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Autor: Betreff: Hopfenstopfen mal anders
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Waconia
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red_folder.gif erstellt am: 10.6.2012 um 15:41  
Ceres zum Gruße werte Braugemeinde.
Habe vorgestern meinen ersten Sud (25ltr) nach der MiniMash-Methode ungefiltert abgefüllt.
Dieser war nach der Hochkrausphase mit 30gr. Cascade im Hopfensäckchen gestopft.
Ich fülle je Sud immer 4x 0,33 ab, um nach zwei Tagen bzw. dann in Wochenschritten die Nachgärung und die Reifung zu kontrollieren.
Nun habe ich die erste Probe verkostet und bin ziemlich positiv überrascht. Das Jungbier ist bereits sehr sauber, sprich kaum Hefe- Hopfenrückstände im Glas zu sehen und fein am Flaschenboden abgelagert. Es verspricht auch geschmacklich ein richtig gutes Bier zu werden.

Da ich künftig wieder während der Hauptgärung stopfen möchte kam mit folgende Idee, die ich gerade eben auch getestet habe.
30gr. Pellets in 1 Liter Wasser gekocht, durch einen feinen Teesieb mehrmals gefiltert und immer wieder reduziert. Ergebnis ist eine Menge von ca. 0,25 Liter sehr intensiver Extrakt mit einem sehr kräftigen Hopfenaroma. Diesen habe ich in einem sterilen Glas in den Kühlschrank verfrachtet und möchte ihn morgen für meinen nächsten Sud verwenden.

Ist diese Idee nun neu, was ich nicht glaube und/oder geht hier jemand ähnlich vor? Hat jemand Erfahrungen damit und/oder könnte man die Idee verfeinern?


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Bierinale - Festival der kreativen Braumanufakturen

ZEBULON Braumanufaktur
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 10.6.2012 um 16:22  
Du hast Dir eine Art isomerisierten Hopfenextrakt erzeugt. Durch das lange Kochen (reduzieren) dürfte der Hopfen vollständig isomerisiert sein. Ich glaube nach 2 h kochen tut sich nix mehr mit der Bitterstoffausbeute.

Das widerspricht aber dem eigentlichen Anliegen des Hopfenstopfen. Es geht ausschließlich um die Aromaöle. Stopfhopfen bringt keine Bitterness, nur Aroma. Dein Extrakt bringt die volle Bitterwirkung. Durch langes einreduzieren dürften die meißten Aromaöle auch ausgedampft sein.

Aber wenn Dir der Extrakt geschmacklich zusagt, spricht natürlich nichts dagengen es zu verwenden.


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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Waconia
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red_folder.gif erstellt am: 10.6.2012 um 19:14  
Der Kochvorgang und das filtern dauerte ca. 60 Minuten.
Das reduzieren ist wohl mehr durch das filtern denn durch das einkochen passiert.
Ich bin ein Fan von reichlich Hopfengeschmack im Bier. Zu bitter sollte es aber dennoch nicht sein.

Ich werde es einfach mal mit der halben Menge testen, denn es riecht und schmeckt schon sehr intensiv.


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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 10.6.2012 um 19:23  
Das ist so ziemlich das Gegenteil von Hopfen Stopfen.
Man kann so einen Hopfentee zum Nachbittern zugeben, wenn man meint, dass das Bier nicht bitter genug geworden ist.

Stefan
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 10.6.2012 um 19:28  
Schau Dir mal diesen Thread an...

http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre ad&tid=9778#pid

Da geht es zwar um Kaufbier "aufpeppen" aber vielleicht ganz lehrreich...


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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Waconia
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red_folder.gif erstellt am: 10.6.2012 um 20:06  
Oha René, sehr lehrreich der Thread.
Hab ihn überflogen, werde ihn aber nochmals genauer durchlesen.


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Dirk_B
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red_folder.gif erstellt am: 13.9.2012 um 12:23  
Moin, ich wollte heute auch mal wieder abfüllen und hätte zum Hopfenstopfen noch eine Frage.
Ich wollte evtl. Pellets direkt ins NC Fass geben, wo die Nachreifung und Lagerung erfolgt.
Macht dies Sinn? Denn in der Flasche ist dies ja nicht sinnvoll...
Vielleicht hat der Eine oder Andere damit schon Erfahrungen gemacht und mir damit weiterhelfen.
Danke, schonmal.
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Vilos
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2013 um 12:03  
Hi,
als Neuling passiert es leicht am falschen Ort mit den falschen Fragen zu kommen, ich hoffe ihr habt Nachsicht!

Meine Idee zum Thema Hopfenstopfen mit Flaschennachgärung:

Hopfen ins Hopfensäckchen,
das ganze in ein Glas mit Schraubverschluss,
Wasser abkochen und noch heiß übergießen,
verschrauben und abkühlen lassen.

Nach ein paar Tagen das Säckchen rausnehmen und den Tee vorsichtig vor dem Abfüllen ins Bier rühren.

Habe es noch nicht probiert, weiß vllcht jemand ob das ein schlimmes Ende nehmen kann?
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TrashHunter
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2013 um 12:21  

Zitat von Dirk_B, am 13.9.2012 um 12:23
Moin, ich wollte heute auch mal wieder abfüllen und hätte zum Hopfenstopfen noch eine Frage.
Ich wollte evtl. Pellets direkt ins NC Fass geben, wo die Nachreifung und Lagerung erfolgt.
Macht dies Sinn? Denn in der Flasche ist dies ja nicht sinnvoll...
Vielleicht hat der Eine oder Andere damit schon Erfahrungen gemacht und mir damit weiterhelfen.
Danke, schonmal.


Moin :)
Ich hab das schon gemacht. Wichtig dabei ist aber, dass Du den Hopfen in Hopfensäckchen steckst. Ansonsten drückt es Dir beim Zapfen die Fetzen der aufgelösten Pellets oder die Dolden in den Deegen des Fasses und dann ist Schluss mit Zapfen.

Zitat:
Hi,
als Neuling passiert es leicht am falschen Ort mit den falschen Fragen zu kommen, ich hoffe ihr habt Nachsicht!

Meine Idee zum Thema Hopfenstopfen mit Flaschennachgärung:

Hopfen ins Hopfensäckchen,
das ganze in ein Glas mit Schraubverschluss,
Wasser abkochen und noch heiß übergießen,
verschrauben und abkühlen lassen.

Nach ein paar Tagen das Säckchen rausnehmen und den Tee vorsichtig vor dem Abfüllen ins Bier rühren.

Habe es noch nicht probiert, weiß vllcht jemand ob das ein schlimmes Ende nehmen kann


Wenn Du heiß überbrühst, sorgt Du für Isomerisierung. Sprich, Du holst die Bittere des Hopfens in die Suppe. Sinn des Hopfenstopfens ist aber - wie ja weiter oben schon gesagt - die Aromausbeute und die holt man aus dem Hopfen, indem man diesen einfach in das Bier / das Wasser gibt und das ganze dann bei normaler Gär- oder Lagertemperatur stehen lässt.

Greets Udo


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Riddick
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2013 um 12:30  
Wäre das mit den Hopfenpellets kochen nicht so etwas wie ein Tee?
Ich meine in einem amerikanischen Forum so etwas von "bottle conditioning" gelesen zu haben.
Hierbei wurde Hopfen nicht in kochendem Wasser, sondern bei 30-50 Grad Celsius "gekocht" und dieser Extrakt dann den Flaschen vor Abfüllung zugegeben. Durch die relativ niedrige Temperatur sollen nur die Aromastoffe, nicht aber die Bitterstoffe ausgelöst werden.
Ich habe auch schon überlegt so etwas mal durchzuführen, aber die Regierung meinte ich habe Brauverbot bis das Bierlager wieder zusammengeschrumpft ist. ;(


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In Gärung/Reifung: Dicks Elixier V2, The Dark Side of Wheat (Weizenbock)
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Planung: Roter Franzose (Lager mit Strisselspalter und Belma), Firestone Walker Wookey Jack Klon, Bourbon Vanilla
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Wizzzz
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2013 um 13:23  
Kein Problem wir helfen Dir mit dem Bierlager....


[Editiert am 28.1.2013 um 13:23 von Wizzzz]



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Ein gutes Bier, maßvoll genossen, schadet auch in großen Mengen nicht...
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Vilos
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2013 um 13:46  

Zitat:

Zitat:


Wenn Du heiß überbrühst, sorgt Du für Isomerisierung. Sprich, Du holst die Bittere des Hopfens in die Suppe. Sinn des Hopfenstopfens ist aber - wie ja weiter oben schon gesagt - die Aromausbeute und die holt man aus dem Hopfen, indem man diesen einfach in das Bier / das Wasser gibt und das ganze dann bei normaler Gär- oder Lagertemperatur stehen lässt.

Greets Udo


Das hab ich mir auch gedacht, aber beim Hopfenkochen wird der Aromahopfen ja auch erst am Ende der Kochzeit in die heiße Würze gegeben. Somit müsste es eigentlich ein ähnlicher Prozess sein wenn ich es schnellst möglich abkühle?
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TrashHunter
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2013 um 14:02  
Das ist eine sehr vielschichtige Sache.

Der Aromahopfen kommt erst sehr spät in die Würze um zum Einem möglichst wenig der Alphasäure (Bitterung) und zum Anderen bestimmte Aromastoffe zu gewinnen.

Beim Stopfen hingegen werden andere aromatische Substanzen aus dem Hopfen gewonnen. Das bedeutet, dass in jeder Phase der Verwendung eines Hopfens unterschiedliche, für das Aromagefüge zuständige Anteile aus dem Hopfen gewonnen werden.

Experimentell kannst Du das sehr gut nachvollziehen, indem Du vier Portionen eines Hopfens nimmst.

Portion 1 überbrühst Du mit rund 78°C heißem Wasser und kochst ihn dann für 60min. (Vorderwürzhopfung)
Portion 2 gibst Du in bereits kochendes Wasser und lässt ihn 60min oder 90min kochen. (Bitterung, Kochzeit entsprechend Deiner Gepflogenheiten. Bei mir sind es immer 90min.)
Portion 3 gibst Du in bereits kochendes Wasser und lässt ihn nur 10min kochen. (Aromagabe)
Portion 4 letztlich gibst Du in 20°C warmes Wasser und lässt ihn abgedeckt einige Tage stehen. (Stopfen)

Wenn Du diese vier Hopfen-Tees dann verkostest und Deine sensorischen Eindrücke aufschreibst, erhälst Du ein recht umfassendes Bild vom Aroma-Potential des betreffenden Hopfens und kannst seinen Einsatz sehr viel besser planen.

Greets Udo


[Editiert am 28.1.2013 um 14:04 von TrashHunter]



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KaBl
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2013 um 14:39  
Hat eingentlich schonmal von Hopfen( Dolden oder Pellets) einen alkoholischen Auszug mit reinem Trinkalkohol gemacht ?
Ich dachte die Aromaöle lösen und halten sich wesentlich besser in Alkohol als in Wasser. Und deshalb geben doch manche den Stopfhopfen möglichst spät hinzu.

Nachteil an dem Auszug wäre, dass man das Bier dadurch etwas aufsprittet.
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Riddick
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red_folder.gif erstellt am: 28.1.2013 um 15:15  
Einen Ansatzschnaps habe ich schon gemacht mit Vodka.
Habe das aus einem buch über Anstzschnäpse mit Heilpflanzen.
Hatte aber leider zu dem Zeitpunkt keine Ahnung von Hopfen und habe einen Wildwuchs aus dem Garten genommen. Der schmeckt jetzt so lala. Aber mit anderen fruchtigeren Sorten könnte ich es mir schon wesentlich besser vorstellen.
Bei Interesse kann ich das Rezept einmal raussuchen.
Sofern es eine Essenz sein soll, sollte man aber hochprozentiges nehmen, wie z.B. Primasprit.

@ Wizzzz: Danke für das Angebot. :)


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