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Board Index > > Maischen > Abläutern mit Guerilla-Taktik ... |
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Senior Member Beiträge: 197 Registriert: 15.10.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.8.2012 um 13:09 |
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Liebe Braufreunde !
Die Lektüre der kurzweiligen GB-Anleitung lässt mich in Verbindung mit
einem Satz aus dem Kunze´schen "Technologie Mälzer und Brauer" eine neue
/interessante Frage auf die Praxis des Abläuterns aufwerfen, und ob ihres
fast sakrilegischem Charakter hätte ich gerne Eure Meinung dazu gehört
:
Im allseits bekannten und gelebten Verfahren setzt sich im Läuterbottich
nach der Läuterruhe die Treber unten ab, und die Vorderwürze steht darüber.
Dann vorschießen, abläutern, bis Treber sichtbar, 2 bis 4 Nachgüsse (lt.
Kunze für die Ausbeute optimaler als ein stetiges Nachgießen) drauf, bis
unrentables Glattwasser kommt; dauert entsprechend lange und setzt guten
Siebboden, genügend gfroßen LB und Anschwänzvorrichtung voraus.
Der Gag ist, dass die Treber dieselbe Rest Konzentration wie die
Vorderwürze haben und diese daher auch "von oben", d.h. ohne den dadurch
unnötigen und länger dauernden Durchlauf durch die Treber abgeleitet werden
kann, mit relativ geringen Filteranfordernis für oben schwimmende Spelzen
uä. Erst die Nachgüsse laugen den Treber stufenweise aus.
In der GB-Anleitung wird dem Laien empfohlen, die Treber zurück in den
Maischetopf geben und mit dem Nachguss gut zu vermengen und danach im
Sieb/Stofftuch wieder abläutern etc.
Meine Idee und Frage an Euch:
Warum denn nicht gleich ohne aufwändigem Läuterbottich eine tolle Ausbeute
/Treberauslaugung bei gleichzeitger Zeitersparnis mit einer davon
abgeleiteten "Radikalen Läutertechnik" erzielen
Vorgang:
1 .Nach dem Abmaischen und einer kurzen Läuterrast IN DER MAISCHEPFANNE die
VW von oben abziehen und über ein relativ kleines und simples Sieb in ein
Vorlaufgefäß / Würzepfanne leiten.
2. verbleibende Treber mit dem (erstren Teil) Nachguss "einmaischen", und
nach einer kurzen Rast ebenfalls wieder von oben wie im Schritt 1
abziehen.
3. je nach Anzahl NG 1-2 mal wiederholen.
4. die in der MaiPfa verbleibenden Treber entsorgen, und die Würze wie
gewohnt kochen, entweder in eigener Pfanne oder vom Vorlaufgefäß zurück in
die leere Pfanne.
Ich vermute mal eine sehr hohe Auslaugung bei deutlich geringerer
Läuterzeit. Ebenso sollte die Würze hinreichend blank sein, weil sich der
grobe und mittelfeine Trub in der Pfanne setzt bzw. mit im Behelfsfilter
zurückbehalten wird (völlig glasklare Läuterwürze ist ohnehin nicht zu
empfehlen, der Feinsttrub wird später von der Hefe benötigt)
Brauchbare Idee oder im Vergleich zur herkömmlichen Methode zuviel
Pantscherei ?
lG
Peter ____________________ *-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*
"Coquo, ergo sum" (zit. PeterR)
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 8.8.2012 um 13:27 |
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Hallo, Peter,
m.E. kann die Ausbeute aber gar nicht so gut werden, da es ja ein
Konzentrationsgefälle gibt. Die Würze mit der höheren Konzentration
befindet sich unten (da, wo Du ja nicht abziehst). Wenn Du aber von oben
abziehst, ist das doch nur die "halbe Miete".
Gruß
Michael
[Editiert am 8.8.2012 um 13:28 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 8.8.2012 um 13:48 |
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Warum eigentlich nicht?
Hier hatten wir schon mal das Thema
"Läutern von oben" andiskutiert.
Wenn mich nochmal der Teufel reiten und ich nochmal ein 100%-Weizen brauen
sollte, werde ich das vielleicht sogar ausprobieren.
@Michael: Peter schlägt doch so etwas wie Batch Sparging mit
zwischengehendem Aufrühren vor. Wo sollte da ein nennenswertes
Konzentrationsgefälle innerhalb eines Batches herkommen?
Negativ wäre höchstens die jedesmal neu erforderliche Läuterruhe, bis es
sich wieder gesetzt hat.
Aber bei den im Guerilla-Pamphlet behandelten Mini-Mengen dürfte auch eine
grottenschlechte Ausbeute verschmerzbar sein.
Moritz ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 2 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 8.8.2012 um 14:29 |
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Na, ja, Moritz, aber genau durch das Absitzenlassen ergibt sich doch wieder
eine Schichtung oder nicht? Und beim batchsparging wird glaube ich doch
auch normal geläutert, das ist doch dann nicht vergleichbar mit dieser
"oben-abzieh-Methode".
Na, klar, kommt es bei der Guerillasache nicht so auf Ausbeute an, aber der
Peter hat es ja extra erwähnt und genau das kann ich mir nicht vorstellen,
dass die Ausbeuteverluste so vernachlässigbar sind. Aber egal, Guerilla ist
Guerilla!
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 8.8.2012 um 14:50 |
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Ich ging bislang davon aus, dass ich in
(zuvor gerührter) Maische eine ziemlich homogene Zuckerkonzentration habe.
Die Festbestandteile (Treber) setzen sich halt ab, na und? Zuckerlösung
entmischt sich nicht durch stehenlassen, ganz im Gegenteil.
Natürlich bekomme ich eine starke Schichtung, wenn ich von oben
kontinuierlich anschwänze. Aber beim Batch Sparging (auch wennn normal
geläuetert wird) sollte ich doch innerhalb eines jeden Batches eine
näherungsweise konstante Konzentration haben, oder? Wer hat
Erfahrung damit?
Moritz ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 197 Registriert: 15.10.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.8.2012 um 15:11 |
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Hallo Michael und Moritz !
Danke für eure Antworten und Anregungen!
Nun, die Ausbeute = möglichst weitgehende Auslaugung der Treber habe ich
bei dieser Idee schon im Auge, losgelöst von der EinmalRast-absteigende
Infusion mit Kombirast der GB-Anleitung.
Ich gehe davon aus, dass eine gute gerührte (das meinte ich mit
"Einmaischen", den Treber mit den jeweiligen Nachgüssen vorsichtig aber
dennoch vollständig durchmischen) Würzelösung tendenziell gleich verteile
Konzentration aufweist, das "von oben" abziehen soll heissen "nicht zu nahe
bei der Treberschicht, damit nicht unnötig viel Grobtreber aufgezogen wird
und der Filter zu schnell zusetzt")
Ebenso sollte die Auslaugung viel gleichmäßiger sein, weil es ja keine
unterschiedlich schnell ablaufenden Känale in der Treberschicht gibt - weil
beim Rühren diese methodengemäß durchmischt wird.
Ich denke mal, die von mir angesprochene Methode kann sich sich für eine
einfache "Feldbrauerei", wo nur eine Pfanne /größerer Kochtopf und ein
normales Auffanggefäß (ohne Siebboden, dient zugleich als Gärbottich) zur
Verfügung steht durchaus eignen.
lG Peter
____________________ *-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*
"Coquo, ergo sum" (zit. PeterR)
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 179 Registriert: 13.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.8.2012 um 16:31 |
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Guten Abend,
ja über anderes läutern habe ich mir auch schon nachgedacht.
Mein Ansatz ist Trennung durch Zentrifugation ,scheitert aber am Platz da
dies Tentrifugen sehr groß sind.Es sei denn mann würde ein Wäscheschleuder
mit entsprechenden Fitersack nehmen und den Treber immer wieder mit Wasser
vermengen.
Eine zweite möglich keit wäre pressen mit Fitersack ähnlich wie bei dem
Schab von Thüringerklösen.
Beide Möglichkeiten hätte meiner Meinung nach potential den Treber bis zum
geht nicht mehr auszulaugen bei hoher Zeitersparnis.
Meinungen willkommen.
Grüße Jo
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 8.8.2012 um 16:41 |
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Zitat von Labmaster, am 8.8.2012 um
16:31 |
Mein Ansatz ist Trennung durch Zentrifugation, (...).
Eine zweite möglich keit wäre pressen mit Fitersack ähnlich wie bei dem
Schab von Thüringerklösen.
Beide Möglichkeiten hätte meiner Meinung nach potential den Treber bis zum
geht nicht mehr auszulaugen bei hoher Zeitersparnis.
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Da gab und gibt es durchaus auch kommerziell
angewandte Verfahren, lies doch mal unter Maischefilter nach. Da steht noch mehr über
die Vor- und Nachteile. Unter anderem erlaubt so etwas auch, z.B. mit
Spelzentrennung zu arbeiten, siehe Augustiner.
Da sind wir dann aber gaaanz weit weg von Guerilla-Verfahren...
Moritz ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.8.2012 um 17:43 |
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Zentrifuge, ich sah da vor Jahren bei meinem Onkel eine Honigschleuder mit
einem Bohrmaschieneantrieb.
Eventuell hat ja jemand damit Erfahrungen beim Maischen gesammelt.
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 679 Registriert: 22.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.8.2012 um 22:58 |
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Ich wette Mal, daß es nicht befriedigend funktionieren würde.
Ich kenne handkurbelbetriebene 3-Waben-Schleudern(*) und motorbetriebene
6-Waben-Schleudern. Bei beiden Gerätschaften kreiseln zwar die Wabenhalter,
nicht jedoch die Außenwand der Behälter. Dazwischen dürfte es -würde man
den Behälter als Maischebottich verwenden- deutliche Verwirbelungen geben.
Und selbst, wenn es im Behälterzentrum eine verwirbelungsfreie Zone gäbe
(konstante Drehzahl vorausgesetzt), aus der man abziehen könnte, so wäre
der Aufwand insgesamt doch immens größer, als wenn man auf herkömmliche
Weise abläutern würde.
(*) in einem Museum habe ich allerdings mal eine handkurbelbetriebene
3-W-Schleuder gesehen, bei der sich dennoch die Behälterwand mitdreht. Der
Behälter war allerdings unten offen...
@Peter R
eine Idee:
Ich habe von einem historischen Verfahren gelesen, bei dem "von unten"
eingemaischt wird. Das trockene Malz wird in den Behälter vorgelegt.
Anschließend wird heißes Wasser von unten eingespült. Das Malz schwimmt
dadurch nach oben auf, bis es sich allmählich mit dem Wasser vollsaugt und
schließlich zu Boden sinkt.
Die Maische wird gelegentlich gerührt. Das ist im Grunde nichts anderes,
als ein Kombirastverfahren.
Dieses Maischverfahren "von unten" ließe sich aber vielleicht auch auf das
Läutern "von unten" anwenden?
Mir gefällt gerade der Gedanke, das Nachgußwasser nicht von oben
draufzukippen, sondern durch meinen Panzerschlauch von unten einfließen zu
lassen.
Ich werde es bei nächster Gelegenheit gerne mal ausprobieren. Würde dann
aber lieber trotzdem wie herkömmlich von unten abläutern.
Es könnte von Vorteil sein, daß
-die schwereren Treberteilchen gleich unten bleiben und schnell ein neues
Filterbett bilden
-kein unnötiger Sauerstoff eingetragen wird
-evtl. störende Luftbläschen im PS herausgedrückt werden
Dies geht wohl etwas an Deiner Frage vorbei. Eine Zeitersparnis wirds wohl
auch nicht werden.
...aber es soll als Anregung dienen.
Gruß
André
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 9.8.2012 um 06:53 |
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Zitat von Moorschwein, am 8.8.2012 um
22:58 | Mir gefällt gerade der Gedanke, das
Nachgußwasser nicht von oben draufzukippen, sondern durch meinen
Panzerschlauch von unten einfließen zu lassen.
Ich werde es bei nächster Gelegenheit gerne mal ausprobieren. Würde dann
aber lieber trotzdem wie herkömmlich von unten
abläutern. |
Weiß nicht.
Haut mich jetzt nicht gerade um, der Gedanke.
Der Gag am herkömmlichen Anschwänzen ist ja gerade, dass neues Wasser von
oben her nachdrängt und die extraktreiche Würze immer mehr nach unten aus
dem Treber gewissermaßen hinausdrängt.
Bei Dir würde, sofern Du die Treber nicht anrührtst, unten nur klares
Wasser hinein- und wieder hinauspendeln, während die Würze obendrauf nur
etwas auf und ab schaukelt. Etwas übertrieben ausgedrückt zwar, denn ein
bisschen Vermischung hättest Du wahrscheinlich schon, aber es ginge stark
in diese Richtung.
Es sei denn, Du rührst nach jedem Einschießen von Nachgusswasser alles
nochmal komplett durch. Aber dann bis Du genau bei dem, was man im Westen
batch sparging nennt, und da ist dann eigentlich vollkommen egal, ob
das neue Wasser von oben, von unter, oder von sonstwo her gekommen ist,
weil ja eh alles nochmal durchgerührt wird.
Moritz ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 679 Registriert: 22.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.8.2012 um 08:34 |
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Zitat von Bierjunge, am 9.8.2012 um
06:53 | ...Bei Dir würde, sofern Du die Treber
nicht anrührtst, unten nur klares Wasser hinein- und wieder hinauspendeln,
während die Würze obendrauf nur etwas auf und ab schaukelt.
... |
Ich glaube nicht, daß das klare Nachgußwasser einfach nur unten verbleibt,
denn das zuckerhaltige Wasser aus den Tebern ist schwerer und 'will' daher
nach unten. Ein Umrühren wird aber wohl in der Tat erforderlich werden.
Schon allein, um die Kanalbildung zu unterbinden.
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Antwort 11 |
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