Posting Freak Beiträge: 755 Registriert: 30.12.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.4.2012 um 07:52 |
|
|
|
|
Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
|
|
erstellt am: 24.4.2012 um 07:56 |
|
|
Wir sprechen uns nach der Verkostung deines ersten Pils wieder
Im Ernst: Pils verzeiht keine Fehler. Hoher EVG und absolut saubere Gärung
sind Pflicht. Und das klingt einfacher, als es ist.
[Editiert am 24.4.2012 um 07:59 von Berliner]
____________________ Gruß vom Berliner
|
|
Antwort 1 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.4.2012 um 07:59 |
|
|
Warum es die Königsdiziplin ist...? Pils verzeiht keine Fehlgeschmäcker!
Wichtig ist die kalte Gärung ~14 Tage bei max. 10° C. Schnelles Ankommen
der Hefe. Möglichst keine Luft an den Sud kommen lassen
(Pappdeckelgeschmack). Lange kalte Lagerung (Bei dem 55 IBU Klotz von Tudo
empfehlen sich 8 Wochen bei 2°).
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 2 |
|
Posting Freak Beiträge: 755 Registriert: 30.12.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.4.2012 um 08:18 |
|
|
HI ,
ok , jetzt verstehe ich ! Dann werde ich mir das nochmal überlegen und den
Pils Sud verschieben. Da mein Keller keine 10grad die ganze zeit hat werde
ich mir wohl einen Kühlschrank zulegen und dann das Pils machen . Ich danke
euch! Ihr habt wohl ein Bier gerettet !
Aber was braue ich dann am Sonntag ?
Lg Rage
[Editiert am 24.4.2012 um 08:21 von Rage]
____________________ *************************
*************************
|
|
Antwort 3 |
|
Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.4.2012 um 08:25 |
|
|
... und wenn dann mit der Gärführung alles perfekt gelaufen ist, dann kommt
der große Moment der ersten Verkostung und es macht ......
.......rrrrrrrrrinnnnnng und dein dir eigener hochsensibler Diacetylsensor
schlägt weit über den roten Bereich hinaus .... und du fängst an, das
nächste Obergärige zu planen.
Grüße
Hans
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
|
|
Antwort 4 |
|
Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.4.2012 um 08:32 |
|
|
Zitat: | Aber was braue ich dann
am Sonntag ? |
Bleib doch bei deinem Traum und braue ein perfektes Kölsch. Auch wenn ich
jetzt von den alten Hasen ein Lächeln ernte, auch ein wirklich
perfektes Kölsch ist nicht ganz einfach. Von der Gärführung ist es
natürlich nicht mit einem Pils vergleichbar.
Grüße
Hans ____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
|
|
Antwort 5 |
|
Gast
|
|
erstellt am: 24.4.2012 um 09:07 |
|
|
Hallo Hans,
wir haben unser erstes UG Pils bzw. Lagerbier (100% PiMa und S23) jetzt
seit 1 Woche in der Kaltlagerung.
Zitat: | ... und wenn dann mit
der Gärführung alles perfekt gelaufen ist, dann kommt der große Moment der
ersten Verkostung und es macht ......
.......rrrrrrrrrinnnnnng und dein dir eigener hochsensibler Diacetylsensor
schlägt weit über den roten Bereich hinaus .... und du fängst an, das
nächste Obergärige zu planen. |
Nach ca. 2 Tagen Kaltlagerung haben wir 2 Flaschen verkostet. Beide
schmeckten noch bitter (ich denke mal wegen der noch in Schwebe
befindlichen Hefe). Die eine Flasche hatte aber einen leichten
Nachgeschmack nach Medizin!?
Ist das der oft zitierte Diacetyl-Geschmack? Oder wie macht sich das
Diacetyl geschmacklich bemerkbar?
Grüße Peter
|
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.4.2012 um 09:10 |
|
|
süßlich-buttrig
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 7 |
|
Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.4.2012 um 09:13 |
|
|
ich vermute mein aktuelles Bitter (WLP002) hat Diacetyl. Das hatte ich
vorher noch nie. Anfangs war es ein extrem seltsamer und widerlicher
Geruch, aber nicht unbedingt nach ranziger Butter ... mittlerweile (5
Wochen Lagerung) geht es tatsächlich in die viel beschriebene
"Butterscotch"-Richtung und passt einigermaßen ins Bier.
Bei meinen UG-Bieren mache ich aber immer eine Diacetylrast bei
Raumtemperatur für 1-2 Tage und hatte noch nie Probleme mit
Fehlgeschmäckern.
Grüße!
____________________
|
|
Antwort 8 |
|
Gast
|
|
erstellt am: 24.4.2012 um 09:19 |
|
|
Gott sei Dank, noch mal Glück gehabt. Wenn ich mir nur den Geschmack nach
ranziger Butter vorstelle, ... schüttel / würg ...
Hatte schon echte Bedenken.
Grüße Peter
|
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.4.2012 um 09:26 |
|
|
Na ja, überlicherweise baut das Diacetyl sich wärend der Lagerung ab,
während ein Medizinalgeschmack sich noch heftig verstärken kann...
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 10 |
|
Gast
|
|
erstellt am: 24.4.2012 um 09:30 |
|
|
Was könnte denn dann die Ursache für den Medizin-Geschmack sein? Zumal er
nur bei einer Flasche zu bemerken war?
Grüße Peter
[Editiert am 24.4.2012 um 09:30 von Boulette]
|
|
Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.4.2012 um 09:36 |
|
|
Versuche mal, den Begriff Medizin-Geschmack etwas konkreter zu beschreiben.
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
|
|
Antwort 12 |
|
Gast
|
|
erstellt am: 24.4.2012 um 09:43 |
|
|
Das ist schwierig. Zu der sehr vorstehenden Bittere kam eben noch ein
relativ wiederlicher Nachgeschmack, der mich spontan an Medizin
erinnerte.
Genauer kann ich das im Moment nicht beschreiben, ist ja auch schon ein
paar Tage her.
Hast du eine Idee?
Grüße Peter
|
|
Posting Freak Beiträge: 868 Registriert: 17.12.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.4.2012 um 09:52 |
|
|
Chloriertes Wasser ist eine der Hauptursachen für diesen Fehlgeschmack.
Wenn es nur in einer Flasche auftritt, war die vielleicht nicht sauber
ausgespült. Hast Du die leeren Flaschen irgendwie "vorbehandelt"?
Frank
|
|
Antwort 14 |
|
Posting Freak Beiträge: 755 Registriert: 30.12.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.4.2012 um 09:59 |
|
|
Hi ,
ja ich denke dann werde ich wohl noch ein Kölsch machen , is eh sau lecker
geworden. Würde gerne mal ein "Kauf" Kölsch trinken . Aber das finde ich in
Österreich nicht wirklich .
lg Roland
____________________ *************************
*************************
|
|
Antwort 15 |
|
Gast
|
|
erstellt am: 24.4.2012 um 10:26 |
|
|
Hallo Frank,
Zitat: | Chloriertes Wasser ist
eine der Hauptursachen für diesen Fehlgeschmack.
Wenn es nur in einer Flasche auftritt, war die vielleicht nicht sauber
ausgespült. Hast Du die leeren Flaschen irgendwie
"vorbehandelt"? |
habe gerade noch mal
recherchiert, bei uns in Berlin wird das Wasser zum Glück nicht mit Chlor
aufbereitet.
Werbetext der Berliner Wasserbetriebe: Zitat: | Berliner Trinkwasser ist
ein Natur- und kein Industrieprodukt. Ideale geologische Bedingungen,
ausgedehnte Wasserschutzgebiete und ein strenges Vorsorgeprinzip sorgen für
ein Grundwasser, das so gut ist, dass wir lediglich das darin gelöste Eisen
naturnah entfernen. Berliner Wasser, das vollständig aus Grundwasser
gewonnen wird, gilt als keimfrei und muss deshalb nicht mit Chlor, Ozon der
UV-Licht zusätzlich behandelt werden. |
Die
Flaschen behandle ich üblicherweise nicht weiter vor. Nur ausspülen nach
dem Austrinken und dann nochmals vor dem Brauen.
Das hat bis jetzt bei fünf Suden je ca. 70 Flaschen immer geklappt. Wobei
ich natürlich nicht ausschließen möchte, daß eine einzelne Flasche mal
kontaminiert sein kann.
Hast du diesbezüglich negative Erfahrungen gemacht?
Grüße Peter
|
|
Junior Member Beiträge: 43 Registriert: 3.2.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.4.2012 um 11:10 |
|
|
Soweit ich weiß ist nach der aktuellen Trinkwasserverordnung die Behandlung
mit Chlor auch nicht mehr zulässig! Was aber zulässig ist und auch
praktiziert wird ist eine "Sicherheitschlorierung". Hier wird das Wasser
wenn es die Aufbereitung verlässt und in das Netz gespeist wird chloriert,
um einer Kontamination vorzubeugen. Idealerweise ist die Chlorierung so
eingestellt, dass beim Verbraucher kein Chlor mehr vorhanden ist.
Auszuschließen ist es aber nicht zu 100%.
Also auch wenn die Trinkwasseraufbereitung ohne Chlor geschieht, heißt dass
nicht, dass kein Chlor im Wasser ist! Ich weiß nicht welche Information du
von deinem Wasserwerk hast. Falls es sich nur um die Aufbereitung handelt,
vielleicht einfach nochmal nachfragen ob für das Netz chloriert wird.
|
|
Antwort 17 |
|
Posting Freak Beiträge: 868 Registriert: 17.12.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.4.2012 um 11:22 |
|
|
@Peter : Wie füllst Du ab?
Ein kontaminierter Ablasshahn kann auch die Ursache sein. Bei geringer
Kontaminierung ist / sind nur die erste(n) Flasche(n) betroffen.
Gruss!
Frank
|
|
Antwort 18 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.4.2012 um 14:14 |
|
|
Ein Medizinal-oder UHU-Ton wird meistens von wilden Apiculatus-Hefen
hervorgerufen. Speziell Kloeckera aka Hanseniaspora Uvarum, die am
häufigsten vorkommende wilde Hefe...
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 19 |
|
Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.4.2012 um 16:38 |
|
|
Zitat: | Speziell Kloeckera
aka Hanseniaspora Uvarum ... |
Ätsch, stimmt nicht, weil die Hefegattung Hanseniaspora Sporenbildner sind,
die Klöckners das aber nicht auf die Reihe bekommen, obwohl beide
zitronenförmiges Aussehen haben.
Sporige Grüße
Hans
[Editiert am 24.4.2012 um 16:40 von Erlenmeyer]
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
|
|
Antwort 20 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.4.2012 um 16:46 |
|
|
Die Kleockera Apiculata ist das asexuelle Stadium der Hanseniaspora
Uvarum...Also haben die Spora mehr Spaß....
Asexuelle Grüße
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 21 |
|
Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.4.2012 um 17:43 |
|
|
Irgendwie scheinen wir unterschiedliche Quellen zu haben. Ganz sicher sind
deine Quellen neueren Datums.
Jörgensen schreibt von Kloeckera apiculata:
"Der Pilz tritt in reichlicher Menge ... in den belgischen selbstgärenden
Bieren auf, welchen er ihren eigentümlichen Geschmack und Geruch
verleiht."
Er spricht in dem Zusammenhang auch nur von einer reinen Vermehrung durch
Sprossung. In einem Versuch wurde K.a. mit Bierhefe vermischt. Diese wurde
in ihrer Vergärleistung behindert, K.a. wurde selbst stark zurückgedrängt.
Von einem Fehlgeschmack wird nichts berichtet.
Vielleicht gab es UHU 1940 noch nicht. So alt ist mein "Jörgensen: Die
Mikroorganismen der Gärungsindustrie, 6. Auflage".
Antiquarische Grüße
Hans
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
|
|
Antwort 22 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.4.2012 um 17:53 |
|
|
|
|
Antwort 23 |
|
Gast
|
|
erstellt am: 26.4.2012 um 21:17 |
|
|
Zitat: | @Peter : Wie füllst Du
ab?
Ein kontaminierter Ablasshahn kann auch die Ursache sein. Bei geringer
Kontaminierung ist / sind nur die erste(n) Flasche(n) betroffen.
Gruss!
Frank |
Den Ablasshahn reinige ich vor dem Brauen mit ca. 70%iger Spirituslösung,
das sollte normalerweise ausreichen !?
Theoretisch könnte sich natürlich auch während der Gährung ein "Bio-Belag"
gebildet haben.
Wobei die betroffene Flasche eine 1Liter Flasche war, welche ich erst
relativ zum Ende abgefüllt habe (den Hauptanteil bilden bei mir 0,5L
Flaschen).
Ich habe jetzt noch eine weitere Flasche verkostet und die war völlig in
Ordnung. Auch die vorstehende Bittere hat sich schon weiter
zurückgebildet.
Ich schätzt mal, nach 3-4 weiteren Wochen Kaltlagerung wird das ein sehr
gelungenes Lager-Bierchen.
Den Medizin-Geschmack würde ich dann tatsächlich auf eine nicht richtig
ausgespülte Flasche schieben.
Vielen Dank für eure Hilfe.
Grüsse Peter
|
|