Mich überfordert die Fülle der (neuen) Sorten auch ein wenig, andererseits
bietet das unglaublich viele neue "Stellschrauben".
Wobei ich bisher selten mehrere Hopfensorten in einem Bier verarbeitet
habe, meistens werden es sortenreine Biere in Vorderwürzehopfung.
Die amerikanischen Aromasorten mit teilweise irren Alphawerten sind
vermutlich vorzugsweise als Stopfhopfen gedacht, da dabei die hohen
Alphawerte nichts zur Bitterung beitragen.
Zur Alterung: ich habe Anfang 2011 bei der ersten Sammelbestellung Citra
(von Malzkeimpunkt?) mitgemacht und den Hopfen längere Zeit nur in diesen
Plastikdöschen in der Braukühltruhe aufbewahrt.
Inzwischen ist er portionsweise vakuumiert, trotzdem war er einige Zeit
einer stärkeren Alterung ausgesetzt.
Dieses Jahr habe ich einen Maibock auch mit diesem alten Citra gebraut und
verdachtsweise mal 10% wegen Alterung aufgeschlagen.
Das war aber keine so gute Idee, dieses Bier ist vom Aroma her, etwa so,
wie die Maiböcke mit Citra davor, aber gefühlt 1-2 "Klicks" bitterer (also
gefühlt +3 bis 6 EBU).
Der Maibock mit Comet ist bei "gleichen Alphasäurewerten" (aber ohne den
Aufschlag) milder und schon besser trinkbar.
Die "Entwicklung" neuer Sorten durch mutagene Agenzien, wie etwa das
Colchicin...na gut.
Schlecht fände ich ein bewußtes Einfügen fremder DNA-Sequenzen, sonst
wundert sich dann etwa ein Nußallergiker, warum er sein Heimbräu nicht mehr
verträgt.
Zumal beim Einsatz von Dolden oder Pellets ja erhebliche Mengen
pflanzlicher Substanz eingesetzt wird und kein (gereinigtes)
Konzentratprodukt.
...eine Patentierbarkeit dieser "Erfindungen" halte ich für nicht recht
statthaft, "erfunden" hat die vielen Lebewesen und Pflanzen ja "jemand
anders".
> ...ich hab aber noch keine Hopfensorte kennen gelernt, die nicht
ausgesprochen angenehm im Aroma war.
Ich fand die deutlich "knoblauchigen" Düfte meines Magnums beim
Hopfenkochen wenig erbaulich...das kocht sich aber ja raus.
Wie Stefan denke ich, daß die die neuen fruchtigen Sorten die Herstellung
von "Bier" erlauben, ohne ein "Mischgetränk" mit den betreffenden
Fruchtsäften zu produzieren.
Neben dem RHG-Gedöns hat man bei den Hopfen quasi nur die Aromen und nicht
noch Fruchtsäuren wie beim Zusatz von Säften.
Uwe