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Autor: Betreff: 400 Liter Maische-/Würzpfanne - indirekte Heizung, Gasbrenner oder Heizpatronen
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uli74
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red_folder.gif erstellt am: 5.4.2013 um 19:03  
Solange noch keine Hefe im Spiel ist ist es rechtlich kein Bier. Die Gemeischaftsanlage wird nicht das Problem sein solange jeder sein Bier in seinen eigenen vier Wänden vergärt.


____________________
Gruss Uli
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 5.4.2013 um 20:22  

Zitat von Holger-Pohl, am 5.4.2013 um 17:15
:gruebel: Hmmm!

Naja, ich weiß nicht, ob diese sehr freie Auslegung so in Ordnung ist.

Alleine schon eine Brauanlage für drei Personen - ist fraglich, wie man das versteuern soll und ob das noch als Hobbybrauer gilt? Wobei die Menge auch fraglich ist, denn laut Gesetzestext, darf man das Bier auch nicht tauschen oder andere Veräußerungen, die zum Zwecke irgendeines finanziellen Ausgleichs oder Bevorteilung dienen, erhalten. Daher wird sich der Zoll schon über euren großen Durst wundern.

Aber gut, da gibt es weitaus besser informierte Brauer hier. Ich dachte bisher, dass ich mit meinen 10 hl im Jahr schon an der Obergrenze liege....... :cool:

Grüßele
Holger


Ich kenn ein paar solcher "Vereinsanlagen". Es kommt natürlich wie immer auf's HZA an, aber in den Fällen die ich kenne ist das alles in Ordnung, so lange die Steuer abgeführt wird. Zur Not bekommen halt nur "Brauhelfer" ihren Teil ab. Der Begriff ist natürlich sehr weit dehnbar.

Jan
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Holger-Pohl
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red_folder.gif erstellt am: 5.4.2013 um 21:27  
"Vereinsanlagen" :o Das ist erlaubt?!?

Das geht ja dann schon in Richtung des alten Kommubraurechts, oder?

Aber gut, wir wollen den Tröt nicht entführen - es geht um die Realisierung einer 400 Liter Anlage.

So und damit stelle ich jetzt mal entscheidende Fragen nach dem Sudhaus? :thumbup:

a) Wie kühlt ihr?
b) Wo vergärt ihr?
c) Wie und wie kalt lagert ihr?

Grüßele
Holger


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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 5.4.2013 um 21:32  

Zitat von Holger-Pohl, am 5.4.2013 um 21:27
"Vereinsanlagen" :o Das ist erlaubt?!?

Das geht ja dann schon in Richtung des alten Kommubraurechts, oder?

Aber gut, wir wollen den Tröt nicht entführen - es geht um die Realisierung einer 400 Liter Anlage.

So und damit stelle ich jetzt mal entscheidende Fragen nach dem Sudhaus? :thumbup:

a) Wie kühlt ihr?
b) Wo vergärt ihr?
c) Wie und wie kalt lagert ihr?

Grüßele
Holger


Ich war viel überraschter davon das einige meiner Freunde in Bamberg im Gartenbauverein sind und zwar nur, weil der eine Brennblase und ein Brennrecht als Stoffbesitzer hat. Da verstehe ich dich Rechtslage gar nicht, vor allem weil die sehr viel brenne dürfen.

Jan
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HerrChimay
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red_folder.gif erstellt am: 5.4.2013 um 21:33  
Das Bier wird nicht getauscht gegen andere Waren - keine finanzielle Bevorteilung! Das Bier wird von uns, Freunden und Verwandten getrunken, ohne das irgendjemand dafür Geld oder andere Waren im Gegenzug gibt. Außerdem wollen wir die Anlage bauen, weil wir eben nicht so oft Brauen, dafür eben mehr. Wenn wir (aktuell 3 Personen) 10 mal im Jahr brauen und das Bier teilen, hat jeder von uns auch eben ~10hl. Und es kann gut sein, dass wir auch nur 8 mal brauen. Wenn ich dann nun mein Bier auf Famlienfeiern verköstige, wovon wir viele haben, und auch viel an Familie und Freunde verschenke, dann hat das nichts Gewerbe zu tun, weil ich keinen Gewinn erziele und auch keine Gewinnerzielungsabsicht habe. :)


Aber bitte zurück zum Topic. ;)

Ich werd wie gesagt am Sonntag wieder Zeit haben alles zu lesen und einzupflegen und meld mich dann.


[Editiert am 5.4.2013 um 21:35 von HerrChimay]
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Brauer-Tom
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red_folder.gif erstellt am: 5.4.2013 um 22:06  

Zitat von Holger-Pohl, am 2.4.2013 um 21:00
Ich möchte - da ja der Tröt insgesamt für alle Fragen rund um das Projekt gut sein soll - nachfragen, wie denn diese Menge im Kalenderjahr dem Zoll schmackhaft gemacht werden soll?

Wenn also hier locker mit 300 Liter Suden geplant wird und das auf 12 Mal im Kalenderjahr beschränkt bleibt sind das 36 hl im Jahr. Ob das noch als Hobbybrauer durchgeht? :puzz:

Vielleicht könntet ihr hierzu mal auch was posten, wäre für einige, die in der 1 hl Klasse brauen auch interessant.

Grüßele

Holger


Wir brauen auch in einem gemeinsammen Braukeller, das erste Problem des HZA Giesen ist, dass es auch die ersten 2hl nicht als Hobbybrauer anererkennen wil da 2 von uns nicht an der Wohnadresse brauen. Mein Argument einen Hobbykeller mit einem "nichtgewerblichen Gemeindebrauhaus" gleichzusetzen wollte man nicht folgen. Wir haben darauf einen Gärplatz gemietet der dann nach unserer Rechtsauffassung unserem Haushalt zuzuordnen ist. Das HZA prüft.

Aber um auf Holgers Frage zu kommen.
In der Zwischenzeit hat uns das HZA angeboten brauen zu besonderen Anlässen zu betreiben.
Nach dem brauen wird die das Formular 2075 ausgefüllt und eingereicht und es kommt eine Rechnung.
Bei unseren bescheidenen Mengen 2,70EUR Berechnung ist auf dem Formular und hier den meisten wohl bekannt.
Das könnte doch eine einfache Möglichkeit sein! :D

Aber auch von mir einen Beitrag zur Technik:
****************
4. Heißer Dampf zum erhitzen der Maische (Würzekochen dann mit Heizpatrone oder Durchlauferhitzer

Wenn man die Maische mit Dampf heizen möchte, womit erzeugt man den Dampf? Und muss man den zugefügten Wasserdampf dann irgendwie mit einrechnen ins Brauwasser?
********************

Dampf könnte man preiswert und ökologisch auch mit einem Holzfeuer erzeugen! Voll Öko :thumbup:


[Editiert am 5.4.2013 um 22:12 von Brauer-Tom]



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Alkohol macht Dumm und gleichgültig?
Ich weis es nicht! Ist mir aber auch egal!
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 5.4.2013 um 23:06  

Zitat:
Wir brauen auch in einem gemeinsammen Braukeller, das erste Problem des HZA Giesen ist, dass es auch die ersten 2hl nicht als Hobbybrauer anererkennen wil da 2 von uns nicht an der Wohnadresse brauen. Mein Argument einen Hobbykeller mit einem "nichtgewerblichen Gemeindebrauhaus" gleichzusetzen wollte man nicht folgen. Wir haben darauf einen Gärplatz gemietet der dann nach unserer Rechtsauffassung unserem Haushalt zuzuordnen ist. Das HZA prüft.


Das ist klar. Die 2hl Freimenge sind dahin. Aber bei der Höhe der Biersteuer sollte das auch nicht mehr ins Gewicht fallen.

Auch noch zu Technik:
Dampf ist schön und gut, aber sichere, profesionelle Dampferzeuger kosten richtig Geld und die Wartung ist nicht zu verachten.

Dampferzeuger selber bauen? Naja, mir ist meine Gesundheit einiges Wert und mit Dampfverbrühungen ist nicht wirklich zu spassen.

Jan
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HarryHdf
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red_folder.gif erstellt am: 5.4.2013 um 23:49  
Die Steuerdiskussionen hier drehen sich eh dauernd im Kreis: Keinen einzigen interessieren die 2hl doch wirklich, denn im Endeffekt lacht man sich doch eher schlapp über den irrwitzigen Verwaltungsaufwand, der dafür betrieben wird. Von daher sollten wir uns eher darauf einigen, daß wir uns nicht weiter damit befassen, sondern diesen Job an "garantiert unterbezahlte, verbeamtete Dienstleister" outsourcen.

Der technische Aspekt bei der ganzen Sache ist in diesem Zusammenhang sehr viel interessanter. Dampf an sich wäre eine absolut geniale, effiziente und erprobte Methode. Auch als Nicht-Maschinenbauer und Nicht-Techniker, aber als XXX kann ich den Warnungen vor Dampf folgen, kann aber trotzdem daran denken, daß man das Ganze ja nicht zwangsweise im Hochdruck-Bomben-Bereich andenken muss... Denn z.B. ein Dampfbügeleisen ist auch sehr heiss und ist trotzdem "hausfrauentauglich".
Sowas in dieser Druck- und Preis-Region wäre evtl. ein gangbarer Weg, um Maische und Würze zu heizen. Denn speziell bei unserer "heimischen" Anwendung kommt es ja weder auf die absolute Trockenheit noch auf die weite Transportierbarkeit des erzeugten Dampfs wirklich an. Ich denke also schon, daß sich in diese Richtung noch weiterdenken liesse.

Gut Dampf, Harry


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Ich kann allem widerstehen, außer der Versuchung (Oscar Wilde)
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Gast

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red_folder.gif erstellt am: 6.4.2013 um 03:21  
Abgesehen von eier 10 HL Anlage mit Dampfbeheizung, die wir gerade bauen, benutzen wir immmer Ölbadkessel für unsere kleineren Anlagen, das Öl ist hiesiges, billiges Speisepalmöl.

Ich benutze dieses Palmöl auch fur meine 300 Liter Distillen und habe es wärend 4 Jahren Benutzung nicht wechseln müssen, es ist immer noch 100% klar wie an ersten Tag.

Ich baue auch gerade eine 400 Liter Anlage mit direktem Gasbetrieb und Ölbad, wenn Dich weitere Informationen interesieren kannst Du mir gerne ein PN schicken.

Meien Anlage wird 3 Bottiche haben, einen kombinierten Maische und Läuterbottich mit 2 PS Rührwerk, eine kombinierte Sudpfanne und Whirlpool (bin noch nicht sicher ob ich der ein Ölbad verpasse) und einen Bottich für das Läuterwasser. Eventuel kommt noch ein Ausgleichstopf dazu um ein Einziehen der Maische wärend des Abläuterns zu verhindern.

Die Bottiche sind schon in Arbeit, in Kürze kann ich auch mit ein paar Photos dienen wenn Interesse besteht.

Das Ölbad hat den Vorteil das es nicht unter Druck steht und daher (gegenüber eiener Dampfbeheizung) absolut ungefährlich ist, die Heizwertausbeute ist sicherlich nicht ganz so gut aber in dieser Grössenordnung pfeife ich dadrauf.

Grüsse

Joachim
Antwort 33
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 6.4.2013 um 07:19  
Es ist sehr früh, also rechne ich evtl. grad Schwachsinn.

Ein Versuch. Der Einfachheit halber geh ich mal davon aus das unsre Aufheizung innerhalb einer Stunde stattfindet. Dann brauchen wir überschlagsmässig eine Heizquelle mit 30 kWh.

Die Energiemenge die in einem Kg Dampf steckt entspricht der Verdampfungsenthalpie und die ist 2088 KJ

30kWh entsprechen 108000000 J.

D.h. man mus grob 50 Kg Dampf kondensieren um die Energiemenge zu erhalten die man benötigt.

Das schafft man halt mit einem Dampfbügeleisen schlecht.

Ohne jetzt im Detail gesucht zu haben spuckt Google für einen entsprechenen Dampferzeuger einen Preis zwischen 2500 und 6000 Euro aus :o

Jan
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Lumbanraja
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red_folder.gif erstellt am: 6.4.2013 um 09:30  
Ehhh....Palmöl...pfuuuui! Also echt, kann man nicht machen, wenn man die Urwaldrodungen in den Tropen für die Plantagen sieht. In meiner 2. Heimat Sumatra tut das echt weh... :thumbdown: :P Nehmt Raps! :D

So, nun mal ernst: Einen Dampferzeuger herzustellen ist echt kein Problem, da dies kein Druckkessel sein mus, wir wollen damit ja keine Wagons durch die Lande ziehen.
Bei meinem 70L Topf drücken bei Vollast gerade mal 80kg gegen den Deckel, den Druck kriege ich mit Pusten sogar hin. Mit einen Überdruckventil ist das sowieso überhaupt kein Problem. Bei mir basiert dies auf einer Füllhöhe von max. 50 cm im Maischebottich, also einer Wassersäule, die zu überwinden man mit 0,05 bar Überdruck gegenhalten muß. Wenn die Dampfleitung hinreichend groß dimensioniert ist, kann der Druck im Dampfkessel nur unwesentlich viel höher werden. Also keine Bombengefahr, wenn man nicht gerade mit Coladosen arbeitet...

Bei mir "wächst" während des Maischens durch den Dampf ein 40L Hauptguss um keine zwei Liter an, der Verbrauch meines Osmosewassers zur Dampferzeugung liegt bei knapp 4 Litern. Anfangs kommt von den Dampfblasen oben auch nichts durch die Maische hindurch, sie Kondensieren vollständig darin. Da ich aber zusätzlich 2m³/h Luft in den Dampfkessel einblase, um einen Rühreffekt zu erhalten (sonst bilden sich Hitzenester in der Maische) blubbert oben auch ordentlich Dampf ab.
Allerdings nutze ich den Dampf erst nach dem Einmaischen. Vohrher erhitze ich auf 60° im Dampfkessel und pumpe die Hauptgussmenge dann um. Erst dann kommt bei mir der Druckdeckel drauf und es wird mit der Dampferzeugung begonnen. Die Erwärmung beträgt so 2°C/3min.
Bei kleineren HGs schaffe ich so auch 1°C/min.
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uli74
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red_folder.gif erstellt am: 6.4.2013 um 09:49  
@Lumbanraja: Gibts Bilder von Deiner Anlage?


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Gruss Uli
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brewer
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red_folder.gif erstellt am: 6.4.2013 um 09:53  
Hi bonanza,

wie ist das zu verstehen mit direkten Gasbetrieb und Ölbad??

Kannst du mir das genauer erklären wie ihr das gebaut habt bzw wies funktionieret und evtl noch Bilder rein stellen :redhead:

Danke Gruß brewer
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 6.4.2013 um 10:00  

Zitat von Lumbanraja, am 6.4.2013 um 09:30
Ehhh....Palmöl...pfuuuui! Also echt, kann man nicht machen, wenn man die Urwaldrodungen in den Tropen für die Plantagen sieht. In meiner 2. Heimat Sumatra tut das echt weh... :thumbdown: :P Nehmt Raps! :D

So, nun mal ernst: Einen Dampferzeuger herzustellen ist echt kein Problem, da dies kein Druckkessel sein mus, wir wollen damit ja keine Wagons durch die Lande ziehen.
Bei meinem 70L Topf drücken bei Vollast gerade mal 80kg gegen den Deckel, den Druck kriege ich mit Pusten sogar hin. Mit einen Überdruckventil ist das sowieso überhaupt kein Problem. Bei mir basiert dies auf einer Füllhöhe von max. 50 cm im Maischebottich, also einer Wassersäule, die zu überwinden man mit 0,05 bar Überdruck gegenhalten muß. Wenn die Dampfleitung hinreichend groß dimensioniert ist, kann der Druck im Dampfkessel nur unwesentlich viel höher werden. Also keine Bombengefahr, wenn man nicht gerade mit Coladosen arbeitet...

Bei mir "wächst" während des Maischens durch den Dampf ein 40L Hauptguss um keine zwei Liter an, der Verbrauch meines Osmosewassers zur Dampferzeugung liegt bei knapp 4 Litern. Anfangs kommt von den Dampfblasen oben auch nichts durch die Maische hindurch, sie Kondensieren vollständig darin. Da ich aber zusätzlich 2m³/h Luft in den Dampfkessel einblase, um einen Rühreffekt zu erhalten (sonst bilden sich Hitzenester in der Maische) blubbert oben auch ordentlich Dampf ab.
Allerdings nutze ich den Dampf erst nach dem Einmaischen. Vohrher erhitze ich auf 60° im Dampfkessel und pumpe die Hauptgussmenge dann um. Erst dann kommt bei mir der Druckdeckel drauf und es wird mit der Dampferzeugung begonnen. Die Erwärmung beträgt so 2°C/3min.
Bei kleineren HGs schaffe ich so auch 1°C/min.


Ich hab in den letzten Jahren 5 Dampfunfälle erlebt. Einer davon mit tödlichem Ausgang. Wenn du die Schreie von jemanden hörst dem Haut und Fleisch un Fetzen vom Körper hängt wirst auch du umdenken. Dampf ist deshalb so ein tolles Heizmedium weil er so viel Energie speichern kann, aber genau das macht ihn gefährlich. Ich würde mal behaupten das in meinem Bereich (UHTs) nur Vollprofis arbeiten, aber auch hier passieren immer wieder Unfälle. Wohlgemerkt an Profianalgen und nicht an selbst zusammengezimmerten Anlagen.

Mein Tipp, kauf dir einen geprüften Dampferzeuger oder lass die Idee mit Dampf sein.

Jan
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Lumbanraja
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red_folder.gif erstellt am: 6.4.2013 um 10:43  
Ein oben offener Kochtopf mit kochendem Wasser birgt auch Gefahren, trotzdem nutzen wir es täglich. Klar, man muss gewissenhaft arbeiten, wenn man mit Dampf hantiert, jedoch kann man den Fakt, dass man keinen nennenswerten Druck aufbaut aufgrund der gegebenen Umstände, nicht dramatisieren.
Die Unfälle, die Du erlebt hast, sind auf alle Fälle dramatisch und ich kann Deine Zweifel/Warnungen gut verstehen. Doch sind diese sicherlich nicht mit einem fast offenen Verdampfer zusammenhängend.
Bei meinem System, und nur für dieses möchte ich hier sprechen, erhitzt der Dampf bestimmt nicht weit über die 100°C hinaus, da kaum Überdruck im Kessel herrscht. Ausserdem befinden sich im Kessel immer mindestens 15L flüssiges Wasser die dies ausbremsen und es wird in erheblicher Volumenstrom an 20°C kalter Luft in den Kessel geblasen; mit einer Aquariumbelüftungspumpe - soviel zum "Druck".
Natürlich sind sämtliche Verschraubungen, Deckel o.ä. penibelst festzuziehen und zu schließen, um irgend ein unbeabsichtigtes plötzliches Austreten des Dampfes zu verhindern.
Aber wenn ich beim Abmaischen die 78°C erreicht habe, ziehe ich sogar Schnellkupplung des Luftpumpenschlauches am Deckel ab, damit ja nichts in die Maische hinein nachblubbert (Spelzen über 80° und so). Das macht dann kurz "Pfffft", das war's, also steckt nicht wirklich Kawummpotantial dahinter.

Bilder gibt es hier: http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre ad&tid=12274

Anbei meine Berechnung der Enthalpie, die sich mit meinen Erfahrungswerten deckt:

2257 kJ/kg bei 100°C (Verdampfungsenthalpie bei 100°C)
4,187 kJ/1K (Energiebedarf, um 1 kg Wasser um 1K zu erwärmen)

539,05 Erwärmungsvermögen von 1kg Dampf je 1kg Wasser um 1K zu erwärmen

40 Liter (Menge HG)
57 °C (Ausgangstemperatur)
78 °C (Abmaischtemperatur)
21 K (Delta T)

840 K (Delta T Gesamt ) [21K * 40kg]
1,56 Kg (Benötigter Wasserdampf)

Man möge mich berichtigen...

Grüße Robin
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KaBl
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red_folder.gif erstellt am: 6.4.2013 um 12:03  
Unfälle passieren nicht nur durch Unachtsamkeit, man kann sich daher nicht nur durch Vorsicht dagegen schützen. Meist sind es ja auch zwei unabhängige Ereignisse, die einen Unfall verursachen. Je gefährlicher die Stoffe und Anlagen sind, desto heftiger kann dann der Schaden sein.

Für mich gehören Wasserdampf und Ölbäder zu Techniken, die ich (für mich) nicht privat und selbst gebastelt nutzen möchte. Wasserdampf wegen der potentiell hohen Drücke, die bei einer Fehlfunktion entstehen können und der hohen Wärmekapazität. Bei Ölbädern besteht immer eine Brand und Explosionsgefahr ( im Zusammenspiel mit Wasser).
Fehlfunktionen in Heizkreisen und Sicherheitsventilen können da heftige Probleme verursachen.

Einer meiner Profs erklärte die Eintrittsrisiken von Flugzeugabstürzen im Zusammenhang mit dem "Gesetz der großen Zahlen" so oder so ähnlich: Wenn die Wahrscheinlichkeit abzustürzen 0,001% beträgt und das Ereignis für sie eintritt, dann ist in diesem Moment die Eintrittswahrscheinlichkeit für sie p=1 (100%). Und geben sie sich nicht der Illusion hin, dass sie nur zu 0,001% sterben werden.

Mein Fazit: So etwas kann gut gehen. Auch auf Dauer. Aber wenn etwas schief geht dann tuts richtig weh...
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Lumbanraja
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red_folder.gif erstellt am: 6.4.2013 um 12:52  
Da ist was dran, abgesehen davon dass ich mich nicht vor Flugzeuabstürzen fürchte, wie unschwer zu erkennen ist.
Aber so gesehen dürften wir hier alle nicht mit Elektrik und Gas in geschlossenen Räumen hantieren. Und ich für mich bin der Meinung, dass ich mit einem abgeschossenem Ingenieurstudium bei der erforderlichen Festigkeit einer solchen Anlage vor keiner allzugroßen Herausforderung stehe.
Wie gesagt, die möglichen Kräfte am Kessel habe ich berechnet, da platzt zu allererst die Spülmaschinenpumpe aus Plastik, in der Holzkiste meiner Anlage kann sie das tun, das macht nichts.
Möchte aber auch niemanden ermutigen, gefährliche Dinge zu tun, ist nur meine Einschätzung. Ich würde auch niemals einen Druckkessel selbst bauen, doch in meinem Fall entweicht der Dampf mit seiner Entstehung aus dem Kessel und wird nicht auf Vorrat unter Druck gespeichert.

Ein sonniges WE

Robin
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 6.4.2013 um 14:35  
Flugzeuge stürzen ausserdem nicht ab, sie landen unkontrolliert.

Aber ob man es glaubt oder nicht, bei den meisten Unfällen von denen ich spreche, waren es Situationen die genauso eigentlich niemals entreten hätten sollen und es kam zu Reaktionen der Anlage die der Mitarbeiter einfach nicht erwarten konnte. Das ist ja die Crux an Unfällen, eine Anhäufung von unwichtigen Kleinigkeiten. Vorher war sich auc jeder siher das nie etwas passieren könnte weil die Anlagen ja 100% sicher sind.

Jan
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Biertester
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red_folder.gif erstellt am: 6.4.2013 um 14:49  
Ich verstehe diesen Angst vor Dampf nicht.. Darf keiner Basteln aber Strom und Gas darf jeder?
mm... :giveup:


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Prost! B.
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DerDennis
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red_folder.gif erstellt am: 6.4.2013 um 15:01  
Strom baut keinen Druck auf, und kann keinen Raum in Sekundenschnelle ausfüllen...
Gas-Equipment kauft man normalerweise alles fertig, also "bewährte Technik", und man bastelt sich ja nicht z.B. einen Gastank selbst!

Bei Dampf ist es die Kombi aus Druck und Wärmekapazität - Dampf kann seeehr viel Hitze übertragen, wenn er kondensiert, und sehr hohen Druck aufbauen... gefährliche Kombi.

Bei drucklosen Dampferzeugern sehe ich das entspannter, da wird man aber auch nicht über 90°C mit kommen.


____________________
*Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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red_folder.gif erstellt am: 6.4.2013 um 15:25  

Zitat von Biertester, am 6.4.2013 um 14:49
Ich verstehe diesen Angst vor Dampf nicht.. Darf keiner Basteln aber Strom und Gas darf jeder?
mm... :giveup:


Dann ließ mein Post 38.

Jan
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@DerDennis: Genau, aber mit 90° kann man prima Maischen...
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 6.4.2013 um 18:30  
Ich habe beruflich recht viel mit dampfbeheizten System zu tun. Wir haben verschiedene Dampfdrücke. Max. 16 bar Dampfdruck schafft immerhin fast 250° C. Obwohl ich mit "gefühlten" hundertausend doppelmantelbeheizten Rohren und Behältern zu tun habe, habe ich noch keinen "platzen" sehen. Undichten gibt es jedoch oft. Undichte Flansche oder Lochfrass..Das fängt meist ganz leicht an und wird langesam immer stärker, wenn man nicht eingreift.

Ich persönlich möchte zuhause kein dampfbeheiztes System. Dann schon eher Thermalöl mit Umwälzpumpe...

http://www.speck-pumps.de/de/produkte/fluessigkeitspumpen/per ipheralradpumpen/waermetraegerpumpen/85


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red_folder.gif erstellt am: 6.4.2013 um 19:58  

Zitat:
Ich hab in den letzten Jahren 5 Dampfunfälle erlebt. Einer davon mit tödlichem Ausgang.


Jau ich verstehe , dumm gelaufen .. aber die meiste Unfällen gibt es doch schlicht durch verbrühen mit Wasser oder mit Laugen/Säuren oder Stürze oder Scherben , Kopf stoßen wer unter die Transportbänder her muss.. Ich kenne nur ein Unfall wo der Brauer sich etwas an der Dampfleitung am Unterarm verbrannt hat .. die war nicht richtig isoliert .

Diese Dampfleitungen sind doch immer fest installiert aber wenn einer nen Heisswasserschlauch aufdreht ist er ratzfatz ins Krankenhaus.
Wenn einer sein Einkocher umkippt ... :o

Edit sagt: Meine Aussage gilt für Brauereibetrieb.
B.


[Editiert am 6.4.2013 um 20:01 von Biertester]



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Prost! B.
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Dampf/Kondensattechniken erfordern auch gewisse Maßnahmen. Ok, wir arbeiten mit Schwarzstahl und geben gifitigen Korrosionsinhibitor in die Kreisläufe..das braucht man bei Edelstahl wohl nicht? Dennoch kommt wohl nur dest. Wasser zur Dampferzeugung in Frage...


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