Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.11.2011 um 10:07 |
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Hallo Rohfruchtexperten,
Ich würde gern ein Bier mit 25% Weizenrohfrucht, 25% Weizenmalz und 50%
PiMa brauen.
Jetzt hab ich aber Bedenken wegen dem Läutern.
Was läutert sich besser, vorverkleisterte Weizenflocken oder selber
geschrotete Weizenrohfrucht?
Bei den Flocken hab ich vermutlich schneller Iodnormalität, aber eher
Läuterprobleme, oder?
Das Ganze ohne Kochmaische, laut Hanghofer geht das (und mit zwei langen
Eiweißrasten).
Stefan
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Posting Freak Beiträge: 868 Registriert: 17.12.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.11.2011 um 10:14 |
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Bei ALLEN meinen zahlreichen Versuchen mit hohem Anteil an Rohfrucht musste
ich feststellen, dass eine Kochmaische im Vorfeld viel bringt. Das
Hauptproblem ist die Geschwindigkeit, es braucht sonst z.T. sehr lange, bis
Du jodnormal bist.
Ausnahme hier ist der Roggen, der lässt sich temperaturmässig normal
mitmaischen.
Die Weizenrohfrucht macht sich nicht negativ beim Läutern bemerkbar (also
wie Weizenmalz).
Mit 50 % Spelzenfrei musst Du evt. etwas vorsichtiger und langsamer läutern
aber prinzipielle Probleme bei Rohfrucht sehe ich hier nicht. Flocken
verkleben eher den Treber, die Läuterproblematik wird sich verstärken.
Mein persönlicher Tip : Weizenrohfrucht und die Rohfruchtkochmaische nicht
scheuen.
Frank
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 497 Registriert: 21.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.11.2011 um 11:04 |
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Hallo Frank,
in mein Wit kommt immer eine gehörige Menge geschroteter Weizen rein. Habe
noch nie Läuterprobleme gehabt.
Gruß
Gunnar
____________________ Das Trinkgeschirr, sobald es leer, macht keine rechte Freude mehr.
Wilhelm Busch
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.11.2011 um 11:11 |
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Ich hab da grad etwas Schiß vor der vielen Rohfrucht, vor allem, da es in
letzter Zeit öfter mal Läuterprobleme gab.
Im Hanghofer Rezept scheint das aber alles gar kein
Problem.
Meine momentane Angsthasen Schüttung lautet: 6,5kg PiMa, 2kg Weizenmalz,
3,5 Kilo Weizenrohfrucht.
Mit dem neuen Thermoport Mattmillblech sollte es aber klappen.
Es soll so was wie la fin du monde werden, also 18°P Stammwürze, Hopfen
probier ich mal Willamette aus, 20 IBU alles in die Vordewrwürze und dann
natürlich schön Koriander und Bitterorangenschalen.
Stefan
[Editiert am 21.11.2011 um 11:17 von Boludo]
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 868 Registriert: 17.12.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.11.2011 um 11:47 |
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Hatte ich mit geschrotetem Weizen auch
noch nie. Mit Flocken schon.
@Stefan : Wenn Du ein Weissbier mit 50% Weizenmalz läutern kannst, geht das
mit 50% Weizenrohfrucht genauso.
Wenn Du Angst wegen Glucan hat, gib ne Glucanase dazu.
Frank
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.11.2011 um 11:53 |
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Danke für die Tips!
Ich nehm keine Flocken, sondern schrote den Weizen selber.
Das Fin du Monde ist das absolute Lieblingsbier meines Kumpels, leider
bekommen wir das immer nur, wenn mein anderer Kumpel mal aus Kanada zu
Besuch kommt und was mitbringt. Ich werde schon länger bedrängt, so was in
der Richtung mal nachzubrauen.
Da ich nur sehr schlecht Französisch spreche, soll es dann auch el fin del
mundo heißen
Ein Klo weißer Kandisucker muss glaub schon auch noch rein...
Stefan
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 497 Registriert: 21.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.11.2011 um 19:41 |
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Hallo Stefan,
dann stelle das Rezept doch mal komplett ins Netz.
Gruß
Gunnar
____________________ Das Trinkgeschirr, sobald es leer, macht keine rechte Freude mehr.
Wilhelm Busch
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.11.2011 um 20:22 |
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Ja, mach ich gern, im Moment arbeite ich aber noch dran (soll heißen, ich
ändere alle paar Minuten irgend was und beim Brauen wird eh wieder alles
anders).
Bin jetzt bei 6,5kg PiMa, 1,5kg Weizenmalz und 4kg Weizenrohfrucht
Stefan
[Editiert am 21.11.2011 um 20:23 von Boludo]
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.11.2011 um 21:26 |
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Oh Mann !
Bin ich FROH, daß dieser Thread aufgemacht wurde
Beim übernächsten Bier, dem Le Gauloisse Tarweé, soll ja auch
Weizenrohfrucht in die Maische.
Und wenn ich diesen Thread nicht gelesen hätte, dann hätte ich
den Weizen wie beschrieben zwar vorab 30min gekocht und dann zur zweiten
Rast in die Maische gebracht,
ABER ich hätte ihn ned geschrotet
Und mich dann gewundert, wenn's Bier Nix wird
Meine Malze kaufe ich zwangsläufig fertig geschrotet, da ich noch immer
keine MAlzmühle besitze und mein Etat einfach nur sagt "Entweder Zutaten
ODER Malzmühle". Ohne Zutaten nutzt die Malzmühle auch ned viel
Weizen, nehme ich an, bekomme ich im Reformhaus, aber dann wohl eher
ungeschrotet. Werde ich also dann mit Oma's alter Handkurbel-Kaffeemühle
möglichst grob schroten.
Ich danke Euch für diesen Thread ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 8 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.11.2011 um 21:35 |
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Wenn es nicht zu viel Weizenrohfrucht ist, dann kannst Du im Reformhaus
auch Weizenflocken kaufen, die sind vermutlich sogar schon
vorverkleistert.
Vermutlich geht es dann besser als mit einer Abenteuerschrotung mit jeder
Menge Mehlanteil
Nur bei einem Drittel der Schüttung lass ich es dann lieber bleiben, das
verkleistert mir eventuell den Treber.
Stefan
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.11.2011 um 21:40 |
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Hm,
das Rezept sah auf 13 Kilo GS einen Anteil von 1 Kilo Weizen vor.
Der Empfehlung Renés folgend werde ich Alles um 30% kürzen um der Maische
in meinem 36L-Kessel Herr werden zu können.
Würde bedeuten, von rund 9,1 Kilo wären ca 660g Weizen.
Die als Flocken, schon vorverkleistert... würde dann das Vorabkochen
erübrigen, oder ?
Verwirrt bin ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 10 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.11.2011 um 21:43 |
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Ja, die kannst Du theoretisch einfach so mit einmaischen.
Hab ich auch schon gemacht, Iodnormal wird es jedenfalls.
Aber ohne Garantie
Stefan
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.11.2011 um 21:55 |
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Ok Danke, Denkapparat funzt wieder
Vorzugsweise würd ich - um dem Anspruch des Rezeptes gerecht zu werden -
die Weizenrohfrucht vorkochen und als Dekotion in die Maische führen.
Werde mich ergo erst mal im Reformhaus nach Weizenrohfrucht umsehen und
abklären, ob die mir das dann auch schroten können.
Die Weizenflocken wären zunächst mal nur die Ausweichlösung
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 511 Registriert: 10.6.2009 Status: Offline
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erstellt am: 21.11.2011 um 22:04 |
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Hallo Stefan
Wenn du dich Sorgen um Läuterprobleme machst, kannst du auch ein oder zwei
Handvoll Reishülsen in die Maische werfen. (Habe es aber nicht selber
probiert)
Gruss, BE
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Antwort 13 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 21.11.2011 um 22:15 |
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Udo: ich wäre vorsichtig, die Rohfrucht ohne Amylase zu kochen. Das brennt
ganz schnell an!
Gib halt etwa die Hälfte der Weizenrohfrucht von einem sowieso in der
Schüttung dann benötigten Malz zu und raste vielleicht 20-30min um 72°C
bevor Du es kochst.
Das Malz mit zu kochen macht dann auch nichts aus.
Ich feuer meine Weizenrohfrucht durch eine Getreidemühle (Billy 100) auf
ziemlich grober Stufe (8 von 10 oder besser "9,5").
Das wird etwa so grob, wie geschrotetes Weizenmalz.
Mit einer Walzenmühle braucht man gar nicht erst anfangen, da
Rohfruchtkörner viel elastischer sind, als Malz. Man prägt bestenfalls
Dellen ins Korn.
Die Porkert hingegen geht aber bei Rohfrucht ganz gut.
Uwe ____________________
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.11.2011 um 22:48 |
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Mal sehen, ob ich das gerafft habe Uwe,
Vor dem eigentlichen Maischen eine Teilmenge des Malzes abgreifen und bei
72°C einmaischen.
In diese Teilmenge die geschrotete Weizenrohfrucht (50% davon) geben und
das dann wieder auf 72°C hochfahren und 30 Minuten rasten lassen.
Dann den Rest der Rohfrucht dazu und das Ganze dann gemäß Rezept 30min
kochen.
Zwischenzeitlich den übrigen Malz gemäß Brauplan einmaischen
(Hauptmaische-Menge)
Nach dem Kochen die Teilmaische zurück in die Hauptmaische-Menge, welche
zwischenzeitlich die erste Rast hinter sich hat.
Die somit komplette Maische auf die 2.Rast hochfahren
Weiter nach Brauplan.
Richtig ? ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 15 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.11.2011 um 07:27 |
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@Udo:
Ich will dich nicht verwirren, aber falls Du Weizenflocken bekommst, dann
kannst Du Dir das alles sparen und direkt mit einmaischen.
Die Dinger sind vorverkleistert und so wie so hat Weizen keine all zu hohe
Verkleisterungstemperatur.
Außer Du siehst die Sache sportlich (was ich ja vermute) und machst gleich
die harte Tour, aber dann schau auch, dass der Weizen vernünftig geschrotet
wurde.
Stefan
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Antwort 16 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 22.11.2011 um 08:14 |
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Ui, Udo, Du machst das aber viel zu kompliziert!
Sagen wir mal, Du möchtest 1kg Weizenrohfrucht "vormaischen". In der
geplanten Gesamtschüttung hast Du z.B. auch Pilsener Malz mit drin.
Also gibts Du 500g Pilsener Malz (bei verschiedenen Malzen, vom hellsten
nehmen = mehr Enzyme) zu dem 1kg Weizenrohfrucht. Alles geschrotet
natürlich.
Auf diese 1,5kg würde ich 6l Brauwasser nehmen (1:4) und einmaischen, die
Temperatur wie gewohnt auf 72°C (gerne auch etwas höher, die kleine Menge
kühlt schneller ab, bei einem Einkocher schwingt es dann aber auch stärker
"über"!) aufheizen und dort 20-30min (oder länger) rasten.
Es dürfte nicht jodneutral werden, wird aber dünnflüssiger, als wenn
Du nur Weizenrohfrucht so gemaischt hättest. (Stärkekleister ->
Dextrine)
Danach die ganze Chose zum Kochen aufheizen. Dabei schön rühren bis etwa so
85-90°C, dann reicht die Konvektion zur Durchmischung, müßtest Du sehen
können.
Man muß nicht unbedingt durchgängig rühren, so alle 30sec paarmal
durchrühren. Darauf achten, ob sich am Topfboden was anhängt, das merkt man
ja beim Rühren mit dem Maischholz. In dem Fall etwas intensiver rühren und
den Belag mit dem Maischholz dabei vom Boden wegkratzen...
Nach dem Kochen den Rest vom geplanten Hauptgußwasser (ggf. mehr kaltes
Wasser) dazu und schon bist Du mehr oder weniger bei der
Einmaischtemperatur für die Restschüttung.
...solltest Du sehr kühl einmaischen wollen, laß nach dem Kochen den Deckel
eine Weile vom Topf, damit es mehr abkühlt, und gib ggf. einen Schluck mehr
Hauptguß wegen Verdunstung.
Von da an ganz normal per Aufwärmen weitermaischen.
Uwe ____________________
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.11.2011 um 18:04 |
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@Uwe: Danke, hast wohl recht, hab zu kompliziert gedacht...
Allerdings sieht das Rezept vor, die gekochte Weizenrohfrucht erst zur
zweiten Rast der Maische zu zu führen.
Sprich, ich mache es von Dir beschreiben, maische die Hauptmenge aber
zeitgleich schon ein um die erste Rast in Ruhe zu fahren. Dann erst, wenn
diese vorbei ist, führe ich die gekochte Rohfrucht zu.
Unterscheidet sich vom von Dir beschriebenen Verfahren nur dadurch, daß ich
die Temperatur der Rohfrucht-Maische erst für die zweite Rast der
Hauptmaische verwende.
(Ich will das Rezept doch möglichst original durchziehen... und das führt
uns zu...)
@Stefan: Ja, ich werde Weizenflocken nur dann nehmen, wenn alle Stricke
reißen und ich keine vernünftig (grob) geschrotete Weizenrohfrucht bekommen
kann. Ich möchte dieses Rezept halt möglichst so brauen, wie Gerome es mir
seinerzeit notiert hat. ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
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Antwort 18 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 22.11.2011 um 18:55 |
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Ah, dann ist das was anderes. Dann gibst Du natürlich die Rohfruchtmaische
zum Zeitpunkt dazu, wie im Rezept angegeben.
Die wollen wohl möglichst Dextrine haben...
Uwe
____________________
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Antwort 19 |
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