Willkommen bei Hobbybrauer.de Willkommen bei Hobbybrauer.de
Startseite Forumsübersicht Impressum  
Hauptmenü

Suche
archiv.hobbybrauer.de mit Google durchsuchen:

Board Index FAQ
Forum

ACHTUNG: Auf dieses Forum kann nur noch lesend zugegriffen werden. Falls Du hier im alten Forum bereits registriert warst, musst Du Dich im neuen Forum mit dem gleichen Usernamen UND der gleichen E-Mailadresse NEU registrieren, damit Dein Ranking (Anzahl Deiner Posts) aus diesem Forum ins neue mit übernommen wird. Zum neuen Forum geht's hier

     
Autor: Betreff: Flanders Golden Ale Yeast Wyeast 3739-PC - Erfahrung meinerseits und Frage zum Restextrakt spindeln
Senior Member
Senior Member

not
Beiträge: 103
Registriert: 3.12.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 13.5.2013 um 19:52  
Moin Leute!

Es sollte in Richtung Duvel gehen, also etwas a la "18D. Belgian Golden Strong Ale".

Dafür darf seit etwa 10 Tagen die Flanders Golden ("Wyeast 3739-PC Flanders Golden Ale Yeast") sich in einer 19,5°P (Ja, mit ordentlich Zucker) Würze sattfressen. Nach 8°P Starter (1L für 36h rührend bei 22°C auf 19 Liter) ging es nach etwa 2 Stunden ab mit der HG.
Seitdem habe ich ein konstantes Geblubber, erst heftig, jetzt langsam ruhiger. Die Gärtemperatur war zu Beginn etwa 20°, danach dann langsam auf 22° hoch (via Heizung und Isomatte).

Heutige Messung:
Von den 19,5°P sind noch gemessene 1°P übrig.

Das Jungbier macht auf mich einen lustigen Eindruck, statt des grünen Apfels aus dem Duvel lungert da grade noch ein Ananasbonbon herum (jajaja, Geschmackssache - schon klar). Und nach einem Messzylinder (80 ml) werden die Ohren rot - woran das wieder liegen soll?

Ich bin von der Golden Flanders nach erstem Versuch angetan, sie hat exakt das gemacht, was sie sollte. Kein Zicken, kein murren, arbeitsam und auf den Punkt.

Soweit der Bericht meinerseits.

Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht? Habt Ihr andere Alternativen für belgische starke und Goldene?



Mir kommt das 1°P so niedrig vor, dafür dass es noch immer alle 25 Sekunden blubbert. *schluck* :o Wenn ich es richtig verstanden habe, gilt der Alkoholfehler für Refraktometer und Menschen, aber nicht für Spindeln? Oder bin ich schief gewickelt? :redhead: Infiziert schmeckt und riecht hier nichts, trotzdem verunsichert mich, wie wenig noch drin ist...

Ja, ich habe vorher gelesen ( http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre ad&tid=18808 ).

Warum frage ich ? Will grob abschätzen, wann der Sud durch ist ... solange kann es ja irgendwie nicht mehr dauern.

Danke für Eure Aufmerksamkeit

Sönke


[Editiert am 13.5.2013 um 20:47 von not]



____________________
[... und nicht vergessen: Schaumpumpe schmieren!]
Profil anzeigen
Posting Freak
Posting Freak

Dale
Beiträge: 1453
Registriert: 7.8.2012
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 13.5.2013 um 22:31  
Moin,

es gibt auch für Spindeln einen Alkoholfehler. Die Teile können halt auch nur Dichte messen. Wenn sich aber nun auf einmal statt wie erwartet Wasser und Zucker zusätzlich noch Alkohol in der Lösung befindet, misst die Spindel als wäre entsprechend zu wenig Zucker in der Lösung. Das ist genau das, was du misst..

Die Dichte Deiner Lösung entspricht die einer Zuckerlösung mit 1°P. Da aber inzwischen schon einiges an Alkohol da drin ist, wie du ja treffend bemerkt hast.. :D ist es in Wirklichkeit viel mehr Zucker.. :)

Also: alles gut. Hier kannst du den scheinbaren und echten Vergärgrad berechnen: http://fabier.de/biercalcs.html

Beste Grüße,
Dale.
Profil anzeigen Antwort 1
Moderator
Posting Freak

flying
Beiträge: 9088
Registriert: 14.8.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 14.5.2013 um 05:43  
1% scheinbarer Restextrakt entspricht einen scheinbaren Vergärungsgrad von 95% :o Das halte ich für ziemlich unmöglich..? Allerdings versagen bei Starkbieren die gängigen Mess-und Berechnungsmethoden häufig. Kann auch sein, dass es "Schichtungen" mit unterschiedlichen Alkoholgehalten im Gärfass gibt. Rühr mal um..


____________________
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
Profil anzeigen Antwort 2
Senior Member
Senior Member

not
Beiträge: 103
Registriert: 3.12.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 14.5.2013 um 06:18  
... Danke für die Antworten und den Tip: Wird erledigt - nur noch kurz zuende arbeiten ...
Ich habe mich auch sehr gewundert, beim Spindeln. Das nennt sich dann wohl Erfahrungen sammeln.

Werde rühren messen und posten.

Viele Grüße ,
Sönke


____________________
[... und nicht vergessen: Schaumpumpe schmieren!]
Profil anzeigen Antwort 3
Senior Member
Senior Member

Bierman
Beiträge: 139
Registriert: 15.2.2011
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 14.5.2013 um 11:54  
Hi Sönke,

da ich mich grad mit dem RefraktoSP von Earl beschäftige, hab ich mal schnell Deine Werte eingetippt. Bei 19,5°P Stammwürze und 1°P scheinbarem Restextrakt müsste Dein Bier noch einen tatsächlichen Restextrakt von 8°P haben. Und einen Alkoholgehalt von 10 vol.-%. Falls die Rechnung bei den Werten noch stimmt.

Ein scheinbarer Vergärungsgrad von 95% bedeutet einen tatsächlichen Vergärungsgrad von 77%. Warum sollte das unmöglich sein?

Ich könnte mir sogar vorstellen, daß die Spindel irgendwann ob des hohen Alkoholgehaltes tiefer als bis zur 0 einsinkt.

Grütze, Christian


____________________
Ich trink Bier, was macht Ihr?
Profil anzeigen Antwort 4
Senior Member
Senior Member

not
Beiträge: 103
Registriert: 3.12.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 14.5.2013 um 15:37  
So auch gerührt und geschüttelt bleibt es bei zarten 1°P gespindelt.

Wegen des tatsächlichen Vergärungsgrades von 77% werde ich einfach so viel Zeit in den Bottich stecken, bis da Ruhe im Gebüsch ist und sich nichts mehr bewegt. Es ist halt einfach die Ungeduld, die aus mir spricht.

Gut Sud, danke in die Runde und Christian:"Auf bald in Ehrenfeld!" -
Sönke


____________________
[... und nicht vergessen: Schaumpumpe schmieren!]
Profil anzeigen Antwort 5
Posting Freak
Posting Freak

BerndH
Beiträge: 1762
Registriert: 6.1.2013
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 14.5.2013 um 15:53  
Jetzt weiss ich endlich was das mit dem scheinbaren und tatsächlichen Vergärgrad auf sich hat. :)
Mit anderen Worten ist der Einfluss des erzeugten Alkohols auf das tatsächliche Messergebnis ja erheblich bzw.
man errechnet falsche Werte wenn man das nicht auskorrigiert.
Auch die Berechnung des Alkoholgehaltes schlägt fehl wenn man den Einfluss des erzeugten Alkoholgehaltes
auf die Dichte nicht berücksichtigt.

Es mag zwar komisch klingen aber ich traue keiner Bierspindel mehr die ich nicht wenigstens einmal in
Leitungswasser daraufhin getestet habe ob sie dabei relativ genau 0 Grad Plato anzeigt.
Viele Spindeln scheinen doch mehr oder minder stark daneben zu liegen.


Grüsse

Bernd


[Editiert am 14.5.2013 um 15:58 von BerndH]
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 6
Senior Member
Senior Member

Bilbobreu
Beiträge: 195
Registriert: 16.3.2013
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 14.5.2013 um 16:04  
Solche Diskussionen machen einen ja völlig nervös. Ich konnte jetzt auch nicht mehr anders und hab meine Spindel bei 20 °C nachgemessen. Exakt 0° P. Glück gehabt. ;)

Stefan
Profil anzeigen Antwort 7
Posting Freak
Posting Freak

olibaer
Beiträge: 646
Registriert: 5.4.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 14.5.2013 um 16:40  
Hallo Sönke,

PedantModeOn
°Plato kann man im Vergorenen nicht spindeln - wenn man etwas mit der Bierspindel spindeln kann, dann den verbliebenen Gewichtsanteil Extrakt scheinbar Es in g/100g oder gerne auch in %mas(obwohl längst obsolet). °Plato ist die Einheit der Stammwürze und spindeln lässt sich die Stammwürze nur vor der Vergärung - in allen anderen Szenarien muss/kann man sie über die Ballingformel "zurückrechnen".
PedantModeOff

Du schreibst:
Zitat:
19,5°P (Ja, mit ordentlich Zucker)

Das "ordentlich Zucker" ist interessant. Wenn Du genügend davon reingeschmissen hast(> 50%), dann ist auch ein Spindelwert in der Gärprobe von 1 %mas denkbar. Der Zuckeranteil hat keinen "nicht vergärbaren Extraktanteil" im Gepäck und ändert dadurch das Gesamtverhältnis von vergärbaren Extraktanteilen zu nicht vergärbaren Extraktanteilen zu Gunsten des vergärbaren Anteils - was sich u.U. in solchen Vergärungsgraden zeigt.
Den "Spindelfehler" entlang des Alkohols kannst Du vergessen - wir reden als Brauer generell vom Extrakt scheinbar Es (das ist auch das was wir in eine Probe im Tagesgeschäft spindeln können) und ignorieren ganz gewollt eine Dichteänderung durch den Alkohol - ein systematischer Fehler entlang dessen jeder Brauer eine Heimat gefunden hat :-)

Gruß
Oli


____________________
http://www.brewrecipedeveloper.de
Profil anzeigen E-mail senden Homepage besuchen Antwort 8
Posting Freak
Posting Freak

BerndH
Beiträge: 1762
Registriert: 6.1.2013
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 14.5.2013 um 17:13  

Zitat:
...und ignorieren ganz gewollt eine Dichteänderung durch den Alkohol - ein systematischer Fehler entlang dessen jeder Brauer eine Heimat gefunden hat :-)


Erstaunlich und gut zu wissen !
Ich kann damit leben, so wie man auch mit einer falsch anzeigenden Spindel leben könnte wenn man sich damit arangiert.

Grüsse

Bernd


[Editiert am 14.5.2013 um 17:14 von BerndH]
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 9
Posting Freak
Posting Freak

Dale
Beiträge: 1453
Registriert: 7.8.2012
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 14.5.2013 um 17:22  
Nur finde ich diese scheinbaren Vergärgrade etwas schwer zu vergleichen.. insbesondere weil halt von der Stammwürze vor der Gärung abhängig. Aber wenn das so üblich ist, wird man da wohl schlecht von abkommen.

Grüße,
Dale.
Profil anzeigen Antwort 10
Moderator
Posting Freak

flying
Beiträge: 9088
Registriert: 14.8.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 14.5.2013 um 17:38  
Du kannst eine Bierprobe ja zur Hälfte eindampfen. Dann füllst Du die verdampfte Menge mit dest. Wasser wieder auf. Dann kannst Du den tatsächlichen Restextrakt spindeln...


____________________
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
Profil anzeigen Antwort 11
Senior Member
Senior Member

not
Beiträge: 103
Registriert: 3.12.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 14.5.2013 um 19:39  

Zitat von olibaer, am 14.5.2013 um 16:40


Das "ordentlich Zucker" ist interessant. Wenn Du genügend davon reingeschmissen hast(> 50%), dann ist auch ein Spindelwert in der Gärprobe von 1 %mas denkbar.


Nein, es war weniger Zucker. Der hat jetzt dazu geführt, dass ich auch mit "%mas" etwas anfangen kann. Und etwas anders an das Spindeln gehen werde. Top. Danke

Ahoi - Sönke

To whom it may concern hier das Rezept aus dem kleinen Brauhelfer exportiert, wie es geplant war. Letztlich eine Mischung mehrerer Clone-Rezepte für Duvel.




Strong Golden Ale "Barbie"

Stammdaten:
  • Stammwürze: 17.3°P
  • Ausschlagmenge: 17.3l
  • Bittere: 30 IBU
  • Farbe: 9 EBC

Schüttung und Wasser:
  • Hauptguss: 20.3l
  • Nachguss: 7.08l
  • 5.08kg (95 %) - Pilsner Malz (4 EBC)
  • 0.27kg (5 %) - Cara Pils (4 EBC)

Maischplan:
  • 55°C - Einmaischen
  • 52°C - 15 Minuten (Eiweißrast)
  • 65°C - 90 Minuten (Maltoserast)
  • 78°C - 0 Minuten (Abmaischen)

Hopfung:
  • 60 Minuten - Styrian Golding (2.5 % α-Säure): 47.4 g (55%)
  • 45 Minuten - Saazer (3 % α-Säure): 34.5 g (40%)
  • 15 Minuten - Saazer (3 % α-Säure): 4.3 g (5%)
  • Dauer Hopfenkochen: 90 Minuten
  • Nachisomerisierungszeit: 30 Minuten

Hefe:
  • Wyeast3739-PC Flanders Golden Ale Yeast

Weitere Zutaten:
  • 752.55g Würfelkandis weiss (43.5g/l)
    • Zeitpunkt der Zugabe: Hopfenkochen
    • Bemerkung: nach 60 Minuten 750 g
  • 4.325g Irish Moos (0.25g/l)
    • Zeitpunkt der Zugabe: Hopfenkochen
    • Bemerkung: einen Teeloeffel nach 75 Minuten
  • 1.211g Wyeast Nutrient Hefenahrung (0.07g/l)
    • Zeitpunkt der Zugabe: Hopfenkochen
    • Bemerkung: eine Prise nach 75 Minuten




____________________
[... und nicht vergessen: Schaumpumpe schmieren!]
Profil anzeigen Antwort 12
Posting Freak
Posting Freak

Dale
Beiträge: 1453
Registriert: 7.8.2012
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 14.5.2013 um 19:55  

Zitat von flying, am 14.5.2013 um 17:38
Du kannst eine Bierprobe ja zur Hälfte eindampfen. Dann füllst Du die verdampfte Menge mit dest. Wasser wieder auf. Dann kannst Du den tatsächlichen Restextrakt spindeln...


:D :D :D Sicherlich - das werd ich regelmäßig machen..

Ich glaube, man kann darauf vertrauen, dass die Hefen vor allem Alkohol (und CO2) erzeugen - dann passt das mit der Umrechnung ja auch..
Profil anzeigen Antwort 13
Senior Member
Senior Member

not
Beiträge: 103
Registriert: 3.12.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 3.8.2013 um 10:16  
Moin Leute,

Das Ergebnis der Flanders Golden Ale als "Barbie" ist da.

Herausgekommen ist ein Obergäriges, dem aus allen Ecken und Enden die Ester raussprudeln, war wohl zu warm bei der HG.
Melone überall, Banane auch noch, Fuselig, Sprittig-scharf. Ich finde es nicht richtig trinkbar, werde es mal ein Jährchen liegen lassen (bei knapp 10%Alkohol und eine Armada an Fuselalkoholen passiert wohl nicht viel mit Verderben). Vielleicht kommt ja mit genügend Zeit etwas trinkbares raus (Einmal Ester, immer Ester, oder wie war das?).

Kann ich jetzt noch irgendwas drehen?

Das sind die negativen Ergebnisse. Ansonsten wäre ich recht zufrieden :redhead: :
Äusserlich entspricht das Ergebniss exakt den Vorstellungen: Klar, wasserstoffblond, knackig CO2, viel fester, feinporiger Schaum für die Ewigkeit.

Tja, ob ich nochmal sowas wage kann ich noch nicht sagen. Ein Versuch war es auf jeden Fall wert.

Gruss in die Runde,
Sönke


____________________
[... und nicht vergessen: Schaumpumpe schmieren!]
Profil anzeigen Antwort 14
       

 
  
 

Alle Logos und Warenzeichen auf dieser Seite sind Eigentum der jeweiligen Besitzer und Lizenzhalter.
Im übrigen gilt Haftungsausschluss. Weitere Details findest Du im Impressum.
Die Artikel sind geistiges Eigentum des/der jeweiligen Autoren,
alles andere © 1998 - 2022 by Hobbybrauer.de
Die Inhalte dieser Seite sind als RSS/RDF-Quelle verfügbar.
Die Website oder Teile daraus dürfen nicht ohne ausdrückliche Zustimmung von Michael Plum weiterverwendet werden.
© 2014 Michael Plum