Posting Freak Beiträge: 3548 Registriert: 26.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.9.2012 um 16:51 |
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Man lernt nie aus. Aber so wie es aussieht, scheinen Hefen Freiwild zu
sein.
Cheers, Ruthard ____________________ Mein Blog: Brew24.com
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Antwort 25 |
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Administrator Beiträge: 1068 Registriert: 29.3.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.9.2012 um 16:55 |
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Naja, nur weil weder Patent- noch Sortenschutz greifen, heißt das ja noch
nicht automatisch, daß es nicht doch noch irgendein Schutzrecht gibt, das
sich auf Hefe anwenden läßt...
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Antwort 26 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 24.9.2012 um 17:00 |
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Sehr
interessant und amüsant fand ich in diesem Zusammenhang auch Jans Beitrag
über den Taschentuchabstrich.
Und ich kenne auch Brauer, deren erklärtes Hobby das Sammeln und
Archivieren auch der exotischsten Hefestämme ist. Auch wenn sie diese in
ihrem heimischen Betrieb vsl. nie werden einsetzen dürfen.
Moritz ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 27 |
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Posting Freak Beiträge: 958 Registriert: 9.6.2007 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 24.9.2012 um 17:27 |
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Also, nach einiger Recherche komme ich zur Erkenntnis, dass die
Patentierbarkeit von Mikroorganismen durchaus nicht ausgeschlossen
ist.
Jedoch wird nicht so schnell und einfach ein Patent dafür heraus
gegeben.
Die Bedingungen sind: - Technische Erfindung
- Neuheit
- Erfinderische Tätigkeit
- Gewerbliche Anwendbarkeit
- Nicht ausgeschlossen durch Gesetz
Ausgeschlossen sind
beispielsweise reine Entdeckungen. Jedoch muss sich eine Entdeckung und
eine Erfindung nicht gleichzeitig ausschließen, wenn ein technischer
Nutzeffekt nachgewiesen wird.
Europäische Patente werden nicht erteilt für Pflanzensorten oder Tierrassen
sowie für im Wesentlichen biologische Verfahren zur Züchtung von Pflanzen
oder Tieren. Dies gilt nicht für mikrobiologische Verfahren und die
mithilfe dieser Verfahren gewonnenen Erzeugnisse.
Da es sich bei Hefen = Mikroorganismen immer um mikrobiologische
Erzeugnisse handelt, ist die Hefe also durchaus patentwürdig. Allerdings
gilt auch hier: Die obigen Bedingungen müssen erfüllt sein.
Quelle: ETH Zürich (http://goo.gl/cYPlU) ____________________ Mehr vom Bier wissen, heißt: Mehr vom Bier haben!
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Eigene
Homepage
BIER-BRAU-PROjekt
der Uni Erlangen
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Antwort 28 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.9.2012 um 17:54 |
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Ich halt mich auch zurueck, es scheint als waere die Sachlabe nicht ganz
soooo trivial.
Beispiel LC1 von Danone ist ein geschuetzter MO.
Der Vergleich mit Saatgut und z.B. Kartofeln hinkt. Saatgut in Deutschland
muss im Sortenbuch gefuehrt und zugelassen sein. Es ist schlichtweg einfach
nicht erlaubt Kartoffeln vom Vorjahr neu einzusetzen. Noch miesser ist was
z.B. einige Saatgutkonzerne in den USA treiben. Viele der
Hochleistungsmaissorten sind Hybriden die sich nicht ueber Koerner
vermehren lassen. Es sind im Grunde unfruchtbare Kreuzungen.
Ich hab heute mal meine Fuehler ausgestreckt. Es gibt definitiv kein Patent
auf einen Hefestamm. Es ist mir aber nicht gelungen 100% rauszufinden ob es
theoretisch moeglich waere.
Gruss
Jan
P.s.: Bierjunge, ich hab vor Kurzem von einem aelteren Kollegen gehoert,
der bei Besichtigungen immer eine Krawatte um hatte, die hing dann wie
zufaellig in die offenen Hefewannen oder Gaerbottiche die ja frueher noch
gang und geben waren
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Antwort 29 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.9.2012 um 18:08 |
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Meines Wissens hat sich Urbanus für das Kellerweizen eine spezielle
Sekthefe patentieren lassen..? Irgendein Bayanus-Stamm. Finde ich zwar
Schwachsinn, weil sooo neu ist eine Zweite-oder Mischgärung nun auch
nicht..
Bei den neuen Hüller Zuchthopfen erklärt es sich für mich auch nicht so
ganz, dass Lizenzgebühren anfallen? Gut, jeder Züchter investiert erst mal
viel Zeit und Geld in neue Sorten. Nur hat man deshalb ein Patent auf ein
Lebewesen..?
Im Fundus des Hüller Institutes gibt es zig-tausende Zucht-und
Wildhopfensorten. Wenn die Brauindustrie das will, dann züchten die einen
Hopfen der nach Erdbeereis mit Schokosoße oder Käsesahnetorte
schmeckt...für die kein Problem!
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 30 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.9.2012 um 18:18 |
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Antwort 31 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.9.2012 um 18:23 |
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Frechheit Alles alte Hüte!
Mit den Reinzuchthefen ist das alles so eine Sache..Mir ist zum Beispiel
eine altehrwürdige untergärige Münchner Hefe bekannt, die bei 4
verschiedenen Anbietern unter 4 verschiednen Namen verkauft wird. 2 x als
Flüssighefe und 2 x als Trockenhefe. ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 32 |
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Posting Freak Beiträge: 2947 Registriert: 15.11.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.9.2012 um 19:07 |
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Ach was?
Aber die Wahrscheinlichkeit ist stark erhöht. Und ja, mit den
physiologischenGrenzen hast Du recht. Aber eben diese werden durch
Spontanmutation durchaus verschoben (= Selektion).
Gruß
Alex ____________________ Home brewing
More control. Less risk.
If I had to explain you wouldn't understand.
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Antwort 33 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.9.2012 um 19:23 |
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Zitat: | Frechheit Alles alte
Hüte! |
Willkommen in meiner Welt. Irgendein volltrunkener Patentamtsangestellter
in Timbuktu erteilt ein Patent das so niemals erteilt werden haette
duerfen. Egal, erstmal ist es ein Patent. Man kann zwar rechtlich dagegen
vorgehen, aber das zieht sich ueber Jahre, in denen man so erstmal die
technology nicht nutzen kann. Ein Milliardengeschaeft.
Jan
[Editiert am 24.9.2012 um 19:24 von JanBr]
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Antwort 34 |
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