Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.4.2013 um 20:49 |
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Hallo Braugemeinde,
gemeinsam mit HansBauer habe ich ja die Schichtenfilter von Pumpen Peters
getestet.
Hier der Link dazu: <<<<Schichtenfilter-Tröt>>>>
und der Link zu Hans Bauers Versuchen mit dem <<<<20 x 10 Filter
>>>>>
Nun durfte ich also die gefilterte Version seines Kölsch verkosten.
Hier dazu zunächst mal die
Bilder:
Eingeschenkt - ich weiß, dass ist keine Kölschstange, aber ich hatte leider
nichts in der Form vergleichbares Schlankes da
Natürlich gleich mal die Probe, wie klar es ist: Dahinter kann man also das
Bilderbuch meines Kleinen gut lesen.
Feiner Schaum - alles bestens und man sieht, wie feinperlich das Bier ist.
Geliefert wurde das Bierchen in einer 1 Liter Bügelflasche und mehreren
0,33 Liter Kronkorken - diese habe ich aber leider nicht mit auf das Bild
gestellt.
Zum Geschmack:
Tja, was darf ich sagen: Bereits das zweite Mal in kurzer Zeit, dass mir
ein obergäriges Bier schmeckt. Vielleicht liegt es am Frühling?!?
Also die fruchtigen Aromen passen sehr schön mit dem Malzkörper - doch
deutlich vorhanden - und der Hopfenbittere zusammen. Ich tippe jetzt mal
auf irgendwas zwischen 25 und 30 IBU - aber da kann ich auch deutlich
daneben liegen, da dier Fruchtnoten doch etwas meinen ug geübten Geschmack
trüben können. An Schüttung tippe ich auf eine 100% Pilsner Malz Schüttung
- ich glaube, dass das höchstens noch mit etwas CARA vervollkommnet worden
ist. Von der Farbe könnte ich mir auch vorstellen, dass sonst etwas Wiener
mit dabei gewesen sein könnte, denn sie ist sehr schön goldgelb - was man
im ersten Bild hoffe ich gut erkennen kann.
Alles in allem, ein Bier, dass Durst macht - revidiere meine Meinung über
den Selleriegeschmack des Mühlenkölsch von damals.
Also "Hans" das ist ein feines Bierchen und leider schon alle. Die 1 Liter
Buddel ist bereits weg und die beiden Fruchtzwerge kommen jetzt dran. Dein
Weizen werde ich dann im Anschluss testen und später berichten.
Grüßele
Holger
PS: Mein nächster Filtervorgang wird dann also in der letzten Aprilwoche
stattfinden, da ich meine Geburtstagsbiere fertig machen muss. ____________________
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Posting Freak Beiträge: 678 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.4.2013 um 22:50 |
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Macht ihr auch einen Vergleich zum Unfiltrierten?
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 323 Registriert: 20.9.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.4.2013 um 08:37 |
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Hey Holger!
Danke dir für den tollen Verkostungsbericht! Im Forum hast du es ja schon
oft zu erkennen gegeben: Holger und obergärig ,
das geht gar nicht. Also freue ich mich besonders das es Dir geschmeckt
hat.
Erklärtes Ziel bei diesem Sud war es einen breiten Geschmack zu treffen.
Darum lautete die Devise nicht zu Bitter, nicht zu malzig und keine
Aromahopfung. Tja, was herausgekommen ist, ist ein schlankes Bier, bei dem
man auch mal hintereinander ein paar trinken kann.
Ich selbst war verwundert das trotz der Malzauswahl eine deutliche
Malzigkeit (oder Fruchtigkeit von der Hefe?) vorhanden geblieben ist.
Zum Rezept des Kölsch hier noch Vollständigkeitshalber einige Eckdaten:
Fast zuf gänze Pilsener-Malz, 5% Weizen
Vorderwürzhopfung mit Spalter Select
Bitterhofung mit Magnum
Keine Aromahopfung
25 IBU
12°Stammwürze
Wyeast 2565 Kölsch (alte Schnarchnase...)
Gärtemperatur 16 Grad
Aufsteigende Infusion
Wasseraufbereitung (Dank nochmal an Boludo):
Das Problem bei meinem Brauwasser ist die Hohe Magnesiumhärte.
Darum wurde 50% mit destilliertem Wasser verschnitten und mit Cacl und
CaSo4 aufgesalzt und mit Milchsäure auf 0 Restalkalität eingestellt.
Ja, klar haben wir das Bier auch unfiltriert gekostet, auch da ist es schon
sehr gut in meinem Freundeskreis angekommen. Trotzdem habe ich aus rein
optischen Gründen alles durch den Filter gelassen. In 2 Durchgängen erst
3ym dann 0,7ym. Das die 2565 schlecht Sedimentiert kann ich jetzt
bestätigen. Trotzdem schafften es die 5 20x10cm Filterschichten gerade so
30 Liter mit 3ym zu filtrieren. Die Feinfiltration lief wieder normal ab.
Ich staune über die Fotos die bei den Hobbybrauerbieren eingestellt werden.
Diese sind Teilweise so klar das man glaubt das ist ohne Filtrieren gar
nicht möglich.
Mir ist das leider nie gelungen, so passt für mich diese Filtrationslösung
gut. Zwar ist der Ablauf nicht unaufwendig, aber Zeit und inprovisation
sind beim Heimbrauen sowieso an der Tagesordnung und machen das brauen zu
nem schönen Hobby.
Danke nochmal Holger!
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.4.2013 um 09:08 |
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Hallo Braugemeinde, hallo HansBauer, hallo Hias,
zur ersten Frage: Nein, ich hatte nur die unfiltrierte Version zum
Verkosten - über die Unterschiede zwischen gefiltert und ungefiltert kann
dir nur HansBauer selbst was dazu sagen.
Ich freue mich, dass ich trotzdem mit meinen Schüttungs- und
Hopfenvermutungen ziemlich gut lag.
schulter klopf! Doch nicht alles verlernt.
Ja, ich bekomme langsam Angst vor mir selbst, mit dem og, so plötzlich
persönlich zu werden. Aber vielleicht lag es auch daran, dass jetzt
die lange Winterzeit und ein Bock nach dem Anderen, etc. etc. nun doch
etwas Anderes fordern.....
Ich möchte noch zwei Ergänzungen machen:
1. Ich konnte eine leichte Honignote im Antrunk feststellen, die sich dann
schön im Fruchtigen mischte.
2. Es war überhaupt kein Fehlgeschmack zu erkennen, also der von dir so
befürchtete Papiergeschmack war für mich nicht vorhanden. Um da ganz sicher
zu gehen, würde ich das Bier mal z.B. an Verkostungsexperten schicken. Mir
würde jetzt mal Tauroplu, JanBr und andere ganz spontan einfallen. Tauroplu
macht ja auch hauptsächlich og, denke ich.
Also dann beste Grüße
Holger ____________________
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 323 Registriert: 20.9.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.4.2013 um 09:20 |
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ja, Honignote trifft es sehr gut.. Ich war mir Angangs sogar unsicher ob es
richtig durchgegoren ist! Aber irgendwie harmonierts und ich denke das
macht die Hefe. Ist das sonst schon jemand mit der 2565 aufgefallen?
Vielleicht gehörts ja so. Ich muß nämlich gestehen als Ösi noch nie ein
Kauf-Kölsch getrunken zu haben..
Gratuliere.. Du hast echt super getippt!
Vielleicht tauschen wir ja wiedermal ein Bierchen, schön langsam werde ich
neugierig was die Kunst des untergärigen Brauens betrifft!
[Editiert am 15.4.2013 um 09:21 von Hansbauer]
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.4.2013 um 10:00 |
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Naja, eine Kunst ist untergäriges Brauen nun wirklich nicht.
Eigentlich brauchst du dazu nur genügend Kühlmöglichkeiten. Wenn die
Kühlung passt, dann passt der Rest auch. Und ich muss sagen, dass ich mit
untergärigen Trockenhefen nur schlechte Erfahrungen gemacht habe. Am besten
funzt es, wenn man sich die ug-Menge direkt aber BRauerei holen könnte. Das
ist ja bei uns in der Gegend recht einfach.
Vom Tauschen her, ist das überhaupt kein Problem.... Ich werde dir Anfang
Mai wieder was schicken.
Grüßele
Holger
Edith: Schon wieder eine Anmerkung vergessen: Die Türbung in deinem Bier
muss nicht unbedingt von der HEfe her kommen, das kann auch von dem Anteil
Weizen mit sein. Ich habe damals in grauer Vorzeit auch immer ein paar kg
Weizenmalz mit eingemaischt, weil irgendwo mal stand, dass damit dann der
Schaum besonders schön werden soll. Allerdings waren diese Biere alle
trübe, bis ich darauf verzichtet habe. Dann wurde es klar. Die Hefe war
immer die gleiche, also könnte der Fall auch daher kommen.
[Editiert am 15.4.2013 um 10:02 von Holger-Pohl]
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 323 Registriert: 20.9.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.4.2013 um 10:27 |
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Das mit dem Weizenmalz kann ich so nicht ganz bestätigen..
Mein klarstes Bier bis jetzt war ein Weizen mit der 3068. das war echt
KRISTALL. Natürlich wurde beim eingegossen der Bodensatz aufgeschwenkt und
mit eingegossen, hier steckt ja der Geschmack drinn!
Holger. Du rätst mir von Trockenhefe ab? Ein Braumeister einer großen
Brauerei hat mir bestätigt das alles Bier dort mit der W34/70 vergoren
wird. (vielleicht macht das Weiterführen soviel aus). Leider habe ich
keinen Zugang zu frischer Hefe.
Vorerst werde ich wohl bei Obergärig bleiben, ja Holger, es wird wieder
obergärig sein.
Leider Kann ich einen Rücktausch frühestens ende Mai anbieten. Momentan bin
ich Zeitlich etwas Kurz angebunden..
Poltern, Hochzeit, Kinder... Du weißt ja!
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.4.2013 um 11:29 |
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Zitat: | Holger. Du rätst mir von
Trockenhefe ab? Ein Braumeister einer großen Brauerei hat mir bestätigt das
alles Bier dort mit der W34/70 vergoren wird. (vielleicht macht das
Weiterführen soviel aus). Leider habe ich keinen Zugang zu frischer Hefe.
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wohl 90% aller Biere in Deutschland werden mit der W 34/70 vergoren. Als
Trockenhefe gibt es die erst seit ein paar Jahren. Das ist aber nur für
Gasthausbrauereien und Hobbybrauer interessant.
http://www.hefebank-weihenstephan.de/____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 7 |
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