Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.6.2013 um 17:55 |
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Zitat: | "Gose von allzugroßer
Jugendlichkeit bezeichnet er als Birnbrühe, die gar zu alte als Essig, die
aber, die in der rechten Mitte steht, begrüßt sein strahlender Blick als
Limonade mit Geist, und zwar mit dem fröhlichen Geist des
Weins." |
Schöner und aussagekräftiger, alter Text. "Birnbrühe" weißt auf die Esterbildung der Hefe
hin. Der hier oft benannte "Bananengeschmack" einer bayrischen
Weissbierhefe kommt vom "Birnenöl", dem Essigsäurepentylester. Das weißt,
(genau wie bei der bajuwuarischen) auf die Torulaspora Delbrueckii hin. ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 25 |
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Senior Member Beiträge: 157 Registriert: 16.4.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.6.2013 um 18:05 |
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...ich verneige mich in Ehrfurcht vor Deinem Wissen
- unglaublich!
Wenn Du meinen Cousin wirklich mal besuchst, dann sprich mit ihm unbedingt
über die Gose!
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Antwort 26 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.6.2013 um 18:20 |
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Die Spurensuche nach der Authentizität dieser alten, ausgestorbenen
Sauerbiere ist wie Detektivarbeit. Dabei geht es tief ins Reich der
Mikrobiologie und Chemie. Für mich enorm spannend! Bei jeder Recherge lernt
man dazu
Ich würde mich sehr gern mit Deinem Cousin über Gose unterhalten. Am
Wochenende ziehe ich um (in die Nähe von Röglitz). Könnte allerdings sein,
dass ich für ein paar Tage kein Internet habe
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 27 |
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Senior Member Beiträge: 209 Registriert: 10.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.9.2013 um 18:59 |
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Fast wäre dieser Thread gestorben aber mir lässt das Thema Gose keine Ruhe.
Ich hab mich mal ein wenig belesen und rolle das Thema nun mal wieder auf.
Demnächst werde ich nochmal versuchen eine Gose zu brauen. Leider bin ich
mir mit dem Rezept und der Vorgehensweise noch nicht ganz sicher und ich
hoffe das Defizit durch euch ausgleichen zu können.
Beginnen würde ich mit der "Herstellung" der Lactos. Dazu 50g Pilsner Malz
mit 0,5l Wasser (ca40°) in eine Thermoskanne geben und täglich einen
Teelöffel Zucker dazu geben.
2-3 Tage später würde ich mit folgender Schüttung Maischen:
63% Pilsner Malz
33% Weizen Malz
3% Melanoidin Malz
1% Sauermalz
Ich denke mal 10° Stammwürze sind Ok?!?
Nachdem Haupt- und Nachguss durch sind würde ich die Pfannevollwürze
abkühlen auf 40°C und die Flüssigleit aus der Thermoskanne dazu geben und
die Temperatur ca. 36h halten. Die Milchsäure Gärung sollte einsetzen. Ich
würde die bis zu einem Ph-Wert von 4 gären lassen. Zur Kontrolle immer
wieder PH-Messstreifen.
Wenn dies soweit getan ist gehts ans Würzekochen.
80 Minuten kochen und mit Hallertauer Tradition auf 10IBU hopfen. 14g/L
Korriander und 1g/L Salz für 10 Minuten mitkochen.
Zur Gärung würde ich die US 05 nehmen.
Soweit steht der Plan bis jetzt und ich würde mich über eure Meinung dazu
freuen! lG Manu
____________________ Der Brauer macht die Würze, die Hefe macht das Bier!
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Antwort 28 |
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Senior Member Beiträge: 387 Registriert: 12.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.9.2013 um 20:02 |
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Bin schon sehr auf das Ergebnis gespannt. Ist ein sehr interessantes Thema
und ich werde es für die Zukunft im Hinterkopf behalten.
@der Onkel: Wäre toll, wenn du zum nächsten Hobbybrauer Stammtisch mal eine
Kostprobe mitbringen könntest. Egal ob es gelingt oder nicht. Hatte noch
nie ein Sauerbier und würde mich sehr dafür interessieren. Bis dahin
erstmal viel Erfolg bei dem Projekt!
[Editiert am 11.9.2013 um 20:03 von Dave1987]
____________________ "Unverhopft kommt oft."
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Antwort 29 |
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Senior Member Beiträge: 209 Registriert: 10.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.9.2013 um 20:58 |
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Falls es gelingen sollte wirds natürlich schweren etwas aufzuheben für den
Stammtisch. Das Zeug geht bei mir weg wie warme Semmeln...
____________________ Der Brauer macht die Würze, die Hefe macht das Bier!
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Antwort 30 |
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Senior Member Beiträge: 387 Registriert: 12.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.9.2013 um 21:03 |
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Kann ich nachvollziehen. Aber vielleicht vergisst du ja "ganz zufällig" 2
Flaschen hinten im Keller.
Soweit ich weiß, findet dieses Jahr noch ein Treffen statt. Muss also auch
nicht ewig halten... ____________________ "Unverhopft kommt oft."
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Antwort 31 |
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Senior Member Beiträge: 209 Registriert: 10.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.9.2013 um 21:15 |
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Ich werd mein Bestes geben! Allerdings bin ich mir noch nicht so sicher ob
mein Vorhaben so klappt.
____________________ Der Brauer macht die Würze, die Hefe macht das Bier!
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Antwort 32 |
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Senior Member Beiträge: 387 Registriert: 12.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.9.2013 um 21:47 |
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Lass dich nicht entmutigen! Der Großteil der Leute würde sich an sowas gar
nicht erst heran trauen, da schließe ich mich aktuell mit ein. Schon der
Versuch ist lobenswert.
Zieh es durch, auch wenn es beim 1. mal nicht gleich alles funktioniert.
Nur dadurch kann man einer guter Brauer werden!
____________________ "Unverhopft kommt oft."
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Antwort 33 |
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Senior Member Beiträge: 209 Registriert: 10.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.9.2013 um 07:27 |
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Also abbringen lasse ich mich davon sowieso nicht, dennoch hatte ich mir
paar Kommentare zu meinem Vorhaben gewünscht damit die Unsicherheit
verschwindet!
____________________ Der Brauer macht die Würze, die Hefe macht das Bier!
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Antwort 34 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 12.9.2013 um 08:32 |
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Zitat von der Onkel, am 11.9.2013 um
18:59 |
Beginnen würde ich mit der "Herstellung" der Lactos. Dazu 50g Pilsner Malz
mit 0,5l Wasser (ca40°) in eine Thermoskanne geben und täglich einen
Teelöffel Zucker dazu geben.
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Warum nicht einfach in etwas wuerze, das ist viel nahrungsmittel reicher.
Temperatur wuerde ich etwas unter 40°C halten ~37°C.
Auf dem malz lebt sehr viel, auch einiges was den geschmack und geruch
nicht zugute kommt. Um die unerwueschten im wachstum zu hemmen die
starterwuerze leicht sauer machen, pH 4,7 - 4,5. Das gleiche mach ich die
ersten 4-5 tagen mit meinen sauerteig starter, die stinken nie.
Die groesste microbiolosche vielvalt findet man auf dem roggenmalz
(warscheinlich auch weizenmalz) da die keine jacke an hat.
Wie schon mal gesagt, fuer gose habe ich es mit die fluessichkeit vom
sauerkraut und die hefe untem aus dem krautfass gemacht. Ich mache dann nur
2,5 l als experiment, etwa 50% der faelle hat es geklappt. Besonder die
hefe ist da nicht sehr stak / alcohol resistent. Manchmal geht es gut im
starter, im bier macht es dann nichts
Die methode mit malz gibt viel mehr sicherheit.
Einen gnaz anderen brunnen fuer lactobacillus sind die probiotischen
kapseln mit einer lacto misch kultur ( beispiel).
Ingo
[Editiert am 12.9.2013 um 08:41 von Seed7]
____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 35 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 12.9.2013 um 08:40 |
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Vermutlich wird nur ein winziger Bruchteil an Hobbybrauern im Forum sich an
eine Gose gewagt haben, oder würde das überhaupt wollen. Daher so geringe
Resonanz.
Bei dem Lacto-Starter frage ich mich, ob man da überhaupt die "richtigen"
Lactos herführt. Bei einem Versuch, wo ich so einen Starter dann für 1 Tag
in der im Einkocher warm gehaltenen Würze eines 20ltr-Sudes habe wirken
lassen, habe ich zunächst eine gewisse Abnahme des Extrakts und auch des
pH-Werts beobachtet. Dann war Schluß.
Das würde sich mit der Annahme decken, daß etwa ein L. delbrueckii
(nur?) Glukose verputzt und so Maltose und die höheren Zucker übrig
ließe.
Ich habe den Starter aber nicht gefüttert, sondern in einer dünnen Würze in
der Thermoskanne hergeführt. Praktisch immer bei diesen Versuchen zeigte
der Starter einen eigentümlichen Geruch, den man abgeschwächt dann auch im
Bier wieder finden wird.
Die Würze wird davon auch nicht wirklich sauer. Die Lactos, die für eine
biologische Säuerung in der Brauerei verwendet werden, müßten also andere
sein, als man sie mit og. Starter bekommt. Ein Rittergose, die mir René
(flying) mal dankenswerterweise zukommen ließ, war sauerer, als meine
Versuche mit og. Starter und hatte auch nicht diesen eigentümlichen Geruch.
Ich würde also annehmen, daß hier andere Lactos am Werke sind.
Vielleicht gibt es in Deiner Umgebung eine Brauerei, die mit biologischer
Säuerung arbeitet und man gibt Dir eine kleine Startermenge ab?
...oder Du fragst mal Andreas (andreas23), ob er eine geeignetere
Lacto-Kultur für Dich hätte.
Er hat mir letzte Woche ja eine Flasche seines Berliner Weiße Nachbaus
zukommen lassen (gabs für Sponsoren einer bestimmten Preislage) - die ich -
begreiflicher Weise - aber noch nicht geöffnet habe.
Uwe
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Antwort 36 |
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Gast
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erstellt am: 12.9.2013 um 10:14 |
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Hallo Freunde der Gose,
was für ein Zufall !
Meine Frau und ich begleiten (altersbedingt) meine Mutter immer zum
jährlichen Klassentreffen ( Abiturjahrgang 1949 in Torgau).
Diesmal war das Treffen in Apolda, danach waren wir noch jeweils 2 Tage in
Leipzig und Torgau.
Da stand natürlich u.a. der Besuch des Bayerischen Bahnhofs und der der
Gosenschänke "ohne Bedenken" auf dem Plan.
Leider war der Braumeister des Bahnhofs, der Matthias, den ich ganz gut aus
der Braustelle ( Gemeinschaftssud Braustelle / Bayerische Bahnhof) und von
den Kölner Bierfestivals der vergangenen Jahre kenne, krankgeschrieben,
sodass ich ihm leider keine Geheimnisse entlocken konnte.
Im "ohne Bedenken" gab es die Rittergutsgose vom Fass, das wa schon ein
positives Erlebnis !
Im Vergleich schmeckt mir die Rittergutsgose besser ( sorry, Matthias
....), meine Frau ( Eltern stammen von der Mosel = geburtsmäßige
Weintrinkerin) war auch begeistert.
Deswegen klinke ich mich per Abo mal ein - Gose steht definitiv auf meiner
to-do-Liste.
Neben den beiden o.g. Brauern hatte die Braustelle mal 2 Gosen produziert (
gesäuert durch Milchsäurezugabe) und de Molen
hat unlängst etwas Goseähnliches "zu Wasser gelassen" - am 28.9. bin ich
dort und versuche den Brauern mal ein paar Würmer aus der Nase zu ziehen.
Interessantes Thema ! Vielleicht schaffen wir es ja gemeinsam, mittels
trial & error ´ne richtig gute traditionelle Gose hinzubekommen ...
Gruß
Jürgen
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Senior Member Beiträge: 209 Registriert: 10.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.9.2013 um 10:40 |
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Hey, die Welt ist ein Dorf. Den Matthias aus dem Bayrischen Bahnhof kenne
ich auch persönlich. Eigentlich habe ich vor morgen mit 2Flaschen
Selbstgebrautem bewaffnet mal bei ihm aufzuschlagen und ihm paar Infos zu
entlocken.
Entweder nächste oder übernächste Woche werde ich "meine" Vorgehensweise
mal probieren und natürlich berichten.
____________________ Der Brauer macht die Würze, die Hefe macht das Bier!
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Antwort 38 |
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Senior Member Beiträge: 157 Registriert: 16.4.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.9.2013 um 13:08 |
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Na das ist doch super, dass das Thema nicht einschläft! Ich stehe mit
meiner Planung auch schon soweit, dass ich diesen Monat noch einen
Versuchssud machen will.
Mein Rezept wird für die Erstlingsgose so aussehen:
60% Weizenmalz,
30% PilMa
10% Münchner
Zielwert wäre 10°P oder etwas weniger. Die entstandenen Würze werde ich auf
<50°C abkühlen. Parallel mit einem Teil (ca. 1-2 Liter) einen
Lactostarter ansetzen und den nach ca. 4-6h dazugeben. Wenn die Gesamtwürze
dann auf pH 4 runter ist, das ganze kochen (Hopfen, Salz, Koriander).
Anstellen dann mit einer neutralen OG und schauen, was draus wird.
Wir sollten weiter in Kontakt bleiben. Vielleicht reicht es ja mal zu einer
Hobbybrauer-Goseverkostung :-)
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Antwort 39 |
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Senior Member Beiträge: 209 Registriert: 10.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.9.2013 um 13:32 |
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Hobbybrauer-Gose-Verkostung klingt gut.
Was nimmst du als Lactostarter?
____________________ Der Brauer macht die Würze, die Hefe macht das Bier!
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Antwort 40 |
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Senior Member Beiträge: 157 Registriert: 16.4.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.9.2013 um 13:37 |
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Ich wollte ungeschrotetes Weizenmalz nehmen, ca. 100g oder etwas weniger.
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Antwort 41 |
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Senior Member Beiträge: 209 Registriert: 10.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.9.2013 um 13:58 |
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Meinst du 4-6h reichen damit die Lactos in die Gänge kommen?
____________________ Der Brauer macht die Würze, die Hefe macht das Bier!
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Antwort 42 |
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Posting Freak Beiträge: 1512 Registriert: 15.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.9.2013 um 14:01 |
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...klärt mich bitte mal auf:
-die Würze wird mit Lactos beimpft, diese stammen von dem Malz, der genaue
Stamm und damit die Eigenschaften sind nicht bekannt
-diese verstoffwechseln einen Teil des Extrakts und erzeugen Milchsäure
-dann kocht ihr (was passiert dabei mit der Milchsäure?) und laßt später
eine "normale" Hefe arbeiten
Wenn ich das richtig verstanden habe, wird nur eine gewisse Menge
Milchsäure erzeugt und die Lactos werden dann abgetötet. An der Säuerung
des fertigen Bieres ändert sich später nichts mehr (falls nicht noch eine
Infektion hinzukommt).
Bei "alten" Sauerbieren (beim Lichtenhainer Weißbier habe ich es bereits
selbst erlebt) ändert sich aber der Säuregehalt ganz erheblich. Jung ist
nur eine ganz milde Säure zu spüren, die sehr erfrischend ist, zu lange
gelagert ist das für mich untrinkbar und nur noch Essig.
Gruß,
Bierwisch
____________________ Der Klügere kippt nach!
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Antwort 43 |
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Senior Member Beiträge: 209 Registriert: 10.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.9.2013 um 14:18 |
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Ein Starter wird erzeugt und dann wird die komplette Würze bis pH4 damit
vergoren. Das anschließende Würze kochen beendet die Milchsäuregärung und
macht somit die ganze Sache kontrollierbarer.
____________________ Der Brauer macht die Würze, die Hefe macht das Bier!
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Antwort 44 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 12.9.2013 um 14:27 |
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Ja, diese "Milchsäuregärung" der ungekochten Würze hat halt den Charme, daß
hinterher trotzdem "sterile" Würze im Gärfaß landet und kein mit lebenden
Lactos infiziertes Gemenge.
Mit der Milchäure passiert beim Kochen nichts, sie hat einen
Siedepunkt von 122°C, würde also beim Hopfenkochen nicht
"abdestilliert".
...bei echten "soured beers" kommt die Säuerung eigentlich vor allem
von der Lagerung/Nachgärung in (wohl mit Brett/Pedio infizierten)
Holzfässern, also kommt da noch Mikrooxidation dazu.
Wir hatten das Thema mit einem Milchsäurestarter schon mal (oder öfter?).
Die Säuerung war dabei meistens als zu schwach empfunden - daher auch mein
Einwand mit den Lactos im Starter.
Allerdings ist bei meinem Experiment dunnemals der pH wohl auch nahe 4 gegangen.
Ausgesprochen sauer darf man sich dieses Bier von damals aber nicht
vorstellen - eigentlich gar nicht.
Uwe
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Antwort 45 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.9.2013 um 14:37 |
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Ich verweise auf den hier im Thread schon an früherer Stelle angeführten
Spruch..
"Gose von allzugroßer Jugendlichkeit bezeichnet er als Birnbrühe, die gar
zu alte als Essig, die aber, die in der rechten Mitte steht, begrüßt sein
strahlender Blick als Limonade mit Geist, und zwar mit dem fröhlichen Geist
des Weins."
Fr. Hofmann, Ein Geheimniß im Bierreiche, 1872
http://de.wikisource.org/wiki/Ein_Geheimni%C3%9F_im_Bierreich
e
[Editiert am 12.9.2013 um 14:41 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 46 |
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Senior Member Beiträge: 157 Registriert: 16.4.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.9.2013 um 15:38 |
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Ja, das ist schon richtig. Natürlich müßte die Säuerung während der
"normalen" Gärung erfolgen, hervorgerufen durch die Hefe und
Milchsäurebakterien, die ursprünglich symbiothisch zusammen lebten.
Leider kann ich auf solche Mischkulturen nicht zugreifen. Um am Ende nicht
ständig Sude für die Tonne zu produzieren, wollte ich im ersten Versuch es
wie beschrieben probieren, einfach um einer ungewollten Übersäuerung
vorzubeugen.
Wenn ich dann ein gewisses Gefühl für die Abläufe und Vorgänge habe, kann
ich mir eine parallele Verarbeitung, also Hefe und Lactos knuspern beide
einvernehmlich parallel die Zucker in der Würze weg, durchaus
vorstellen.
Flying, wie würdest Du denn konkret vorgehen? Ich bin für jeden Vorschlag
dankbar und offen...
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Antwort 47 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 12.9.2013 um 17:32 |
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was ist birnbruehe? Birnensaft?
Ingo ____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 48 |
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Senior Member Beiträge: 178 Registriert: 30.1.2013 Status: Offline
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erstellt am: 12.9.2013 um 18:33 |
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Die Birne ist/ war ein Synonym für den Kopf bei uns Deutschen.
Ein dicker Kopf (Kater) wird/ wurde gerne als dicke Birne bezeichnet.
Dementsprechend vermute ich das der Autor also ein kopfschmerzauslösendes
Getränk als "Birnenbrühe" bezeichnet.
Ob "Birne" heute noch von jungen Menschen benutzt wird entzieht sich meiner
Kenntnis.
Grüße helderup
[Editiert am 12.9.2013 um 18:36 von helderup]
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Antwort 49 |
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