Senior Member Beiträge: 278 Registriert: 1.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.3.2012 um 05:27 |
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Hi,
die Überschrift sagt eigentlich schon alles. Gibt es (noch)
Gasthausbrauereien und/oder eben kleine Brauereien, die Ihr Malz selber
vermälzen?
Was ich so mitbekommen habe, kaum noch....eigentlich schade....
Woran liegt das denn genau?
- ist der Kaufpreis für Malz (ca. 0,6 - 0,7 Euro pro Kilo) zu niedrig, als
das sich das Selbermälzen noch lohnen würde?
- too complicated im "größeren" Stil? Bzw. gibt es keine entsprechenden
Maschinen zu kaufen?
Würde mich mal interessieren was Ihr dazu meint...
Viele Grüße
Flo
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Posting Freak Beiträge: 1002 Registriert: 27.7.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.3.2012 um 09:02 |
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Hi Flo,
spontan fällt mir keine kleine Brauerei ein welche noch selber mälzt. Wie
bei den großen Brauereien ist es ja auch eher die Ausnahme. Die Malzpreise
spielen sicher eine Rolle. Aber es tut sich etwas: habe letztens eine
Werbung für eine kompakte Mini-Mälzerei gesehen. Es ist eine
Trommelmälzerei mit mehreren Kammern, d.h. Weichen, Keimen, Darren, Rösten
findet in einer drehbaren Trommel statt. Die Chargengrößen liegen bei 200 -
1000 kg. Nach dem Foto schätze ich die Ausmaße auf ca. 6x2x4m. Angeboten
wird das als Kedaro Mini-Malting System von der schweizer Firma
fluccorex.
Michael
[Editiert am 12.3.2012 um 09:04 von Schlupfer]
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 958 Registriert: 9.6.2007 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 12.3.2012 um 09:12 |
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1027 Registriert: 3.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.3.2012 um 09:32 |
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Schau dir mal eine Mälzerei an!
Der Aufwand der da getrieben wird (werden muss) ist schon gewaltig!
Da verstehe ich jede Brauerei,die dieses Gewerk "outsourced".
Hechtlein,wenn du nicht in Südamerika brauen würdest,würde ich dich
zu einer Mälzereibesichtigung einladen: 14.April ab/bis Dortmund.
Es geht in die verbotene Stadt!
Erst Mälzerei begucken,dann absacken (die Punkte
)
Gruß aus der Stadt des amtierenden deutschen Fußballmeisters und
Tabellenführers!
Gerd ____________________ "...besser der Arsch leidet Frost als der Hals Durst!" (Martin Luther)
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 449 Registriert: 26.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.3.2012 um 09:45 |
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Also wir Mälzen (www.Hopfenstopfer.de) einmal im Jahr selber für ein
Jahrgangsbier, allerdings sind die Kosten schon enorm, rechnen tut sich das
nicht.
Gruß
Thomas
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 323 Registriert: 20.9.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.3.2012 um 10:09 |
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Eine Keimmaschine mit 240 KG kapazitat pro Tag gibts hier.
www.keimrad.at
Darren weiss ich nicht obs was vernünftiges gibt im kleineren Stil
____________________ Die Genialität einer Konstruktion liegt in ihrer Einfachheit – Kompliziert
bauen kann jeder.
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 282 Registriert: 22.10.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.3.2012 um 10:33 |
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Neumarkter Lammsbräu (60.000 hl) hat eine eigene Mälzerei.
http://www.lammsbraeu.de/index.php?id=52
Allzeit Gut Sud
Hopfen und Malz rein in den Hals
Jürgen
[Editiert am 12.3.2012 um 10:44 von Bielsteinbraeu]
____________________ Laß den Alltag hinter Dir
entspann Dich bei einem selbstgebrauten Bier
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 488 Registriert: 4.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.3.2012 um 11:41 |
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 1905 Registriert: 7.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.3.2012 um 13:08 |
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Hallo Florian,
lies Dich mal hier durch: http://www.probrewer.com/vbulletin/showthread.php?t=6204<
br />
Vielleicht hilft Dir das ja weiter.
Zum selber mälzen mußt Du dann wohl die richtige Gerste oder Weizen haben.
Ich kenne Eure Witterung nicht, aber wenn es zur Erntezeit oft regnet ist
das mit Braugerste schlecht. Können uns aber mal per email unterhalten wenn
Du willst.
Ich bin über die Jahre zu der Erfahrung gekommen: kümmere dich um was
wichtig ist und laß den Rest andere machen.
Cheers, Jörg ____________________ Ich braue Hoppesäcker Ur-biere nach dem Hoppesäcker Reinheitsgebot von
AD512 (Dokument ging leider verloren).
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 309 Registriert: 7.2.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.3.2012 um 16:37 |
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Ich glaube im neudeutschen nennt man das was passiert ist
"Vertikalisierung". Prozesse werden aufgeteilt und ein jeder spezialisiert
sich auf einen Teilbereich.
Im Fall der Mälzereien finde ich das persönlich gut so. Wir kaufen heute
Malzqualitäten als Standardprodukt ein, von dem die Brauer vor einigen
Jahrzehnten nur träumen konnten. Diese ganzen Rastmarathons (35, 45, 54,
64, 71...: Dekoktions-Maischen) kommen aus der Zeit als das Malz eine
wesentlich schlechtere Qualität hatte als heute. Eben als in vielen Fällen
die Brauereien noch selbst gemälzt haben, aber nicht die nötige Zeit,
Ausrüstung und Kenntnisstand dazu hatten.
Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu meiner Mälzerei und oft lädt mich der
Mälzer ein hinter die Kulissen zu schauen wenn ich Malz abhole.
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthread
&tid=6922#pid
Wenn ich nur deren Labor sehe was sie benutzen um Wareneingangs- und
Qualitätskontrolle zu machen, kriege ich Muffensausen sowas als
kommerzielles Produkt selbst zu machen.
Wie alles im professionellen Leben handelt es sich hierbei um eine
"Make-or-Buy-Decision". Selber machen, oder zukaufen? Das musst Du im
Detail für Dich durchrechnen. Hast Du das Know-How und die Maschinen umd
das Produkt was Du einkaufst mit der gleichen Qualität zu einem günstigeren
Preis herzustellen? Wenn nicht, Jörgs Hinweis zu Rate ziehen und sich auf
das Kerngeschäft konzentrieren!
Grüsse aus dem brütend heissen Brasilien!
Uwe ____________________ Jede Jeck ess anders, ävver jet jeck si'mer doch all
http://picasaweb.google.com/Kaesebrauer
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 13.3.2012 um 14:59 |
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Soweit ich weiss mälzt die Goldochsen-Brauerei in Spielbach noch selber.
Zumindest war das bis vor Kurzem noch so.
____________________ Gruss Uli
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Antwort 10 |
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Senior Member Beiträge: 278 Registriert: 1.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.3.2012 um 03:11 |
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Hi,
danke für Eure interessanten Beiträge und Links. Etwa die kleine Mälzerei
von Kasper Schulz ist sehr interessant.
Aber wahrscheinlich sollte man es wirklich damit halten...
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Antwort 11 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.3.2012 um 19:56 |
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Tjaa, dass Selbermälzen... Eine total vernachlässigte Kunst! Dabei war es wohl
ursprünglich einer der Hauptaufgaben des Brauers. Man kann wohl erst
wirklich sagen mein Bier, wenn man vom Malz bis zum Hopfen alles
selber hergestellt hat. Eine schwere, aber nicht unlösbare Aufgabe!
Moderne "pneumatische" Malze herzustellen ist für Hobbybrauer nur schwer
möglich. Es sind jedoch die handwerklich hergestellten Tennenmalze wieder
im kommen. Die sollen geschmackliche Vorteile haben.
Diese Methode kommt einem engagierten Hobbybrauer oder
Gasthausbrauereibetreiber sehr entgegen. Die Tennenvermälzung ist (bis auf
das Darren) mit sehr einfachen Methoden hinzubekommen, erfordert aber auch
Erfahrung. Es ist eben eine Handwerkskunst. ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.3.2012 um 06:59 |
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Hallo,
die Gampert- Bräu im oberfränkischen Weißenbrunn mälzt meines Wissens auch
selbst, sie ist aber schon größer, also keine ausgesprochene
Gasthausbrauerei.
Ich befasse mich gerade mit der Historie unserer örtlichen Brauerei (die
leider inzwischen abgerissen wurde). In der "Taxation" von 1916 sind über
viele Seiten die Mälzereieinrichtungen aufgeführt: Tennenböden,
Malzmaschinen, Putzmaschinen, Elevatoren, Silos, Darre usw.
Die komplette Sudhausausstattung passt dagegen auf eine einzige Seite...
Viele Grüße
Tino
[Editiert am 16.3.2012 um 06:59 von tinoquell]
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Antwort 13 |
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