Junior Member Beiträge: 23 Registriert: 5.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.1.2012 um 18:37 |
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Liebe Brauprofis
Mein dritter Sud ist seit Sonntag am Gären. Ich habe einen einfach
30l-Plastik-Gärtank. Wenn ich mein Jungbier spindeln will, muss ich
entweder den Deckel aufmachen, um die Spindel ins Bier zu tun und dann ist
das Ablesen mühsam, ausserdem denke ich immer: Jetzt habe ich einen schönen
dichten Deckel auf dem Teil, der allen Dreck und irgendwelche Infektionen
fern hält, aber ich mache immer wieder mal auf. Das ist doof.
Dann kann ich natürlich ganz sauber eine Probe aus dem Hahnen ablaufen
lassen. Aber da ärgert mich die Bierverschwendung, denn schmecken tut das
Jungbier ja noch nicht wirklich, v.a. ist es 20°C warm (ein
Hefe-Weizen).
Darum kam mir folgender Gedanke, zu dem ich Eure Meinung hören möchte, ob
das überhaupt Sinn macht: Ich füll meinen Messzylinder mit einer Probe,
schütte die dann aber nicht weg, sondern stelle sie einfach neben meinen
Gärtank und beobachte sie, was sich da tut. Wenn der Wert konstant bleibt,
fülle ich mein Bier in Flaschen ab.
Geht das? Oder wird sich mein Jungbier im Messzylinder irgendwie anders
verhalten als das im Gärtank?
Vielen Dank für Eure Antworten.
Zum Wohl!
Stefan
[Editiert am 19.1.2012 um 18:38 von Pfaffenbrauer]
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 19.1.2012 um 18:43 |
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Hi,
da würde sich doch die Anschaffung eines Refraktometers lohnen, da
brauchst Du aus dem Hahn jeweils nur einen Tropfen zur Messung.
Gruß
Michael
[Editiert am 19.1.2012 um 18:44 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.1.2012 um 18:50 |
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Es stellt sich auch die Frage, wie oft Du spindelst.
Hast Du ein Gärröhrchen im Deckel des Eimers sitzen ?
Dann warte doch einfach ab, bis sich Nichts mehr im Gärröhrchen tut.
Wenn das gegeben ist, machst Du den Deckel ab, drehst kurz an der Spindel,
welche Du die ganze Zeit von Anfang an im Sud schwimmen lassen hast, um das
CO2 abzuschütteln und liest dann denn Meßwert ab.
Danach Deckel drauf und nach zwei Tagen erneut so verfahren.
Hat sich der Spindelwert nicht mehr verändert, ist das Bier reif zum
Abfüllen.
Bei dem Ganzen verfahren ist das Öffnen des Deckels eigentlich
unbedenklich, da ja auf dem Jungbier eine dicke Schicht CO2 liegt, welche
das Eindringen aerober Feinde verhindert.
Und bei Gelegenheit... besorg Dir wie Michael schon sagt, einen
Refraktometer
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.1.2012 um 18:55 |
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Hi Stefan,
es kann sein, dass das Bier im Meßzylinder schneller fertig ist wie im
Faß.
Solche Effekte gibt es, vor allem wenn die Probe eine andere
Hefezellenkonzentration hat wie die Gesamtmenge im Faß. (kann schnell
passieren, da man die Probe oben abnimmt und in den Kräusen viele vitale
Zellen sind).
Das nennt man dann Schnellvergärprobe und Du kannst so bestimmen, wie weit
das Bier vergären wird, vor allem, wenn Du das ganze wärmer stellst oder
rührst.
Du solltest nur darauf achten, dass da keine Fliegen oder sonst was
reinkommt.
Um das Spindeln des fertig vergorenen Bieres wirst Du nicht drum rum
kommen.
Oder eben doch mit Refraktometer messen, dann aber bitte den Alkoholfehler
rausrechnen (das mag ich jetzt aber nicht nochmal im Detail erklären)
Stefan
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Antwort 3 |
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Junior Member Beiträge: 23 Registriert: 5.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.1.2012 um 21:26 |
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Danke für Eure Antworten. Ein Refraktometer habe ich mir auch schon mal
angeschaut, es angesichts des Preises aber wieder gelassen. Und während ich
noch gedacht hatte «Ich hätte mir eben doch so ein Teil kaufen sollen»,
kam mir der Gedankenblitz mit dem Messzylinder. Aber das Ganze kam mir dann
doch verdächtig vor, denn dann würd sich ja kaum wer ein Refraktometer
kaufen, wenn's so einfach wäre. Und Eure Antworten bestätigen das ja.
Schade, muss also wohl doch mein Sparschwein dran glauben …
Liebe Grüsse
Stefan
@Boludo: Danke für den Hinweis von wegen Alkoholfehler. Ja, das habe ich
schon gelesen und auch die entsprechenden Tabellen gesehen.
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.1.2012 um 21:31 |
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Unbedingt Sparschwein schlachten! Dringend!
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Antwort 5 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.1.2012 um 21:56 |
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Ein Refraktometer kostet 17 Euro + 7 Euro Versand.
Man brauch allerdings Paypal oder jemanden, der da angemeldet ist.
Stefan
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.1.2012 um 22:03 |
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Das Ebay Teil ist übrigens super!
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Antwort 7 |
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Member Beiträge: 73 Registriert: 10.6.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.1.2012 um 05:21 |
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Die Investition in einen Refraktometer lohnt sich auf jeden Fall.
Das Ding gibst Du dann sich nicht mehr her.
Sehr praktisch und spart Zeit und Jungbier ! ____________________ mfg Mike
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Antwort 8 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.1.2012 um 07:38 |
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Spindeln sind im Endeffekt deswegen wesentlich teurer, da sie sich ständig
vom Tisch auf den Boden stürzen und man immer wieder eine neue kaufen
muss.
Stefan
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.1.2012 um 08:11 |
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Hallo Stefan,
ich denke auch, dass man von dem Gärfortschritt der 100ml im Messzylinder
nicht auf den Zustand im Gärbottich schließen kann. Wahrscheinlich ist das
Bier im Messzylinder auch anfälliger für eine Infektion (Essig), da der
große Gärbottich viel mehr schützendes CO2 produziert als die Spindelprobe,
die zudem naturgemäß noch häufig bewegt wird.
Nach einigen Suden kann man aber meist schon am Kräusen bzw. der Bier -
Oberfläche recht gut einschätzen, wann die Gärung am Ende ist, so dass du
dann auch nicht mehr täglich spindeln mußt.
Und natürlich haben die Vorschreiber recht, ein Refraktometer rockt! Auch
das Abkühlen der Vorderwürze usw. beim Brauen entfällt dann, das macht
einfach mehr Spaß. Beim Refraktometrieren :-) von gärendem Jungbier
unbedingt die Korrekturtabelle beachten.
Gut Sud
Tino
[Editiert am 20.1.2012 um 08:12 von tinoquell]
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Antwort 10 |
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Junior Member Beiträge: 41 Registriert: 31.12.2011 Status: Offline
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erstellt am: 20.1.2012 um 08:42 |
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Hallo Pfaffenbrauer,
im Messzylinder entsteht eine ganz andere Konvektion und vermutlich auch
andere Temperaturen, als im
Gärbehälter und ist daher nicht vergleichbar.
Ein langsames öffnen des Behälters birgt zwar kaum eine Infektionsgefahr,
aber die Anschaffung eines
Refraktometers wäre schon praktisch, vorrausgesetzt du arbeitest damit
korrekt.
Die richtige Anwendungstemperatur (norm. 20°)und vorheriges filtrieren wird
dabei oft vernachlässigt.
Gruß, Achilleas
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Antwort 11 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.1.2012 um 09:06 |
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Filtrieren muss man nicht unbedingt, wenn die Probe zu trübe ist reicht es
oft, wenn man das Refraktopmeter eine Minute lang mit dem Deckel nach unten
liegen lässt (der Deckel bleibt an der Flüssigkeit kleben).
Stefan
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Antwort 12 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 20.1.2012 um 09:13 |
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> (der Deckel bleibt an der Flüssigkeit kleben).
Bei meinem leider meist nicht. Man kann ja aber was drunter schieben.
Uwe
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Antwort 13 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.1.2012 um 09:20 |
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Man kann die Halterung des Deckels ain wenig verschieben, vielleicht sitzt
Deiner nicht richtig?
Oder Du musst dickere Biere brauen, dann klebt damit fast alles
Stefan
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Antwort 14 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 20.1.2012 um 09:49 |
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Oder wie der Earl, die Klappe mit einem Gummibändchen sichern, das
funktioniert sehr gut.
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 20.1.2012 um 09:49 |
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Hallo Stefan!
Er bleibt wegen der Oberflächenspannung auch zunächst kleben, fällt aber
irgendwann doch ab. Ist ja kein Problem, kann ja was unterschieben.
Dickere Biere? Du meinst in etwa sowas wie den
Starkbiertest mit der Lederhosn?
Uwe
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Antwort 16 |
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Junior Member Beiträge: 23 Registriert: 5.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.1.2012 um 12:55 |
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O.k., o.k., zwei Dinge überzeugen mich definitiv davon, dass ich auch ein
Refraktometer brauche: - Die vielen Antworten, die genau das
sagen und
- der Link von Boludo. Ich habe bisher mit den doppelten Kosten gerechnet
(z.B. hier)
Bin gerade
dabei mein seit mehreren Jahren schlummerndes PayPal-Konto aufzuladen …
Vielen Dank und zum Wohl
Der Pfaffenbrauer
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Antwort 17 |
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