Gast
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erstellt am: 21.1.2012 um 20:12 |
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Hallo Braugemeinde,
da ich ein großer Fan der Oud bruins bin ( Liefman´s Goudenband, Rodenbach
Grand cru usw. ) habe ich nach längerer
mentaler ( der Respekt des Brauers vor Lacto, Pedio, Brettano und dem
anderen üblen Getier ist ja nachvollziehbar sehr groß !)
und technischer Vorbereitung ( Eichenfass 30 l , drunter lohnt es sich m.E.
nicht ) heute losgelegt.
Als Brauer "in der 20 l Klasse" war der Aufstieg in die 40 l -
Auschlagklasse ( 38,5 Thermo + 50 l Gärkanne waren vorhanden ) eine
zusätzliche Herausforderung , aber 52 l preboil schafft der Braumeister 20
l leider nicht, also BM + Einkocher parallel zum Sudkochen benutzt
Hat alles gut geklappt, die rund 40 l sind im Bottich, vergärt werden sie
neutral mit 2 Päckchen der US 05.
Dann gehts in das Eichenfass ( 30 l ) und in den 10 l Carboy ..... und
Roselaere Ale blend drauf.
Und wie soll es dann weitergehen ?
In den ersten 9 Monaten dient der Carboy dazu, den Schwund im Fass
auszugleichen, um zuviel Sauerstoff fernzuhalten.
Im Oktober plane ich dann , rund 25 l neues oud bruin zu brauen und wieder
mit der US 05 oder vielleicht einer Flemish Ale Flüssighefe zu vergären,
dann werden rund 8 - 10 Liter aus dem Fass mit 15 - 17 l frischem oud
bruin verschnitten
( Flaschengärung mit frischer Hefe) , der Rest des frischen Biers kommt
wieder in das Eichenfass.
Das lässt sich so m.W. über Jahre praktizieren, die "Altbestandteile" im
Fass reifen immer weiter, der Brett macht seinen Job usw .
Hat jemand sowas schon durchgezogen ??
Für Infos wäre ich sehr dankbar !
Gruß
Jürgen
Im Februar setz ich 20 - 25 l Lambic an , das nächste "Langfristprojekt",
altes Speidel 30 l Fass schon zur Seite gestellt, danach ist das ja für nix
anderes mehr zu gebrauchen
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Posting Freak Beiträge: 1307 Registriert: 1.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.1.2012 um 21:02 |
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.1.2012 um 21:11 |
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Ja, auch meinen größten Respekt!
Ich hoffe, wir treffen uns in Alvinne
Stefan
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 111 Registriert: 24.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.1.2012 um 21:30 |
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Das ist ja mal ein richtig cooles Projekt. Über den Fortgang will ich auf
jeden Fall auf dem Laufenden gehalten werden.
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 391 Registriert: 3.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.1.2012 um 22:53 |
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Hallo Jürgen,
cooles Projekt. Ich habe mir letztes Jahr 20 Liter eines Flanders
angesetzt. Habe jedoch das ganze nur mit der Roeselare vergoren, also keine
zusätzliche Hefe. Werde auch nichts nachfüllen. Wie sah deine Rezeptur
aus?
Deine topping Methode tönt gut. Ich habe mein Flanders nach der ersten
Gärung in einen Glasballon umgefüllt um die Hefe zu entfernen und dann nach
etwa drei Monaten die Gärglocke mit einem Holzklotz ersetzt. Jetzt geht es
erst richtig ab, und es riecht der ganze Keller nach Kirschen... (Photos
und Rezeptur: http://eurekabrewing.wordpress.com/2012/01/15/38-flanders-red
/).
War dein Holzfass neu? Eine Anmerkung habe ich zum toppen mit neuem Bier.
Kollegen haben mir erzählt, dass Nachfüllen auf souring bugs wie eine
Instant-Souring Methode sei. Nach dem Nachfüllen soll also relativ schnell
das neue Bier den funky Charakter angenommen haben. Selber habe ich das
nocht nicht probiert, werde aber auf meine Brett&Co sicher auch wieder
etwas neues draufgeben. Und dann mal schauen wie es abgeht. Vielleicht wäre
auch das Blenden eine Variante?
Hast du noch weitere Sauerversuche im Kopf? Ich werde in den nächsten Tage
meine ersten All-Brett Biere machen, auch ein Lambic mit Turbid Mashing und
ein La Folie Clone ist schon geplant. Weiter werde ich meine isolierten
Käfer aus einem Girardin Gueuze und einer 3 Fonteinen Flasche irgendwie
noch einsetzen...
@tazzyminator: Ich würde vom Kauf dieser Fässer abraten da sie neu sind. Da
wird das Bier nach > 9 Monaten nur noch nach Holz schmecken... Unbedingt
für solche Versuche entweder Fässer verwenden die mit Wein befüllt waren
oder Spirituosen, oder ein neues Fass zuerst richtig heiss auswaschen und
mit einem anderen Bier, bpsw. Russian Imperial Stout vorkonditionieren um
den Holzgeschmack zu minimieren.
Cheers to the Masters of the wild yeasts
Samuel
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Antwort 4 |
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Gast
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erstellt am: 22.1.2012 um 00:29 |
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Hallo Samuel,
schöne Homepage !
Ja leider ist das Fass noch "fast" neu, 4 Monate gewässert und alle 3-4
Tage Wasser gewechselt. Gebrauchte 30 L Rotweinfässer sind kaum zu
beschaffen, da kriegt man eher einen Hochzeitstermin mit Selma Hayek hin
....
Deswegen will ich ja recht früh mit frischem Bier "tauschen", um einen zu
holzbetonten Geschmack zu vermeiden.
Das Rezept ist von Randy Mosher, ich habs nur weniger hehopft - so um 20
IBU.
... und ich hoffe,dass der Brett das neu zugefüllte Bier nach 9 Monaten
schnell anknabbert !
Ich bin auch auf üble Rückschläge gefasst ....
Strippen von Lambic/Gueuze war mir bisher noch nicht in den Sinn gekommen,
da ja oft wild verschnitten wird, aber ist vielleicht keine schlechte Idee.
So ein frisches Horal, da hat man die Stämme von allen Lambicbrauern auf
einen Schlag !
Ab Monat 4 werde ich regelmäßig unter dem Zwickel hängen und berichten !
Gruß
Jürgen
wen das Thema interessiert :
http://hbd.org/brewery/library/LmbicJL0696.html
http://www.youtube.com/watch?v=xonwaRtCHuo
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Senior Member Beiträge: 391 Registriert: 3.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.1.2012 um 01:00 |
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Hallo Jürgen,
Michael Dawson spricht genau in dieser Episode von Brewing TV vom
Instant-Souring Effect. Einfach mal rein mit dem Bier ins Fass und
Roeselare dazu. Und warten... Womöglich ist dann bei der ersten Degustation
noch nicht richtig viel Funk da, aber viel Holz. Mich würde dennoch
interessieren wie das Aroma des Bieres bei der ersten Degustation ist.
Übrigens scheinen die Sauerbiere interessanter zu werden wenn noch
zusätzlich zu den kommerziell erhältlichen Kulturen dregs aus Lambics etc.
zugegeben werden. Das kann ich bestätigen weil ich es ausprobiert habe.
Gruss
Samuel
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.1.2012 um 09:45 |
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Hi Jürgen,
man möge Dir das Bundesverdienstkreuz für Braukunst verleihen Zunächst aber noch einige Anmerkungen bzw.
Gedanken von mir. Die Roselare Ale besteht laut Wyeast aus 2 Brett-Stämmen,
Laktos und Pediococcen. Keine Acetos!
Das sind alles fakultative Anaerobicer, also brauchen keinen Sauerstoff.
Bis auf die Brett. mögen sie ihn nicht mal...
Die Mikrooxigenase durch das Eichenfass dürfte jedoch nicht all zu hoch
sein? Ich hätte trotzdem etwas Angst vor einer Infektion mit
Essigsäurebakterien. Die können von außerhalb kommen oder schon im Holzfass
lauern?
Ich will Dir Deine Idee um gotteswillen nicht schlechtreden, sind nur
Gedanken von mir...
EDIT: was will ich damit sagen...Nun ja, für eine so lange Vergärung mit
der Roselare wäre ein Glasballon + ein paar getoastete Eichenholzchips
vielleicht besser, da keine Acetobacterien an der Fermentierung beteiligt
sind, welche Sauerstoff benötigen.
m.f.g
René
[Editiert am 22.1.2012 um 09:55 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 1307 Registriert: 1.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.1.2012 um 10:20 |
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Zitat von kerosin, am 21.1.2012 um
22:53 |
@tazzyminator: Ich würde vom Kauf dieser Fässer abraten da sie neu sind. Da
wird das Bier nach > 9 Monaten nur noch nach Holz schmecken... Unbedingt
für solche Versuche entweder Fässer verwenden die mit Wein befüllt waren
oder Spirituosen, oder ein neues Fass zuerst richtig heiss auswaschen und
mit einem anderen Bier, bpsw. Russian Imperial Stout vorkonditionieren um
den Holzgeschmack zu minimieren.
Cheers to the Masters of the wild yeasts
Samuel
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Auf der Webseite haben die auch bezahlbare gebrauchte Wein- und Bierfässer
in nahezu alen Grössen.
Schaut malrein. ____________________
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Antwort 8 |
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Gast
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erstellt am: 22.1.2012 um 11:39 |
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@ tazzy
Schöne Fässer, ich versuche gerade mir das Gesicht der GöGa vorzustellen,
wenn die Spedition
so ein 600 l - Barriquefass anrollt, während ich im Büro bin. Neuseeland
soll als Auswanderungsland sehr schön sein,
vielleicht nimmt mich der Luke Nicholas von Epic Brewing als Faktotum in
der Brauerei auf
@René
Vielen Dank für die Blumen, aber für die Ehrung mit dem
"Brauerverdienstkreuz" bieten sich hier im Forum ein Haufen anderer Leute
vor mir an.
Das mit dem Aceto behalte ich mal im Auge - wenn das in die Hose geht,
nehme ich beim nächsten Besuch meiner Verwandten in England dann ein 30 l
Malzessig-Fass mit , das brauchen die dringend für ihre Fish ´n chips
... und tausche das gegen ein 50l - Fass Thornebridge Bracia, dann sind
alle zufrieden !
Um das Eichenfass richtig "einzufahren", brauchts eh mindestens 5 Jahre.
Gruß
Jürgen
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Senior Member Beiträge: 391 Registriert: 3.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.1.2012 um 11:50 |
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@Jürgen: Je nachdem woher das Fass ist, und wie lange es leer war, könnte
es schon sein, dass sich Acetobacter eingenistet haben. Ich würde
mir aber keine Sorgen machen. Vielleicht würde man Acetobacter die
schon im Fass sind riechen?!? Vielleicht eine Essignote im Fass?!? Das Fass
sollte jedenfalls frisch und holzig riechen. Auf keinen Fall muffig oder
sauer...
@René: Was ist "Mikrooxigenase"? Einzig Pediococcus mag keinen
Sauerstoff, alle anderen sind eben fakultativ anaerob. Sie kommen auch mit Sauerstoff zurecht.
Rein für den Stoffwechsel würde ich meinen, dass diese Hefen, Bakterien,
falls Sauerstoff da ist, lieber aerob arbeiten. Science hat on: Wenn man
bei der Milchsäuregärung vom Pyruvat direkt zum Lactat geht, wird es am
Schluss weniger ATP haben, als der Gang über den Citratzyklus und dann zur
Oxidativen Phosphorylierung (im Fall, falls Sauerstoff anwesend ist). Ist
Sauerstoff da lohnt sich der Citratzyklus und die Ox. Phosphorylierung. Das
gleiche gilt für die Alkoholische Gärung. Hier wird wieder vom Pyruvat via
Acetaldehyd zum Ethanol umgesetzt. Wieder ein ATP Verlust. Und die
Essigsäure"gärung" braucht Sauerstoff, weil sie zuerst wieder vom Ethanol
zum Acetaldehyd geht, also entgegen der Alkoholischen Gärung. Das braucht
einen Elektronenakzeptor, weil hier oxidiert wird. Und dieser
Elektronenakzeptor ist Sauerstoff. Und es ist auch keine Gärung (darum in
Füsschen) weil Sauerstoff kein interner Elektronenakzeptor ist. Science hat
off.
Für alle die gerne in das Sauerbrauen einsteigen möchten, empfehle ich an
dieser Stelle das Buch: Wild Brews von Jeff Sparrow. Meiner Meinung nach
ein solides Buch für den Sauerbrauer. Und natürlich den MadFermentationist:
http://www.themadfermentationist.com
Gruess
Samuel
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Antwort 10 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.1.2012 um 12:02 |
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Hi Samuel,
ich habe mich ein bisschen falsch ausgedrückt. Ich meine Mikrooxidation.
Eben was in Holzfässern geschieht, die sauerstoffdurchlässig sind.
Mikrooxigenase ist ein Verfahren, wo dieser leichte Sauerstoffeintrag
simuliert wird...
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthread
&tid=10239____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 11 |
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Senior Member Beiträge: 391 Registriert: 3.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.1.2012 um 14:51 |
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@René: Danke für den Link. Lustige Idee... aber meiner Ansicht nach nichts
für Bierbrauer
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Antwort 12 |
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Senior Member Beiträge: 111 Registriert: 24.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.1.2012 um 15:02 |
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Eine leichte Essignote fände ich nicht schlim. Die Biere von Rodenbach
haben ein recht deutliche und auch manche Gueuze ist nicht frei davon, wie
die von Boon oder Hanssen.
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 1307 Registriert: 1.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.1.2012 um 17:18 |
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Zitat von Westvleteren12, am 22.1.2012 um
11:39 | @ tazzy
Schöne Fässer, ich versuche gerade mir das Gesicht der GöGa vorzustellen,
wenn die Spedition
so ein 600 l - Barriquefass anrollt, während ich im Büro bin. Neuseeland
soll als Auswanderungsland sehr schön sein,
vielleicht nimmt mich der Luke Nicholas von Epic Brewing als Faktotum in
der Brauerei auf
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1. Wenn du nach Neuseeland gehst nimmst du mich bitte mit, was schöneres
könnte mir nicht passieren.
2. Wenn GöGa das 600 l Barrique sieht wird sie wohl eher die Koffer gepackt
haben als du, denn dann ist sie sich endgültig sicher das etwas bei dir
nicht stimmen kann.
3. Hast du ein Fass zum drin wohnen also warum Punnkt 1? ____________________
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Antwort 14 |
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Gast
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erstellt am: 29.1.2012 um 21:22 |
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Kurzes Update:
Gestern nach 1 Woche Gärung geschlaucht , OG von 1057 auf 1005 runter (
die US05 hat ganze Arbeit geleistet , 3 mal nachgemessen, immer 6,2 Brix -
ich kanns kaum glauben )
31 l ins Eichenfass
7 l in den carboy
3 Flaschen à 0,33 l ( da ich später mit dem Rezept ja verschneiden will,
möchte ich mal schauen, wie sich das "ohne Brett + Konsorten" entwickelt"
)
Heute den Roelaere Ale Blend drauf ( Teufel, der riecht aber nicht sehr
vertrauenserweckend - wenn ich nicht wüsste, was da alles drin ist , wär
das ein klassischer Fall für den Ausguss geworden ... )
Sicherheitshalber hab ich die "Hefe" 5 mal auf Schrägaggar abgeimpft,
jetzt mal die Frage an die Experten :
Macht das bei einem Mix überhaupt Sinn, da die unterschiedlichen Tierchen
sich bei einem Starter ja auch unterschiedlich schnell vermehren und sich
damit die "Ausgewogenheit" des Mixes ändert ? Oder mach ich mir zuviele
Gedanken ?
Gruß
Jürgen
Jetzt heisst es warten, ich werde berichten, stay tuned
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Posting Freak Beiträge: 954 Registriert: 1.5.2011 Status: Offline
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erstellt am: 29.1.2012 um 22:01 |
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Spannendes Projekt! Ich werd dann mal alle paar Monate in diesen Faden
gucken, was denn so daraus geworden ist.
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Antwort 16 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.1.2012 um 22:22 |
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Hi Jürgen,
Zitat: | Sicherheitshalber hab
ich die "Hefe" 5 mal auf Schrägaggar abgeimpft, jetzt mal die Frage an die
Experten :
Macht das bei einem Mix überhaupt Sinn, da die unterschiedlichen Tierchen
sich bei einem Starter ja auch unterschiedlich schnell vermehren und sich
damit die "Ausgewogenheit" des Mixes ändert ? Oder mach ich mir zuviele
Gedanken ?
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Leider funktioniert das nicht, weil es ein Blend ist und keine echte
Mischkultur. Wenn Du eine Mischung aus Hefen, Pedios und Laktos auf dem
Agar ausstreichst...Man weiß nie, was sich da vermehrt. Die Hefeinseln
könntest Du eventuell noch von den Bakterienkulturen unterscheiden, sofern
sie sich nicht gegenseitig überwuchern. Laktos und Pediokokken wirst Du
wahrscheinlich nicht unterscheiden können..?
OFF TOPIC:
Es gibt allerding auch echte Mischkulturen. Tibicos, wie die
Ingwerbier-Pflanze...schau hier:
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthread
&tid=9910#pid100774
Grimbart verglich die Ginger Beer Plant mit "sauren Belgiern" Wenn jemand
eine echte Ginger Beer Plant hat, soll er sich bei mir melden......
m.f.g
René
[Editiert am 29.1.2012 um 22:30 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 17 |
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Junior Member Beiträge: 17 Registriert: 11.2.2011 Status: Offline
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erstellt am: 30.1.2012 um 11:40 |
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Hallo Jürgen,
als alter Holzfassbrauer wollte ich vor einem Jahr ein ähnliches
Projekt starten. Bei den vor abklärungen, wurde ich allerdings
gewarnt, dass die Brett "Histamin" produziert !
Viele Leute reagieren allergisch auf das Histamin, Kopfschmerzen
Hautausschläge......usw.
Da ich den Histamingehahlt nicht messen kann, habe ich das ganze
dann abgeblasen.
Bei Deiner Methode, dass Fassbier nach ein paar Monaten, mit frischem
Bier zu verschneiden, würde das evtl. vorhandene Histamin auf ein er-
trägliches Mass vedünnt.
Dank Deinen Inputs werde ich das Projekt wieder aus der Schublade holen.
Viel Spass mit Deinem "echten" Fassbier.
Gruss
Peter
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Antwort 18 |
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Gast
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erstellt am: 29.7.2012 um 09:00 |
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update
Gestern habe ich die Halbjahresinspektion gemacht :
a) Das Oud bruin im Carboy riecht fürchterlich, schmeckt aber nicht
schlecht und hat schon die
ersten Anzeichen von Brett und Säuerung
b) Das Oud bruin im Fass hat einen sehr starken Eichenholzgeschmack, der
Brett und Säuerung (kein Essig!)
überlagert. Daher wird Ende Oktober wie geplant frisches Oud bruin
gebraut und wahrscheinlich
im Verhältnis 1: 3 verschnitten ( 1 Teil fassgelagertes / 3 Teile
frisches )
Da Brett + Säuerung mir persönlich noch nicht ausgeprägt genug sind,
werde ich dieses neuverschnittene
Bier wohl für weitere 6 Monate oder mehr im Kunststoff-Fass/ oder KEG (
mit gelegentlicher Lüftung wg . Sauerstoff )
lagern.
es bleibt spannend
Jürgen
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Gast
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erstellt am: 23.9.2012 um 14:55 |
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update
Da ich wegen div. Urlaube, Dienstterminen usw. wochenlang nicht zum Brauen
gekommen bin , wurde gestern
die für Oktober geplante Aktion "oud bruin" vorgezogen.
Hier ruhen noch ca. 35 Liter des im Januar gebrauten Stoffes.
Gestern wurden 25 Liter Ausschlag Flanders red neu gebraut ( die US 05
rattert schon wie blöd ...)
Wenn es endvergoren ist , wird wie folgt "gepanscht" :
a)
3 Liter aus dem alten Glasballon, 3, Liter aus dem Eichenfass , 1 Liter
frisch gebrautes Flanders
red ( wegen der aktiven Hefe ) sowie. 1,5 - 2 kg Damaszener-Pflaumen gehen
in den neu angeschafften "Glaswürfel"
( Die Idee mit den Pflaumen ist von Loverbeer BeerBrugna geklaut,schmeckt
hammermäßig /
ich liebe Pflaumenbrände, dass ich da nicht selbst draufgekommen bin
....)
Da bin ich mal gespannt wie ein Flitzebogen, wie das wird
b)
4 Liter gehen wieder in den Glasballon zur "Auffrischung" und Streckung
( nachfüllen Holzfass)
c)
6 Liter aus dem Eichenfass werden mit 12 Litern in ein 19 l NC-Keg
gefüllt, mit Zucker zur Karbonisierung versehen
und in einen warmen Keller für die nächsten Monate/ Jahre verfrachtet, da
wird regelmäßig gezwickelt werden !!!
So gehts jetzt jedes halbe Jahr weiter
Gruß
Jürgen
PS : Die viereckigen Carboys ( mit und ohne Hahn !) gibt es in Größen von
10, 15, und 25 Liter und sind stapelbar ( immer 2 Stück, da schwer) Mal bei
Amazon "googeln", ich finde sie praktisch und hattbe einen zum testen
bestellt ...
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Senior Member Beiträge: 391 Registriert: 3.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.9.2012 um 15:50 |
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Hi Jürgen,
spannend. Vielen Dank für die Updates. Du hast nur mit dem Roeselare Blend
gearbeitet oder hast du noch Flaschensedimente zugegeben? Mein Flanders aus
letztem Jahr (ein Jahr im Glasballon nur mit Roeselare und Holzchips)
riecht gut, aber überhaupt nicht sauer... Da hab ich jetzt auch mit einer
Hausmischung nachgeholfen. Das Solera aus dem Frühling 2012 mit der
Hausmischung ist jetzt schon schön sauer.
Wie sieht es mit der Säure im Holzfass im Vergleich zum Glasballon aus?
Würd mich interessieren, ich bekomm in ein paar Wochen ein 50 L
Whiskeyholzfass das ich nach dem Einlagern von Imperial Stouts für Flanders
verwenden möchte
Cheers, Samuel
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Antwort 21 |
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Gast
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erstellt am: 23.9.2012 um 16:26 |
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Hi Samuel,
auf Deinen Rat hin habe ich zwischendurch die dregs von
- Horal 2011
- Rodenbach grand cru
- Chantillon Iris
- 3Fonteinen Oude gueuze
ins Fass gekippt.
Das Zeug aus dem Glasballon schmeckt subjektiv sauerer + brettiger, mMn
liegt das aber
daran, dass der Eichengeschmack des Fasses alles überlagert, daher will ich
ja jetzt verschneiden und im KEG lagern .....
In dem kleinen Limousin-Fass auf dem Bild ruht ein stout und wartet und
wartet und wartet
Sour und/oder oaked aged beers sind im Moment total im Trend - siehe mein
Post borefts beer festival - der Mikkeller tritt ausschließlich mit 11
"Säuerlingen" an
Gruß
Jürgen
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Senior Member Beiträge: 391 Registriert: 3.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.9.2012 um 18:12 |
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Hallo Jürgen,
sour und oak aged stuff liegt wirklich sehr im Trend. Obschon viele neue
Sauerbiere meiner Meinung nach nicht an die bisherigen (Girardin,
Rodenbach, Cantillon, 3 Fonteinen, Boon etc.) rankommen. Die haben ja etwas
zeitlichen Vorsprung
Cheers, Samuel
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Antwort 23 |
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