Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 5.4.2013 um 19:03 |
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Solange noch keine Hefe im Spiel ist ist es rechtlich kein Bier. Die
Gemeischaftsanlage wird nicht das Problem sein solange jeder sein Bier in
seinen eigenen vier Wänden vergärt.
____________________ Gruss Uli
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Antwort 25 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.4.2013 um 20:22 |
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Zitat von Holger-Pohl, am 5.4.2013 um
17:15 | Hmmm!
Naja, ich weiß nicht, ob diese sehr freie Auslegung so in Ordnung ist.
Alleine schon eine Brauanlage für drei Personen - ist fraglich, wie man das
versteuern soll und ob das noch als Hobbybrauer gilt? Wobei die Menge auch
fraglich ist, denn laut Gesetzestext, darf man das Bier auch nicht tauschen
oder andere Veräußerungen, die zum Zwecke irgendeines finanziellen
Ausgleichs oder Bevorteilung dienen, erhalten. Daher wird sich der Zoll
schon über euren großen Durst wundern.
Aber gut, da gibt es weitaus besser informierte Brauer hier. Ich dachte
bisher, dass ich mit meinen 10 hl im Jahr schon an der Obergrenze
liege.......
Grüßele
Holger |
Ich kenn ein paar solcher "Vereinsanlagen". Es kommt natürlich wie immer
auf's HZA an, aber in den Fällen die ich kenne ist das alles in Ordnung, so
lange die Steuer abgeführt wird. Zur Not bekommen halt nur "Brauhelfer"
ihren Teil ab. Der Begriff ist natürlich sehr weit dehnbar.
Jan
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Antwort 26 |
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.4.2013 um 21:27 |
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"Vereinsanlagen" Das ist erlaubt?!?
Das geht ja dann schon in Richtung des alten Kommubraurechts, oder?
Aber gut, wir wollen den Tröt nicht entführen - es geht um die Realisierung
einer 400 Liter Anlage.
So und damit stelle ich jetzt mal entscheidende Fragen nach dem Sudhaus?
a) Wie kühlt ihr?
b) Wo vergärt ihr?
c) Wie und wie kalt lagert ihr?
Grüßele
Holger ____________________
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Antwort 27 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.4.2013 um 21:32 |
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Zitat von Holger-Pohl, am 5.4.2013 um
21:27 | "Vereinsanlagen"
Das ist erlaubt?!?
Das geht ja dann schon in Richtung des alten Kommubraurechts, oder?
Aber gut, wir wollen den Tröt nicht entführen - es geht um die Realisierung
einer 400 Liter Anlage.
So und damit stelle ich jetzt mal entscheidende Fragen nach dem Sudhaus?
a) Wie kühlt ihr?
b) Wo vergärt ihr?
c) Wie und wie kalt lagert ihr?
Grüßele
Holger |
Ich war viel überraschter davon das einige meiner Freunde in Bamberg im
Gartenbauverein sind und zwar nur, weil der eine Brennblase und ein
Brennrecht als Stoffbesitzer hat. Da verstehe ich dich Rechtslage gar
nicht, vor allem weil die sehr viel brenne dürfen.
Jan
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Antwort 28 |
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Senior Member Beiträge: 460 Registriert: 22.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.4.2013 um 21:33 |
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Das Bier wird nicht getauscht gegen andere Waren - keine finanzielle
Bevorteilung! Das Bier wird von uns, Freunden und Verwandten getrunken,
ohne das irgendjemand dafür Geld oder andere Waren im Gegenzug gibt.
Außerdem wollen wir die Anlage bauen, weil wir eben nicht so oft Brauen,
dafür eben mehr. Wenn wir (aktuell 3 Personen) 10 mal im Jahr brauen und
das Bier teilen, hat jeder von uns auch eben ~10hl. Und es kann gut sein,
dass wir auch nur 8 mal brauen. Wenn ich dann nun mein Bier auf
Famlienfeiern verköstige, wovon wir viele haben, und auch viel an Familie
und Freunde verschenke, dann hat das nichts Gewerbe zu tun, weil ich keinen
Gewinn erziele und auch keine Gewinnerzielungsabsicht habe.
Aber bitte zurück zum Topic.
Ich werd wie gesagt am Sonntag wieder Zeit haben alles zu lesen und
einzupflegen und meld mich dann.
[Editiert am 5.4.2013 um 21:35 von HerrChimay]
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Antwort 29 |
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Junior Member Beiträge: 49 Registriert: 30.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.4.2013 um 22:06 |
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Zitat von Holger-Pohl, am 2.4.2013 um
21:00 | Ich möchte - da ja der Tröt insgesamt
für alle Fragen rund um das Projekt gut sein soll - nachfragen, wie denn
diese Menge im Kalenderjahr dem Zoll schmackhaft gemacht werden soll?
Wenn also hier locker mit 300 Liter Suden geplant wird und das auf 12 Mal
im Kalenderjahr beschränkt bleibt sind das 36 hl im Jahr. Ob das noch als
Hobbybrauer durchgeht?
Vielleicht könntet ihr hierzu mal auch was posten, wäre für einige, die in
der 1 hl Klasse brauen auch interessant.
Grüßele
Holger |
Wir brauen auch in einem gemeinsammen Braukeller, das erste Problem des HZA
Giesen ist, dass es auch die ersten 2hl nicht als Hobbybrauer anererkennen
wil da 2 von uns nicht an der Wohnadresse brauen. Mein Argument einen
Hobbykeller mit einem "nichtgewerblichen Gemeindebrauhaus" gleichzusetzen
wollte man nicht folgen. Wir haben darauf einen Gärplatz gemietet der dann
nach unserer Rechtsauffassung unserem Haushalt zuzuordnen ist. Das HZA
prüft.
Aber um auf Holgers Frage zu kommen.
In der Zwischenzeit hat uns das HZA angeboten brauen zu besonderen Anlässen
zu betreiben.
Nach dem brauen wird die das Formular 2075 ausgefüllt und eingereicht und
es kommt eine Rechnung.
Bei unseren bescheidenen Mengen 2,70EUR Berechnung ist auf dem Formular und
hier den meisten wohl bekannt.
Das könnte doch eine einfache Möglichkeit sein!
Aber auch von mir einen Beitrag zur Technik:
****************
4. Heißer Dampf zum erhitzen der Maische (Würzekochen dann mit Heizpatrone
oder Durchlauferhitzer
Wenn man die Maische mit Dampf heizen möchte, womit erzeugt man den
Dampf? Und muss man den zugefügten Wasserdampf dann irgendwie mit
einrechnen ins Brauwasser?
********************
Dampf könnte man preiswert und ökologisch auch mit einem Holzfeuer
erzeugen! Voll Öko
[Editiert am 5.4.2013 um 22:12 von Brauer-Tom]
____________________ Alkohol macht Dumm und gleichgültig?
Ich weis es nicht! Ist mir aber auch egal!
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.4.2013 um 23:06 |
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Zitat: | Wir brauen auch in einem
gemeinsammen Braukeller, das erste Problem des HZA Giesen ist, dass es auch
die ersten 2hl nicht als Hobbybrauer anererkennen wil da 2 von uns nicht an
der Wohnadresse brauen. Mein Argument einen Hobbykeller mit einem
"nichtgewerblichen Gemeindebrauhaus" gleichzusetzen wollte man nicht
folgen. Wir haben darauf einen Gärplatz gemietet der dann nach unserer
Rechtsauffassung unserem Haushalt zuzuordnen ist. Das HZA
prüft. |
Das ist klar. Die 2hl Freimenge sind dahin. Aber bei der Höhe der
Biersteuer sollte das auch nicht mehr ins Gewicht fallen.
Auch noch zu Technik:
Dampf ist schön und gut, aber sichere, profesionelle Dampferzeuger kosten
richtig Geld und die Wartung ist nicht zu verachten.
Dampferzeuger selber bauen? Naja, mir ist meine Gesundheit einiges Wert und
mit Dampfverbrühungen ist nicht wirklich zu spassen.
Jan
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Antwort 31 |
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Posting Freak Beiträge: 893 Registriert: 25.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.4.2013 um 23:49 |
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Die Steuerdiskussionen hier drehen sich eh dauernd im Kreis: Keinen
einzigen interessieren die 2hl doch wirklich, denn im Endeffekt lacht man
sich doch eher schlapp über den irrwitzigen Verwaltungsaufwand, der dafür
betrieben wird. Von daher sollten wir uns eher darauf einigen, daß wir uns
nicht weiter damit befassen, sondern diesen Job an "garantiert
unterbezahlte, verbeamtete Dienstleister" outsourcen.
Der technische Aspekt bei der ganzen Sache ist in diesem Zusammenhang sehr
viel interessanter. Dampf an sich wäre eine absolut geniale, effiziente und
erprobte Methode. Auch als Nicht-Maschinenbauer und Nicht-Techniker, aber
als XXX kann ich den Warnungen vor Dampf folgen, kann aber trotzdem daran
denken, daß man das Ganze ja nicht zwangsweise im Hochdruck-Bomben-Bereich
andenken muss... Denn z.B. ein Dampfbügeleisen ist auch sehr heiss und ist
trotzdem "hausfrauentauglich".
Sowas in dieser Druck- und Preis-Region wäre evtl. ein gangbarer Weg, um
Maische und Würze zu heizen. Denn speziell bei unserer "heimischen"
Anwendung kommt es ja weder auf die absolute Trockenheit noch auf die weite
Transportierbarkeit des erzeugten Dampfs wirklich an. Ich denke also schon,
daß sich in diese Richtung noch weiterdenken liesse.
Gut Dampf, Harry
____________________ Ich kann allem widerstehen, außer der Versuchung (Oscar Wilde)
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Antwort 32 |
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Gast
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erstellt am: 6.4.2013 um 03:21 |
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Abgesehen von eier 10 HL Anlage mit Dampfbeheizung, die wir gerade bauen,
benutzen wir immmer Ölbadkessel für unsere kleineren Anlagen, das Öl ist
hiesiges, billiges Speisepalmöl.
Ich benutze dieses Palmöl auch fur meine 300 Liter Distillen und habe es
wärend 4 Jahren Benutzung nicht wechseln müssen, es ist immer noch 100%
klar wie an ersten Tag.
Ich baue auch gerade eine 400 Liter Anlage mit direktem Gasbetrieb und
Ölbad, wenn Dich weitere Informationen interesieren kannst Du mir gerne ein
PN schicken.
Meien Anlage wird 3 Bottiche haben, einen kombinierten Maische und
Läuterbottich mit 2 PS Rührwerk, eine kombinierte Sudpfanne und Whirlpool
(bin noch nicht sicher ob ich der ein Ölbad verpasse) und einen Bottich für
das Läuterwasser. Eventuel kommt noch ein Ausgleichstopf dazu um ein
Einziehen der Maische wärend des Abläuterns zu verhindern.
Die Bottiche sind schon in Arbeit, in Kürze kann ich auch mit ein paar
Photos dienen wenn Interesse besteht.
Das Ölbad hat den Vorteil das es nicht unter Druck steht und daher
(gegenüber eiener Dampfbeheizung) absolut ungefährlich ist, die
Heizwertausbeute ist sicherlich nicht ganz so gut aber in dieser
Grössenordnung pfeife ich dadrauf.
Grüsse
Joachim
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.4.2013 um 07:19 |
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Es ist sehr früh, also rechne ich evtl. grad Schwachsinn.
Ein Versuch. Der Einfachheit halber geh ich mal davon aus das unsre
Aufheizung innerhalb einer Stunde stattfindet. Dann brauchen wir
überschlagsmässig eine Heizquelle mit 30 kWh.
Die Energiemenge die in einem Kg Dampf steckt entspricht der
Verdampfungsenthalpie und die ist 2088 KJ
30kWh entsprechen 108000000 J.
D.h. man mus grob 50 Kg Dampf kondensieren um die Energiemenge zu erhalten
die man benötigt.
Das schafft man halt mit einem Dampfbügeleisen schlecht.
Ohne jetzt im Detail gesucht zu haben spuckt Google für einen entsprechenen
Dampferzeuger einen Preis zwischen 2500 und 6000 Euro aus
Jan
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Antwort 34 |
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Senior Member Beiträge: 258 Registriert: 19.6.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.4.2013 um 09:30 |
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Ehhh....Palmöl...pfuuuui! Also echt, kann man nicht machen, wenn man die
Urwaldrodungen in den Tropen für die Plantagen sieht. In meiner 2. Heimat
Sumatra tut das echt weh...
Nehmt Raps!
So, nun mal ernst: Einen Dampferzeuger herzustellen ist echt kein Problem,
da dies kein Druckkessel sein mus, wir wollen damit ja keine Wagons durch
die Lande ziehen.
Bei meinem 70L Topf drücken bei Vollast gerade mal 80kg gegen den Deckel,
den Druck kriege ich mit Pusten sogar hin. Mit einen Überdruckventil ist
das sowieso überhaupt kein Problem. Bei mir basiert dies auf einer Füllhöhe
von max. 50 cm im Maischebottich, also einer Wassersäule, die zu überwinden
man mit 0,05 bar Überdruck gegenhalten muß. Wenn die Dampfleitung
hinreichend groß dimensioniert ist, kann der Druck im Dampfkessel nur
unwesentlich viel höher werden. Also keine Bombengefahr, wenn man nicht
gerade mit Coladosen arbeitet...
Bei mir "wächst" während des Maischens durch den Dampf ein 40L Hauptguss um
keine zwei Liter an, der Verbrauch meines Osmosewassers zur Dampferzeugung
liegt bei knapp 4 Litern. Anfangs kommt von den Dampfblasen oben auch
nichts durch die Maische hindurch, sie Kondensieren vollständig darin. Da
ich aber zusätzlich 2m³/h Luft in den Dampfkessel einblase, um einen
Rühreffekt zu erhalten (sonst bilden sich Hitzenester in der Maische)
blubbert oben auch ordentlich Dampf ab.
Allerdings nutze ich den Dampf erst nach dem Einmaischen. Vohrher erhitze
ich auf 60° im Dampfkessel und pumpe die Hauptgussmenge dann um. Erst dann
kommt bei mir der Druckdeckel drauf und es wird mit der Dampferzeugung
begonnen. Die Erwärmung beträgt so 2°C/3min.
Bei kleineren HGs schaffe ich so auch 1°C/min.
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Antwort 35 |
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Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 6.4.2013 um 09:49 |
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@Lumbanraja: Gibts Bilder von Deiner Anlage?
____________________ Gruss Uli
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Antwort 36 |
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Member Beiträge: 84 Registriert: 23.1.2013 Status: Offline
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erstellt am: 6.4.2013 um 09:53 |
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Hi bonanza,
wie ist das zu verstehen mit direkten Gasbetrieb und Ölbad??
Kannst du mir das genauer erklären wie ihr das gebaut habt bzw wies
funktionieret und evtl noch Bilder rein stellen
Danke Gruß brewer
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Antwort 37 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.4.2013 um 10:00 |
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Zitat von Lumbanraja, am 6.4.2013 um
09:30 | Ehhh....Palmöl...pfuuuui! Also echt,
kann man nicht machen, wenn man die Urwaldrodungen in den Tropen für die
Plantagen sieht. In meiner 2. Heimat Sumatra tut das echt weh...
Nehmt Raps!
So, nun mal ernst: Einen Dampferzeuger herzustellen ist echt kein Problem,
da dies kein Druckkessel sein mus, wir wollen damit ja keine Wagons durch
die Lande ziehen.
Bei meinem 70L Topf drücken bei Vollast gerade mal 80kg gegen den Deckel,
den Druck kriege ich mit Pusten sogar hin. Mit einen Überdruckventil ist
das sowieso überhaupt kein Problem. Bei mir basiert dies auf einer Füllhöhe
von max. 50 cm im Maischebottich, also einer Wassersäule, die zu überwinden
man mit 0,05 bar Überdruck gegenhalten muß. Wenn die Dampfleitung
hinreichend groß dimensioniert ist, kann der Druck im Dampfkessel nur
unwesentlich viel höher werden. Also keine Bombengefahr, wenn man nicht
gerade mit Coladosen arbeitet...
Bei mir "wächst" während des Maischens durch den Dampf ein 40L Hauptguss um
keine zwei Liter an, der Verbrauch meines Osmosewassers zur Dampferzeugung
liegt bei knapp 4 Litern. Anfangs kommt von den Dampfblasen oben auch
nichts durch die Maische hindurch, sie Kondensieren vollständig darin. Da
ich aber zusätzlich 2m³/h Luft in den Dampfkessel einblase, um einen
Rühreffekt zu erhalten (sonst bilden sich Hitzenester in der Maische)
blubbert oben auch ordentlich Dampf ab.
Allerdings nutze ich den Dampf erst nach dem Einmaischen. Vohrher erhitze
ich auf 60° im Dampfkessel und pumpe die Hauptgussmenge dann um. Erst dann
kommt bei mir der Druckdeckel drauf und es wird mit der Dampferzeugung
begonnen. Die Erwärmung beträgt so 2°C/3min.
Bei kleineren HGs schaffe ich so auch 1°C/min.
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Ich hab in den letzten Jahren 5 Dampfunfälle erlebt. Einer davon mit
tödlichem Ausgang. Wenn du die Schreie von jemanden hörst dem Haut und
Fleisch un Fetzen vom Körper hängt wirst auch du umdenken. Dampf ist
deshalb so ein tolles Heizmedium weil er so viel Energie speichern kann,
aber genau das macht ihn gefährlich. Ich würde mal behaupten das in meinem
Bereich (UHTs) nur Vollprofis arbeiten, aber auch hier passieren immer
wieder Unfälle. Wohlgemerkt an Profianalgen und nicht an selbst
zusammengezimmerten Anlagen.
Mein Tipp, kauf dir einen geprüften Dampferzeuger oder lass die Idee mit
Dampf sein.
Jan
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Antwort 38 |
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Senior Member Beiträge: 258 Registriert: 19.6.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.4.2013 um 10:43 |
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Ein oben offener Kochtopf mit kochendem Wasser birgt auch Gefahren,
trotzdem nutzen wir es täglich. Klar, man muss gewissenhaft arbeiten, wenn
man mit Dampf hantiert, jedoch kann man den Fakt, dass man keinen
nennenswerten Druck aufbaut aufgrund der gegebenen Umstände, nicht
dramatisieren.
Die Unfälle, die Du erlebt hast, sind auf alle Fälle dramatisch und ich
kann Deine Zweifel/Warnungen gut verstehen. Doch sind diese sicherlich
nicht mit einem fast offenen Verdampfer zusammenhängend.
Bei meinem System, und nur für dieses möchte ich hier sprechen,
erhitzt der Dampf bestimmt nicht weit über die 100°C hinaus, da kaum
Überdruck im Kessel herrscht. Ausserdem befinden sich im Kessel immer
mindestens 15L flüssiges Wasser die dies ausbremsen und es wird in
erheblicher Volumenstrom an 20°C kalter Luft in den Kessel geblasen; mit
einer Aquariumbelüftungspumpe - soviel zum "Druck".
Natürlich sind sämtliche Verschraubungen, Deckel o.ä. penibelst
festzuziehen und zu schließen, um irgend ein unbeabsichtigtes plötzliches
Austreten des Dampfes zu verhindern.
Aber wenn ich beim Abmaischen die 78°C erreicht habe, ziehe ich sogar
Schnellkupplung des Luftpumpenschlauches am Deckel ab, damit ja nichts in
die Maische hinein nachblubbert (Spelzen über 80° und so). Das macht dann
kurz "Pfffft", das war's, also steckt nicht wirklich Kawummpotantial
dahinter.
Bilder gibt es hier: http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre
ad&tid=12274
Anbei meine Berechnung der Enthalpie, die sich mit meinen Erfahrungswerten
deckt:
2257 kJ/kg bei 100°C (Verdampfungsenthalpie bei 100°C)
4,187 kJ/1K (Energiebedarf, um 1 kg Wasser um 1K zu erwärmen)
539,05 Erwärmungsvermögen von 1kg Dampf je 1kg Wasser um 1K zu erwärmen
40 Liter (Menge HG)
57 °C (Ausgangstemperatur)
78 °C (Abmaischtemperatur)
21 K (Delta T)
840 K (Delta T Gesamt ) [21K * 40kg]
1,56 Kg (Benötigter Wasserdampf)
Man möge mich berichtigen...
Grüße Robin
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Antwort 39 |
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Posting Freak Beiträge: 710 Registriert: 1.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.4.2013 um 12:03 |
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Unfälle passieren nicht nur durch Unachtsamkeit, man kann sich daher nicht
nur durch Vorsicht dagegen schützen. Meist sind es ja auch zwei unabhängige
Ereignisse, die einen Unfall verursachen. Je gefährlicher die Stoffe und
Anlagen sind, desto heftiger kann dann der Schaden sein.
Für mich gehören Wasserdampf und Ölbäder zu Techniken, die ich (für mich)
nicht privat und selbst gebastelt nutzen möchte. Wasserdampf wegen der
potentiell hohen Drücke, die bei einer Fehlfunktion entstehen können und
der hohen Wärmekapazität. Bei Ölbädern besteht immer eine Brand und
Explosionsgefahr ( im Zusammenspiel mit Wasser).
Fehlfunktionen in Heizkreisen und Sicherheitsventilen können da heftige
Probleme verursachen.
Einer meiner Profs erklärte die Eintrittsrisiken von Flugzeugabstürzen im
Zusammenhang mit dem "Gesetz der großen Zahlen" so oder so ähnlich: Wenn
die Wahrscheinlichkeit abzustürzen 0,001% beträgt und das Ereignis für sie
eintritt, dann ist in diesem Moment die Eintrittswahrscheinlichkeit für sie
p=1 (100%). Und geben sie sich nicht der Illusion hin, dass sie nur zu
0,001% sterben werden.
Mein Fazit: So etwas kann gut gehen. Auch auf Dauer. Aber wenn etwas schief
geht dann tuts richtig weh...
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Antwort 40 |
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Senior Member Beiträge: 258 Registriert: 19.6.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.4.2013 um 12:52 |
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Da ist was dran, abgesehen davon dass ich mich nicht vor Flugzeuabstürzen
fürchte, wie unschwer zu erkennen ist.
Aber so gesehen dürften wir hier alle nicht mit Elektrik und Gas in
geschlossenen Räumen hantieren. Und ich für mich bin der Meinung, dass ich
mit einem abgeschossenem Ingenieurstudium bei der erforderlichen Festigkeit
einer solchen Anlage vor keiner allzugroßen Herausforderung stehe.
Wie gesagt, die möglichen Kräfte am Kessel habe ich berechnet, da platzt zu
allererst die Spülmaschinenpumpe aus Plastik, in der Holzkiste meiner
Anlage kann sie das tun, das macht nichts.
Möchte aber auch niemanden ermutigen, gefährliche Dinge zu tun, ist nur
meine Einschätzung. Ich würde auch niemals einen Druckkessel selbst bauen,
doch in meinem Fall entweicht der Dampf mit seiner Entstehung aus dem
Kessel und wird nicht auf Vorrat unter Druck gespeichert.
Ein sonniges WE
Robin
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Antwort 41 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.4.2013 um 14:35 |
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Flugzeuge stürzen ausserdem nicht ab, sie landen unkontrolliert.
Aber ob man es glaubt oder nicht, bei den meisten Unfällen von denen ich
spreche, waren es Situationen die genauso eigentlich niemals entreten
hätten sollen und es kam zu Reaktionen der Anlage die der Mitarbeiter
einfach nicht erwarten konnte. Das ist ja die Crux an Unfällen, eine
Anhäufung von unwichtigen Kleinigkeiten. Vorher war sich auc jeder siher
das nie etwas passieren könnte weil die Anlagen ja 100% sicher sind.
Jan
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Antwort 42 |
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Posting Freak Beiträge: 1425 Registriert: 22.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.4.2013 um 14:49 |
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Ich verstehe diesen Angst vor Dampf nicht.. Darf keiner Basteln aber Strom
und Gas darf jeder?
mm... ____________________ Prost! B.
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Antwort 43 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 6.4.2013 um 15:01 |
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Strom baut keinen Druck auf, und kann keinen Raum in Sekundenschnelle
ausfüllen...
Gas-Equipment kauft man normalerweise alles fertig, also "bewährte
Technik", und man bastelt sich ja nicht z.B. einen Gastank selbst!
Bei Dampf ist es die Kombi aus Druck und Wärmekapazität - Dampf kann seeehr
viel Hitze übertragen, wenn er kondensiert, und sehr hohen Druck
aufbauen... gefährliche Kombi.
Bei drucklosen Dampferzeugern sehe ich das entspannter, da wird man aber
auch nicht über 90°C mit kommen.
____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 44 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.4.2013 um 15:25 |
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Dann ließ mein Post 38.
Jan
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Antwort 45 |
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Senior Member Beiträge: 258 Registriert: 19.6.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.4.2013 um 16:18 |
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@DerDennis: Genau, aber mit 90° kann man prima Maischen...
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Antwort 46 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.4.2013 um 18:30 |
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Ich habe beruflich recht viel mit dampfbeheizten System zu tun. Wir haben
verschiedene Dampfdrücke. Max. 16 bar Dampfdruck schafft immerhin fast 250°
C. Obwohl ich mit "gefühlten" hundertausend doppelmantelbeheizten Rohren
und Behältern zu tun habe, habe ich noch keinen "platzen" sehen. Undichten
gibt es jedoch oft. Undichte Flansche oder Lochfrass..Das fängt meist ganz
leicht an und wird langesam immer stärker, wenn man nicht eingreift.
Ich persönlich möchte zuhause kein dampfbeheiztes System. Dann schon eher
Thermalöl mit Umwälzpumpe...
http://www.speck-pumps.de/de/produkte/fluessigkeitspumpen/per
ipheralradpumpen/waermetraegerpumpen/85____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 47 |
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Posting Freak Beiträge: 1425 Registriert: 22.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.4.2013 um 19:58 |
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Zitat: | Ich hab in den letzten
Jahren 5 Dampfunfälle erlebt. Einer davon mit tödlichem
Ausgang. |
Jau ich verstehe , dumm gelaufen .. aber die meiste Unfällen gibt es doch
schlicht durch verbrühen mit Wasser oder mit Laugen/Säuren oder Stürze
oder Scherben , Kopf stoßen wer unter die Transportbänder her muss.. Ich
kenne nur ein Unfall wo der Brauer sich etwas an der Dampfleitung am
Unterarm verbrannt hat .. die war nicht richtig isoliert .
Diese Dampfleitungen sind doch immer fest installiert aber wenn einer nen
Heisswasserschlauch aufdreht ist er ratzfatz ins Krankenhaus.
Wenn einer sein Einkocher umkippt ...
Edit sagt: Meine Aussage gilt für Brauereibetrieb.
B.
[Editiert am 6.4.2013 um 20:01 von Biertester]
____________________ Prost! B.
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Antwort 48 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.4.2013 um 20:10 |
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Dampf/Kondensattechniken erfordern auch gewisse Maßnahmen. Ok, wir arbeiten
mit Schwarzstahl und geben gifitigen Korrosionsinhibitor in die
Kreisläufe..das braucht man bei Edelstahl wohl nicht? Dennoch kommt wohl
nur dest. Wasser zur Dampferzeugung in Frage...
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 49 |
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