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Autor: Betreff: Westvleteren Blond – Episode 1 der Westvleteren Trilogie
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 22.11.2012 um 00:10  
Nabend,
ich hatte zwar gestern gesagt, dass alle Belgischen Biere, die ich hatte, durchprobiert sind. Aber durch des Glückes Geschick, Tirili, habe ich die drei Biere der Westvleteren Brauerei geschenkt Westvleteren Blond, Westvleteren 8 und Westvleteren 12 bekommen (nochmals: vielen Dank an Stefan (Boludog)!

Die Westvleteren Biere kommen ohne Etikett aus, sämtliche Information ist auf dem winzigen Kronkorken untergebracht und da liest man als einzige Bierinfo: 5,8 Vol.-% Alk.

Aussehen: Helles Gelb, trübe, da nicht filtriert. Ein Atomschaum, der recht lange hält.

Geruch: Jahaaaa…da isser, der Brettanomycesgeruch, unverkennbar. Ich habe immer Schwierigkeiten, dieses Aroma irgendwie zu beschreiben. Verzeiht, aber mich erinnert es an Hof, Mist, Gulli light und ein Hauch Silage. Danach sticht die milchsäuerliche Note in die Nase, begleitet von einer Fruchtnote.

Geschmack: Die befürchtete Säure bliebe aus, eine ganz im Hintergrund agierende Säure passt recht gut zum leicht malzigen Gesamteindruck. Das Bier ist nicht so trocken, wie ich es aufgrund der Bretts erwartet hätte. Die Bittere ist ausgewogen.

Fazit: Für mich jetzt kein außergewöhnliches Bier, aber recht angenehm zu trinken. Mich persönlich stört ein wenig der Brettanomycesgeruch, den muss man mögen, mein Fall ist das nicht so.

EDIT: Offensichtlich war das Bier zu alt (1 Jahr), daher sollte es so frisch wie möglich getrunken werden. Ohne den Fehlgeruch ist es ein typischen Belgisches Blond.



Gruß
Michael


[Editiert am 22.11.2012 um 09:34 von tauroplu]



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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 22.11.2012 um 08:09  
Meines Wissens hat Brett nichts im Blond zu suchen. Auch keine Milchsäure. Was Du beschreibst (animalisch, fäkalartig) klingt auch eher nach Indol als nach Brett. Wie alt war deine Flasche denn?


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Gruß vom Berliner
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 22.11.2012 um 09:03  
Moin, Jörg,
nein, nein, kein Indol und auch nicht fäkalartig, den Geruch kenne ich. Das war eindeutig Brett. Vielleicht probiert der Stefan ja nochmal eine Buddel (der hat sie mir netterweise geschenkt). Die Flasche war glaube ich 1 Jahr alt.


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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 22.11.2012 um 09:13  
Da sollte auf keinen Fall Brett drin sein.
Falls ja, ist es eine ungewollte Infektion.
Das würde man aber sehr deutlich schmecken und es sollte auch sehr trocken sein.
Die Flasche ist knapp ein Jahr alt, eigentlich viel zu viel für ein Blond.
Könnte sein, dass die schlecht geworden ist, wenig Hopfen, wenig Alkohol, warum nicht?
Leider war das die allerletzte ;(
Bist Du Dir sicher, dass Du da Brett gerochen hast?

Stefan


[Editiert am 22.11.2012 um 09:15 von Boludo]
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 22.11.2012 um 09:18  
Definitiv, Stefan, dafür würde ich meine Hand ins Feuer legen. Mein erster Gedanke bei Brett ist ja sofort Berliner Weiße, und zwar die von damals, sprich Mitte der 70er. Heute schmeckt ja die BW deutlich anders als früher.
Das Blond hat fast genauso gerochen wie das Lambic Kriek, nur nicht so kirschfruchtig und nicht so intensiv säuerlich, aber doch unverkennbar.

Vielleicht sollte ich die Bewertung wieder rausnehmen, sonst wird es irreführend.

Gruß
Michael


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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 22.11.2012 um 09:20  
Ich denk mir einfach mal, dass es zu alt war, sorry.

Stefan
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 22.11.2012 um 09:23  
HALLO? Wieso entschuldigst Du Dich? Das war ja wohl nicht zu erwarten! Allein, dass Du mir sogar die letzte Flasche geschickt hast, ist aller Ehren wert!!!

Ich werde den thread gleich löschen.

Ciao
Michael


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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 22.11.2012 um 09:33  
Lass doch stehen, dann weiß zumindest jeder, dass man das Bier nicht alt werden lassen sollte ;)

Stefan
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 22.11.2012 um 09:33  
Stimmt auch wieder :D


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flying
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red_folder.gif erstellt am: 22.11.2012 um 11:09  
Hi Michael,

das muss das Alter sein..? Jenes Blond, dass Stefan mir vor ca. 8 Monaten geschickt hatte war etwas völlig Anderes. Von Brettanomyceten konnte ich damals nicht den Hauch einen Anflugs schmecken. Wenig Hopfen sollte das Blond eigentlich auch nicht haben. Nach Stan Hieronymus immerhin 42 IBU mit Saazer.

Ich war und bin immer noch schwer begeistert von dem Bier. Eventuell hat sich eine üble Autolyse ausgebreitet? Jedenfalls scheint das Alter dem Blonden nicht gut getan zu haben... :(


Zitat von flying, am 22.3.2012 um 18:11
Hi Leute,

Stefan hat zwar schon ein schönes Foto gemacht aber ich möchte euch diese leuchtende Schönheit nicht vorenthalten.



Was soll ich zu dem Bier sagen, was Stefan nicht schon gesagt hat? Es ist sagenhaft! Ein unglaublich gut komponiertes Bier. Meiner Meinung enthält es keinen Zucker. Dazu ist es für 12,6° P zu vollmundig. Außerdem neigt die Trappistenhefe zur Säurebildung, wenn Zucker im Spiel ist.
Ich finde so ein einen Göttertrank kann man nicht besser machen. Deshalb ist der Hype wohl (etwas) gerechtfertigt aber hauptsächlich der Verknappung geschuldet.

Der Hopfen ist wunderbar eingebunden. Eine sehr kraftvolle Würzigkeit, die mit den fruchtigen Hefearomen perfekt harmoniert. Dieses Bier könnte ich, genau wie Jürgen, Tag und Nacht trinken.

Ich bin sehr froh, dass ich es einmal probieren durfte. Ein echtes Erlebniss! Man benötigt etwas Erfahrung um die Harmonie des Getränkes richtig zu erfassen und schätzen zu können.
Vielen Dank an Stefan für die edle Spende!

m.f.g
René




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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 22.11.2012 um 11:46  
Mmmm…auch wenn ich Autolysegeschmack anders kenne, wäre es durchaus möglich, denn Trappistenhefen autolysieren womöglich mit anderen Abbauprodukten als normale Hefen, insbesondere im Zusammenhang mit den im Bier befindlichen komplexen Aromen. Da tritt dann dieser Fehlgeschmack wahrscheinlich ganz anders in Erscheinung, als ich das bisher kennengelernt habe.

Gruß
Michael, der sich mal nach einem frischen Blond umschaut


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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 22.11.2012 um 12:02  

Zitat von tauroplu, am 22.11.2012 um 11:46
Gruß
Michael, der sich mal nach einem frischen Blond umschaut


Sind von Dir aus genau 373km bzw 4 Stunden mit dem Auto ins Cafe In de Vrede ;)
(Achtung, Freitags geschlossen)

Stefan


[Editiert am 22.11.2012 um 12:04 von Boludo]
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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 22.11.2012 um 12:10  
Beim Westvleteren selbst kann ich ja leider nicht mitreden, aber ich hatte ja mit Hans vor ziemlich genau einem Jahr einen Clone gebraut (der übrigens demnächst in V2 wieder gebraut wird, diesmal auch ausschließlich mit Saazer).

Vorletzte Woche habe ich beim Aufräumen noch zwei Flaschen davon gefunden. Die Qualität war sehr unterschiedlich. Während eine Flasche nur in jeder Hinsicht (Hopfen, Ester) milder als das frische Bier, aber sonst im Geschmack rein war, hatte ich in der anderen auch deutliche Zersetzungserscheinungen. Das geht ja dann auch etwas in die Gulli-Richtung, könne also auch mit Michaels Beschreibung übereinstimmen. Ich habe übrigens keine Ahnung, wie der Unterschied zustande kommt, denn die Flaschen standen die ganze Zeit nebeneinander.


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Gruß vom Berliner
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 22.11.2012 um 12:42  
Hi Jörg,

ich habe ja Deines und das Westvleteren verkostet :D Deines war etwas säuerlicher als das (damalige) Original. Und so bringt dieser Verkostungsbericht wieder mal spitzenmässige Erkenntnisse für den Hobbybrauer!

Nach meinem eigenen Geschmack würde ich das Rezept jetzt so anpassen...Nur Pilsnermalz und etwas Carahell und Carabelge (Kein Zucker). Nur Saazer auf 42 IBU ohne Aromagabe. Letzte Gabe 20 min vor Kochende.
Die Trappist High Gravity würde ich durch die Rocheforthefe Belgian Abbey II ersetzen, da die meiner Meinung mildere Ester mit weniger Säure produziert. Optimale Trinkreife dann nach 2-3 Monaten..

Das wäre (für mich) der perfekte Sommerschluck.

m.f.g
René


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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 22.11.2012 um 12:49  
Hallo, Rene,
die Belgian Abbey II ist eine sagenhafte Hefe, was Du da schreibst kann ich voll bestätigen.

Gruß
Michael


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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 22.11.2012 um 13:25  
Rene, komplett Saazer habe ich ja schon geplant (da liegt noch ein sattes Kilo in meinem Tiefkühler), und die Hefe kann ich mir noch bei Simons Jubiläumsaktion mitbestellen.
Mit dem Zucker kommen wir aber nicht überein. Ich denke immer noch, dass das für die Schlankheit des Blond wichtig ist. Also wird V2 wieder mit Zucker gebraut. Wenn Simon drankommt, nehme ich diesmal flüssigen Kandis. Wenn da immer noch zuviel Säure im Spiel ist, kann ich das ja in V3 ändern.


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Gruß vom Berliner
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 22.11.2012 um 18:33  
Hi Jörg,

ja ich weiß, dass ich Dich hinsichtlich des Zuckers nicht bekehren kann. Ich ärger mich, dass ich das Westi damals nicht gespindelt oder refraktometeriert haben. Das Bier hatte durchaus Körper..?
Alle Clone-Rezepte die ich bisher gesehen habe (weltweit) entsprechen dem Hieronymus. Aber woher weiß der, dass es das ware Rezept ist :puzz:

Ich hoffe doch sehr, V2 wieder probieren zu dürfen :) ...und wenn Du dann V3 ohne Zucker braust (was unvermeidlich ist) gibst Du mir einen aus.. :P :P


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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 22.11.2012 um 21:59  
Ich habe eben mal auf dem Kronkorken nachgeschaut: Haltbar bis 11.10.12, also noch schon über der Zeit.


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