Posting Freak Beiträge: 948 Registriert: 20.11.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.1.2013 um 21:09 |
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Hallo liebe Braugemeinde,
zur Zeit versuche ich gerade zum ersten Mal mittels Malzextraktlösung eine
Schneider-Hefe selbst zu strippen und vermehren
Was mich zuversichtlich stimmt ist der zunehmende Bodensatz, was mich
allerdings skeptisch macht, ich hatte zu keiner Zeit richtige Kräusen! Kann
das sein, eigentlich müsste doch im Erlenmeyer ein richtiges Bier mit all
seinen Gärstadien werden, oder nicht?
Vielen Dank schon Mal für Eure Einschätzungen und viele Grüße
Michael
[Editiert am 15.1.2013 um 21:10 von morpheus_muc]
____________________ Beer ist the answer
...but I can't remember the question
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Posting Freak Beiträge: 2947 Registriert: 15.11.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.1.2013 um 21:13 |
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Du hast nur wenig Würze. Da werden kaum Hochkräusen zu sehen sein. Nimm mal
mehr davon. Und am besten noch rühren. Wie viel Plato hat die Würze? Somit
die 10 °P ist empfehlenswert.
Gruß
Alex
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 1425 Registriert: 22.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.1.2013 um 22:48 |
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Wieso soll das Gären ? Es soll sich doch vermehren . Also immer schön O2
zufügen und die Hefe wird mehr!
Alkohol und CO2 wollen wir nicht ! Auch im Gärtank vermehrt sich die Hefe
bis kein O2 mehr da ist , danach gehts erst mit Akohol und CO2 Los.
B.
[Editiert am 15.1.2013 um 22:55 von Biertester]
____________________ Prost! B.
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 948 Registriert: 20.11.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.1.2013 um 22:51 |
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@ Alex: Danke für den Tip! Da hätte ich lieber mal vorher nachgemessen 23,4 Brix! Ich koche gleich mal Wasser ab und
verdünne morgen früh! Insgesamt ist es jetzt ca 750 ml, täuscht auf dem
Bild vielleichet, denn es ist ein 3 l-Erlenmeyer.
@Biertester: Ja stimmt, ich glaube das hatte ich nicht bedacht! Belüftet
ist übrigens gut, in der ersten Nacht stand der Ansatz durchgehend auf dem
Magnetrührer und schwenke ich oft durch.
Danke und viele Grüße
Michael
[Editiert am 15.1.2013 um 22:54 von morpheus_muc]
____________________ Beer ist the answer
...but I can't remember the question
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 948 Registriert: 20.11.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.2.2013 um 19:28 |
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Mittlerweile habe ich drei Flaschen Malzbier zugegeben, auch etwas
Hefenärsalz. Etwas mehr geworden ist es schon, aber richtige Mengen an Hefe
werden es irgendwie nicht... Brauche ja Hefe für ca. 70 l
Hat jemand Tipps für mich?
Vielen Dank schon mal und viele Grüße
Michael ____________________ Beer ist the answer
...but I can't remember the question
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 1433 Registriert: 9.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.2.2013 um 19:35 |
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Zitat von morpheus_muc, am 4.2.2013 um
19:28 | Mittlerweile habe ich drei Flaschen
Malzbier zugegeben, auch etwas Hefenärsalz. Etwas mehr geworden ist es
schon, aber richtige Mengen an Hefe werden es irgendwie nicht... Brauche ja
Hefe für ca. 70 l
Hat jemand Tipps für mich?
Vielen Dank schon mal und viele Grüße
Michael |
Bei welcher Temperatur hast du den die Hefe stehen?
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 451 Registriert: 27.9.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.2.2013 um 19:35 |
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waren den zu keiner zeit richtige hochkräusen zu sehen?
____________________ "Es ist ein Grundbedürfnis der Deutschen, beim Biere schlecht über die
Regierung zu reden." (Otto von Bismarck)
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.2.2013 um 19:40 |
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Ich würde das vergorene Malzbier abdekantieren und neues dazu geben.
So gefühlsmäßig würd ich für einen 70 Liter Starter schon 5-6 Flaschen
Malzbier verfüttern.
Das Malzbier enthält schon vergärbare Zucker?
Oettinger geht ganz gut.
Ich hatte auch schon Schneider Starter, die sahen sehr dünn aus und haben
50 Liter locker durchgezogen.
Nur Rühren bringt eigentlich keinen Sauerstoff in den Starter, der steht ja
komplett unter CO2 Atmosphäre.
Ein Belüftungsset ist da sehr hilfreich, natürlich
mit Sterilfilter für die Luft. Das Sprudelsteinchen braucht man eigentlich
nicht, das ist nur schwer zu reinigen und es geht auch ohne sehr gut.
Ich bin da mittlereweile aber sehr faul geworden und belüfte nicht mehr.
Für 50 Liter nehm ich den Bodensatz von 4 Flaschen und füttere auf dem
Magnetrührer insgesamt 4 Flachen Oettinger Malzbier innerhalb 1 Woche und
kippe alles in die Würze, fertig.
Mit Belüften geht es natürlich viel schneller und besser, aber so ist es
einfacher.
Stefan
Edit: Keine Kräusen sind nicht schlimm, passiert mir auch manchmal, warum
auch immer.
Und Schneider Hefe mag es warm, auf keinen Fall unter 20°C.
[Editiert am 4.2.2013 um 19:42 von Boludo]
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 4.2.2013 um 19:50 |
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Hallo Michael!
Wenn Du Interesse hast, kann ich Dir etwas Erbslöh VitaFerm zuschicken, habe selber ja reichlich von
dem Zeug und man braucht nicht viel.
Hat bei meinem Versuch die Hefeausbeute schön gesteigert und im
Starter würde es durch Abgießen wieder weitgehend entfernt.
Uwe
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 179 Registriert: 20.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.2.2013 um 20:39 |
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Hallo,
ich habe mir mit meiner Gutmann-Weizen-Hefe die gleichen Fragen gestellt
wie Michael. Bin mir aber mittlerweile ziemlich sicher das alles gut
funktioniert.
Dabei hatte ich die drei Flaschen Gutmann unter sehr schlechten Bedingungen
gelagert. Erst im warmen Keller ein paar Monate und dann noch in der
Nullgrad-Schublade meines Kühlis. Und danach habe ich festgestellt dass die
Fläschchen bereits an Nikolaus fällig waren.
Hab mir halt gedacht dass nix mehr zu verlieren ist und den Hefesatz in
50/50 abgekochter Wasser-Aldimalzbier-Mischung eingerührt.
Erst Tat sich fast nix und ich wollte die Suppe nach drei Tagen (habe immer
wieder geschwenkt) wegschütten.
Irgendwann sah man dann die ersten Gäranzeichen. Hut ab, dass da noch was
lebte!!!
Ich habe dann alle 2-3 Tage wieder eine neue Mischung angesetzt, diese
erkalten lassen und danach noch zig mal hin und her geschüttet um den
Sauerstoff reinzubekommen. Und die Hefe hat sich schon schön vermehrt.
Ob ich sie nun irgendwann zum Brauen nutze ist noch nicht klar. Werde wohl
so schnell nicht wieder Brauen. Aber da ich die kleinen Biester ja schon so
gefoltert habe stelle ich sie vielleicht auch nochmal ein paar Wochen in
einem abgekochten Gurkenglas kalt. Und wenn ich dann einen
Bananenweizenbrautermin gefunden habe mache ich eine Woche vorher daraus
wieder einen Starter.
Wenn die das alles überlebt, nicht sauer oder eingeschnappt reagiert und
mir dann immer noch ein tolles Weizen macht dann ist es die Liebe für's
Leben!!! Dann trennt uns niemand mehr
Ich werde berichten!
Gruß
Stefan
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 2947 Registriert: 15.11.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.2.2013 um 20:48 |
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Rührst Du oder belüftest Du denn?
Wenn nicht, dann gib mal einen kleinen Tropfen Olivenöl hinzu und schüttle
dann gut durch.
Gruß
Alex
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 948 Registriert: 20.11.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.2.2013 um 00:00 |
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Hallo zusammen und danke für die superschnellen Antworten:
@ scerevisiae: Der Ansatz steht im Wohnzimmer, werden also so 20-22°C sein
schätz ich
@ Stift: Nein, Hochkräusen gab es nie, ich habe aber auch regelmäßig auf
dem Magnetrührer belüftet, was eine anaerobe Gärung ja eigentlich eher
verhindern sollte, oder lieg ich da falsch?
@ Boludo: Danke für den Tip mit dem Belüften, hätt ich auch drauf kommen
können, genau das Set liegt bei mir im Keller.
Ich habe Neumarkter Lammsbräu Bio-Malzbier genommen, aber wenn Oettinger
sich bewährt hat, dann versuch ich das mal. Dass Deine Schneider-Starter
auch so dünn aussahen beruhigt mich etwas, danke!
@ Uwe: Ganz herzlichen Dank für das Angebot, ich habe eine Messerspitze von
dem
hier dazu getan, das dürfte ungefähr das gleiche sein, oder?
@ Alex: Ja ich rühre immer wieder, so 1-2 mal am Tag auf dem
Magnetrührer.
Vielen Dank für die großartige Hilfe, immer wieder toll hier!
Viele Grüße
Michael
[Editiert am 5.2.2013 um 00:01 von morpheus_muc]
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 678 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.2.2013 um 08:13 |
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Zitat von Biertester, am 15.1.2013 um
22:48 | Wieso soll das Gären ? Es soll sich
doch vermehren . Also immer schön O2 zufügen und die Hefe wird mehr!
Alkohol und CO2 wollen wir nicht ! Auch im Gärtank vermehrt sich die Hefe
bis kein O2 mehr da ist , danach gehts erst mit Akohol und CO2 Los.
B.
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Das ist so nicht richtig! Stichwort Crabtree Effekt. Bei
Glucosekonzentrationen > 0,1g/L steigt die Hefe selbt bei
Sauerstoffanwesenheit auf Alkoholproduktion um. D.h. eine klassische Atmung
wird man bei der Propagation/Gärung nicht finden, außer man lässt Würze
frisch zulaufen um unter dieser Konzentration zu bleiben, aber wer macht
das schon im Hobbybereich...
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 2947 Registriert: 15.11.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.2.2013 um 21:05 |
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Wie war das Ergebnis? Hat sich noch was getan?
Hast Du auch Olivenöl versucht?
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Antwort 13 |
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Senior Member Beiträge: 396 Registriert: 6.11.2012 Status: Offline
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erstellt am: 6.2.2013 um 22:07 |
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Hallo!
Ich beschäftige mich auch gerade mit dem Thema Stripping, Propagation und
Banking, allerdings (noch) eher theoretisch.
Jetzt hab ich mir, mit den gefundenen Informationen ein paar Überlegungen
gemacht und da würde mich auch Eure Meinung dazu interessieren.
Mal zu den gefundenen Fakten:
Industriell werden Hefen auf verdünnter Melasse mit ~4 - 5%mas bei pH 4,5
gezüchtet. Melasse ist klar, das Zeug ist ein Abfall-/Kuppelprodukt und
daher billig. Ausserdem enthält sie noch brauchbare Nährstoffe und
Spurenelemente.
In vielen, v.a. englischsprachigen Quellen, wird hauptsächlich das
regelmässige Durchrühren des Ansatzes als wichtigster Faktor für eine gute
Vermehrung dargestellt. Die Belüfterei scheint hier gar nicht so den riesen
Effekt zu haben.
Die Schnapsbrenner (da hab ich selber auch einen professionellen
Hintergrund) stellen ihre Maischen zum Schutz vor Verkeimung auf einen
pH-Wert von 3 - 3,5 ein.
Meine Überlegung wäre jetzt:
Ich bereite mir eine Zuckerlösung + Mikronährstofffen mit ~10%mas.
Die ganze Geschichte wird dann mal mit einer Verdünnung auf 5%mas gestartet
und unter beständigem Rühren (Magnetrührer) täglich mit mit neuer Lösung
auf 5%mas beschickt.
Zusätzlich würde ich das ganze, mit einer geeigneten Pufferlösung, um der
Keimabwehr willen auf ph 4 oder darunter halten.
Die Banking Geschichte ist dann noch mal ein ganz anderes Thema, aber so
weit bin ich noch nicht.
Haltet ihr das für ein vernünftiges Konzept oder seh ich gerade den Wald
vor lauter Bäumen nicht?
LG
Martin
____________________
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 948 Registriert: 20.11.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.2.2013 um 22:24 |
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Alex, Du meintest ja Olivenöl nur wenn ich nicht rühre/belüfte... Hab ja
aber gleißig gerührt
Das Ende war leider, dass Schimmel auf der Oberfläche war
Werd also am Aschermittwoch noch einen neuen Ansatz wagen, dieses Mal mit
Oettinger, nachdem sich das ja wohl bewährt hat. Reichen denn 3-4 Tage
herfüren für 60l Ausschlagmenge? Und den ersten Ansatz wo die Hefe
dazukommt auf ~10 Plato verdünnen, richtig?
Vielen Dank und viele Grüße
Michael ____________________ Beer ist the answer
...but I can't remember the question
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Antwort 15 |
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Newbie Beiträge: 9 Registriert: 8.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.3.2013 um 07:03 |
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Kurze Info: Lammsbräu Weißbier-Hefe strippen funktioniert entgegen
anderslautender Angaben nicht mehr. Nachdem ich damit ebenfalls gescheitert
bin, ergab eine Anfrage bei der Brauerei, daß sie die Flaschen einer
Wärmebehandlung unterziehen.
Gruß
rupf
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 1425 Registriert: 22.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.3.2013 um 08:13 |
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Zitat: | Das ist so nicht
richtig! Stichwort Crabtree Effekt. Bei Glucosekonzentrationen > 0,1g/L
steigt die Hefe selbt bei Sauerstoffanwesenheit auf Alkoholproduktion
um |
Danke für solche Tips!
Ich lerne ! Also passiert dann beides ja? Gären und vermehren ?
Bei Wicki :
Zitat: | Der Grund hierfür ist,
dass Glucose die Transkription der respiratorischen Gene
reprimiert. |
Da hörts bei mir leider auf .. Ich kann Strom und Bits.
Wieviel Vermehrung gibts mit und wieviel ohne Luft?
Und wieviel Ethanol mit und ohne ?
Zitat: | außer man lässt Würze
frisch zulaufen um unter dieser Konzentration zu bleiben, aber wer macht
das schon im Hobbybereich... |
Wenns hilft.. könnte ich das schon , kleine Schlauchpumpe und gut ist
oder?
B.
[Editiert am 18.3.2013 um 08:21 von Biertester]
____________________ Prost! B.
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 1433 Registriert: 9.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.3.2013 um 08:56 |
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Bedeutet, dass die Transkription, also das Abschreiben der für die Atmung
relevanter Gene durch Glukose unterdrückt wird. Der Effekt tritt ein sobald
Glucose den Schwellenwert von 100 mg/l überschreitet. Dann betreibt die
Hefe Gärung statt Atmung obwohl genug Sauerstoff vorhanden wäre. Nachteil
ist, das bei der verringerten Energieausbeute der Gärung kaum Wachstum
möglich ist, und somit die Wachstumsrate extrem verringert wird.
[Editiert am 18.3.2013 um 08:57 von scerevisiae]
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Antwort 18 |
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Senior Member Beiträge: 396 Registriert: 6.11.2012 Status: Offline
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erstellt am: 18.3.2013 um 09:04 |
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Hallo Biertester!
Übersetzt heisst das stark vereinfacht:
Für den aeroben Stoffwechsel braucht die Hefe bestimmte Enzyme, welche sie
bei Bedarf selber herstellen kann.
Der Bauplan für diese Enzyme sind diese respiratorischen Gene
(bestimmte Abschnitte auf der DNA). An Hand dieses Bauplanes bastelt sich
die Hefe Stück für Stück die Enzyme zusammen. Sie übersetzt quasi
den Code zum Enzym.
Glucose blockiert diese Übersetzung indem sie sich an einem ganz bestimmten
Punkt dazwischen setzt.
Da die benötigten Enzyme nun nicht mehr gebildet werden können kann auch
kein aerober Stoffwechsel mehr stattfinden, egal wieviel Sauerstoff
vorhanden ist und die Hefe steigt auf Gärung um.
Allerdings funktioniert das nicht ganz wie ein Ein/Aus-Schalter denn die
Glucose muss erst mal an die Stelle gelangen, an der sie das ganze
blockieren kann. Je höher die Glucosekonzentration ist, desto höher ist
auch die Wahrscheinlichkeit, dass es einem Glucosemolekül gelingt, an diese
Stelle zu kommen, bevor es selber "aufgefressen" wird.
Hoffe das war einigermassen verständlich ____________________
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Antwort 19 |
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Senior Member Beiträge: 410 Registriert: 31.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.3.2013 um 09:42 |
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Auch bei höheren Zuckerkonzentrationen findet eine Vermehrung statt,
allerdings wesentlich verringert. Bei der Hefepropagation verwendet man
dennoch Würze mit normaler Stammwürze. Der Grund ist der, dass man der Hefe
sonst einen osmotischen Schock beim Anstellen beschert. Hefe nutzt den
Zucker zum Großteil zur Energiegewinnung. Wenn man die Stammwürze
verringern würde, würde auch die Konzentration von Aminosäuren, Zink und
anderen Wuchsstoffen (sozusagen Vitamine für die Hefe) sinken. Sauerstoff
benötigt die Hefe vor allem zur Synthese von Sterolen, die in die
Zellmembran gebaut werden. Der erhöhte Energiegewinn durch Atmung ist nur
gering, da durch den genannten Crabtree-Effekt die Gärung bei diesen
Zuckerkonzentration wesentlich überwiegt.
Würze zur Hefereinzucht muss steril sein!
Eine Möglichkeit ist, die Würze je dreimal im Propagationsgefäß auf 80-90
°C zu erhitzen (Abtöten vegetativer Bakterien und Hefen), auf
Raumtemperatur abzukühlen, einen Tag zu warten (Auskeimen hitzeresistenter
Sporen bei 20-24 °C), erneutes Erhitzen. Das ganze drei mal wiederholen
(!).
Ein Verfahren ist es, eine Impföse in 5 ml sterile Würze zu übergeben und 2
Tage bei 10-15 °C bei UG und ca. 25 °C bei OG zu bebrüten. Anschließend zu
25 ml Würze überführen, einen Tag bebrüten, dann in 125 ml, dann in 625
ml..... usw. Während des Bebrütens sollte unbedingt Sauerstoff eingebracht
werden. Bei kleinen Gefäßen hilft da Schwenken und leichtes Schütteln.
Durch das ständige Verdünnen mit frischer Würze wird der gebildete Alkohol
verdünnt, neue Wuchsstoffe dosiert und das Wachstum im exponentiellen
Bereich gehalten. Dadurch hat man ein sehr rasantes Wachstun bei
gleichzeitig höchster Hefevitalität.
Gruß, Ludwig
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Antwort 20 |
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Posting Freak Beiträge: 1425 Registriert: 22.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.3.2013 um 10:00 |
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Danke ! So macht das Spaß mit euch!
____________________ Prost! B.
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Antwort 21 |
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