Senior Member Beiträge: 166 Registriert: 10.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 7.2.2013 um 09:39 |
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Hallo liebe Community,
meine Freunde und ich wollen uns (nach ein paar Pale Ale Versuchen) jetzt
mal an ein Weizen heranwagen. Geschmacklich soll es nur wenig Nelkennoten
aufweisen und eher in die bananige Richtung gehen. Ich habe zwar bereits
ein wenig in der Rezeptdatenbank gestöbert, wollte aber dennoch lieber hier
bei euch nach Rezepten und dazugehörigen Erfahrungswerten fragen, bevor ich
ein Weizen mit 30% Pilsner Malz braue, weil sich die Beschreibung so gut
ließt
Liebe Grüße und Danke im Vorraus
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Posting Freak Beiträge: 678 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.2.2013 um 09:50 |
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- Herrmannverfahren
- Hoch einmaischen (62°C)
- wyeast 3068
- underpitchen
- hoch vergären (23°C)
- schwach hopfen (15BE)
- keine Hopfenaromen
- keine Maische oder Würzesäuerung
jo...das ists so in etwa
Gut Sud
Matthias
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 166 Registriert: 10.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 7.2.2013 um 09:56 |
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Okay, also schonmal danke für die schnelle Antwort. Mit zwei Begriffen kann
ich (und das Wiki auch) leider nichts anfangen. Was ist denn das
"Herrmannverfahren"? Meinst du damit Rasten bei 62°c, 72°c und 78°c? Und
gabs für Weizenbier nicht auch noch eine bestimmte Rast? Der zweite Begriff
ist "unterpitchen", da hab ich leider auch nichts zu gefunden und so
spontan fällt mir leider auch nix ein, was das sein könnte.
Hast du auch noch nen Tip zur Schüttung? Und ists Okay, wenn wir die
Hopfung einfach mit unserem Standardhopfen, also Northern Brewer, machen?
Oder bringt der auch bei ner Bitterhopfengabe eventuell unerwünschte Aromen
mit rein?
Liebe Grüße
[Editiert am 7.2.2013 um 09:56 von chaos-black]
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.2.2013 um 09:56 |
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Tja, was soll man da noch sagen
Etwas MüMa finde ich immer recht nett im Weizen.
Edit:
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthread
&tid=1599#pid15920
"Underpitchen" heißt schlicht wenig Hefe zugeben. Bei der Vermehrung
erzeugt diese nämlich die gewünschten Ester.
Beim Weizen würde ich übrigens eine Dekoktion einbauen - inwiefern sich das
mit dem Hermann-Verfahren in Einklang bringen lässt ... keine Ahnung
Edit II: Offenbar geht Herrmann und Dekoktion
[Editiert am 7.2.2013 um 10:02 von Kurt]
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 678 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.2.2013 um 10:05 |
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herrmannverfahren, auch Maltaseverfahren ist eine Art Dekoktion
Du maischt einen Teil der Schüttung mit einem Teil des HG ein und fährst
deine Rasten (62, 72, Kochen), jetzt gibts du den restlichen Guss und das
restliche Malz dazu und kühlst die Maische auf 45°C ab (optimum der
Maltase)....dadurch wird aus Maltose Glucose gebildet, welche die Hefe
braucht um isoamylacetat (Bananenaroma) zu produzieren. Jetzt wieder deine
normalen Rasten 45°C für 30min halten, dann 62, 72, abmaischen.
Einige sagen zwar, dass das Verfahren überflüssig ist, ich bin aber davon
überzeugt. Meine Weißbiere mit diesem Verfahren waren außnahmslose
Bananenbomben. Nachteil ist, dass es recht lang dauert...ca. 3h
Underpitchen ist einfach weniger Hefe geben als benötigt. Ich gebe bei WB
immer 0,6mio Zellen pro ml Würze und °P. Bei ug Bieren wird immer 1,5mio
Zellen gegeben.
BSP
20L Würze 12°P
600000*20000*12 = 144Mrd
Wenn du kein Mikroskop hast und keine Zählkammer ist das underpitchen immer
etwas pi mal Daumen....
ach ja, hohe Stammwürzen sind auch gut fürs Bananenaroma (13°P)
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 1585 Registriert: 24.8.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.2.2013 um 10:05 |
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Antwort 5 |
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Gast
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erstellt am: 7.2.2013 um 10:18 |
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Zitat: | ....bevor ich ein
Weizen mit 30% Pilsner Malz braue, weil sich die Beschreibung so gut ließt
Liebe Grüße und Danke im Vorraus |
Wie genau meinst du das jetzt?
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.2.2013 um 10:59 |
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Ich denke mal Bierhias hat alles zum Bananen-Overkill gesagt.
Wenn aber einfach nur die Nelke fehlen soll, kann man auch die
obligatorische Ferulasäurerast bei 44°C auslassen und direkt zur Eiweißrast
(besser noch direkt zur Maltoserast) einmaischen. Dann reicht das übliche
Maischprogramm. Wenn man nur Industrieweizen kennt, wird das bei Beachtung
der restlichen Tipps von Bierhias auch zu ordentlich Banane führen.
Wichtig ist dann abschließend auch es jung zu trinken, sonst war die Arbeit
umsonst.
[Editiert am 7.2.2013 um 10:59 von Ladeberger]
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 7.2.2013 um 11:20 |
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Der Hopfen wurde noch nicht angesprochen: wenn Du den lange genug kochst,
bleiben kaum [1] Aromen oder Geruch übrig.
Ich verwende beim Weizen gerne den Spalt select, ist aber nur Gewohnheit.
Da es nur um die Bitterung geht, ist Dein Northern Brewer genauso recht.
Uwe
[1] Zur Bestätigung der Regel hatte ich mal ganz frisch
gelieferten Spalt select Doldenhopfen verwendet. Der war derart aromatisch,
daß das Aroma auch nach 90min Kochzeit noch vorhanden war!
Ich habe es dann einfach "Hopfenweiße" genannt und es war sehr lecker -
obgleich nicht "typisch" für ein Weizen.
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Antwort 8 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.2.2013 um 12:37 |
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 166 Registriert: 10.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 7.2.2013 um 13:58 |
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Wow, hier gabs jetzt aber ganz schön schnell ne ganze Menge Antworten!
Danke schonmal dafür.
Gibts die Wyeast 3068 auch als Trockenhefe? Meine Freunde und ich haben
bisher eigentlich nur mit getrockneter Nottingham gearbeitet und das
klappte soweit ganz gut (die soll ja auch sehr tolerant sein). Das Weizen
auch von ner Trockenhefe zu vergären würde uns da ein bisschen entgegen
kommen
Ansonsten nochmal ein großes Dankeschön an alle Beteiligten
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Antwort 10 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 7.2.2013 um 14:08 |
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Nein, Weizenbierhefen für die "bayerische" Spielart gibt mit guter Qualität
nur als Flüssigpräparate.
'68er gibt es als Wyeast 3068 oder WLP 300 oder als günstige Zymoferm 033.
Viele Weizenbiere habe auch ein lebendiges und damit strippbares Sediment.
Falls Dir also ein kommerzielles Weizenbier besonders gefällt, kannst Du
versuchen, den Satz in der Flasche in ein wenig verdünnter Würze zu
aktivieren. Gute Kandidaten sind: Schneider, Gutmann, Kuchlbauer, Lammsbräu
etc.
Uwe
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Antwort 11 |
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Gast
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erstellt am: 7.2.2013 um 17:50 |
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Senior Member Beiträge: 166 Registriert: 10.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 8.3.2013 um 18:34 |
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Nur um euch ein bisschen Rückmeldung zu geben: Genau das brauen wir gerade
Mal gespannt wie es wird. Entscheidungsgrund war, dass
das Maischeverfahren nicht so kompliziert ist. Wir benutzen aber die Wyeast
Weihenstephan Flüssighefe. Momentan läuft der Nachguss das letzte mal durch
den Läuterbottich, Bitterhopfen ist bereits abgewogen
Liebe Grüße
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Antwort 13 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.3.2013 um 19:50 |
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Die Wyeast 3068 ist der WlP300 gleich. Habe auch gerade das Triticum
Wormatia in der HG, wenn ich das Rezept auch etwas angepasst habe. Dieses
mal wollte ich es trocken (emtscheide sowas beim schroten, wie ich drauf
bin). Maltose 50 min. und Cara weg, irgend Jemand schrieb mir sie Bananen
hält sich in Grenzen, das stimmt nicht am Dienstag kam ich nach hause, ich
dachte erst die Bananen in der Obstschüssel wären schon wieder überreif
braun. Dann viel mir mein Weizen auf. Natürlich darf man nicht erwarten,
dass Geruch und Geschmack nach der HG noch genauso intensiv sind. Das wäre
dann auch viel zu mastig.
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 14 |
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Senior Member Beiträge: 166 Registriert: 10.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 9.3.2013 um 20:18 |
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Antwort 15 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.3.2013 um 20:35 |
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hätte ich dir gleich sagen können, hatte im Fass 25 L und 20 l Schaum, die
ist schon heftig. ____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 16 |
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Senior Member Beiträge: 166 Registriert: 10.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 9.3.2013 um 20:37 |
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Hui, also was schätzt du, wieviel noch rausquellen wird? Und wann hört die
damit auf?
Und wir hatten überlegt, ob wir die Stammwürze noch mit etwas mehr Wasser
verdünnen wollten Gut, dass wirs nicht gemacht haben...
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Antwort 17 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.3.2013 um 20:40 |
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Das schlimmste ist vorrüber morgen geht es zurück.
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 9.3.2013 um 22:35 |
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Hallo,
Pass aber auf, dass dir das Gärröhrchen nicht verstopft durch Hefeklumpen
o.ä., und sich ein Überdruck aufbauen kann - das kann wirklich passieren,
und sieht dann im Zeitraffer so aus: http://www.youtube.com/watch?v=2ulUaWyJIO8
Manche (vor allem die Amis) benutzen deshalb einen Schlauch, der eventuell
austretenden Schaum in einen Auffangbehälter leitet.
Das klappt meistens mehr oder weniger gut - und zur Not kann man den
Auffangbehälter ja auch noch ins Spülbecken stellen:
http://www.youtube.com/watch?v=nG2s3pG-AIc
Grüße
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Antwort 19 |
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Senior Member Beiträge: 166 Registriert: 10.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 10.3.2013 um 11:25 |
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Hui,
ne, das Gährröhrchen sieht noch unverstopft aus. Und das schlimmste war
tatsächlich vorbei, seit heute Nacht hat sich da nichtmehr viel am
überlaufenen Schaum verändert. Nur eine Frage hab ich jetzt noch: Das
Wasser aus dem Gährröhrchen wurde durch Bier ersetzt. Birgt das eine Gefahr
für den restlichen Inhalt des Gähreimers? Ich meine, weil das ja eine Art
Nährlösung für alle möglichen unerwünschten Organismen sein könnte... Und
könnte ich sonst auch einfach kurz das Röhrchen rausnehmen, reinigen und
mit Wasser nachfüllen? Oder ist dann die Wahrscheinlichkeit hoch, dass
durch das Loch im Deckel irgendwelche Lactos eindringen?
Liebe Grüße
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Antwort 20 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.3.2013 um 11:30 |
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Amxh das Röhrchen runter und Spüle es aus, sieht ja nicht schön aus
keine Angst vor Lactos, Bretts oder Kamhefen. in großen Brauerreien werden
Weizenbiere oft komplett ohne Abdeckung in einer offenen Wanne vergoren.
Der schaum reicht als Schutzschicht.
Wieso haben alle so Panik vor einer Infektion ? ____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 21 |
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Senior Member Beiträge: 166 Registriert: 10.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 12.3.2013 um 11:09 |
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Hab ich erledigt
Nun, weil die Flüssighefe so verdammt teuer ist, bin ich am Überlegen, ob
ich die nicht nach der Hauptgärung aufbewahren sollte - nur bisher hab ich
das nur mit der Notti in einer kleinen Tupperdose gemacht und die dann aber
auch gleiche eine Woche später verbraucht. Gambrinus, du hast doch Ahnung
von sowas, oder? Ich weiß ehrlich gesagt noch nicht so genau, wann wir das
nächste mal wieder ein Weizen brauen wollen. Ich habe in einem anderen
Thread gelesen, dass sich Einmachgläser wunderbar für sowas eignen würden.
Reicht bei ~25l Suden ein 250ml Einmachglas? Mein Kühlschrankfach ist
bereits durch Hopfen und andere Hefen ziemlich überlagert....
Und auf was muss man achten, wenn man die Wyeast 3068 statt der Notti
aufbewahren will? Wieviel Flüssigkeit, sollte mit rein? Und welche
Flüssigkeit? (Bei der Notti hatten wir einfach ein bisschen Bier aus der
Hauptgärung draufgetan.)
Liebe Grüße
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Antwort 22 |
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Posting Freak Beiträge: 1324 Registriert: 19.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.3.2013 um 12:25 |
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Zitat von chaos-black, am 12.3.2013 um
11:09 | Hab ich erledigt
Nun, weil die Flüssighefe so verdammt teuer ist, bin ich am Überlegen, ob
ich die nicht nach der Hauptgärung aufbewahren sollte - nur bisher hab ich
das nur mit der Notti in einer kleinen Tupperdose gemacht und die dann aber
auch gleiche eine Woche später verbraucht. Gambrinus, du hast doch Ahnung
von sowas, oder? Ich weiß ehrlich gesagt noch nicht so genau, wann wir das
nächste mal wieder ein Weizen brauen wollen. Ich habe in einem anderen
Thread gelesen, dass sich Einmachgläser wunderbar für sowas eignen würden.
Reicht bei ~25l Suden ein 250ml Einmachglas? Mein Kühlschrankfach ist
bereits durch Hopfen und andere Hefen ziemlich überlagert....
Und auf was muss man achten, wenn man die Wyeast 3068 statt der Notti
aufbewahren will? Wieviel Flüssigkeit, sollte mit rein? Und welche
Flüssigkeit? (Bei der Notti hatten wir einfach ein bisschen Bier aus der
Hauptgärung draufgetan.)
Liebe Grüße |
Normalerweise reicht ja eine sehr kleine Menge an Hefe, wie du sie ja auh
z.B. in 40 ML Röhrchen bestellen kannst. Diese ist aber sehr vital. Wenn du
z.B. deine Hefe nun 6 Wochen im Kühlshrank aufbewahrst, dann sind viele
Hefezellen schon tot, also brauhst du wieder mehr. 250 ml sollten aber
reichen, einfah einen Shuss Bier oder auh Jungbier drauf geben. So mahe ih
es.
Empfolen wird oft, die Hefe maxinmal 2 Wochen so aufzubewahren, ich habe
aber auch schon mehrere Monate gelagert und es war noch ein anständiges
bananiges Weizen draus zu machen.
Du kannst auch einfach zwischendurch oder 1 Woche vor dem Brauen einen
Mini-Sud ansetzen, damit die Hefe vital bleibt. ____________________ ----------------------------------------------
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Antwort 23 |
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