Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.2.2012 um 11:26 |
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Hi Leute,
für das Mitteldeutsche Hobbybrauertreffen plane ich, die geschätzten
Kollegen mit einem "besonderen" Bier zu beglücken...
So bin ich auf ein historisches Grutbier anno 1350 gekommen. Ich habe mir
auch schon Tipps vom Grut-Meister persönlich, Philipp der Braumeise
geholt.
Damit die Kollegen nicht in wilde Raserei und "Berserkertum" verfallen,
werde ich auf einige authentische Zutaten wie Sumpfporst, Bilsenkraut,
Taumellolch usw. wohl verzichten...
Nicht verzichten werde ich auf Myrica Gale, den Gagel, auch Porst, Wald,
Heide- oder- Brabanter Myrte genannt.
In der Schüttung wird Rauchmalz sein. Ein rauchiger Geschmack ist sicher
historisch korrekt. Weitere mögliche Zutaten wären Rosmarin, Schafgarbe und
gestossene Wacholderbeeren.
Definitiv dabei sein wird auch der Hopfen. Es wird angegeben, dass die
Hopfenbiere ab anno 1300 in Deutschland auf dem Vormarsch waren. Das wäre
also historisch ebenfalls völlig korrekt.
Ich denke, Philipps Hefeempfehlung die "Wyeast West Yorkshire Ale" zu
nehmen, werde ich folgen.
Das es im Jahre 1350 nur saure Dünnbiere gegeben hat, mag ich nicht ganz
glauben. Deshalb wird die Platostärke etwas höher ausfallen..Schon aus
Protest werde ich wohl den in Deutschland unklassifizierten Bereich
zwischen 14 und 16° P wählen...
Ich brauche aber hauptsächlich noch Eines! Weitere Inspirationen
!! Also immer her damit..
m.f.g
René
[Editiert am 24.3.2012 um 08:27 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Posting Freak Beiträge: 954 Registriert: 1.5.2011 Status: Offline
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erstellt am: 18.2.2012 um 12:10 |
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Ich gebe zu bedenken, daß Grutbiere und Hopfenbiere in Konkurrenz
zueinander standen. Abgesehen davon: viel Erfolg!
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.2.2012 um 12:48 |
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Hi Andreas,
Grutbiere und "reine" Hopfenbiere" standen aber aus anderen Gründen in
Konkurrenz. Einmal das "Grutrecht" also ein Monopol zu brechen. Damalige
Biere waren wohl sehr stark über die/das Grut, also die Kräutermischung
definiert. Solche "Orginalmixturen" sind sehr schwer bis gar nicht zu
bekommen, waren sie doch schon damals gut gehütete Geheimnisse.
Philipp leistet da echte Forschungarbeit und durchforstet alte Stadtarchive
u.a. aber es ist extrem schwer. Hatte Deine Freundin nicht mal ein Referat
über Grutbiere geschrieben? Sind Dir "originale" Mischungen aus dieser Zeit
bekannt?
Wikipedia schreibt über die Grut..
Die jeweilige Zusammensetzung des Grut variiert. Die häufigsten Zutaten
sind Porst (insbesondere Schweden und Baltikum) und Gagelstrauch
(insbesondere Norddeutschland, Dänemark, Niederlande, Belgien, England).
Aber auch Schafgarbe, Heidekraut, Beifuß, Rosmarin, Salbei, Lorbeer,
Mädesüß, Anis, Kümmel, Muskatnuss, Zimt, Ingwer, Wacholder, Koriander,
Orangenschalen und bisweilen Hopfen wurden verwendet. Diese Zutaten
verleihen den mit Grut gebrauten Bieren ein fruchtig-würziges Aroma. Dank
der – im Vergleich zu Hopfen – geringeren Bitterkeit des Gruts dominiert in
den meisten Grutbieren ein süßlicher Geschmack. Da Grut keine
antimikrobiellen Eigenschaften wie Hopfen besitzt, haben die mit ihm
gebrauten Biere eine nur geringe Haltbarkeit. Der Sumpfporst enthält ein
ätherisches Öl (Ledumöl; Hauptwirkstoff Ledol), das stark berauschend
wirkt, in höheren Dosierungen zu Krämpfen, Wut und Raserei führt.
Gelegentlich wurden auch Zusätze wie Schwarzes Bilsenkraut, Tollkirsche und
Stechapfel, die halluzinogene Eigenschaften besitzen, beigefügt.
1350, in dieser Zeit des Übergangs, dürfte Hopfen (vermutlich aber schon
immer) schon ein Bestandteil gewesen sein...? Bleibt mir noch die Suche
nach einem Hopfen, der in etwa dieser frühen Phase der Hopfenzucht
entspricht...?
Die über lange Zeiträume gezüchteten deutschen Edelhopfen dürften
ungeeignet sein.
m.f.g
René
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 954 Registriert: 1.5.2011 Status: Offline
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erstellt am: 18.2.2012 um 13:02 |
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Mittlerweile meine Frau. <3 Zu finden unter http://abgedichtet.org/?p=258
Und ja, ein Originalrezept habe ich auch noch nicht aufgetrieben, aber auch
die weitere Literaturrecherche auf später verschoben, gerade habe ich noch
die Berliner Weiße am Forschungswickel.
Meine Interpretation der Sachlage ist, daß Hopfen nicht unbedingt
Grut-Bestandteil war, vermutlich sogar eher selten. Ich würde es ohne
Hopfen probieren, aber Versuch macht ja bekanntlich kluch.
[Editiert am 18.2.2012 um 13:03 von andreas23]
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Antwort 3 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.2.2012 um 13:18 |
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Ich habe schon Gagelbiere getrunken. Einige dänische Porse-Biere fand ich
nicht so gut, im Sinne von ziemlich lasch. Ein reines Gagelbier von
Braumeise war am Besten. Das war fruchtig-kräuterig und moderat bitter. Ich
fand damals, es hatte etwas von einem Almdudler...
Es fehlte jedoch eine Komponente...etwas gewohntes. Eine Komponente, die
gewisse Rezeptoren auf der Zunge reizt...welche ausschließlich durch diese
Komponente gereizt werden.
Deshalb das 1350 Übergangsbier
Wenn ich das hinbekomme, wage ich mich vielleicht an eine 1200- Version.
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.2.2012 um 15:10 |
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So Leute,
ich hab mal eine Anfrage an einen ebay-Shop für esoterische Räucherwaren
u.a gemacht, wo alle Kräuter auch in 10 g Portionen verkauft werden.
Angefragt habe ich:
Mädesüss
Ysop
Gundermann
Eichenrinde
Schafgarbe
Holunderblüten
Zusätzlich zu den schon genannten Kräutern. Der Gagel soll der dominierende
Teil sein. Als Hopfen könnte ich mir den Simcoe vorstellen. Ich meine mal
gelesen zu haben, dass die amerikanischen Aroma und Bitterbomben oft
Rückzüchtungen mit wilden Hopfen sind...? Demnach wäre dieser Hopfen näher
am Original?
Die Zitrus und Pinienharzaromen des Simcoe stelle ich mir passend vor..Der
Anteil wird aber nicht übermässig sein. Nicht über 20 BE, da die Kräuter
auch noch bittern...
so long..
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 248 Registriert: 20.2.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.2.2012 um 18:10 |
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Günther Thömmes, Braumeister und Buchautor mittelalterlicher Bierromane hat
sich mit dem Thema viel beschäftigt.
Habe alle seine Bücher gelesen - ein Rezept od ähnliches findet man aber
nicht. Aber Du könntest ihn kontaktieren, eventuell hat er nützliche
Informationen. Er ist ein Deutscher der in Österreich eine kleine
gewerbliche Mini-Brauerei führt.
http://www.bierzauberer.info/
Hier findest Du seine Kontaktadresse. Es ist auch ein kleiner interessanter
Film über seine Brauerei auf der Seite.
LG
Vani
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.2.2012 um 18:54 |
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 954 Registriert: 1.5.2011 Status: Offline
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erstellt am: 18.2.2012 um 19:26 |
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Au-weia. Die Leseproben des Buches von Günther Thömmes sorgen dafür, daß
sich mir die Fußnägel hochrollen. Die Inquisition hatte nämlich,
insbesondere im Mittelalter, mit der Verfolgung vorgeblicher Hexen wenig
bis gar nichts am Hut, sondern beschäftigte sich hauptsächlich mit
Häretikern und Blasphemikern. Hexenverfolgung war eher eine Sache der
frühen Neuzeit und der weltlichen Herrscher.
Will sagen: wenn das Buch in Sachen Bier ähnlich "gut" recherchiert ist,
kann man es getrost ignorieren.
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Antwort 8 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.3.2012 um 15:47 |
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Hi Leute,
sooo, morgen oder übermorgen ist es soweit (wenn das Maris Otter von Birk
eintrifft ). Dann wird das erste Sangerhäuser Grutbier seit vermutlich
500 Jahren gebraut. Ich habe mir folgendes Rezept überlegt.
Dazu werde ich eine Art "Backmalz" zubereiten und mitverwenden...
Ich habe helles Malz 2 Stunden mit kalten Wasser eingeweicht. Dann wird das
Blech mit einem feuchten Tuch abgedeckt und geht bei 70° 2 Stunden ins
Rohr. Dann weg mit dem Tuch und 2 Stunden bei 160-180° backen. Ab und zu
mal umrühren.
Zielmenge: 15 L
Stammwürze: 17° P
Schüttung:
4,6 kg Maris Otter (Backmalz wurde gestrichen)
15 g Wacholderbeeren (wurden mitgemaischt)
Eingemaischt in 15 L Wasser bei 64°
10 min bei 61°
80 min Rast bei 68°
Abmaischen bei 76°
12 L Nachguss mit 78°
Kochen 90 min
12 L Nachguss mit 78°
Kochen 80 min
Zum kochen habe ich folgende Grut vorbereitet:
3 Gaben a
6 g Hopfen Aramis 8,1% alpha
6 g Gagel
3 g Rosmarin
1. Gabe- 80 min kochen
2. Gabe- 30 min kochen
3. Gabe- 10 min kochen
EDIT: Rezept
Als Hefe kommt die WLP 862 "Cry Havok" zum Einsatz, die mir Hans
dankenswerterweise geschickt hat. Cry Havok bedeutet soviel wie "Keine
Gefangenen". Ob diese Hefe für ein mittelalterliches Bier die richtige ist,
bleibt unklar?
Es ist die Haushefe von Charlie Papazian, dem Präsidenten der Brewers
Association of America. Es gibt da zwei Legenden. Eine besagt, es ist
eine wilde Hefe aus Charlies Bart. Die andere sagt, es ist die Ami-
Budweiser Hefe aus den frühen 80igern. In 30 Jahren aber mutiert...?
Ich nehme einfach mal an, die erste Legende stimmt und mein Grutbier ist
dann natürlich voll authentisch...
m.f.g
René
[Editiert am 24.3.2012 um 09:23 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 22.3.2012 um 15:57 |
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Cooles Projekt!
Gerade die Zusammensetzung der Würzmischung und die Hefe-Legende gefallen
mir!
Wenn es richtig mittelalterlich werden soll, müsstest Du das jetzt nur noch
mit heißen Steinen maischen... (bin schon still)
Zitat von flying, am 22.3.2012 um
15:47 | Ich habe helles Malz 2 Stunden mit
kalten Wasser eingeweicht. Dann wird das Blech mit einem feuchten Tuch
abgedeckt und geht bei 70° 2 Stunden ins Rohr. Dann weg mit dem Tuch und 2
Stunden bei 160-180° backen. Ab und zu mal
umrühren. |
Was Du da beschreibst, ist -in
Grundzügen- exakt die Herstellung von Karamellmalz. Was sind die tieferen
Gründe, dass Du das so/selber machst?
Moritz, interessiert ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 10 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 22.3.2012 um 15:57 |
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Hallo Rene, interessanter Versuch. Den können wir dann sicher beim 4.
testen?
Was hat es mit dem "Backmalz" auf sich? Das müsste doch eigentlich einem
CaraAmber oder hellem CaraMünch ganz ähnlich werden.
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 11 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.3.2012 um 16:08 |
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Hi Leute,
ja klar wird es eine Art Karamellmalz. Allerdings mit undefiniertem
Karamellisierungsgrad und Farbe. Ich werden einfach so lange backen, bis
mir Geruch und Aussehen gefallen.
Warum sollten unsere Altvorderen so eine einfachen Zubereitungsweise nicht
gekannt und verwendet haben? Dadurch wird das Bier natürlich etwas
undefiniert hinsichtlich Geschmack und Farbe und es bleibt spannend, was
dabei raus kommt.
Die Malzchargen im Mittelalter waren sicher auch jedesmal anders...Im
Prinzip will ich es aber einfach mal ausprobiere ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 12 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.3.2012 um 16:24 |
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Vermutlich, weil sie keinen regulierbaren elektrischen Backofen hatten
Im Ernst, cooles Projekt, viel Erfolg!
Stefan
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Antwort 13 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.3.2012 um 16:35 |
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2 Stunden bei 70° sind übrigens Kacke..das Malz war im Kern gerade mal
handwarm. Ich werden noch 1 Stunde bei 100° dranhängen und dann erst
backen.
Das hätten unsere Alvorderen mit ihren Holzbacköfen sicher genau so
schlecht hinbekommen... ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.3.2012 um 17:11 |
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Antwort 15 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.3.2012 um 17:15 |
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Na klar! Das Grutbier ist ja für das Mitteldeutsche Treffen geplant. Wenn
es nicht umkippt im Sinne von Verderb, wird es auf den Tisch
gestellt...komme was wolle. Da müsst ihr durch ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 16 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.3.2012 um 18:06 |
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... hmm, ist das etwa die Retourkutsche für mein angedrohtes Gemüsebier?
Gut Sud, mittelalterlicher Meister !
Hans
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.3.2012 um 18:09 |
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Antwort 18 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.3.2012 um 18:31 |
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Zitat: | Wir werden auf dem 4.ten
wohl Sude verkosten, welche das Herz eines jeden RHG-Fans bersten lassen
dürften |
ja, mal schaun ob unser Holger das überlebt..
Zitat: | ... hmm, ist das etwa
die Retourkutsche für mein angedrohtes Gemüsebier?
Gut Sud, mittelalterlicher Meister !
Hans |
Neeein .. Keine Retourkutsche fürs Gemüsebier! Vor dem hab ich immer noch
Angst ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 19 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.3.2012 um 18:43 |
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Das "Backmalz" wird übrigens gerade in Echtzeit zubereitet, färbt sich
schon leicht dunkel und riecht...herrlich! In der ganzen Wohnung
riecht es nach frischem Brot. Da ich es eher dicker geschichtet habe, muss
ich es häufiger wenden. Es ist in der Mitte noch leicht feucht.
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 20 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.3.2012 um 19:26 |
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Sooo..das Backmalz ist fertig!
schmeckt schön süß aber nicht röstig. So wollte ich es!
Zeiten:
2 Stunden eingeweicht mit kaltem Wasser
dann in die Backröhre, keine Umluft
2 Stunden bei 70°
1 Stunde bei 100°
2 Stunden bei 180° ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 21 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.3.2012 um 07:52 |
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Hi Leute,
gesten Mittag war das Maris Otter da und es wurde gebraut. Das Backmalz war
allerdings eine einzige Katastrophe Es hatte irgendwie eine gummiartige Konsistenz
angenommen. Ich weiß nicht durch was. Vielleicht war es noch zu feucht?
Jedensfalls lies es sich nicht schroten. Die Porkert war ratzfatz verklebt
und fest. Also wurde das Bier mit 100 Prozent Maris Otter gebraut. Ich
gespannt auf das Malz. Es sieht ein wenig anders aus als unser PiMa. Die
Körner sind kleiner und "grauer" finde ich..
Gebraut wurde dann wie oben beschrieben, nur ohne gebackenes Malz. Beim
Kochen roch es toll nach Kräutern. Die Würze schmeckte schön dezent
kräuterig, war honiggelb und hatte 18,2 Brix.
Und was gab es zu trinken zum Brauen eines Grutbieres? Ja...ihr werdet es
wissen. Natürlich ein selbstgebrautes Pilsner nach dem Reinheitsgebot
Gestern abend habe ich noch einen 1 Liter Starter für die Cry Havok
vorbereitet. Der Starter steht momentan im vollen Hochkräusen und wandert
gleich in den Gärpott.
Mit dem schönen Wetter gestern war das ein schöner Brautag...
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 22 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 24.3.2012 um 18:54 |
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Hey, das Helle sieht aber schön aus!
Schade, daß das mit dem Backmalz nicht geklappt hat. Ich wäre versucht,
auch sowas zu probieren.
Um die Schrotfähigkeit wieder herzustellen, würde ich es nach dem Backen
vielleicht ein paar Stunden in meinen Dörrapparat geben.
Bis es beim Zerbeißen wieder Mürbigkeit aufweist.
Womit ich beim Maris Otter wäre. Als ich es bei Daniel abgeholt habe, hat
er mir ein paar Körner zum Verkosten angeboten.
Es besitzt eine schöne Mürbigkeit, die mich an mein Münchner Malz erinnert,
ohne dessen Malzigkeit zu haben natürlich, es ist schließlich ein helles
Malz.
Mein Pilsener Malz kenne ich hingegen als deutlich bißfester/härter.
...mein Pattinson Brown Beer ist auch letzte Woche eingetroffen
(billigster Versand natürlich! )
und interessant finde ich die Entwicklung des Anteils an Pale Malt in den
Porters bzw. Stouts - die für Pattinson eigentlich identisch sind. Zu
Beginn (1770) soll das Bier zu 100% aus Brown Malt gemacht gewesen sein und
männermäßige 1071 OG (also fast 18°P!) gehabt haben.
...genug OT geplaudert!
Uwe ____________________
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Antwort 23 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.4.2012 um 22:18 |
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Hi Leute,
das Grutbier ist in der Flasche. Die Cry Havok hat bei 20° ganze Arbeit
geleistet. Ich habe einen scheinbaren Vergärungsgrad von 85% gemessen. Ein
ganz schöner Hammer von über 8% ist es geworden.
Der Jungbiergeschmack ist wirklich ungewöhnlich. Es ist bitter aber anders
bitter..schmeckt nach Almdudler und grünen Apfel. Der Geschmack der
Holländischen Myrthe (gab es da nicht bei Harry Potter einen Zaubertrank?)
ist unvergleichlich. Kann man schlecht beschreiben..??
Ich habe ja nur auf ~20 BE mit Hopfen gebittert. Eine gewisse Bittere kommt
von den Kräutern, die auch eine Bittere mitbringen. Ich würde die
Gesamtbittere auf 35 BE schätzen. Wegen den Kräutern und der geringen
Hopfengabe vermute ich einen mangelnden Schaum. Also habe ich großzügig auf
6 g/CO2 pro Liter karbonisiert.
Freut euch- ihr Probanden..oder habet Angst
[Editiert am 7.4.2012 um 22:49 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 24 |
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