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Autor: Betreff: Porter mit und ohne Brett
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andreas23
Beiträge: 954
Registriert: 1.5.2011
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 2.7.2012 um 17:38  
Moin!

Schon vor einiger Zeit erhielt ich von Erlenmeyer ein spannendes Paket. Drin enthalten neben einer Flasche, die noch ein wenig reifen wird, ein interessantes Experiment, nämlich ein Porter, einmal ohne Brettanomyces in der Nachgärung, einmal mit.

Hier schon mal ein Foto:



Optisch, wie man sieht, keinerlei Unterschiede, links ist ohne Brett, rechts mit, die Schaummengenunterschiede liegen an den unterschiedlichen Einschenkzeitpunkten.

Der Schaum ist auch schön feinporig, bleibt zwar nicht lange stehen, hinterläßt aber eine typische "Brüsseler Spitze" an der Glaswand beim Schwenken.

Links riecht erst mal überraschend fruchtig, jedoch auch nach Röstaromen. Rechts ist ähnlich, es kommt jedoch ein Orval-ähnlicher Geruch dazu. Man bemerkt die Brett also bereits da.

Im Antrunk gibt es links erst einmal eine Breitseite Röstaromen, die jedoch noch ein wenig an Komplexität vermissen lassen. Eventuell wird das mit Lagerung weicher und runder. Rechts eine Überraschung: die Brett-Aromen sind nicht aufdringlich, sondern schön eingebunden, geben dem Bier neben den auch vorhandenen Röstaromen die Komplexität, die ich links vermißt habe.

Rezenz und Mundgefühl sind, wiederum wenig überraschend, bei beiden Bieren gleich: angenehmes Prickeln und voll am Gaumen.

Im Abgang gibt es links wieder Röstmalz satt, mit Andeutungen von Kaffeenoten. Rechts ist es ähnlich, aber wiederum irgendwie breiter und voller. Am Ende wieder Orval am Gaumen.

Für mich ich das Brett-Porter der Gewinner, feines Bier!
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Bierjunge
Beiträge: 2084
Registriert: 28.10.2009
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 2.7.2012 um 20:25  
Hi, zu diesen beiden ungleichen Zwillingen hatte ich unlängst selber schon mal einen Bericht hier in dieser Kategorie geschrieben (Titel Smoked Porter mit Brettanomyces). Aus Gründen der Übersichtlichkeit lösche ich aber gerne meinen Beitrag und kopiere ihn hierher, dann haben wir nicht zwei verschiedene Threads zum selben Bier:

Erlenmeyer war so lieb und hatte mir zwei Probefläschchen eines Porters mit folgender Schüttung geschickt:

Zitat von Bierjunge, am 23.4.2012 um 12:07

Zitat von Erlenmeyer, am 22.4.2012 um 19:45
dieses Porterrezept von Bierjunge hatte ich mit der WLP Cry Havoc endvergoren und dann die Bretts dazugegeben.

:) Huch, das freut (und ehrt) mich sehr, dass Du eins meiner Lieblingsrezepte nachvollzogen hast!
Durch Zufall habe ich auch erst vor zwei Wochen erneut dieses "Old Style Smoked Porter" gebraut und versuche mich grad auch erstmals an einer (minimalinversiven) Brett-Nachgärung, indem ich (weil ich mir nicht gleich einen ganzen Beutel von dem Teufelszeug anschaffen wollte) die Hälfte der Flaschen per Injektionsspritze mit etwas Orval-Flaschengeläger beimpft habe. Mal schauen, was dabei herauskommt.



Dies bot mir jetzt die Gelegenheit zu einer Über-Kreuz-Verkostung:



Links im Bild sind Erlenmeyers Biere, rechts meine eigenen.
Jeweils im Vordergrund ist das normal vergorene, dahinter das Brett nachvergorene.

Zunächst zu den normal vergorenen:
Erlenmeyers, mit Hallertauer Tradition und Cry Havoc (was für ein Stamm das ursprünglich auch sein mag) ist deutlich trockener und neutraler. Passt sehr gut!
Meines ist vollmundiger und, weil diesmal mit Cascade und S-04, viel fruchtiger.
Den malzig-röstig-rauchige Grundcharakter haben beide sehr schön ausgeprägt.

Jetzt nach hinten zu den Brettanomyceten:
Bei meinem merkt man kaum einen Unterschied. Wahrscheinlich war die Menge des auf die Flaschen verteilten Orval-Gelägers zu gering, bzw. die Zeit von gut zwei Monaten noch zu wenig. Dennoch, irgendwas muss sich getan haben, denn das ohne Speise abgefüllte Brett-Bier ist bereits ähnlich hoch karbonisiert wie die gespeiste Normalvariante. Man abwarten, wie das nach einem halben Jahr wirkt.
Aber jetzt zu Erlenmeyers: Schon am Foto sieht man, was da hinten links Sache ist: Da hat jemand ordentlich nachvergoren. Der Geruch verrät auch sofort, wer: Ich kann nicht von mir behaupten, ein sonderlich sensibler Verkoster zu sein, aber diesen Geruch erkenne ich überall: Yee-haw, eine volle Breitseite Bauernhof. Wahnsinn! Dementsprechend ist es auch nochmals trockener, säuerlicher und weiniger als die Ausgangsversion. Und ein geniales Schaustück, an dem man jedem Laien erklären könnte, was Brett ist. Womit, und wie viel hattest Du da beimpft? Ich finde aber, diese eigenwillige Brett-Herbe ergänzt sich sehr gut mit dem rauchig-röstigen Grundgerüst.

Mein Fazit: Ein paar ungemein komplexe, interessante Bier haben wir da produziert! Auch wenn das natürlich kein einfacher Stil ist, und schon gar nicht jedermanns Sache. Ich kenne Leute, die wenden sich mit Grausen. Ich mag das aber, und habe lange nichts so Komplexes getrunken!

:thumbup:
Moritz

Nachtrag:
Ich fand Erlenmeyers beide Biere schon deutlich unterschiedlich karbonisiert, und halte es für keinen Zufall, dass auch auf Andreas Foto die Brett-Variante mit viel mehr Schaum daherkommt. Ich hatte bei meiner Brett-version i.Ggs. zur Normalvariante die Speise ganz weggelassen. Hier wäre es interessant zu erfahren, wie Erlenmeyer das gehandhabt hatte. Erlenmeyer, hast Du auch schon alle vier querverkostet?


[Editiert am 2.7.2012 um 20:44 von Bierjunge]



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Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren werden.
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Moderator
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Erlenmeyer
Beiträge: 2659
Registriert: 24.8.2007
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 2.7.2012 um 21:18  
Hi,

na, was seh´ ich denn da ? Braujunges Porter - von mir viel zu früh in die Verkostung freigegeben - wird hier beschrieben.

Mit der Berliner Weißen und dem Champagner des Nordens mein zweites Brett-Experiment. Hochinteressant das ganze, vor allem unter dem Gesichtspunkt der Brautradition der letzten 200 Jahre. Für 2013 habe ich ein CC-Keg mit einer Berliner Weißen mit Brettanomyces angestellt und in den Tiefen des Kellers versteckt - vor mir.

Übrigens - @ gangsde, der 2-Liter-Pokal vom Radieschenbiererraten aus Gauerstadt enthält ein immer interessanter werdendes Bier, ein Wiskey- und Rauchmalzale, das langsam seinem Höhepunkt zusteuert, das gleiche, das du Andreas noch ungeöffnet hast.

Cheers,

Hans


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"Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Posting Freak
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andreas23
Beiträge: 954
Registriert: 1.5.2011
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 3.7.2012 um 12:37  
Ja, genau, Braujunge war der Verursacher dieses Bieres. Mir fehlte vom letzten Aufräumen leider das Anschreiben. :)

Was meinst du, wie lange ich dem Whiskyrauchale noch geben sollte? Lagert in meinem Kühlschrank vor sich hin...
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