Member Beiträge: 78 Registriert: 12.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.1.2012 um 18:54 |
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Hallo,
nachdem ich nun schon einige Biere mit dem Anwärmverfahren gebraut habe,
möchte ich in die Kunst der Dekoktion einsteigen (sobald mein Thermoport
eintrifft).
Was mir dabei noch nicht ganz klar ist, ist welche Konsistenz eine
Dickmaische bzw. eine Dünnmaische haben soll (Lautermaische ist klar, wird
über den AUslaufhahn unter dem Läuterblech abgezogen).
Ist Dickmaische so zu verstehen, dass diese fast nur aus Treber besteht
(z.B. indem ich aus dem Bottich in ein Sieb schöpfe und das was im Sieb
verbleibt als Dickmaische nehme) oder soll diese doch auch Flüssigkeit
beinhalten?
Genauso mit der Dünnmaische: Besteht diese nur aus flüssigen Bestandteilen
oder soll diese doch einen Treberanteil enthalten? Wenn ja, wieviel?
Gibt es dafür irgendwelche Heuristiken oder Methoden?
Für die Nachhilfe bedankt sich
Monty
[Editiert am 30.1.2012 um 18:54 von monty03]
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.1.2012 um 19:12 |
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Moin
Also, ich habe das so verstanden:
Im Verlauf der diversen Rasten innerhalb bestimmter Temperaturbereiche,
wird die Maische dick- oder dünnflüssiger.
Das kann jeder, der selber rührt und nicht ein Rührwerk arbeiten lässt,
selber schön beobachten.
Dick- oder Dünnmaische bezieht sich also auf die Konsistenz der gesamten
Maische.
Nur das Malz oder nur die Flüssigkeit zu ziehen, ergäbe auch wenig Sinn, da
ja der gezogene Maische-Anteil als solches gesondert behandelt / gekocht
werden soll und Maische das Gesamte, also Malz UND Wasser definiert.
Man möge mich korrigieren, wenn ich das falsch verstanden habe
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.1.2012 um 19:19 |
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 954 Registriert: 1.5.2011 Status: Offline
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erstellt am: 30.1.2012 um 19:34 |
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Nee, TH, das hast du falsch verstanden.
Wenn du beim Maischen mal kurz aufhörst zu rühren, dann setzt sich unten
das dicke, breiige ab, und oben steht das flüssige drauf. Die Pampe unten
ist die Dickmaische, das flüssige oben die Dünnmaische.
Sehr schön kann man sich das in Episode 34 von brewing tv angucken: https://www.youtube.com/watch?v=IIQPQmELWPo
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.1.2012 um 19:39 |
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D A N K E
Man muß nur den Quark, den man im Kopf hat, an der richtigen Stelle hier im
Forum posten und ratzfatz hat man eine ordentliche Korrektur und wird aus
dem Irrglauben gehelft.
Deshalb liebe ich dieses Forum
____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Tredition Verlag
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 30.1.2012 um 19:48 |
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Zitat von monty03, am 30.1.2012 um
18:54 |
Was mir dabei noch nicht ganz klar ist, ist welche Konsistenz eine
Dickmaische bzw. eine Dünnmaische haben soll (Lautermaische ist klar, wird
über den AUslaufhahn unter dem Läuterblech
abgezogen).
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Ich kenne dafür zwar keine genauen
Anhaltspunkte. Aber beim Probieren wird schnell klar:
Dickmaische zwar so dick wie möglich, aber rühren sollte sie sich schon
noch lassen. Und schließlich soll sie ja auch noch kochen, ohne
anzubrennen! Wobei sie sich in der Verzuckerungsrast schon deutlich
verflüssigt.
Dünnmaische so dünn wie möglich, wobei hier, je nach Volumenverhältnis, die
ansonsten zu trocken werdende Bottichmaische ebenfalls eine natürliche
Grenze setzen kann.
Um für die Dickmaische nicht mit einem Sieb die festen Bestandteile
herausfischen zu müssen, wie Du schreibst, habe ich es umgekehrt als
besonders praktisch empfunden, anfangs stattdessen in der Pfanne
einzumaischen.
Nach der ersten Rast hat sich die Maische wieder weitestgehend entmischt,
so dass Du sehr bequem einfach die obenstehende Dünnmaische in Deinen
Thermoporten umschöpfen kannst, und dadurch eine wunderbare Dickmaische für
die erste Dekoktion in der Pfanne zurückbehältst.
Nach dem Zubrühen und einer weiteren kurzen Entmisch-Rast brauchst Du dann
bloß abermals die obenstehende Flüssigkeit in die Pfanne zurückzuschöpfen,
und hast diesmal die Dickmaische im Bottich, die zu kochende Dünnmaische in
der Pfanne. Also genau so, wie es sein soll. Alles klar?
Ja, hast Du.
Moritz ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 5 |
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Member Beiträge: 78 Registriert: 12.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.1.2012 um 20:18 |
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Hallo,
danke für die schnellen Antworten!
Ich denke ich werde das System von Moritz mal ausprobieren, das klingt
überzeugend.
Viele Grüße
Monty
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 868 Registriert: 17.12.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.1.2012 um 07:24 |
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Dickmaische entnehme ich mit der Schöpfkelle indem ich viel Treber und
wenig Flüssigkeit aufnehme.
Dünnmaische lasse ich durch ein Küchnsieb laufen, damit so gut wie kein
Treber drin ist.
Das lässt sich zwar nicht genau quantifizieren, funktioniert aber
hervorragend.
Narziss spricht übrigens von Dickmaische bei einem Verhältnis Treber :
Flüssigkeit von etwa 1 : 2 / 1 : 2.5.
Die Normalmaische hat etwa 1 : 4 (grober Richtwert).
Frank
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.1.2012 um 07:51 |
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Die Dickmaische brennt mir erstaunlich wenig ein, obwohl ich da nicht viel
rühre und mit einem Küchensieb ziemlich dick abschöpfe.
Ich ziehe ca. 1/3 der Maische 1-2 mal als Dekoktion, allerdings nie eine
Dünnmaische am Ende.
Gruß Hotte
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 704 Registriert: 7.8.2008 Status: Offline
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erstellt am: 31.1.2012 um 09:46 |
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Hallo,
beim kochen der dickmaische bitte einen topf verwenden der groß genug ist.
das gibt interessante vulkanausbrüche im topf...
oder nach earlscher dekoktion arbeiten, da kann man den einkocher
verwenden.
Hans
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 31.1.2012 um 09:55 |
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Wenn man dafür die
Pfanne verwendet, in der später auch das Würzekochen stattfindet, dann IST
sie groß genug.
Z.B. nach meinem oben geschilderten Vorgehen, in der Pfanne einzumaischen,
und dann alles bis auf ca. 1/3 Dickmaische in den isolierten Bottich
umzuschöpfen. Dann ist ja automatisch massig Platz in der Pfanne.
Wobei nennenswertes Gesprotze eigentlich bloß am Anfang auftritt. So wie
ich immer wieder erstaunt bin, wie wenig man auch bei Dickmaische rühren
muss, wenn sie sich erst einmal bei 72°C verflüssigt hat. Kontinuierlich
rühren muss man eigentlich nur während des Aufheizens auf die
Verzuckerungstemperatur, damit nichts anbrennt. Kochen lasse ich sie dann
meist alleine.
Moritz ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 704 Registriert: 7.8.2008 Status: Offline
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erstellt am: 31.1.2012 um 10:36 |
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für mich ist es praktischer nur das 1/3 dickmaische auszulagern da ich es
für komplizierter halte die 2/3 restmaische auf temperatur zu halten.
bei meinem 1. versuch hatte ich den kochtopf für die dickmaische zu klein
gewählt. das ganze begann sich im topf zu heben und an einigen bereichen
aufzureissen, drückte dabei von unten gegen den deckel. beim 2. versuch
hatte ich dann die earlsche dekoktion gemacht und dabei passiert alles von
vornherein in der maischepfanne.
Hans
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 31.1.2012 um 11:36 |
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Das steht
und fällt halt mit einem ordentlich isolierten Läuterbottich. Was hast Du
denn da?
Beim Thermoport: Maische rein, Deckel drauf und gut.
Vorher hatte ich einen mit Isomatte isolierten 30 l-Hobbock, da war der
Temperaturverlust ebenfalls marginal.
Moritz ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 704 Registriert: 7.8.2008 Status: Offline
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erstellt am: 31.1.2012 um 14:27 |
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ich hab keinen thermoport. ich hab nen kocher zum maischen, 2 große töpfe
für nachguss oder eben zum dekoktieren. mein läuterbottich ist der typische
von hum mit schlitzblech. dem trau ich es nicht zu die temperatur so zu
halten, daher lagere ich nur das auch mit dem ich auch arbeite.
Hans
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 31.1.2012 um 14:57 |
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Wie oben
schon geschriebn, ich habe auch mit 30 l-Hobbocks angefangen, und auch
damit kann man wunderbar Bottichmaischen, wenn man sie isoliert.
Im Bild ist das silberne Exemplar mein ehem. Läuterbottich, der außen mit 2
Lagen Heizkörper-Isomatte umwickelt ist. Im Hintergrund, auf dem temporär
mit Wolldecke isolierten Exemplar, thront eine "Mütze" aus dem gleichen
Material, die während der Rasten auf den Deckel des Läuterbottichs kam und
einen Wärmeverlust nach oben verhinderte. Ein Untersetzer aus dem gleichen
Matrial verhinderte Verlust nach unten.
____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.1.2012 um 23:01 |
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Was ist denn da anderst?
Gruß Hotte
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 1307 Registriert: 1.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.2.2012 um 00:00 |
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Earl dekoktiert hintereineander und nicht nebeneinander, so sparst du dir
einen Topf.
Nachteil dabei das du mehr Zeit brauchst. Du maischst erstmal komplett
durch mit einem Teil Schüttung und einem errechneten Teil Hauptguss, dann
kochst du. Dann kommt ein zweiter Teil Hauptguss darauf mit kalter
Temperatur und du kühlst ab. Dann kommt die zweite Schüttung rein und du
maischst erneut komplett durch. Das ergibt Geschmack wie bei Dekoktion und
hohe Endvergärgrade, da Grenzdextrine durch die b-amylase wieder in
vergärbare Zucker abgebaut werden. Und der Vorteil, weniger Equipment,
wobei Berliners vorgehen auch sehr sparsam ist.
[Editiert am 1.2.2012 um 00:02 von tazzyminator]
____________________
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.2.2012 um 00:32 |
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Hört sich für mich umständlich an. Ich
maische/läutere in einer Kühlbox und koche im Einkocher, so brauch ich auch
nicht mehr Töpfe, sondern nur weniger Zeit
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Antwort 17 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 1.2.2012 um 07:50 |
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...das Verfahren erlaubt dabei auch das Halten einer Maltaserast (siehe
Herrmann-Verfahren), da Abkühlung und Zugabe frischen Malzes.
Während die Dekoktion - wie die Infusion - üblich nur den Weg "aufwärts"
bei der Temperatur kennt.
Uwe
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.2.2012 um 08:50 |
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Hier wird der Hermann durch einfaches Kochen
zum Earl
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Antwort 19 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 1.2.2012 um 08:57 |
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Das stimmt so nicht ganz.
Wenn Du Dir die einzelnen Kochmaischen beim Dekoktionsverfahren anschaust
(und das ist gerade beim Zwei- oder gar Dreimaischverfahren ein ganz
eklatanter Prozentsatz der Gesamtmaische!), dann kennen die sehr wohl auch
den Weg abwärts! Insbesondere die erste, die daher vorzugsweise eine
Dickmaische sein sollte (worum hier schließlich auch der ganze Thread
geht):
Z.B. verzuckern bei 72°C, Kochen, und dann das ganze in der Bottichmaische
wieder auf Maltoserast-Temperatur runterkühlen, wo sich die (im Bottich
überlebt habenden) beta-Amylasen umso begieriger über die inzwischen
gebildeten Dextrine hermachen. Darin gibt es keinen grundsätzlichen
Unterschied zum Earl-Verfahren, bloß dass beim Earl ein Teil der Schüttung
erst später frisch dazukommt, während er bei der klassischen Dekoktion
bereits eingemaischt im Bottich herumdümpelt. Hier hatten wir das auch schon mal
diskutiert.
Wobei ich Dir Recht gebe, dass für eine Herrmannsche Maltaserast orin den
40ern aufgund desTemperatur-(und somit Volumen-)verhältnisses wahrsch.
Kaltwasser und frisches Malz zweckmäßiger sein dürfte als eine Dekoktion
aus zunächst eiskalt eingemaischten Bottichmaische heraus.
Moritz ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 20 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 1.2.2012 um 09:26 |
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Hallo Moritz!
Da hast Du recht, für die gekochte Portion geht es rauf und runter - ich
hatte nur die Gesamtmaische im Auge.
Uwe
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Antwort 21 |
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.2.2012 um 12:51 |
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Hallo,
bin gerade eben mal hier zugestoßen
.
Der Auslöser zur Überlegung meines Verfahrens war eigentlich der, dass ich
mir in meinem engen Sudhaus Geräte erspaaren wollte, aber trotzdem auf eine
Dekoktion (von der ich übrigens entgegengesetzt manch einer Brauerei sehr
überzeugt bin, dass Dekoktion geschmacklich einen großen Einfluss auf das
späteren Bier hat) nicht verzichten wollte
.
Irgendwann einmal hatte ich zum Thema mal folgendes geschrieben:
Zitat: | ja, eigentlich hast Du
Recht, mein Verfahren sollte dem 1-Maischverfahren überlegen sein.
Schließlich wird beim 1-Maischverfahren ein verhältnismäßig kleiner Teil
der Maische gekocht, anders als beim 3-Maischverfahren, oder wie es bei
meinem Maischverfahren möglich ist.
Die Tatsache, dass mit meinem Verfahren bis zu 75% des Malz gekocht werden
können (ich hatte sogar schon erfolgreiche Sude mit 80%), war der Grund,
weshalb ich mit dem 3-Maischverfahren verglich. Es ging ja ursprünglich um
den Energie- und Zeitaufwand.
Natürlich muß bei meinem Verfahren nur einmal gekocht werden, was ich extra
erwähne, damit kein Missverständniss aufkommt
.
Während beim 3-Maischverfahren 3 kleine Portionen gekocht werden, wird bei
meinem Verfahren nur eine Portion von bis zu 75% der Schüttung gekocht.
Allerdings wird beim 3-Maischverfahren unter Umständen das selbe Malz
wiederholt gekocht und ich glaube, 75% des Malz werden beim
3-Maischverfahren daher nie erfasst. Man kocht dort also einen bestimmten
Teil des Malz bis zu 3 mal und letztendlich daher sehr intensiv aus,
während ein anderer Teil dafür zu kurz kommt. Anders ist dies, wie gesagt,
bei meinem Verfahren, wo man bis zu 75% des Malz eine beliebige Zeit lang
kochen kann, was meiner Meinung nach zusätzliche Vorteile aber auch einen
höheren Wirkungsgrad mit sich bringt. Ein weiterer Vorteil ist also auch,
dass die Größe der Kochmaische frei gewählt werden kann.
Wenn keine Rohfrucht mit im Spiel ist, sollte mein Verfahren jedoch nie bis
zu Ende durchgezogen werden, wenn man merkt, dass die Maische schon nach
der ersten alpha-Amylase nur sehr schwerlich iodnormal wurde. Dann bringt
das Malz leider zu wenig gesunde Enzyme mit, und man kann davon ausgehen,
dass letztendlich ein Blausud bei rauskommen wird. Es ist zu bedenken, dass
die Gesamtmaische viel dünner ausfällt als die Kochmaische und zudem hier
nur noch 25% der Enzyme zur Verfügung stehen. Auch sollte man stets für
eine gute Temperaturverteilung in der Maische sorgen. Ist Rohfrucht mit im
Spiel, sollte das enzymstärkste Malz der Schüttung (z.B. der PiMa-Anteil)
Hauptbestandteil der zweiten Schüttung sein. |
@ Moriz
Ich glaube schon, dass es zwischen den beiden Maischverfahren ein paar
feine Unterschiede gibt. Aber drüber hatten wir ja schon mal hier
diskutiert.
Könntest Du als Dekoktionsspezialist mal ganz konkret das Verfahren
beschreiben, wo man kalt einmaischt. Ich meine das jetzt von den Mengen und
Temperaturen der einzelnen Dekoktionen her, z.B. für 55 Liter Maische aus
12 kg Schüttung und 45 Liter Wasser. Dann wären wir auch wieder beim
eigentlichen Thema.
Könnte mir gut vorstellen, dass der Eine oder Andere dies dann auch mal
nachvollziehen möchte.
Gruß
Earl ____________________ PS: HIER gehts zur Tauschbörse für Hobbybrauer
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Posting Freak Beiträge: 868 Registriert: 17.12.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.2.2012 um 13:33 |
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Eine Variante des Earl-Verfahrens scheint mir recht interessant, v.a. aus
zeitlicher Sicht.
Statt den Sud zu teilen fährst Du Dein Programm mit 100% komplett durch bis
zum Kochen.
Anschliessend Abkühlen auf < 80 °C und mit externer Alpha-Amylase
innerhalb 10 - 15 min für Jodnegativität sorgen.
Die Maische vielleicht etwas dicker wählen, dann kannst Du durch
Wasser-Zugabe nach dem Kochen auch noch etwas abkühlen.
Wen die externe Amylase nicht stört, der könnte Gefallen dran finden.
Frank
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Antwort 23 |
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Posting Freak Beiträge: 581 Registriert: 28.1.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.2.2012 um 13:55 |
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Zitat von Bergbock, am 1.2.2012 um
13:33 | Eine Variante des Earl-Verfahrens
scheint mir recht interessant, v.a. aus zeitlicher Sicht.
Statt den Sud zu teilen fährst Du Dein Programm mit 100% komplett durch bis
zum Kochen.
Anschliessend Abkühlen auf < 80 °C und mit externer Alpha-Amylase
innerhalb 10 - 15 min für Jodnegativität sorgen.
Die Maische vielleicht etwas dicker wählen, dann kannst Du durch
Wasser-Zugabe nach dem Kochen auch noch etwas abkühlen.
Wen die externe Amylase nicht stört, der könnte Gefallen dran finden.
Frank |
Schau mal, hatte dazu an anderer Stelle was beschrieben:
Zitat von grimbart, am 29.1.2012 um
11:16 |
Hallo Uwe,
der diastasehaltige Auszug bei deiner "Würzerast" nennt
man wohl "Kalter Satz".
Es gibt, oder eher gab da das Schmitzverfahren, wobei dieser
zur Anwendung kam.
Bei diesem "Abläuterverfahren" wurde nach dem Einmaischen
etwa 3% der Maische als "Kalter Satz" in ein Gefäß abgezogen,
die komplette restliche Maische wurde unter Einhaltung von
Rasten zum Kochen gebracht und bis zu einer Stunde gekocht.
Es wurde dann auch mit Temperaturen >95°C abgeläutert und
ausgesüsst.
Zum Nachverzuckern wurde der flüssige Anteil des Kalten Satzes
(feste Bestandteile wurden zur kochenden Maische gegeben) der
auf ~75°C (aktiv) gekühlten Würze zugegeben und Jodnormalität
abgewartet. ...
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Für die Steigerung des VG sollte sich doch auch die absteigende
Infusion anbieten (wie du eigentlich schon erklärt hast), oder?
. |
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Antwort 24 |
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