Senior Member Beiträge: 166 Registriert: 10.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 16.3.2013 um 14:25 |
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Hallo liebe Leute,
ich hab ja schon öfter mal gelesen, dass Leute Hanf Blätter/Stängel/Blüten
zur Hopfengabe hinzugeben. Nun bin ich neulich bei einem größeren
Blumengeschäft, bei dem es auch Tierfutter gibt, über Hanfsaat gestolpert,
die man da (natürlich unvermälzt) kiloweise recht günstig kaufen kann, um
sie eigentlich an Vögel zu verfüttern. Da hab ich mir überlegt, dass man
das ja theoretisch bestimmt auch als Rohfrucht schroten und maischen
könnte... Gibt es dazu Erfahrungsberichte? Oder theoretische Gedanken? Ich
hab leider ehrlich gesagt wenig Ahnung davon, warum, auf chemischer Ebene,
das Maischen bei Gerstenmalz so funktioniert wie es funktioniert und
inwiefern Hanfsaat anders aufgebaut sind.
Liebe Grüße
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Posting Freak Beiträge: 3129 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.3.2013 um 14:55 |
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 396 Registriert: 6.11.2012 Status: Offline
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erstellt am: 16.3.2013 um 15:20 |
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Hallo,
Ich denke, dass der hohe Ölgehalt der Hanfsamen wohl eher dagegen sprechen
könnte.
LG
M.
____________________
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 166 Registriert: 10.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 16.3.2013 um 15:50 |
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erstmal dankeschön für den Link, allerdings gehts da auch eher um Hanf als
Beigabe zur Hopfung.
@Kuchlbraeu: Wie wirkt sich denn ein hoher Ölgehalt aus?
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 154 Registriert: 27.12.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.3.2013 um 15:57 |
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Hi !
Ich habe keine Erfahrung mit dem Brauen mit Hanfsamen. Doch das ist eine
sehr interessante Idee. Anscheinend hat das noch nie jemand gemacht zuvor.
TUE ES! Das muss ich auch ausprobieren (immer auf der Suche nach neuen
Marktlücken).
Du sprichst von Samen. Also würde ich die gleich handhaben wie Koriander.
Koriander sind auch Samen, jedoch ein Gewürz - also mehr nehmen von
Hanfsaat. Die Samen würde ich also mörsern oder grob schroten, und dann 10
- 20 Minuten vor Kochende beigeben und versuchen sie mit dem Wirlpool
wieder zu entfernen.
Die geeignete Menge ist schwierig abzuschätzen. Ich würde mal um die 150 g
für 20 ltr beginnen. Bei so unbekannten Fällen macht man zuerst einen Tee
(Mengen notieren). Den Tee kannst du dann degustieren: hab ich zuwenig? Zu
ausgekocht? Zu fade? Was für ein Bier passt dazu? ..undsoweiter..
Das Problem wird der hohe Ölgehalt der Hanfsaat sein. Also ein
Schaum-Killer. Als Abhilfe könnte man den Hanfsaat-Sud in ein passendes
Gefäss geben (zum Beispiel einen 1-Liter-Messkolben), eine Woche im
Kühlschrank kaltstellen damit sich die Fettphase oben separiert, und dann
die Ölschicht vorsichtig oben abziehen (mit einer Pipette oder so). Dann
kann diese Gülle der Speise zugemischt werden (Abkochen nicht
vergessen!)
Ob das funktioniert? : Keine Ahnung! Aber ich würde so vorgehen!
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 166 Registriert: 10.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 16.3.2013 um 16:01 |
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Hui, da gibts ja doch schon ganz schön konkrete Ideen.
Eigentlich dachte ich "Das sind ja Körner, also mach ich daraus Maische" -
werd aber wohl beides mal ausprobieren
Mal sehn, wann ich dazu komm
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Antwort 5 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.3.2013 um 16:02 |
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Hanfsamen schmecken leicht nussig, haben aber niemals solch intensive
Aromen wir Koriandersamen.
Meine Vermutung:
Wenn man so viel zugibt, bis man was schmeckt, ist der Schaum hinüber.
28%-35% Fett ist nicht ohne:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hanfsamen#Samen
Stefan
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 154 Registriert: 27.12.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.3.2013 um 16:34 |
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Ach so, die Hanfsamen vermälzen?! Das gibt sicher auch ein spannender
Rohstoff!
Was ich mit Sicherheit sagen kann: Hanfsamen maischen anstelle von Malz;
das gibt nichts Gescheides! (Zuwenig Zucker, zuwenig Enzyme, zuviek Öl)
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.3.2013 um 16:39 |
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Man darf Hanfsamen in Deutschland nicht keimen lassen, auch keine
Faserhanfsamen.
Für diese braucht man eine Genehmigung.
Mälzen wird also nix.
Stefan
[Editiert am 16.3.2013 um 17:01 von Boludo]
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 154 Registriert: 27.12.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.3.2013 um 17:05 |
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What the ****?
Ach so: Hanfsamen keimen lassen ist illegal (nun gut, kann ich verstehen)
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 115 Registriert: 10.12.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.3.2013 um 18:45 |
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moin chaos-black
als ausgewiesener Hanfexperte, ( leider noch kein Bierbrauexperte )
würde ich sagen, das Hanfsamen im Bier gar nix verloren haben!
Wenn Hanf, dann nur Blätter, ( Grünzeug) wegen ätherischen Ölen und so
was.
(war jetzt etwas oberflächlich, aber sollte soweit reichen)
schorsch
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Antwort 10 |
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Senior Member Beiträge: 166 Registriert: 10.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 16.3.2013 um 20:00 |
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Naja, war ja nur so ein Gedanke
Dämliche Gesetzgebung. Als wenn eine Pflanze "böse" wäre. :-/
Vielleicht dann doch mal mit Blättern als Aromazugabe, glaube im Thread,
der im 2. Post verlinkt ist, war auch irgendwo ein Link zu nem Onlineshop
oder so...
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.3.2013 um 23:13 |
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Zitat von Yeffie, am 16.3.2013 um
16:34 | Ach so, die Hanfsamen vermälzen?! Das
gibt sicher auch ein spannender Rohstoff!
Was ich mit Sicherheit sagen kann: Hanfsamen maischen anstelle von Malz;
das gibt nichts Gescheides! (Zuwenig Zucker, zuwenig Enzyme, zuviek Öl)
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Nur weil man etwas zum Keimen bringt und danach trocknet wird kein Malz
daraus. Sinn und Zweck der Vermälzung von Gerste usw. ist die Bildung von
Enzymen die vergärbare Zucker erzeugen. Wenn ich eine Zwiebel zum Keimen
bringe und dann trockne, habe ich trotzdem noch kein Zwiebelmalz. Das ist
der Grund warum bestimmte Getreide (Mais z.B.) nicht vermälzbar sind.
Jan
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.3.2013 um 23:19 |
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Danke, Jan, für die klärenden Worte!
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Antwort 13 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.3.2013 um 00:15 |
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Hi Jan,
ich muss etwas intervenieren..Maismalz gibt es sehr wohl! Es stimmt, dass
die meisten Sorten nur eine schwache diastatische Kraft haben. Besonders
afrikanische Sorten sind sehr schwach. Man behilft sich durch intensive
Vermälzung mit Hilfe von Gebberelinsäure und Natriumhydroxid.
Es gibt aber auch alte, peruanische Maissorten, die eine diastatische Kraft
von 120° Lintner haben. Das liegt m. W. sogar über Pilsnermalz.
m.f.g
René
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.3.2013 um 00:56 |
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Ok, auch Hirse lässt sich unter extremen Aufwand vermälzen.
aber eine Pflanze die so viel Öl, so wenig Kohlehydrate hat, wird halt von
der enzymatischen Ausstattung auch eher schwachbrüstig sein.
Jan
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Antwort 15 |
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