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Autor: Betreff: Stopfen und Grünschlauchen?!
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TBM
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red_folder.gif erstellt am: 4.11.2012 um 19:30  
Hallo zusammen,

Es gibt gerade zwar einige Hopfenstopfen-Threads, aber da ich keinem seinen Thread entführen will, mache ich mal einen neuen auf.

Normalerweise wird ja nach der Hauptgärung gestopft. Ich würde aber gern Grünschlauchen und von daher fände ich "nach der HG" irgendwie zu spät. Sollte ich nun während der HG stopfen, oder nach der HG im Keg und dann einmal umdrücken?

Es handelt sich um ein Baltic Lager (UG)

Danke schonmal!:)
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 4.11.2012 um 19:34  

Zitat:
oder nach der HG im Keg und dann einmal umdrücken?


Jepp! Wie willst Du den Schmodder rauskriegen?

Was ist ein Baltic Lager..?


[Editiert am 4.11.2012 um 19:35 von flying]



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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 4.11.2012 um 19:37  
Bei der Hauptgärung treibt es dir den Hopfen mit der Kohlensäure sehr schnell an die Oberfläche. Die Kontaktzeit mit dem Bier ist dadurch sehr kurz und die Aroma-Ausbeute entsprechend gering.

Grünschlauchen steht dem Stopfen nach der Hauptgärung aber nicht im Wege. Zum Zeitpunkt des Grünschlauchens ist die stürmische Gärung ja schon vorbei; dadurch ist die Gefahr des Aufschwemmens des Hopfens nicht mehr gegeben. Also beim Grünschlauchen den Hopfen in das Druckfass vorlegen und draufschlauchen. Nach der Stopfzeit (ein-zwei Wochen, evtl. auch länger) schlauchst Du dann nochmal in ein zweites Fass um, wodurch Du auch einen Großteil des Gelägers abtrennst.


____________________
Gruß vom Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 4.11.2012 um 20:41  

Zitat von flying, am 4.11.2012 um 19:34

Zitat:
oder nach der HG im Keg und dann einmal umdrücken?

Was ist ein Baltic Lager..?


Porter.....Baltic Porter

Alles klar, also einmal umdrücken. Mist...Keg einmal mehr spülen....:/
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Braukunstkeller
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red_folder.gif erstellt am: 4.11.2012 um 20:54  
Mach den hopfen in mullverband .... Locker rein damit er Platz hat sich auszubreiten ....dann bekommst du beim umdrücken kein Grünzeug mit


[Editiert am 4.11.2012 um 21:15 von Braukunstkeller]
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red_folder.gif erstellt am: 5.11.2012 um 12:46  

Zitat von Braukunstkeller, am 4.11.2012 um 20:54
Mach den hopfen in mullverband .... Locker rein damit er Platz hat sich auszubreiten ....dann bekommst du beim umdrücken kein Grünzeug mit


Hi, danke für den Tipp. Hatte auch schon daran gedacht Hopfensäckchen auszukochen, mit Hopfen zu befüllen und dann an das Steigrohr zu binden. Das sollte es bringen.

Noch mal eine ganz andere Frage:

Gibt es geschmackliche Unterschiede zwischen Bieren, die grüngeschlaucht wurden (also Bieren, die ihr CO2 "selbst" produziert haben) und welchen, die komplett ausgären durften und dann mit der CO2-Flasche "künstlich" karbonisiert wurden?

Eigentlich dürfte das doch keine Auswirkungen haben, oder? CO2 ist immer CO2...?! Und wie sieht es mit dem Reinheitsgebot aus? Gilt das als "Zusatz", wenn man künstlich karbonisiert? Oder ist man da nicht päpstlicher als der Papst?
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 5.11.2012 um 12:54  
Nein, geschmacklich gibt es da keinen Unterschied.

Nach dem RHG ist das Aufcarbonisieren nur erlaubt, wenn das verwendete CO2 aus der Gärung stammt.

Gruß
Michael


[Editiert am 5.11.2012 um 12:55 von tauroplu]



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TBM
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red_folder.gif erstellt am: 5.11.2012 um 12:56  

Zitat von tauroplu, am 5.11.2012 um 12:54
Nein, geschmacklich gibt es da keinen Unterschied.

Nach dem RHG ist das Aufcarbonisieren nur erlaubt, wenn das verwendete CO2 aus der Gärung stammt.

Gruß
Michael


Sinn?...Keiner, oder?
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 5.11.2012 um 12:57  
Wie meinen? Beim Aufcarbonisieren mit CO2 wird CO2 unter Druck bemüht. Das CO2 kann entweder aus Technischer Herstellung stammen oder aus der Gärung, dort aufgefangen, rückgeführt, gereinigt und dann zur Carbonisierung eingesetzt. Und nur die Kohlensäure, die aus Gärung stammt, darf dann auch RHG-konform zum künstlichen Aufkarbonisieren verwendet werden.


[Editiert am 5.11.2012 um 13:00 von tauroplu]



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red_folder.gif erstellt am: 5.11.2012 um 13:01  
Hehe,...

Ich frage mich mal wieder nach dem Sinn des RHGs, wenn ich das lese...Nur wenn das CO2 aus der zugehörigen Gärung stammt. Ich find's unsinnig.

Edit: Ich hatte das schon vor deinem Edit verstanden. Mein Post war wohl etwas unscharf ausgedrückt :)
VG


[Editiert am 5.11.2012 um 13:03 von TBM]
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 5.11.2012 um 13:04  
Stimmt! :D Ich hatte es - natürlich - ;) auf meine Aussage bezogen, sorry. Und ja, kein Sinn, aber darüber brauchen wir hier nun wirkliche keine Diskussion mehr.


[Editiert am 5.11.2012 um 13:04 von tauroplu]



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red_folder.gif erstellt am: 5.11.2012 um 13:07  
Kein Ding:)

Mal gesponnen: Ein findiger Geschäftsmann macht einen Laden auf. Er verkauft an kleine Hausbrauereien, die keine Lust mehr haben ständig mit der Spindel den Restextrakt zu messen um den richtigen Zeitpunkt zum schlauchen zu finden, Köhlensäure, die aus einer alkoholischen Gärung stammt. Eben Gärungskohlensäure.

RHG?:D

Mit anderen Worten: Muss es sich um Gärungskohlensäure handeln oder um Gärungskohlensäure aus der zum Sud gehörigen Gärung :puzz:
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red_folder.gif erstellt am: 5.11.2012 um 13:08  
Wie das mit der Rückgewinnung genau funktioniert, kann man z.B. hier nachlesen.


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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 5.11.2012 um 13:12  
Da bin ich überfragt, das müsste mal ein Brauer beantworten.


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red_folder.gif erstellt am: 5.11.2012 um 13:18  
Uuuups….neulich erst gab es – zu Recht – etwas Aufregung über „fundiertes“ Halbwissen…nun habe ich mich glaube ich selber entlarvt.
Mir fällt nämlich gerade siedendheiß ein, dass das mit dem Aufcarbonisieren glaube ich nur für Alkoholfreie „Biere“ vorgeschrieben ist. Dabei stellt sich mir aber die Frage: darf sich ein alkoholfreies Bier überhaupt Bier nennen? Ich bin mir momentan nicht sicher, ob auf den Etiketten bei derartigen Getränken überhaupt das Wort Bier erwähnt wird…werde nochmal forschen.

Am besten aber würde wohl jemand antworten, der es WIRKLICH weiß, nämlich ein Brauer.

Sorry für die Verwirrung, aber ich war mir irgendwie sicher…so kann man sich täuschen…

Gruß
Michael


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red_folder.gif erstellt am: 5.11.2012 um 13:23  

Zitat von tauroplu, am 5.11.2012 um 13:08
Wie das mit der Rückgewinnung genau funktioniert, kann man z.B. hier nachlesen.


Cool, danke! Sehr interessant. Aber gehe ich recht in der Annahme, dass man bei so einer Rückverflüssigungsanlage eine Druckgärung machen muss? Im Text steht, dass die Gase in einen Ballon geleitet werden, der als Druckausgleicher für die Gärbottiche dient. Eine Druckgärung ist aber doch überhaupt nicht das gelbe vom Ei...und eher schädlich für die Bierqualität, oder sehe ich das falsch? Damit stünde sich das RHG in Hinblick auf gutes Bier mal wieder selbst im Weg...
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red_folder.gif erstellt am: 5.11.2012 um 13:25  

Zitat von tauroplu, am 5.11.2012 um 13:18
Uuuups….neulich erst gab es – zu Recht – etwas Aufregung über „fundiertes“ Halbwissen…nun habe ich mich glaube ich selber entlarvt.


Naja, keiner von uns meint die richtige Antwort zu kennen...von daher würde ich das eher als "fundiertes stochern im Nebel" bezeichnen;)
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 5.11.2012 um 13:30  
Nein, nein, das Bier im Reifetank steht ja (gewollt) unter Druck, damit über das eingestellte Spundventil sich der gewünschte CO2-Gehalt einstellt, nur das CO2, das durch das Ventil “abpfeift“, geht dann in diesen Ballon, zumindest verstehe ich das so.

Gruß
Michael


[Editiert am 5.11.2012 um 13:33 von tauroplu]



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red_folder.gif erstellt am: 5.11.2012 um 13:41  

Zitat von tauroplu, am 5.11.2012 um 13:30
Nein, nein, das Bier im Reifetank steht ja (gewollt) unter Druck, damit über das eingestellte Spundventil sich der gewünschte CO2-Gehalt einstellt, nur das CO2, das durch das Ventil “abpfeift“, geht dann in diesen Ballon, zumindest verstehe ich das so.


Der redet in seinem Text tatsächlich vom Gärbottich:

"Zuerst durchströmt das CO2-Gas durch den eigenen Gärdruck den Gaswascher (1), um einen Teil der Geruchsstoffe sowie Schaum (über Schaumabscheider (1a)) und Alkoholanteile zu entfernen. Das nun vorgereinigte CO2 wird danach vom Gasballon (2) aufgenommen, welcher als Ausgleichsbehälter dient und somit für einen Druckausgleich in den Gärbottichen sorgt."
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 5.11.2012 um 13:44  
Ja, klar, der Reifetank ist ja auch ein Gärbottich, nur geschlossen und unter leichtem Überdruck oder nicht?


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TBM
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red_folder.gif erstellt am: 5.11.2012 um 13:48  
Also spricht er da von der Nachgärung? Mh..aber da ist das meiste CO2 doch schon produziert und es gibt kaum noch was aufzufangen? Für mich hört sich das nach Hauptgärung an. Aber DAS ist jetzt definitiv unfundiertes Halbwissen.
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 5.11.2012 um 13:49  
Man kann Gärkohlensäure von fossiler Kohlensäure übrigens anhand der Isotopenverteilung sehr gut vonenander unterscheiden.
Über Sinn und Unsinn möchte ich mir aber lieber keine Gedanken machen.
CO2 aus der Vergärung kann man auch kaufen, kann aber auch sein, dass die dann aus einer Biogasanlage kommt...

Stefan
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 5.11.2012 um 13:52  
@ TBM: Wenn das so wäre wie Du sagst, dann bräuchte man aber doch keinen Druckausgleich oder? Der ist doch nur vonnöten, wenn es irgendwo ein Druckungleichgewicht gäbe. Das ist doch wie bei der Hauptgärung im Gärbehälter mit Gärglocke, die baut ja auch kein Druck auf und insofern bräuchte man also doch keinen Ausgleichsbehälter…oder wie oder was…BRAUER, helft uns bitte mal !


[Editiert am 5.11.2012 um 13:53 von tauroplu]



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TBM
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smilies/puzzled.gif erstellt am: 5.11.2012 um 14:12  

Zitat von tauroplu, am 5.11.2012 um 13:52
...Das ist doch wie bei der Hauptgärung im Gärbehälter mit Gärglocke, die baut ja auch kein Druck auf und insofern bräuchte man also doch keinen Ausgleichsbehälter…oder wie oder was…BRAUER, helft uns bitte mal !


Wenn man eine Druckgärung fährt um den Gärprozess (Hauptgärung) künstlich zu beschleunigen, dann denke ich schon, dass in allen Gärbottichen, die an das Verflüssigungssystem gekoppelt sind, der gleiche Druck herrschen sollte. Ich interpretiere den Text so, dass die Hauptgärung unter Druck stattfindet und die dabei entstehende CO2-Menge aufgefangen wird um sie dann nacher zum sowohl zum Vorpsannen/Umdrücken als auch zum karbonisieren des Bieres verwendet wird.

Wenn es so ist, dass man nach RHG nur Gärungskohlensäure zusetzen darf und das faktisch nur durch Druckgärung geht, dann fände ich das - wie gesagt - der Bierqualität nicht zuträglich...

Erbitte Hilfe von Brauer!!!!
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hiasl
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red_folder.gif erstellt am: 5.11.2012 um 14:43  
Ich habe gerade mal nachgesehen. Ja, auf Alkfreiem steht auch "Bier" drauf. Da die Kohlesäure wieder hinzugefügt wird, ist sie als "Gärungskohlensäure" auf dem Etikett enthalten.
Ist ja auch sonst reinheitsgebotskonform. Bei der Entalkoholisierung wird ja nur etwas entzogen, und keine Stoffe hinzugefügt.
Grundsätzlich muss nach RHG natürlich die Kohlensäure aus der Bierherstellung stammen. Das kann aber nur schwerlich nachgewiesen werden. Technische - klar. Das geht mit der Isotopenverteilung des Kohlenstoffs. Aber ob nun der Kohlenstoff aus Zucker/Melasse oder aus Malz kommt, lässt sich wohl nicht nachweisen. Andererseits fällt CO2 während der Haupt- und Nachgärung in der Brauerei sowieso als Abfallprodukt an, warum sollte man also eine "andere" Gärung teuer betreiben, um einfaches CO2 zu gewinnen?


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