Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.6.2012 um 20:41 |
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Definitiv noch dieses Jahr (Ende August) werde ich - hauptsächlich weil
meine GöGa Spring so davon begeistert ist - (und weil ich selber es auch
mag) eine Berliner Weiße nach Hans' (Erlenmeyer) Rezept brauen und mich
dabei auch strikt an die Rezeptvorgaben halten.
Seit einiger Zeit schwirrt mit aber ein weiteres Bier im Kopf herum. Die
Erinnerung daran wurde durch Hans' Champagner des Nordens angestoßen. Ich
trank vor gut 15 bis 20 Jahren in Wasserbillig / Luxembourg bei einem -
leider inzwischen verstorbenem - guten Freund eine Rauch-Weiße.
Da ich kein Rezept zur Verfügung habe, werde ich das Rezept von Hans
abwandeln:
Rezept für 20L Rauchweiße
Lactostarter gemäß Anleitung anlegen. (3 Handvoll ungeschrotetes PiMa bei
40°C in 1L Wasser mit 4 Würfelzucker 48h in Thermoskanne gären lassen, bis
es nach frisch Gereihertem riecht)
9°P StW
7 EBC
15 IBU
HG 11,0L
NG 14,5L
1,55KG PiMa
1,50KG Rauchmalz
0,06KG CaraAmber (NICHT 0,60KG)
Einmaischen bei 67°C und erste Rast für 50min, unteres Limit 62°C
Verzuckerungsrast bei 72°C für 30min
Abmaischen bei 78°C
Läuterruhe bei 78°C für 20min (Kessel säubern)
Läutern
Sud trennen:
25% Kühl stellen
Lactostarter durch ein Küchensieb grob seien.
75% bei 35°C mit dem Lactostarter im Kessel anstellen, Deckel drauf
48h gären lassen
Sude zusammenführen und kochen (Würzebruch abschöpfen ?)
Nach Würzebruch 15g Hallertauer Tradition im Hopfensäckchen für 70min
kochen.
Hopfenseien, abkühlen und mit der WLP3068 anstellen.
7 Tage HG
auf 6g CO2/L mit Traubenzucker carbonisieren
7 Tage NG
Ab in die Kühlung
Fertig ist Alfred Katzkas Rauchweiße
[Editiert am 27.6.2012 um 21:11 von TrashHunter]
____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.6.2012 um 20:47 |
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Ähhh...Trashy. Eine Weisse braucht Weizenmalz...?
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.6.2012 um 20:51 |
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.6.2012 um 20:57 |
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Mir schwirrt auch schon eine geraume Weile ein Rauchweizen im Koppe
rum..Nämlich das historische "Grätzer Bier" aus 100% Eichenrauch-
Weizenmalz. Nicht sauer, leicht und gut gehopft...Angeblich gibt es keinen
besseren Sommerschluck.
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.6.2012 um 21:00 |
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Tjo, das in Wasserbillig war leicht wie eine Berliner Weiße, gleichfalls
sauer, ganz mild gehopft, sehr hell und unterschied sich von der
klassischen Weißen durch ein deutliches Rauch-Aroma.
Was also liegt näher, als eine Berliner Weiße mit Rauchmalz zu brauen um zu
sehen, ob ich geschmacklich an das von damals heran komme. ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.6.2012 um 21:03 |
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Ja...und warum knallst Du da dann so viel Caraamber rein..?
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.6.2012 um 21:09 |
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Sind knapp 2%. Hans verwendet in seinem Original sogar 200g Carapils und
ups, ich sehe gerade, nicht 0,60KG, sondern 0,06KG Sch... Zahlendreher
Edit: Ich hab das grad mal korrigiert. Danke für die Nachfrage
[Editiert am 27.6.2012 um 21:11 von TrashHunter]
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.6.2012 um 21:18 |
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Zitat: | ... durch ein deutliches
Rauch-Aroma. |
Nuuun, mein alter Freund Alfred liebte - soweit ich mich recht erinnere -
seine allabendliche "Schwaze Havanna light" über alles. Leider gibt es
hierüber keine gesicherten Aufzeichnungen. Sicherlich ist deine Schüttung
ganz im Sinne meines Urahn.
Gut Sud mit der Weißen,
Hans ____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.6.2012 um 21:19 |
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Hihi..danke das ich helfen konnte. Aber mal ehrlich, Du wagst Dich da an
Dinge die selbst alte Hexenmeister nur schwer beherrschen.. (wieder mal die
Analogie auf den Zauberlehrling)..
Bei Hans seinem "Champagner des Nordens" mache ich immer noch diesen...
obwohl ich seit rund 4 Jahren alle
möglichen Berichte über Mikrobiologie lese..
Allein bei einem Starter mit Eigenkulturen züchtest Du natürlich neben den
Laktos noch alle möglichen Viecher wie Pediokokken und sonst was für
Socken...
Der "Champagner des Nordens" war auch so übermässig besser als z. B. eine
Kindl Weisse, weil mit Brettanomyces nachvergoren.
Ich würde Dir für Deine leicht saure Rauchweisse empfehlen, die Säure mit
Sauermalz darzustellen....
Aber wohl an der Herr...nur zu ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.6.2012 um 21:25 |
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Tjo, und ich möchte nicht wissen, was meine Spring so Alles züchtet, wenn
sie ihren Sauerteig selber herstellt ...
...ihre Sauerteigbrote indess haben mich noch nicht umgebracht, allenfalls
die Darmwinde in Wallung gebracht....
Nun, ich denke, daß durch das Hopfenkochen nach der Lactogärung so zeimlich
Alles was übel sein könnte - synonym zum Backofen - über den Jordan ist und
die eigentliche HG mit der Hefe dann eh keinen Raum für andere Besucher
mehr lässt. ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
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Antwort 9 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 27.6.2012 um 21:57 |
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Hihi witzig!
Ich habe auch gerade meinen Milchsäurestarter angesetzt.
Bei meinem zweiten Versuch mit Milchsäuregärung zeigte sich
deutlich die im Wheeler&Protz Brew Classic European Beers At Home
(leider vergriffen glaube ich) erwähnte "L. delbrueckii has a glucose
requirement...", also die Affinität des L. delbrueckii zu
Glukose.
Ich möchte daher, neben dem aktuellen Starter, eine spezielle Vormaische
fahren, um diesem Bakterium möglichst viel an Glukose zu bieten.
Die Gärung soll dann in einem mit Brett. verseuchten Gärfaß erfolgen,
insofern wird die Hauptmaische so gefahren, daß eine gute Portione Dextrine
rauskommt.
Uwe
[Editiert am 27.6.2012 um 21:58 von Uwe12]
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 954 Registriert: 1.5.2011 Status: Offline
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erstellt am: 27.6.2012 um 22:33 |
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Ich muß hier ja mal den luftgetrocknete-Trauben-Exkrementierer (auch
bekannt als Korinthenkacker) spielen.
Ein Weißbier muß mitnichten notwendigerweise Weizenmalz enthalten. Damals,
also so früher, unterschied man zwischen Weißbier und Rotbier, die jeweils
aus "Luftmalz" und "Rauchmalz" hergestellt waren, also luftgetrocknetem und
rauchgetrocknetem Malz. Prof. Methner hat auch bei der Berliner Weißen
keinen geschmacklichen Unterschied ausmachen können, egal ob jetzt ein
Weizenanteil vorhanden ist oder nicht. Ein Weißbier kann komplett aus
Gerste hergestellt sein.
Ich nehm trotzdem Weizenmalz.
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Antwort 11 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.6.2012 um 23:10 |
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mmhhh...? Weizen und „weiß“ besitzen denselben etymologischen
Ursprung...also ist Weißbier Weizenbier...oder es gibt da zwei mögliche
Erklärungen des Namensursprungs.
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 12 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 27.6.2012 um 23:11 |
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> Ein Weißbier kann komplett aus Gerste hergestellt sein.
Hat auch "Wolf" damals propagiert.
Ich meine, daß ein Weizenmalzanteil (oder Rohfrucht) durchaus den Geschmack
beeinflußt.
Uwe
____________________
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 954 Registriert: 1.5.2011 Status: Offline
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erstellt am: 27.6.2012 um 23:45 |
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Zitat von flying, am 27.6.2012 um
23:10 | mmhhh...? Weizen und „weiß“ besitzen
denselben etymologischen Ursprung...also ist Weißbier Weizenbier...oder es
gibt da zwei mögliche Erklärungen des Namensursprungs.
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Nein, daß Weißbier so heißt, weil da Weizen dran ist und das so ähnlich
klingt, ist Volksetymologie.
Und wenn ich besser organisiert wäre, hätte ich auch die Quelle dazu. Es
war, soweit ich mich erinnern kann, ein Lexikon aus dem 18. Jahrhundert,
das sich umfangreich dem Thema Bier gewidmet hat.
Mindestens dieses Buch aus dem 19. Jahrhundert sagt allerdings auch,
daß ich mich in einem Punkt falsch erinnert habe: das andere Malz neben
Luftmalz ist Darrmalz, nicht Rauchmalz. Interessanterweise sagt dasselbe
Buch weiter unten, daß Maischen aus Luftmalz eher zum Sauerwerden neigen.
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 954 Registriert: 1.5.2011 Status: Offline
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erstellt am: 28.6.2012 um 00:37 |
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Ha, ich hab's!
Zitat: | In Ansehung der Farbe
des Bieres, ist die Eintheilung in braunes, (oder, wie man es auch an
einige Orten zu nennen pflegt, rothes) Fr. Biere rouge, und weißes,
Biere blanche, bekannt. Unter einem sogenannten Braunbiere verstehet
man ein Getränk, welches aus etwas scharf gedarrten Malz und einem Zusatz
von Hopfenextrakt bereitet worden ist; dahingegen zum Weißbier theils
bloßes Luftmalz, oder doch ein nur wenig gedarrtes Malz, entweder von
Gerste allein, Weizen allein, oder beiden zugleich, genommen wird, und wo
man den Hopfenextract entweder gar wegläßt oder doch sehr wenig damit
vermischet. Von den verschiedenen Eigenschaften beider Arten Biere werde
nachher handeln. |
Oeconimische Encyclopaedie oder allgemeines System der Land- Haus- und
Staats-Wirthschaft in alphabetischer Ordnung; von D. Johann Georg Krünitz,
1775, S. 8.
http://books.google.de/books?id=2L4UAAAAQAAJ&lpg=PA122&ots=
sXiQNw1F8K
[Editiert am 28.6.2012 um 00:38 von andreas23]
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 3929 Registriert: 10.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.6.2012 um 06:18 |
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Zitat von flying, am 27.6.2012 um
20:57 | Mir schwirrt auch schon eine geraume
Weile ein Rauchweizen im Koppe rum..Nämlich das historische "Grätzer Bier"
aus 100% Eichenrauch- Weizenmalz. Nicht sauer, leicht und gut
gehopft...Angeblich gibt es keinen besseren Sommerschluck.
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Moin Rene, na den Grätzer-Klon dürfen wir am Samstag ja hoffentlich von
Volker probieren!
Bis denne!
Hagen
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Antwort 16 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.6.2012 um 08:45 |
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Hi Andreas,
ich bin noch nicht ganz überzeugt, dass Weiß und Weizen nix miteinander zu
tun haben sollen...so schreibt Johann Wilhelm Wäser in seiner Gründliche
Anleitung zum Bierbrauen, 1793...
I. Vom Malze.
Die Malze zum Weißbiere werden verschieden und zwar von Weitzen entweder
allein, oder mit Zusatz von Gerste oder auch mit Hafer, in gewisser
Proportion zu ersterm, gemacht. In Gegenden, wo der Weitzen zu Hause ist,
wird gewöhnlich das Weißbier am vorzüglichsten, und mehrentheils aus lauter
Weitzen, theils aus halb Weitzen und halb Gerste ge« brauet. Da in einigen
Gegenden auch Dünkel zum Weißbiere genommen wird, so nennt man jenes, wo,
zu nur allein Weitzen genommen ist, Weitzenbier. Der gemeine Name dieses
Bieres ist Breyhan, an manchen Orten aber wird es Weißbier genennet,
wiewohl dieses letztere meistentheils aus Gersten«Luft« walze bereitet
wird. Von Weitzenmalz allein — welches entweder Luftmalz oder nur
höchstgelinde gedarrtes seyn muß — kann man auf dreyßig halbe Tonnm Bier
etwa funfzehn Scheffel Malz rechnen. Soll aber das Bier vorzügliche Kräfte
und Stärk« erhalten, und man will einen Theil Gersienmalz hinsetzen, so
findet obiges Verhältniß nicht statt, und man nimmt alsdenn gewöhnlich
einen Theil Gerstenmalz zu zwey Theilen Weitzenmalz.
Allerdings, da geb ich Dir Recht. Wenn kein Weizen da war wurde Weißbier
aus hellen Gersten- Luftmalz gebraut...ich denke da waren die nicht
mäkelig...
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 954 Registriert: 1.5.2011 Status: Offline
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erstellt am: 28.6.2012 um 09:01 |
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@flying,
natürlich gibt es einen Zusammenhang dergestalt, daß Weißbier oftmals mit
Weizen hergestellt wird, und wie die Gründliche Anleitung sagt, dieses dann
auch Weizenbier genannt wird. Allerdings haben trotzdem die beiden Wörter
etymologisch nichts miteinander zu tun, und auch die Gründliche Anleitung
lese ich so, daß es Weißbier mit 100% Gerstenschüttung gab.
In dem Zusammenhang frage ich mich allerdings auch, wie man eine reine
Weizenmaische läutert...
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Antwort 18 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.6.2012 um 09:20 |
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Zumindest scheint der Halberstädter Broihan der Urvater aller "Weißbiere"
nördlich des Weißwurstaquators zu sein..?
Hier steht in der "Gründliche Anleitung..."
8. Bereitungsart des Halbersiadti» schen Breyhans.
Das Breyhan«Malz ist halb Weitzen, und halb Gerste, beydes aber Luftmalz.
Weil der Weitzen oft noch einmal so theuer, als die Gerste ist — indem
darinnen mehr als noch einmal so viel Kräfte, als in der Gerste befindlich,
-— gleichwohl der Breyhan mit dem Bie« in gleichem Preise erkaufet wird; so
ist zu bemerken, daß wegen dieser vielen in dem Weihen be« findlichen
Kräfte, anstatt sonst vier Pfannen Wasser zu einem Brauen Bier kommen, zu
einem Brauen Breyhan fünf Pfannen Wasser genommen werden müssen, und also
von jedem Scheffel Breyhansmalze eine gute Tonne starker Breyhan gebrauet
werden kann, welches denn den hohen Preis des Weitzens in Ansehung der mehr
fallenden Tonnen Breyhan mildert.
Es wird wohl auch Weißbiere aus ausschließlich hellem (Luft) Gerstenmalz
gegeben haben aber üblicherweise wurde Weizen mitverwendet...Und da das
Volk das "Weiß" mit "Weizen" etymologisch assoziierte, so ist es irgendwann
mal Standard geworden.. ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 19 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.6.2012 um 09:29 |
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Zitat: | In dem Zusammenhang
frage ich mich allerdings auch, wie man eine reine Weizenmaische läutert...
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Da mache ich mir auch Gedanken. Eventuell kräftig Hopfendolden mit in die
Maische als Läuterhilfe...? ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 20 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.6.2012 um 10:06 |
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Vermutlich wurde die Strohschicht bzw. der Reisigunterbau bei einer reinen
Weizenschüttung entsprechend höher ausgeführt. Aber eine trübe Würze wird
es bei dieser Schüttung wohl immer gegeben haben.
Wenn ich das Protokoll meines "100%-Weizen" von 2008 durchlese, fällt mir
noch die Bemerkung auf, daß die Treber ein im Verhältnis zum Volumen sehr
großes Gewicht hatte. Auch dieser Umstand wird das Läutern nicht gerade
erleichtert haben.
Grüße
Hans
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 21 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.6.2012 um 10:16 |
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Eventuell wenn der Treberkuchen nur sehr dünn ist. Dann funktioniert es
vielleicht auch ohne Läuterhilfe..?
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 22 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 28.6.2012 um 11:25 |
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Zitat von flying, am 28.6.2012 um
09:29 | Zitat: | In dem Zusammenhang
frage ich mich allerdings auch, wie man eine reine Weizenmaische läutert...
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Da mache ich mir auch Gedanken. Eventuell
kräftig Hopfendolden mit in die Maische als Läuterhilfe...?
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Das ist die eine Möglichkeit. Bei auffallend
vielen historischen Weizenbieren liest man etwas von Maischehopfung. Das
Läutern dürfte mit einer der Gründe gewesen sein.
Und dann gab es als andere Möglichkeit auch noch den Läuterkasten:
Nach dem Sedimentieren des Trebers ließ man in der Würze einen Kasten mit
Löchern, besagten Läuterkasten schwimmen, aus dem dann die einigermaßen
klare Würze herausgeschöpft wurde: Also Läutern von oben her,
gewissermaßen. So etwas hätte ich mir bei meinem Kelheimer All Wheat Schreckenssud auch
gewünscht...
Moritz ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 23 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.6.2012 um 11:32 |
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Läutern von oben... Interessante Sache. Ihr kennt doch die
Kaffeebereiter, wo man ein Sieb einfach nach unten drückt...
Nach diesm Prinzip vielleicht? ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 24 |
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