Posting Freak Beiträge: 1101 Registriert: 2.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.8.2012 um 15:36 |
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Hi,
Bin dabei mir ein Rezept für ein Herbstbier zusammenzustellen.
Wie bekomme ich oben genannte Geschmäcker in mein Bier??
Das Bier kann auch etwas in Richtung Oktoberfestbier oder Festbier gehen
und etwas kräftiger sein (5,5-6 Alk.).
Ich ziele auf ein dunkelgoldenes Bier ab.
Habe böhm. Pilsener Malz, Melanoidinmalz, Chocolate Malt, Röstmalz, Carared
und Cararoma zur Verfügung.
Folgendene Hopfen habe ich noch im Eisschrank: Hallertauer Tradition,
Spalter Select, Herkules, Pilgrim und Cascade.
Hefen: US-05, S 04, S-33, T-58 und Nottingham.
Habe mir auch vorgestellt Haferflocken und Walnüsse etwas anzutoasten und
beizufügen.
Wenn nötig würde ich mich auch an eine leichte Dekoktionsvariante
trauen.
Interessant fände ich es auch, Zucker in der Pfanne zu karamellisieren und
dann zu verwenden oder ein wenig von der ersten Vorderwürze im Einkocher
karamellisieren zu lassen.
Hat einer sowas schonmal gemacht?
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Posting Freak Beiträge: 901 Registriert: 9.5.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.8.2012 um 15:59 |
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Hallo,
spontan denke ich an ein malzbetontes eher schweres Bier mit
Eichenholzchips in der Nachgärung.
Ich habs noch nicht probiert, kann es mir aber gut vorstellen.
Sicher ist eine sehr ausgedehnte Reifung nötig, um das Kratzige aus der
Gerbsäure zu mildern.
Edit: Walnüsse haben reichlich Fett, ich denke, das verträgt sich nicht mit
Bier.
[Editiert am 30.8.2012 um 16:00 von Matthias H]
____________________ Viele Grüße
Matthias H
"..was lange gärt, wird endlich gut!"
"..und immer schön ausgären lassen!"
Hausbräu seit 1986
.de seit 2006
Servicefragen zu MattMill bitte per E-Mail!
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.8.2012 um 16:17 |
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Ha, an Eichenholzchips habe ich auch gedacht
Nussig, waldig und harzig...? Kommt immer darauf an, welche Assoziationen
man von einem herbstlichen (Laub)Wald im Kopf hat.
Fallende und welkende Blätter, es riecht modrig und nach Pilzen...aber
nicht unangenehm, von einem morbiden Charme...?
Spontan, ohne weiter darüber nachzudenken, habe ich ein Böhmisches Granat
im Kopf. Mit viiiieel Dekoktion.
[Editiert am 30.8.2012 um 16:18 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.8.2012 um 17:04 |
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Ich hab ein paar Biere mit Chinook verkostet, der ist Waldboden pur. Sehr
harzige, erdige Toene. Fast wie Retsina Bier
Jan
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 1101 Registriert: 2.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.8.2012 um 17:07 |
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Hm Eichenholzchips habe ich leider keine zur Hand und meine letzte
Bestellung bei HuM ist grade auf dem Weg zu mir.
Ich glaube mit Eichenholzchips würde es evtl zu derb und rau werden.
Habe die Dinger aber noch nie verwendet.
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 221 Registriert: 29.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.8.2012 um 17:48 |
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Ich habe vor Kurzem ein Bier auf Eichenholzchips gelagert, die ich vorher
zwei Wochen in Single Malt eingelegt hatte. Bei der ersten Verkostung fand
ich es nicht derb oder rau.
Wenn Du zum Treffen auf dem Wurstmarkt kommst, können wir das mal antesten.
Ich habe auch noch Chips übrig, da gebe ich dir gerne was davon ab.
Grüße
Markus
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.8.2012 um 22:34 |
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Das mach ich hin und wieder. Ich hab hier schon mal was drüber geschrieben. Zum Ende hin musst
du vorsichtig sein, dass dir der Syrup nicht einbrennt. Mit zuviel
"Schwarz" im Bier kannst du dir deinen Sud versauen. Das schmeckt dann
nicht röstig, sondern verbrannt und lagert sich auch nicht mehr aus.
Für ein Festbier genügt dann 100% Pilsner Malz.
Gruß Hotte
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Antwort 6 |
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Member Beiträge: 79 Registriert: 29.8.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.8.2012 um 06:51 |
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.8.2012 um 07:50 |
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 1101 Registriert: 2.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.8.2012 um 14:19 |
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Stimmt Stein Brewing ist ne feine Sache.
Hier gibts auch nen Video dazu: http://www.youtube.com/watch?v=uLWkFEaLdos
Aber ich halte mich erstmal an das Karamellisieren der Vorderwürze.
Das Steinbrauen kommt später mal.
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 1101 Registriert: 2.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.9.2012 um 14:13 |
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So hab mich für ein Rezept entschieden:
4040g Halcyon Pale Ale Malt
600g Böhmisches Pilsener Malz
200g Carared
100g leicht angetoastete Haferflocken
60° Einmaischen
58° Eiweissrast 10 min
64° Maltoserast 30 min
72° Verzuckerungsrast 35 min
ca 1/3 der Maische zur Dekoktion 20 min kochen
danach wieder zur Hauptmaische und bei 78-79° abläutern
Läuterruhe 15 min
Erste Vorderwürze wird dick eingekocht, siehe oben.
100 min kochen
nach Würzebruch 10g Herkules
nach 80 min 15g Hallertauer Tradition und Spalter Select
Whirlpool 25g Spalter Select
Hefe: Nottingham Ale Hefe
edit:
habe die dekotion zwischen maltose und verzuckerungsrast gemacht.
die teilmaische wurde ca 10 bei 72° verzuckert und danach dann ca 20 min
gekocht.
währenddessen stand die hauptmaische die ganze zeit bei gut 70-72° rum.
[Editiert am 5.9.2012 um 17:45 von Horstibus]
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Antwort 10 |
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Member Beiträge: 64 Registriert: 17.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.9.2012 um 17:07 |
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Das hört sich ja richtig interessant an! Ich will Ende September zum ersten
mal in Bauchfässer einbrauen für die kalte Jahreszeit und es soll was
besonders süffiges und schmackhaftes werden.
Hat jemand schon Erfahrungen gemacht und kann vom Geschmack berichten, den
das Karamelisieren der Vorderwürze hergibt?
(Das mit den Steinen ist mir noch bisschen zu heikel)
Man liest von "Karamellgeschmack", aber ist der wirklich wahrnehmbar oder
is das Bier einfach nur süßer?
Hat da jemand tiefere Einblicke?
Viele Grüße,
Daniel ____________________ Praktikant bei http://www.frankenbraeu.de/
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 1101 Registriert: 2.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.9.2012 um 21:52 |
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So der Brautag is zu Ende.
Habe um 16 30 begonnen und grad eben fertig gebmacht.
Noch schnell die Stammwürze berechnen 9° Plato bei 74° C macht laut
fabier.de ganze 14.9° Plato.
Passt.
Habe mehr Hopfen verwendet als im Rezept oben.
Herkules ca 12g
Spalter Select und Hallertauer Tradition zusammen ca 25g
und Spalter Select und Hallertauer Tradition (überwiegend Spalter) in der
zweiten Gabe ca 44g
Musste meine Tradition Reste aufbrauchen deswegen mehr Hopfen.
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 1101 Registriert: 2.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.9.2012 um 17:25 |
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So, ich bin grade dabei eins meiner Herbstbiere zu verkosten.
Es ist fast 2 Wochen in den Flaschen und mir ist gerade eine sehr
interessante Marzipannote aufgefallen, die ich so noch nie in einem Bier
geschmeckt habe
An sich ist es nicht allzu süßlich oder malzig und die Bittere ist noch
etwas zu dumpf, aber der Marzipangeschmack fügt sich nahtlos in das Bier
ein.
Bin mal gespannt wie sich das Bierchen entwickelt, ich halte euch auf dem
laufenden.
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 527 Registriert: 31.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.9.2012 um 19:46 |
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nussig, waldig, harzig - da hätt ich ja einfach die entsprechenden zutaten
reingeschmissen. z. b. nüsse, die erwähnten tannenzapfen u. ä. spannend ist
ja die frage, wo der marzipangeschmack herkommt.
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Antwort 14 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 26.9.2012 um 20:59 |
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...von Pistazien...
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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