Flying-Holger-Verfahren!!
Ich schmeiß mich hinter den Zug - ist das hammerhart!!
Schon jetzt genehmigt, wobei dir die erste Ehre gebührt, denn du hast es
mir ja beigebracht...
Das Sudprotokoll ist auf jeden Fall noch da:
IN groben Zügen habe ich damals folgendes gemacht:
7 kg Weizenmalz hell und 3 kg Pilsner Malz eingemaischt bei 63 Grad und
dann dort gut 45 min stehen lassen.
Nach Ablauf dieser Zeit dann 3 kg Weizenmalz 7 kg Pilsner Malz kalt bei gut
20 bis 30 Grad eingemaischt, relativ dick und dann zugekippt. Anschließend
mit kaltem (25 Grad Wasser) solange vorsichtig weiter runtergekühlt, dass
erstens mein Maischbottich voll und die Temperatur bei ca 51 bis 52 Grad
lag.
Ab da ging es dann normal weiter:
Heißt: gut 30 Minuten bei plus minus 52 Grad gehalten (alles nur nicht
unter 50 Grad)
Dann auf 63 aufgeheizt und noch mal 30 Minuten gehalten
Dann auf 72 Grad aufgeheizt und nochmal 30 Minuten gehalten - Jodprobe war
ok - nochmal 10 Minuten gehalten und dann auf 78 Grad
Sobald 78 Grad erreicht waren abgemaischt.
Geläutert auf eine Stammwürze von 12,0%
Gekocht 75 Minuten mit insgesamt 15 bis 16 IBU der Hopfen war glaube ich
Mittelfrüh oder Tettnanger - da müsste ich noch mal nachschauen, ist aber
nebensächlich. Der ganze Hopfen kam dann nach 5 Minuten Kochzeit rein und
gut war´s
Abgekühlt auf gut 25 grad und aktivierte Hefe rein.
Nach 2,5 Tagen war es durch (ich habe dann mit ca 1,5% über Endvergoren
geschlaucht in 2 x 50 Liter KEG und dichtgemacht.
4 Tage Warmphase im Keller - heißt bei mir fast 20 Grad
danach 4 Wochen im Fasskühler bei 4 -5 Grad.
Dann in saubere Fässer unter Gegendruck umgefüllt und teilweise in Flaschen
mittels Gegendruckfühler umgefüllt.
War echt lecker!!!
Werde ich auch so lassen, aber ich werde statt 10 kg Pilsner das nächste
Mal 5 kg Pima und 5 kg Wiener Malz nehmen.
So, das war das Rezept. Eigentlich einfach, wenn man es sich mal traut,
wenn auch zeitaufwändig. Aber so laufen jetzt alle Hefeweizen bei mir,
außer ich komme wieder in den Genuss einmal experimentieren zu wollen. Es
stehen bei mir halt immer über 100 Liter auf dem Spiel und da überlegt man
sich schon, ein Experimentalbier zu machen.
Achja und hier zum Vergleich mal ein "altes" Nelkenrezept
Gleiche Schüttung wie oben und gleicher Hopfen
aber dann
alles eingemaischt bei 35 grad
und fünf Minuten Rast
dann aufgeheizt auf 40 grad
5 Minuten Rast
dann aufgeheizt auf 45 grad
10 Minuten Rast
dann aufgeheizt auf 50 Grad
15 Minuten Rast
dann aufgeheizt auf 55 Grad
5 Minuten Rast
dann aufgeheizt auf 63 Grad
45 Minuten Rast
dann aufgeheizt auf 72 grad
30 Minuten Rast
dann aufgeheizt auf 78 Grad
abmaischen = Nelke pur
Wichtig: Bei Nelke war die Gärtemperatur auch 3 - 5 Grad geringer, das
spielt natürlich noch eine verstärkende Rolle dazu.
Sodela das Rezept vom ersten Weizenbier "Raschpl Dunkel" der Weißenbrunner
Hausbräu poste ich dann wohl in einem anderen Tröt, sonst wird der hier
wieder zu aufgeblasen.
Beste Grüße
Holger
____________________