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Autor: Betreff: Die Brauer mit Leib und Seele
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 5.12.2012 um 22:40  
Durchaus nachahmenswert.

http://www.die-brauer-mit-leib-und-seele.de/10-Regeln.html

Hab grad das Zwickl von Hirsch. Gutes Bier.

Gruß

Jan
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Waconia
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red_folder.gif erstellt am: 5.12.2012 um 23:28  
Nett gemacht die Marketingidee und schon irgendwie wieder lustig.

Zitat aus der Seite:

Bei der aktuellen Entwicklung werden die Bierkonsumenten künftig zwischen drei grundsätzlichen Arten von Brauereien wählen können:
Da sind zum Einen die Brauereien, die durch international tätige Konzerne und Aktiengesellschaften und ihre Manager gesteuert werden. Shareholder value und einheitliche Massenausrichtung bei höchster Kostenoptimierung sind dabei die Prämissen. Zum Zweiten überschwemmen namenlose Bier-Raffinerien den Markt mit Bier in der untersten Preiskategorie. Die dritte Form sind Brauereien, hinter denen die bodenständige Verantwortung einer Brauerfamilie und eine zum Teil Jahrhunderte alte Brautradition steht.


Die vierte "Art/Form" wird wahrscheinlich geflissentlich ignoriert.
Die der kleinen innovativen Brauerein, die sich trauen wirklich kreativ super Biere zu brauen.

Wenn ich alleine schon lese: "bodenständige Verantwortung einer Brauerfamilie und eine zum Teil Jahrhunderte alte Brautradition"

Nichts für ungut, aber das erinnert mich doch schon sehr an "Wir sind die Besseren und Guten, alle anderen sind zu verteufeln"

Unabhängig der u.U. guten Biere die diese Brauereien vermarkten möchten.


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Bierinale - Festival der kreativen Braumanufakturen

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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 6.12.2012 um 08:42  
Erinnert mich an den Ausspruch eines alteingesessenen Bayerischen Brauers zum Thema der aktuellen Craft Brewing Bewegung:
"Craft Brewing - das machen wir schon seit 500 Jahren!"


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Gruß vom Berliner
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 6.12.2012 um 09:04  

Zitat:
Die der kleinen innovativen Brauerein, die sich trauen wirklich kreativ super Biere zu brauen.


Naja, aber auch das ist durch die rosarote Brille betrachtet. Ich kenn genug kleine innovative Brauereien die Biere brauen die man schlichtweg nicht trinken kann. Bei der ganzen Kreativität wird mir allzu häufig vergessen das die handwerklichen Grundlagen stimmen müssen. z.B. wir sehr, sehr häufig in Kleinbrauereien ein eindeutiger Oxidationsgeschmack ganz einfach als Hausgeschmack abgetan. Das ist er aber nicht, sondern ein Zeichen für nicht fachgerechte Herstellung. Und das ist meiner Meinung auch mit ein Grund warum viele der "jungen Wilden" gerne mit allerlei exotischen Zutaten wie Orangenschalen, Zimt, Kaffee usw. experimentieren. Das Zeug verdeckt äußerst effizient jedglichen Fehlgeschmack. Das klappt übrigens auch sehr gut mit ordentlich Stopfhopfen.

Ich will jetzt nicht sagen das man grundsätzlich auf diese Zutaten verzichten muß. Was ich sagen will, man sollte erst als Brauer in der Lage sein ein fehlerfreies und handwerklich gutes Bier hinzubekommen bevor man sich daran macht zu experimentieren. Ein Sternekoch fängt auch mit gekochten Eiern an.

Zitat:
Wenn ich alleine schon lese: "bodenständige Verantwortung einer Brauerfamilie und eine zum Teil Jahrhunderte alte Brautradition"

Nichts für ungut, aber das erinnert mich doch schon sehr an "Wir sind die Besseren und Guten, alle anderen sind zu verteufeln"



Für mich macht diese Aussage absolut Sinn. Sie stellt nämlich eins klar, hinter dem Bier steht ein Braumeister mit seinem Namen und er ist stolz auf das was er da macht. Geh mal in die fränkische Schweiz und schau dir die Familienbrauerein dort an. Ohne sehr, sehr viel Idealismus eine Familientradition fortzuführen und das Brauerhandwerk nicht aussterben zu lassen wäre das nicht möglich. Ich bin mir ziemlich sicher das wenn man sich den Stundenlohn eines Brauerers in einer Familienbrauerei ausrechnet, keiner von uns auch nur den Rasen dafür mähen würde.

Außerdem widersprichst du dir etwas selber. Was willst du damit sagen, nicht die kleinen Familienbrauereien sind die guten sondern die kleinen kreativen Brauereien? Schaut man sich in der deutschen Braulandschaft um, so ist es doch sehr erstaunlich das ganz viele von den kleinen, kreativen Brauereien, die immer wieder für Ihre Biere international Preise abstauben eben familiengeführte Brauereien sind. Irgendwie auch logisch, weil sie nur sich selbst und Ihren Mitarbaitern verpflichtet sind und eben keinem Aktionär Rede und Antwort stehen müssen.

Für mich ist es ein Schritt in die richtige Richtung. Ein Farbe bekennen. Es dürfte jedem klar sein das eine Änderung des Konsumverhaltens einfach Zeit benötigt. In den USA war die jetzige Entwicklung bzw. die jetzige Brauereilandschaft eine Entwicklung über 20 Jahre. Meinem Gefühl nach sind wir aber den USA ca. 15 Jahre hinterher.

Gruß

Jan
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Waconia
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red_folder.gif erstellt am: 6.12.2012 um 10:07  
Moin Jan, inhaltlich sind wir nicht weit auseinander.
Was mich auf der Seite stört, ist eben diese rigide Abgrenzung, die man ja auch öfter in unserer Szene beobachten kann
und die ich so (nicht) mehr teile. Bei den BMLS sind auch mittelständische Brauereien mit über 100 Mitarbeitern.
Da wird die wirtschaftliche Zielsetzung sicher auch im Vordergrund stehen.

Grundsätzlich bin ich ja auch gegen die Massenbierhaltung der Global Player und unterstütze mit meinem Kaufverhalten
kleine und mittelständische Brauereien. Die BMSL Seite versucht aber sehr subtil zu vermitteln,
als kämpften da die letzten neun Helden gegen den endgültigen Untergang des Bierabendlandes.


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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 6.12.2012 um 11:07  

Zitat:
Da wird die wirtschaftliche Zielsetzung sicher auch im Vordergrund stehen.


Ich denke ich weiß was du meinst, aber ich hoffe die Wirtschaftlichkeit steht bei jeder Brauerei im Vordergrund, sonst können sie zwar gutes Bier brauen, aber verschwinden genauso schnell wie sie gekommen sind.

Zitat:
Was mich auf der Seite stört, ist eben diese rigide Abgrenzung, die man ja auch öfter in unserer Szene beobachten kann
und die ich so (nicht) mehr teile.


Da gib ich dir zu 100% recht. Manchmal hat man das Gefühl man muss sich schämen wenn einem ein 08/15 Bier schmeckt. Das darf es nämlich nicht, per Definition. Es gibt hier Tröts zu Hauf in denen sich Forenmitglieder rechtfertigen müssen, weil sie sagen sie können mit einem IPA nicht anfangen und mögen am liebsten ein stinkeinfaches Pils. Nicht selten wird dann sehr sehr schnell die Kompetenz der Kollegen angezweifelt.

Gleiches gilt ja auch für bestimmte Brauereien. Oettinger könnte das beste Bier der Welt brauen, aber schon rein per Definition darf Oettinger nicht schmecken. Es wird solchen Brauereien sehr gern sehr viel angedichtet, von minderwertigen Rohstoffen, über dubiose Verfahren bis hin fast schon strafbaren Panschereien.

Ich geb dir recht das BMSL vielleicht etwas dick aufträgt. Auf der anderen Seite kann mehr Öffentlichkeit für kleinere Brauereien auch nicht schaden.

Gruß

Jan
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Ladeberger
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red_folder.gif erstellt am: 6.12.2012 um 12:05  
Ich finde es schön, dass einige Brauereien so in der Tradition verhaftet sind, das gehört zum Bier für mich auch mit dazu. Denn ich brauch zum Essen, zum Stammtisch oder zum Feierabend nicht unbedingt was Kaltgehopftes, Caramalz-Exzesse oder IPAs. Für mich ist das schlichte, ehrliche Bier - auch gerne wenn ein Brauer mit Leib und Seele dahinersteht - immer noch der Prototyp für diese Anlässe. Alles andere ist Bierleidenschaft und das will ich nicht auf den Geschmack von Millionen Biertrinker in Deutschland projezieren.

Aber. Aber. Liebe Brauer mit Leib und Seele!

Hebt euch bitte nicht so in den Himmel. Ich mag kein Bier von jemandem trinken der sich für erhaben hält über Großbrauereien, Gasthausbrauereien "ohne Tradition", Craft Brewer und die ausländischen Biere ohne RHG. Ihr macht auch nur Bier. Ihr rührt i.d.R. auch nur Malze von Großmälzereien, Hopfenprodukte, aufbereitetes Wasser und Hefe von spez. Laboren zusammen. Und ihr fahrt doch meistens genau das gleiche Sortiment wie alle anderen: Pils, Helles/Export, Weizen, Dunkel und Abwandlungen davon mit/ohne Hefetrub.

Warum werden nicht mehr alte Rezepte der Region wiederbelebt? Habt ihr ein Bier mit den EBC passend zum Brauwasser? Warum nicht mehr alte Techniken? Kocht noch jemand Teilmaischen? Macht noch jemand Steinbier? Führt noch jemand eigene Hefe, damit nicht alles nach W34/70 schmeckt? Pflanzt noch jemand eigenen Hopfen? Schenkt noch jemand zum Brauereifest aus gepichten Fässer aus? Kann man Samstags noch sein Zoigl abholen?

Nein? Zu teuer? DAS sind Punkte mit denen Ihr die bösen Bierraffinierien schlagen könntet. DAS sind Punkte bei denen ihr selbst die Craft Brewer wie Grünschnäbel aussehen lassen könntet. Nicht mit dem Gesülze von 300 Jahren Brautradition! Denn: Tradition ist nicht das Anbeten von Asche, sondern das Weitertragen des Feuers.

Gruß,
Andy
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Waconia
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red_folder.gif erstellt am: 6.12.2012 um 13:16  
:goodpost:

Besonders dieser Satz hier: Tradition ist nicht das Anbeten von Asche, sondern das Weitertragen des Feuers.


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Canadus
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red_folder.gif erstellt am: 6.12.2012 um 13:20  
Jetzt kam mir der Waconia mit dem :goodpost: doch tatsächlich wenige Sekunden zuvor...! :D
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Waconia
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red_folder.gif erstellt am: 6.12.2012 um 13:22  
Pfälzer Buben sind eben fix Canadus. :D


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uli74
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red_folder.gif erstellt am: 6.12.2012 um 13:34  

Zitat von Waconia, am 6.12.2012 um 13:22
Pfälzer Buben sind eben fix Canadus. :D



In gewissen Dingen ists aber besser wenn man zu den Langsamen gehört;) Drum würd ich das nicht überbewerten;)


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Gruss Uli
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 6.12.2012 um 13:43  
Ja sicher, aber auch hier gibt es halt nicht nur schwarz und weiß. Schaut man sich die Brauereien an und deren Produkte sind da schon einige traditionelle und lokale Spezialitäten dabei. Fällt z.B. auf das viele hier noch Märzen im Programm haben und sowohl helle als auch dunkle Böcke zu verschiedenen Anlässen einbrauen.

Einige der Rezepte haben, laut Aussage der Brauereien, auch schon ein paar Jahrzehnte oder Jahrhunderte auf dem Buckel.

Ich geb euch natürlich in vielen Dingen recht und bei vielem sind wir der selben Meinung, aber ist nicht z.B. der oben erwähnte Ausschank aus dem Holzfaß genau das Anbeten der Asche? Man weiß heute das Holzfässer mikrobiologisch ein no go sind, warum sollte man dann wieder besserem Wissen trotzdem damit weitermachen? Nur um eine überholte Tradition zu pflegen? Wo hört man dann auf und welcher Zustand wird dann als der ursprüngliche Definiert?

Wir sind uns einig, das z.B. ein mit Farbebier gefärbtes Helles noch lange kein dunkles ist. Aber ist ein dunkles, gebraut nach einem traditionellen Rezept mit dunklem Malz aber auf einer hochmodernen Anlage dann kein traditionelles Dunkles mehr?

Ich hoffe Ihr versteht auf was ich raus will? Wer setzt fest ob jetzt ein Edelstahl ZKG, der liegende Alutank, der gemauerte mit Bitumen ausgekleidete Tank oder das hölzener Gärfaß das Original ist auf dem sich die zu bewahrende Tradition gründet.

Gruß

Jan
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gulp
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red_folder.gif erstellt am: 6.12.2012 um 13:50  

Zitat:
Und das ist meiner Meinung auch mit ein Grund warum viele der "jungen Wilden" gerne mit allerlei exotischen Zutaten wie Orangenschalen, Zimt, Kaffee usw. experimentieren. Das Zeug verdeckt äußerst effizient jedglichen Fehlgeschmack. Das klappt übrigens auch sehr gut mit ordentlich Stopfhopfen.

Erzähl das mal Pierre Celis

Mit Verlaub ,aber was Orangenschalen angeht ist das schon Unsinn was du da schreibst. Brau mal ein ordentliches Wit, dann wirst du sehen wie schwer das ist. Das verzeiht keine Bierfehler, wie auch eine Mozart Symphonie keine Mißtöne erlaubt.

Natürlich weiß ich was du meinst, mit Unmengen von Hopfen kann man schon Bieefehler kaschieren. Aber unterschätz die jungen Wilden nicht. Sie sind die Zukunft!

Ach ja:
11. wers glaubt wird seelig.

Amen
Peter
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red_folder.gif erstellt am: 6.12.2012 um 14:04  
Hi,
Zitat:
Brau mal ein ordentliches Wit, dann wirst du sehen wie schwer das ist. Das verzeiht keine Bierfehler,

ein Wit ist ja auch keines der Biere der erwähnten "jungen Wilden", sondern eine alte belgische Tradditionssorte eines Bieres. Der Vergleich hinkt also.
VG, Markus
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gulp
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red_folder.gif erstellt am: 6.12.2012 um 14:09  

Zitat:
Mit Verlaub ,aber was Orangenschalen angeht

Fehlt noch der Koriander, auch so ein Teufelszeug...

Gruß
Peter
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 6.12.2012 um 14:12  

Zitat:
Natürlich weiß ich was du meinst, mit Unmengen von Hopfen kann man schon Bieefehler kaschieren. Aber unterschätz die jungen Wilden nicht. Sie sind die Zukunft!


Das tu ich ganz sicher nicht. Das hab ich auch nicht geschrieben. Ich wehre mich nur dagegen das die "jungen Wilden" automatisch gut sind. Dafür hab ich bei Leibe schon zu viel wirklich schlechtes Bier getrunken von neuen Kleinbrauereien.

Gegen was ich mich aber eben auch wehre ist der Umkehrschluß, das die traditionellen kleinen Familienbrauereien mit teilweise traditionellen, also keinen neuen, Biersorten automatisch schlechter sein müssen. Wenn ich mir die diversen Hit- und Besten- Listen anschaue, sind da einige sehr kleine bis mittelständige, familiengeführte Brauereien mit dabei. Einige von denen sind schon seit Jahren, also lange vor dem Craft- Bier Hype in Deutschland ganz bewusst auf die Qualitätsschiene gekommen und bieten schon seit Jahren gutes, handwerkliches Bier an. Genau das finde ich lobenswert.

Zitat:
Mit Verlaub ,aber was Orangenschalen angeht ist das schon Unsinn was du da schreibst.


Das mag deine Erfahrung sein. Ich bin sehr wohl in der Lage bei einer Verkostung auf Bierfehler zu achten, auch wenn diese durch Gewürze überlagert sind und glaub mir, ich hab schon einige Biere mit Gewürzen oder auch Orangenschalen getrunken die eindeutige Bierfehler aufgewiesen haben.

Gruß

Jan
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 6.12.2012 um 14:16  

Zitat:
Fehlt noch der Koriander, auch so ein Teufelszeug...



Da willst du in meine Aussagen was reininterpretieren was da nicht drin steht. Würdest du mich kennen und mal aufpassen was ich geschrieben habe, würdest du wissen das ich nichts gegen Gewürze im Bier habe, auch wenn sie zugegebenermassen nicht meine persönliche Preferenz sind.

Gruß

Jan
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gulp
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red_folder.gif erstellt am: 6.12.2012 um 14:24  
Wenn ein Wit von Orangenschalen überlagert ist, ist das schon ein Fehler.

Zitat:
Gegen was ich mich aber eben auch wehre ist der Umkehrschluß, das die traditionellen kleinen Familienbrauereien mit teilweise traditionellen, also keinen neuen, Biersorten automatisch schlechter sein müssen. Wenn ich mir die diversen Hit- und Besten- Listen anschaue, sind da einige sehr kleine bis mittelständige, familiengeführte Brauereien mit dabei. Einige von denen sind schon seit Jahren, also lange vor dem Craft- Bier Hype in Deutschland ganz bewusst auf die Qualitätsschiene gekommen und bieten schon seit Jahren gutes, handwerkliches Bier an. Genau das finde ich lobenswert.


:thumbup: Da treffen wir uns wieder!

Auf der Braumesse war mit das beste Bier am Weihenstphaner Stand. Ein excellentes Export Helles mit wunderbaren Hopfenaromen, trotz der "nur" 28 IBU. Die Studenten dort wussten alles über Amihopfen, belgische Biere und was weiss ich. Haben auch alles schon mal selber gebraut. Das ist der Nachwuchs und für mich die jungen Wilden!

Zitat:
Denn: Tradition ist nicht das Anbeten von Asche, sondern das Weitertragen des Feuers.

Jawoll :thumbup:

Gruß
Peter
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 6.12.2012 um 14:34  

Zitat:
Ich geb euch natürlich in vielen Dingen recht und bei vielem sind wir der selben Meinung, aber ist nicht z.B. der oben erwähnte Ausschank aus dem Holzfaß genau das Anbeten der Asche? Man weiß heute das Holzfässer mikrobiologisch ein no go sind, warum sollte man dann wieder besserem Wissen trotzdem damit weitermachen? Nur um eine überholte Tradition zu pflegen? Wo hört man dann auf und welcher Zustand wird dann als der ursprüngliche Definiert?


Bier aus frisch gepichten Holzfässern soll ein großer Leckerbissen sein..? Ich habe es leider noch nicht probiert.


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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 6.12.2012 um 15:09  

Zitat:
Bier aus frisch gepichten Holzfässern soll ein großer Leckerbissen sein..? Ich habe es leider noch nicht probiert.



Wie soll ich sagen. Ich steh da natürlich auch drauf wenn Augustiner Hirschen hin und her wälzt. Ist natürlich schön anzuschauen und man gibt sich mühe und gibt eine liebgewonnene Tradition nich der Kosten wegen auf.

Nur, jetzt kommt der Brauer durch, aus Qualitätssicht ist das natürlich ein Wahnsinn. Ein Edelstahlkeg wird automatisch gereinigt und danach gedämpft. Mach man das mit einem Holzfaß, ist es hin.

Ausserdem sind natürlich heute auch in den aller, aller wenigsten Holzfässern noch Peck sondern flüssige Kunststoffe verarbeitet die dann aushärten.

Frisches Bier aus einem Frischen Holzfaß ist ein Genuss, aber auch nicht anders als aus dem Edelstahlkeg. Allerding bleibt das Bier im Edelstahlkeg halt länger frisch :)

Jan
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Bierhias
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red_folder.gif erstellt am: 6.12.2012 um 15:16  
hey,

Helles, Dunkles, Märzen, Bock (hell und dunkel), Doppelbock, helles Weizen, dunkles Weizen, Weizendoppelbock, Eisbock, Export, Altbier, Kölsch, Berliner Weiße, Weihnachtsbiere, Zwickel

und da will mir einer erzählen die deutschen Brauer sind nicht kreativ?! Nur weil die Durchschnittsbrauerei kein zugehopftes (nicht negativ gemeint) IPA im Sortiment hat?
Mir geht das Gerede schon echt gegen den Strich, dass die Bierlandschaft in Deutschland ja angeblich nichts taugt. Wenn ich in den Rewe gehe und dort nur die Bitburger und Warsteiner Kästen ignorant fixiere, dann stimmt das schon. Aber oben genannte Sorten...da muss ich mich noch nicht mal anstrengen oder weit fahren um die zu bekommen.
Und da geb ich Jan einfach recht und ich hab das auch schon immer gesagt. Wenn eine Brauerei kreativ mit den Zutaten ist, dann find ich das ja gut. Sie sollte nur nicht kreativ und innovativ sein um kreativ und innovativ zu sein. Sie sollte kreativ und innovativ sein um gute Biere hervorzubringen! Was bringt einem ein gewürztes Bier, in dem so viel Gewürze drin sind, dass es nach Leberwurst und somit einfach nur noch grässlich schmeckt. Ja, das gibts! Nur damit ich sagen kann: "ja, das ist ein super Bier, da sind nämlich Gewürze drin!"....
Wenn dann eine Brauerei diese Sorten alle oder zumindest die Meisten davon im Sortiment hat (und ja, das solls geben) dann heißts ja gleich wieder...."die filtrieren ja, iiiiiiiihhhh!" Ich hab das Gefühl man sucht sich immer das negative heraus und ignoriert gekonnt das positive.

Ich würde mich selbst zu den "jungen Wilden zählen" und experimentiere auch mit Amihopfen, Hefen und auch Gewürzen. Doch einem Braumeister der ein traditionelles Sortiment fährt zu unterstellen, dass "Wir sind die Besseren und Guten, alle anderen sind zu verteufeln" find ich nicht angebracht. Was hat ein bestimmtes Sortiment mit dieser Einstellung zu tun? Viele Braumeister denken nämlich auch so: "Wer denkt sein Bier ist das Beste, bleibt stehen" Aber "Weitergehen" heißt nicht zwingend IIPA oder Stout.

Und nochmal zu "Craft Bier"....was bei uns unter fast schon Großbrauerei läuft wird in den USA als super duper "Craft Brewery" bezeichnet. Warum? Weil sie Hopfen in den Lagertank schmeißen? Wirklich?....ich bitte euch.....

hat jetzt evtl alles nicht so viel mit dem Anfangspost zu tun aber mir war mal wieder nach Dampf ablassen

Gut Sud
Matthias

Edit: Wenn jetzt Warsteiner ein kaltgehopftes IPA macht, werden die dann auch zur Craftbrewery? ;)


[Editiert am 6.12.2012 um 15:17 von Bierhias]
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 6.12.2012 um 15:20  
:goodpost:

Zitat:
Ich hab das Gefühl man sucht sich immer das negative heraus und ignoriert gekonnt das positive.


Zitat:
Wenn eine Brauerei kreativ mit den Zutaten ist, dann find ich das ja gut. Sie sollte nur nicht kreativ und innovativ sein um kreativ und innovativ zu sein. Sie sollte kreativ und innovativ sein um gute Biere hervorzubringen!


Gut gebrüllt Löwe!

Jan
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gulp
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red_folder.gif erstellt am: 6.12.2012 um 15:33  

Zitat:
Helles, Dunkles, Märzen, Bock (hell und dunkel), Doppelbock, helles Weizen, dunkles Weizen, Weizendoppelbock, Eisbock, Export, Altbier, Kölsch, Berliner Weiße, Weihnachtsbiere, Zwickel


gähn :P

Peter, alter Wilder
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 6.12.2012 um 15:37  

Zitat von Bierhias, am 6.12.2012 um 15:16
hey,

Helles, Dunkles, Märzen, Bock (hell und dunkel), Doppelbock, helles Weizen, dunkles Weizen, Weizendoppelbock, Eisbock, Export, Altbier, Kölsch, Berliner Weiße, Weihnachtsbiere, Zwickel...
... Aber oben genannte Sorten...da muss ich mich noch nicht mal anstrengen oder weit fahren um die zu bekommen.


Ich schon, und zwar ziemlich genau 49 km, was ich auch ab und zu mal mache.


Stefan, der in der Provinz lebt
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 6.12.2012 um 15:43  
Und wie sieht es bei hochgelobten Brauereien wie Westvleteren aus? 6,8,12 Stimmt, das ist natürlich wesentlich kreativer....

Nur mal zum drüber nachdenken was Hias gesagt hat. Die craft brewery unter den craft brewern Dogfish Head:
Ausstoß 2011: 88.000 hl
Geschätzter Umsatz 2011: 40 Mio
Geschätztes jährliches Wachstum ~ 40%

Die brauen Ihr Bier natürlich nur deshalb weil sie der Welt besseres Bier schenken wollen.

Nö, is klar.

Was bin ich froh das ich Bier genießen kann und zwar völlig egal wer es gebraut hat. Wenn es mir schmeckt, schmeckt es mir! :P

Jan
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