Posting Freak Beiträge: 972 Registriert: 18.4.2012 Status: Offline
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erstellt am: 6.6.2012 um 18:06 |
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Hallo zusammen,
nachdem trotz diverser Katastrophen (falscher Hopfen geliefert, Einkochtopf
defekt -> Hopfekochen in 3 Töpfen) das erste Pale Ale überraschend gut
gelungen ist kommt morgen der nächste Braugang dran.
Meine Frage: Klingt das nach totalem Unsinn oder kann das klappen?
Vorweg: ich habe 7 kg Schrot (3.5kg Pale, 3.1kg Pils, 400g Cara) und möchte
eignetlich ein PA und kein IPA brauen. Allerdings kann ich nur 25L im
Standardbraueimer vergären. Dummerweise überschreitet das gerade so die
Stilgrenze, für ein Pale Ale wären mir so 28L recht.
Mein Plan ist wie folgt: - Maischen (Kombi) 1h bei 68C mit
20L Wasser (knapp unter 3:1 also)
- Läutern (Läutertonne, die Löcher im Boden des inneren Eimers werden
morgen im Laufe des Tages/Maischens gebohrt) und wenn's durch ist langsam
Anschwänzen sodass ich auf 25-27L komme bei etwa 15-16 Grad Plato.
- Hopfenkochen (1h): Ab Anfang 25g Magnum, bei 0h30 25g Perle, bei 0h50
40g Cascade und bei 0h57 60g Cascade. Wärend dem Kochen die Menge Versuchen
auf 25L zu halten danke Wasserkocher...
- Spätestens jetzt sollte 15-16 Plato eingestellt sein.
- Whirlpool, warten, seihen. Sollte die Stammwürze nicht gestimmt haben
im Gäreimer abgekochtes Wasser vorgelegt haben.
- 5-10 Tage Primärgärung
- Speisezugabe: ~10g/L werden als dünnes Zuckerwasser in die Flaschen
gegeben - dabei gleichzeitig die Gesamtmenge auf ~28L gestreckt, sagen wir
um 15%.
mit 7.) mache ich ja dann etwas ähnliches wie beim High Gravity brauen, nur
dass eben zwischen primär und sekundärgärung vorgelegt wird. Es ist ja
historisch auch nicht wiedersinnig zu versuchen in IPA auf ein PA zu
verdünnen.
Verdünnungsziel ist wie gesagt von etwa 25L auf 28L zu kommen, also pro
0.5L Flasche kämen dann 75ml Wasser mit etwa 5g Zucker (Maltose). Die Menge
wird natürlich nach der dann tatsächlich umgesetzten Dichte angepasst.
Tja, also nochmal die Frage: Klingt das nach totalem Unsinn oder kann das
klappen?
Liebe Grüße und vielen Dank schon vorab!
kven
PS: achso. Alternativ kann ich das mit der Verdünnerei lassen und einfach
nur 6kg Schrot verwenden oder halt ein IPA brauen - aber im Sommer der ja
vielleicht kommt bis das Bier fertig ist wäre etwas weniger Plato
vielleicht nicht schlecht.
[Editiert am 6.6.2012 um 18:11 von kvendlar]
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.6.2012 um 18:21 |
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Moin kven,
im Prinzip liegst Du richtig. Denn tatsächlich war ja ursprünglich geplant,
das stark gehopfte und hoch alkoholische Bier nach der Ankunft in den
britischen Kolonien wieder auf "reguläre Trinkstärke" zu verdünnen.
Nun kommt aber der Knackpunkt - aus meiner Sicht -:
Hast Du schon mal die entstehende Bitterung dieses Pale Ales durchgerechnet
?
Ein Pale Ale ist ein helles Ale und nicht zwingend eine Bitterbombe.
Vielleicht nennst Du ja mal die alpha-Prozente Deiner Hopfen ?
Und welches Cara hast Du ? Cara ist ein weites Feld.
(Nach dem Maischen solltest Du übrigens noch auf 78°C hochfahren um die
Ausbeute zu optimieren und auch den Nachguß möglichst auf dieser Temperatur
halten.)
[Editiert am 6.6.2012 um 18:22 von TrashHunter]
____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 972 Registriert: 18.4.2012 Status: Offline
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erstellt am: 6.6.2012 um 18:43 |
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Hi TrashHunter,
Ja eben... ich glaube die Offiziere haben sich in Indien sehr gefreut. Ich
würde in dem Fall einfach ein A vorne dran hängen und ein American PA bzw.
ein AIPA draus machen. Dann käme das mit der Hopfung wieder hin.
Das Caramalz ist Caramalz dunkel (110 - 130 EBC). Hefe ist übrigens
US-05.
Mein Magnum hat (angeblich) 15%, Perle (laut Lieferschein) 10% und Cascade
ist mit 6% dabei.
Die Bitterung kommt nach meinen Rechnungen hin. Sollte alles klappen dürfte
ich bei 28L dann am Ende bei etwa 50 IBU liegen. Das wäre selbst für ein
American Pale Ale etwas viel, aber ich trinke ja auch gerne hopfig. Zudem
drückt High Gravity ja die Hopfeausbeute so wie ich das gelesen habe - ich
weiss nicht wie/ob das von meinem Rechner berücksichtigt wird.
Wenn ich das Verdünnen eben nicht tue, dann läge ich mit 55 IBU ziemlich
mittig im American IPA Bereich (natürlich noch weit unter Imperial IPA -
aber für den Fall dass ich davon eines will steht ne Kiste Rogue Yellow
Snow bereit...).
Zur Verzuckerungsrast: Ich wollte bewusst davon absehen. Einerseits ist es
(wie man am unvollendeten Läuterbottich sieht/liest) mein erster Full Grain
Versuch und daher will ich es simpel halten und des Weiteren bin ich glaube
ich froh, wenn mein 1800W Topf die Temperatur überhaupt gehalten kriegt
(zum Hopfenkochen hätte ich dann einen Teil im Kochtopf erwärmt um
schneller in die 90er zu kommen - vielleicht schaffe ich es dann mit beim
Umfüllen nicht die Pfoten zu verbrennen).
Andererseits klingt Ausbeute verbessern natürlich auch nicht schlecht ...
Der Nachguss wird auf jeden Fall in dem Bereich kommen (oder ist das
schlecht wenn ich bei um die 70C abgeläutert habe?)
Viele Grüße
kven
[Editiert am 6.6.2012 um 18:44 von kvendlar]
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.6.2012 um 18:48 |
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Öh... ich habe nicht von der Verzuckerung, sprich von der Rast zur
Erzeugung zusätzlicher unvergärbarer Zucker, sondern von der
Abmaischtemperatur geredet. Verzuckerung findet bei 72°C statt. Bei den von
mir angeratenen 78°C findet ein - nennen wir es - Auslösungsprozess statt,
welcher erheblich zur Ausbeute beiträgt. ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 972 Registriert: 18.4.2012 Status: Offline
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erstellt am: 6.6.2012 um 18:51 |
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hi,
ok, dann wird der Topf das wohl leisten müssen (und ich mehr Lesen).
Danke für den Tipp - der Rest Klang sinnvoll?
Viele Grüße
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.6.2012 um 19:34 |
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Ich denke schon noch.
50 - 55 IBU sind - mein persönliches Empfinden - auch in Ordnung. Da könnte
ich gut mit leben.
Lediglich die 60min für's Hopfenkochen sind meines Erachtens zu knapp
bemessen. Der Standart sind 90min. Dementsprechend würde ich nach der
ersten Hopfengabe die Folgegaben um 30min weiter raus schieben.
Darüber hinaus gilt.... Bier wird es allemal. Und deshalb, gut Sud ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 972 Registriert: 18.4.2012 Status: Offline
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erstellt am: 7.6.2012 um 07:26 |
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 7.6.2012 um 10:08 |
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Das längere Kochen würde auch Deinem begrenzten Gärfass zugute kommen.
____________________ Gruss Uli
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 972 Registriert: 18.4.2012 Status: Offline
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erstellt am: 7.6.2012 um 12:47 |
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Hallo Uli und Trashhunter
Hmm ok, überzeugt ich koche länger.
Könnt ihr mir kurz erklären - bzw nen Tipp geben wie es dazu kommt?
Natürlich kann ich auch danach suchen, aber ich fahre jetzt mal heim und
fange mit dem Maischen an...
Grüße
kven
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.6.2012 um 13:00 |
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Durch das Hopfenkochen wird nicht nur die Bitterung (antibakterieller
Effekt) und Hopfenaroma in die Würze gebracht, sondern es werden auch
zahlreiche, das Aroma und die Haltbarkeit des Bieres negativ beeinflussende
Substanzen ausgetrieben / ausgedampft. (Detailierter und ausführlicher
wurde das schon mehrfach hier im Forum beschrieben. Unter Anderem gibt es
einige Diskussionen hier und hier über die Frage, wie weit Hobbybrauer mit den
verfügbaren Mitteln die Kochzeit reduzieren können.)
Das Austreiben, bzw. Neutralisieren dieser Substanzen erfordert - nach
allgemeinem Verständnis - unter normalen Umständen (also keine
Hochdruckumgebung oder Ähnliches) eine Kochdauer von rund 90min.
Darüber hinaus wird durch eine längere Kochzeit natürlich auch mehr Wasser
verdampft, so daß die Stammwürze ansteigt während das Volumen der Würze
sich verringert. Und somit passt dann unter Umständen auch ein Sud, welcher
vor dem Hopfenkochen noch zu groß für das Gärbehältnis gewesen wäre, danach
in Dieses. ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 972 Registriert: 18.4.2012 Status: Offline
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erstellt am: 7.6.2012 um 17:12 |
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Danke!
Super sowas, grob das Thema umrissen und doch auf die entsprechenden Links
verwiesen.
Das Läutern ist fast durch. Derzeit haben wir grob 26L mit 13.5%. Ich habe
2L mit 14% abgefüllt, die kommen in die Truhe für Hefestarter oder
Speisezugabe - mal sehen.
Wir lassen grad noch durchlaufen. Ich schätze, dass wir zu schnell
geläutert haben und zu früh zu viel nachgegegossen haben - aus 7kg
Schüttung müsste doch bei 28L mehr raus kommen dachte ich.
Wie auch immer, ich wollte ja sowieso nicht ganz so stark brauen. Bei den
28g Magnum als Bitterhopfen bleibe ich jetzt, den Rest rechne ich nochmal
durch. (Die Hefe hydriert bereits in ~200ml Würze vor sich hin und ihr
scheints zu gefallen). ich habe ja 30Minuten mehr Zeit als geplant um den
Rest beizufügen.
Ich werde jetzt mal mit den Heizen beginnen.
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.6.2012 um 17:45 |
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Das kannst Du so pauschal nicht an der Geschwindigkeit des Läuterns fest
machen.
Zum Einem sind es die Malze, das Maischeverfahren und die Vorgehensweise
beim Läutern und zum Anderen natürlich die Temperatur der Nachgüsse. Nebst
Einhaltung der Temperaturen, Rastzeiten etc.... sprich, das Ganze ist nicht
pauschalisierbar.
Mit einer Schüttung von 7KG und rund 28L hätten eventuell mehr °P heraus
kommen können, aber ich würde mich nicht so sehr dran fest halten.
Unterm Strich ist der Sud doch gelungen und Du hast den ersten Schritt mit
Erfolg gemacht. Ich denke, darauf kommt es an
Nebenbei.... stützt Du Dich lediglich auf Rezeptvorgaben, oder vertraust Du
diese auch einem helfenden Programm an ? Mit einem Programm, welches
sämtliche Komponenten des Sudes, von den Malzen über die Rasten bis hin zu
den Hopfengaben in ihrer Gesamtheit auf theoretischer Basis durchrechnen
kann, hättest Du zumindest recht treffende Näherungswerte bezüglich der
Ausbeute schon vor dem Sud berechnen können. ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 972 Registriert: 18.4.2012 Status: Offline
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erstellt am: 7.6.2012 um 18:23 |
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Mein ehemaliger Mitbewohner aus den USA hat mir (da es bei ihm in der Nähe
ist) diesen empfohlen: http://www.brewmasterswarehouse.com/
nach allem was ich da eingegeben hätte hätte ich auf mehr kommen müssen.
Kurz nach der ersten Hopfezugabe sagt das Refraktometer 16 Brix. Wir haben
echt 40 Minuten gebraucht um von auf ~55C zum Kochen zu kommen.
Naja, aber mit 16 Brix wären wir ja wieder gut dabei... Ich messe nochmal
wenn der Hopfen ein bisschen verteilt ist...
Edit: nach diesem brewbuilder sind wir ziemlich genau im IPA bereich (Sorry
für die Formatierung - sind 5 spalten. 1. Zeile Name, 2. Zeile Stilbereich,
3. Zeile Berechung bzw schätzung)
og | fg | ibu | srm |
abv
1.056 - 1.075 | 1.010 - 1.018 | 40 - 70 | 6 - 15 | 5.50 - 7.50
1.061 | 1.015 | 55.5 | 8.06 | 6.03
Wenn wir verdünnen kommen wir für ein Pale Ale auf zu bitter... d.h. ich
muss mich bis zum nächsten Hopfen entscheiden was ich will...
edit: ... entschieden. Wir werden den Perle zwischendrin weglassen und die
erste der beiden Cascadezugaben auf 15 Minuten vor Schluss vor ziehen. Dem
Rechner zufolge sind wir dann an der Obergrenze der Bittehreit für ein Pale
Ale wenn wir von 7 auf 8 Gallonen verdünnen - d.h. die Flaschen zu 1/8 mit
Zucker/Speisewasser vorfüllen.
[Editiert am 7.6.2012 um 18:56 von kvendlar]
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.6.2012 um 19:00 |
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Von 55 auf 100°C in 40 Minuten ist knapp über der üblicherweise gewünschten
Mindestleistung von 1°C/min. Du brauchst Dich also nicht wirklich zu
beklagen. Für 1800W Leistung ist das meines Erachtens durchaus in
Ordnung.
Ich persönlich würde nicht mehr verdünnen, sondern den Status so belassen
und dann in einem späteren Sud versuchen, durch Tuning des Verfahrens das
Ergebnis zu verbessern. (Politik der kleinen Schritte)
Weiterhin gutes Gelingen wünsche ich
[Editiert am 7.6.2012 um 19:01 von TrashHunter]
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 972 Registriert: 18.4.2012 Status: Offline
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erstellt am: 8.6.2012 um 09:28 |
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So,
Zusammenfassung: Wir haben 18L (wenn die Anzeige auf dem Gäreimer ungefähr
stimmt) in der Gärung. Ich hatte es heute morgen so eilig, dass ich
nichtmal mehr nachgeschaut habe ob es schon am blubbern ist...
Ich bin mir leider uuberhaupt nicht sicher welche Dichte wir am Ende
erreicht haben. Die Spindel schwamm (bei 55C) nach dem Läutern bei etwa 13
etwas vor Ende des Kochens hatte ich 15 gemessen. Beim Seihen waren es nach
etwa 1/2L vorlaufen lassen noch 12 und als wir den Hahn zugedreht haben
habe ich ein paar Tropfen vom letzten rest mit 18 abgelesen.
Es sind leider mal wieder nur 18L im Gärtank sind: 3-4cm Platz oben, <1L
vorher weggespühlt, 3-4L blieben mit Hopfetrub im Fass. Sehr tragisch. Ich
muss mehr kochen und in dem Fall werde ich dann den Flüssigsanteil bei der
Speisegabe etwas großzügiger bemessen, sodass ich doch auf 2 Kästen
komme.
Nochmals vielen Dank für Deine Ratschläge Trashhunter. Jetzt erstmal
vergären lassen und in 2 Wochen der nâchste Sud :-)
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.6.2012 um 14:58 |
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3 - 4L sind im Hopfenschmodder nach dem Seien verblieben
Du mußt nicht größer einbrauen, sondern Du mußt effektiver Hopfenseien.
Bitte beschreib doch mal gaaanz genau und detailiert, wie bei Dir das
Hopfenseien abläuft.
Da liegt nämlich ein ziemlich dicker Hund begraben..... nach meinen
Erfahrungen - und ich bin ja selber erst seit 10.2012 Vollmaischebrauer,
beträgt der Würzeverlust durch das Hopfenseien unter normalen Umständen mit
Sicherheit KEINE 20%
Bei meinen 30L-Suden beträgt der Verlust maximal 0,5 Liter und das ist dann
schon extrem.
Also beschreib mal bitte Deine Methode. Und dann werden wir gemeinsam
versuchen, das zu optimieren. Dafür ist dieses Forum ja da. ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 972 Registriert: 18.4.2012 Status: Offline
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erstellt am: 8.6.2012 um 23:44 |
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Wie gesagt, 3-4L sind eine extrem hohe und vorsichtige Schätzung - die
untermauern soll wie sehr es mich wunder wie wenig bleibt.
Hopfenseihen: Ich habe eine Schwanenhalsseiher. Wirlpool, 30min warten
(dieses mal waren es vielleicht nur 20min... leider habe ich nicht korrekt
aufgeschrieben... Mist.) Abseihen. Der Trubkegel war seht gut zu sehen, und
wir haben das was durch den Schwanenhals und Schlauch ging nochmals durch
ein (sauberes) Tee-Sieb gehen lassen. Wir haben mehrmals unterbrochen um
das Sieb zu reinigen. Am Ende, als der Trubkegel zerfloss und nicht nur
sichtbar Hopfentrub in den Schwanenhals gezogen wurde sondern auch deutlich
vermehrt Flocken im Sieb ankamen, habe ich beschlossen das Seihen
abzubrechen (und eben den Rest Rest sein zu lassen). Dieser Rest belief
sich auch geschätzte 3L im Topf.
Ich könnte den Seiher Fotografieren wenn das hilft...
Vielleicht waren die 20 Minuten Zeit zum absetzen nicht genug. Weiter liebt
mein Hofenseiher nicht 100% Flach am Boden auf, da ich es einfach nicht
hinkriege (trotz Quetschen zwischen Brettern) den unteren Ring in eine
Ebene zu zwingen aber auch diese Unebenheit würde ich höchstens mit 1L
Verlust beziffern. Ehrlich gesagt überlege ich auf Stahlschwamm o.ä.
umzusteigen.
Fortsetzung der Geschichte: ich kam heute abend heim (nach 20 Stunden) und
es gabe keine Regung im Gährröhrchen! Ich war erst sehr geschockt. Ich habe
denn den Deckel mal feste angedrückt und seitdem blubbert es im 1.5
Sekunden Abstand. ich hoffe mal dass nichts reingekommen ist was nicht
sollte.
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.6.2012 um 10:46 |
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Da haben wir doch schon den Knackpunkt.
Das Teesieb.
Das Teesieb setzt sich zu und irgendwann ist es immer schneller und
deutlicher dicht, so daß ein Fortsetzen des Vorganges unsinnig erscheint.
Mithin wird abgebrochen und ein erheblicher Anteil der mühsam errungenen
Würze dem Ausguß geopfert.
Das muß nicht sein !!
Das Verfahren mit dem Schwanenhals-Seier in sich ist nicht schlecht, nur
der Rest des Weges hinkt gewaltig.
Das Abseien sollte zügig und glatt verlaufen. Ideal ist ein steter Fluß der
heißen Würze durch den Auslauf / Seier, welcher vom Anfang bis zum Ende
nicht unterbrochen wird.
Bei dir sitzt zwischen Auslauf des Seiers und Auffanggefäß / Gärfaß ein
Teesieb. Dieses setzt sich zu, Du mußt unterbrechen um das Teesieb zu
reinigen. Du störst also den Würzefluß und dies beeinflusst die Stabilität
des Trubkegels.
Das Teesieb ist gemessen an der Größe der unerwünschten Partikel in der
Würze ein Scheunentor. eine wirkliche Filterwirkung hat es nicht.
Andererseits setzt es sich duch größere Partikel sehr schnell zu. Wirkungs-
und Nutzgrad des Teesiebes sind gleich Null.
Zwischen dem Auslauf des Seiers und dem Auffanggefäß / Gärfaß sollte sich
ein Filtermedium befinden, welches selbst kleinste Partikel aus der Würze
filtert und sich trotzdem nicht zusetzt.
Also zum Beispiel die berühmte - ausgekochte - Stoffwindel, welche über die
Mündung des Gärfaßes gespannt wird (Einfachste Methode ->
Wäscheklammern), spezielle Filtertücher oder ein Feinfilter, wie zum
Beispiel der bei HuM erhältliche Sputnikfilter.
Diese Filter setzen sich nicht, bzw. nur in Extremsituationen zu und haben
einen hohen Wirkungsgrad.
Deshalb kann man die Würze mit konstanter Geschwindigkeit laufen lassen,
muß nicht mehr absetzen und kann aus dem Trub die maximale Ausbeute heraus
holen.
Ich arbeite mit einem Auslaufhahn an meinem Kessel, stelle den Kessel kurz
vor dem Ende schräg, so daß wirklich Alles Flüssige durch den Hahn geht.
Als ich gemeinsam mit Tazzyminator braute, verwendeten wir die Stoffwindel
und als sich nur noch 2-3 Liter im Kessel befanden, haben wir kurzerhand
den Kesselinhalt komplett - langsam - in die Windel geschüttet. Ergebnis
war maximale Ausbeute.
Das Ganze, bisher Gesagte bedeutet unterm Strich:
Schick das Teesieb in Rente und besorge Dir ein ordentliches
Filtermedium.
3-4 Liter Würze sind gut 7 - 8 Flaschen Bier. Bei durchschnittlich 0,80€,
welche man heutzutage für eine Flasche Bier bezahlt, sind das also 5,60€
und somit schon über 50% der Anschaffungskosten für einen Sputnik-Filter.
Die Kosten dafür sind also nach 2 Suden armortisiert. Bei der Stoffwindel
oder einem - ungefärbten - Leinentuch mag ich das Preis-Leistungsverhältnis
erst gar nicht ausrechnen ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 972 Registriert: 18.4.2012 Status: Offline
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erstellt am: 9.6.2012 um 11:31 |
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Danke.
Oh Mann, mal wieder gut geschrieben.
Eigentlich klar, dass beim Stoppen des Würzeflusses sich der Trubkegel
bewegt/beeinflußt. Ich habe vor einiger Zeit mit einem Berufsbrauer gebraut
und auch der hat den Ablaufhahn verwendet.
Wäre es sinnvoll ein Rohr von innen so an den Hahn anzubringen dass weiter
unten abgesaugt würde und somit das Querstellen entfiele?
Eine Windel/ein Filter muss her.
Nochmals Danke.
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.6.2012 um 14:39 |
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Weiß ich nicht, bei mir sieht das so aus:
Rechts im Bild, der Auslaufhahn unter welchem mit einem Drahtbügel (Zurecht
gebogenes Stück eines Kleiderbügels) der Filter hängt.
Links im Bild mein Braupaddel, welches zwischen Hendi-Platte und Topfboden
gelegt für die notwendige Neigung sorgt.
Edit:
Hier der Windelfilter mit Wäscheklammern:
[Editiert am 9.6.2012 um 15:34 von TrashHunter]
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Antwort 19 |
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Posting Freak Beiträge: 972 Registriert: 18.4.2012 Status: Offline
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erstellt am: 10.6.2012 um 10:41 |
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gutgut, mal schauen. Die Variante mit dem Filter sieht professioneller aus,
aber es ist ja eigentlich nur ein Hobby...
sind die Filter waschbar/auskochbar?
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Antwort 20 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.6.2012 um 14:21 |
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Antwort 21 |
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