kein Blatt Zeichnungen". Da ist man dann auch nicht irritiert, falls man
eines erwartet hat.
Grüße ____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 205 Registriert: 9.10.2012 Status: Offline
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erstellt am: 14.8.2013 um 09:04 |
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Abschnitt 39 finde ich auch interessant. 2-3g vergärbare Kohlenhydrate auf
100ml. Entspricht das nicht 2-3 Plato? Obwohl damit wohl "vergärbar für
lactos" geleint ist. Was vergären die denn?
Ausserdem: Muss man am Ende nicht den pH Wert korrigieren.
Spannendes Thema. Das ist sicher mal einen Probesud wert.
Gruss
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 2512 Registriert: 11.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 14.8.2013 um 10:17 |
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Doch, stimmt. Ohne Hefe ist das Bier nicht als Bier zu bezeichnen. Erst das
Anstellen macht das Malzgetränk zum Bier.
Siehe Steuergesetze ;-)
(Und dazu: Auch nur ansatzweise teilvergorenes gilt als vergorenes Bier.
Dann ist auch Steuer zu entrichten als wäre es voll durchvergoren)
Zitat: | "Der Hefekontakt bringt
das Fermentationsbukett unter Vermeidung von Alkoholbildung" - ich würde
sagen, bei >50°C bringt ein "Hefekontakt" garantiert andere Aromen
hervor, als eine vollständig abgeschlossene Gärung bei Gärtemperaturen.
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Jau, aber nach Hefe schmeckt es dann trotzdem ;-)
Zitat: | "...das Jungbier
mit einem reinheitsgebotskonformen Michsäurestamm[...]fermentiert" - So so,
im Reinheitsgebot steht geschrieben welche Lactobazillen ins Bier dürfen.
Wusste ich auch noch nicht...
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Doch. Alle diejenigen, die typischerweise auf Gerstenmalz zu finden sind.
Der Trick ist es, etwas von dem Gerstenmalz zu nehmen, die Bazillen
abzustreichen und die dann in Würze zu vermehren.
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 14.8.2013 um 11:17 |
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Lieber Rattenfurz,
Das Reinheitsgebot sieht nur Gerste, Hopfen und Wasser vor - von Hefe ist
dort nicht Rede.
Und das Patent spricht explizit vom Reinheitsgebot, nicht von den diversen
(Bier-)Steuergesetzen.
Da wirfst du offenbar Biersteuergesetz und das mittelalterliche
Reinhgeitsgebot durcheinander.
Bei >50°C findet außerdem überhaupt keine Gärung mehr statt, die Hefe
ist sofort tot - ob man das als "Anstellen" bezeichnen kann sei
dahingestellt.
Nächster Punkt: "Fermentationsbukett" ist /zumindest bei mir) nicht gleich
"Geschmack von pasteurisierter Hefe", aber die Geschmäcker sind ja
verschieden(?).
Und zum Thema "natürlich auf Malz vorkommende Lqactos" fällt mir nur ein:
Ob ich Sauermalz beim Maischen verwende, oder als Nährboden für die
Mikroben der Gärung, macht einen ziemlichen Unterschied - das
Reinheitsgebot erwähnt übrigens weder Hefe noch
Lactobazillen...
(abgesehen davon dass du ja sowieso der Ansicht bist, dass ein Bier nur mit
Hefe angestellt zum richtigen Bier wird - also wäre nach deiner
Argumentation ein ausschließlich durch Lactobazillen alkoholfrei Vergorenes
ebenfalls steuerrechtlich kein richtiges Bier).
Wenn schon besser wissen, dann richtig.
Im Übrigen kannst du es dir gerne sparen jede meiner Aussagen einzeln zu
kommentieren, "en bloc" würde es auch tun.
Grüße
Edit: kannst ja gern mal experimentell tätig werden, Etwas Hefe in etwas
heißes Glattwasser schmeißen und dann nach dem Abkühlen etwas frisches Malz
(oder sonstige Lacto.-Quelle) rein, dann warten bis es sauer geworden ist.
Und dann lass es dir schmecken und berichte hier im Forum über das
Ergebnis.
[Editiert am 14.8.2013 um 11:23 von DerDennis]
____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 2512 Registriert: 11.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 14.8.2013 um 12:01 |
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Zitat von DerDennis, am 14.8.2013 um
11:17 |
Das Reinheitsgebot sieht nur Gerste, Hopfen und Wasser vor - von Hefe ist
dort nicht Rede.
Und das Patent spricht explizit vom Reinheitsgebot, nicht von den diversen
(Bier-)Steuergesetzen.
Da wirfst du offenbar Biersteuergesetz und das mittelalterliche
Reinhgeitsgebot durcheinander.
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Als Reinheitsgebot wird aktuell das hier verstanden:
http://www.garley.de/geschichte_biergesetz.html , siehe
§9.
Zur Geschichte siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Reinheitsgebot - das Wort
Reinheitsgebot ist auch recht jung.
Was du meinst ist wohl das "bayrische Reinheitsgebot", oder das, was als
solches verstanden wird.
Zitat: | Nächster Punkt:
"Fermentationsbukett" ist /zumindest bei mir) nicht gleich "Geschmack von
pasteurisierter Hefe", aber die Geschmäcker sind ja
verschieden(?). |
Nene, habe ich ja geschrieben, dass das anders ist.
Zitat: | Und zum Thema "natürlich
auf Malz vorkommende Lqactos" fällt mir nur ein: Ob ich Sauermalz beim
Maischen verwende, oder als Nährboden für die Mikroben der Gärung, macht
einen ziemlichen Unterschied - das Reinheitsgebot erwähnt übrigens
weder Hefe noch
Lactobazillen... |
s.o.
Zitat: | (abgesehen davon dass du
ja sowieso der Ansicht bist, dass ein Bier nur mit Hefe angestellt
zum richtigen Bier wird - also wäre nach deiner Argumentation ein
ausschließlich durch Lactobazillen alkoholfrei Vergorenes ebenfalls
steuerrechtlich kein richtiges Bier). |
Stimmt.
http://www.gesetze-im-internet.de/bierstg_2009/__1.html
Viel Spaß beim Nomenklaturwälzen.
Aber auf den Fassbrausen und Bionaden steht ja "Bier" auch nicht drauf.
Zitat: | Im Übrigen kannst du es
dir gerne sparen jede meiner Aussagen einzeln zu kommentieren, "en bloc"
würde es auch tun. |
Sorry, ich befolge gerne http://learn.to/quote
Habe ich mal so gelernt, damit man Diskussionen besser nachverfolgen und
mitlesen kann. Das ist nicht böse gemeint, aber du hattest ja mit der
Stichpunktlisterei angefangen.
Zitat: | Edit: kannst ja gern mal
experimentell tätig werden, Etwas Hefe in etwas heißes Glattwasser
schmeißen und dann nach dem Abkühlen etwas frisches Malz (oder sonstige
Lacto.-Quelle) rein, dann warten bis es sauer geworden ist. Und dann lass
es dir schmecken und berichte hier im Forum über das Ergebnis.
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Es geht nicht um den Geschmack, sondern um die Definition. Aber an Gueze
wollte ich mich irgendwann auch mal wagen, ja ;-)
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 14.8.2013 um 12:08 |
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Ja,
ich finde trotzdem, dass es ein fragwürdiges Patent ist.
Grüße ____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
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Antwort 14 |
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Senior Member Beiträge: 205 Registriert: 9.10.2012 Status: Offline
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erstellt am: 14.8.2013 um 12:38 |
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Allerdings... Auch die Verfahren, welche vor dem eigentlichen Patent
beschrieben sind, finde ich seltsam.
Da passier doch rein gar nix, wenn ich mein Bier bei 0.5 Grad Celsius
vergäre. Oder habe ich da etwas falsch verstanden?
Gruss
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Antwort 15 |
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Senior Member Beiträge: 204 Registriert: 18.11.2005 Status: Offline
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erstellt am: 14.8.2013 um 12:45 |
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Mal mein patentrechtlicher Senf hierzu:
Das ist nur eine PatentANMELDUNG. Anmelden darf man grundsätzlich mal
alles, egal wie absurd. Erst nach der Prüfung durch das Patentamt wird es
dann ein rechtskräftiges Patent.
Hier wurde der Antrag zur Prüfung erst gar nicht gestellt, und ab 2011
wurden keine Gebühren mehr gezahlt. Das Ding ist also tot.
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 14.8.2013 um 13:18 |
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Zitat: | Da passier doch rein gar
nix, wenn ich mein Bier bei 0.5 Grad Celsius
vergäre. |
Doch - Du musst nur genug Hefe geben.
[Editiert am 14.8.2013 um 13:19 von DerDennis]
____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
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Antwort 17 |
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