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Autor: Betreff: Unzufrieden mit dem Ergebnis
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der Onkel
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smilies/sad.gif erstellt am: 13.5.2013 um 20:51  
Huhu,
Heute war es endlich soweit. Ein weiter Brauversuch ging zu end in der Hoffnung das ein leckeres Bier enstanden ist, aber Fehlanzeige. Das Bier ist zwar wunderschön klar und die Farbe gefällt mir auch sehr gut. Schaum und Kohlensäure hervorragend. Jetzt kommt der Haken: das Bier hat einen komischen, undefinierbaren Nachgeschmack den ich wirklich nicht beschreiben kann und ich hoffe das ihr mir anhand vom Rezept (kein klarer Stil) vielleicht anhaltspunkte geben könnt wo der Fehler liegen könnte.

2,0 Kg Pilsener Malz
8l Hauptguß; 5l Nachguß
1. Rast: 10min bei 56 Grad
2. Rast: 30min bei 64 Grad
3. Rast: 30min bei 71 Grad
4. Rast: 10min bei 77 Grad
Abläutern bei 77 Grad

Würze Kochzeit 90min
Saazer 3% 22,7g 10min nach Kochbeginn
Fuggles 4, 9% 6,5g 10min vor Kochende
Extrakt der Würze 12, 5

Hefe T58
Hauptgärung 5 Tage im Faß bei 19Grad
Nachgärung 5 Wochen in der Flasche bei 19Grad mit 1l Speise

Ich hoffe ihr könnt mir helfen. Danke schonmal. lG Manu
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 13.5.2013 um 20:59  

Zitat von der Onkel, am 13.5.2013 um 20:51
das Bier hat einen komischen, undefinierbaren Nachgeschmack den ich wirklich nicht beschreiben kann


Wenn Du uns den seltsamen Geschmack schon nicht beschreiben kannst, woher sollen wir dann wissen, was da los ist?
Die T-58 macht aber auch schon ganz eigene Aromen, vielleicht liegt es ja daran?
Wenn der Abgang gallig bitter ist, kann´s am Wasser liegen.
Ansonsten ist meine Kristallkugel grad ein wenig verstaubt ;)

Stefan
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vitivory
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red_folder.gif erstellt am: 13.5.2013 um 21:00  
Ja, der Onkel,

der Geschmack kommt bestimmt von der T58 :D
Die Hefe hat ein eigenes Geschmackprofile mit Ester : http://www.hobbybrauerversand.de/products/Hefe/Trockenhefen/o bergaerige-Trockenhefe/SAFBREW-T-58-obergaerige-Trockenhefe-115-g.html


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Viele Grüsse Braubruder Vit.

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Nicht das Bier ruiniert die Menschen, es ist das Wasser...
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der Onkel
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red_folder.gif erstellt am: 13.5.2013 um 21:06  
Jetzt wo ihr es so sagt schmeckt es in der Tat nach Hefe. Schmeckt wie ne Mischung aus Hefe, Hopfen und Blech...
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Gambrinus zu Borbetomagus
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red_folder.gif erstellt am: 13.5.2013 um 21:09  
Blech? wie hast du denn gekocht? Wallens oder eventuell mit Deckel?

Ansonsten, wenn du ein Reines Bier erwartest solltest du mal den untergährigem Stil versuchen.

Edit, wie schmeckt Hopfen? Das wird auch gerne mit Estern verwechselt. Wenn es Einfach nur Bitter nachhängt, ist es wie Boludo schon sagte, das Wasser.


[Editiert am 13.5.2013 um 21:12 von Gambrinus zu Borbetomagus]



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der Onkel
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red_folder.gif erstellt am: 13.5.2013 um 21:17  
Wir haben wallend ohne Deckel gekocht.
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Gambrinus zu Borbetomagus
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red_folder.gif erstellt am: 13.5.2013 um 21:25  
Hm.... also Blech dürfte wohl ein Fehler sein... Nur wo das gilt es heraus zu finden. Wie Hoch war die Gärtemperatur, wie lange dauerte die Gärung, wie wurde die Würze gekühlt?


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olibaer
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red_folder.gif erstellt am: 13.5.2013 um 21:41  
Servus Onkel/Manu,

ich schließe mich mal der verstaubten Glaskugel von Stefan an - es könnte alles sein:
Malz verkostet, Brauwasser verkostet, Hopfen verkostet, Würze verkostet, Hefe verkostet, ... - irgend etwas ? Nein ?

Dann siehts` finster aus mit 'Ich hoffe ihr könnt mir helfen' :-(
... am Hefestamm und/oder am Rezept mache ich die Ursache jedenfalls nicht fest - da ist irgend eine andere Lumperei im Gange.

Gruß
Oli


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der Onkel
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red_folder.gif erstellt am: 13.5.2013 um 21:43  
Die Würze wurde abgedeckt auf dem Kalten Balkon gekühlt. Gärtemperatur 19 Grad. 5 Tage im Gärbehälter dann 5 Wochen in der Flasche!
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 13.5.2013 um 21:44  
Metallgeschmack als Fehlaroma kommt entweder, ach Wunder, durch Eisenkontakt oder durch Fettoxidation zu Stande. Das hilft dir jetzt zwar auch nicht weiter.....

Gruß

Jan
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Alt-Phex
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red_folder.gif erstellt am: 13.5.2013 um 21:46  

Zitat von der Onkel, am 13.5.2013 um 21:43
Die Würze wurde abgedeckt auf dem Kalten Balkon gekühlt. Gärtemperatur 19 Grad. 5 Tage im Gärbehälter dann 5 Wochen in der Flasche!


Was heisst abgedeckt, hermetisch verschlossen oder "Lappen drüber" :-)


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Brauer & Mälzer - Jahrgang 1994
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der Onkel
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red_folder.gif erstellt am: 13.5.2013 um 21:47  
Wenn ich die Hefe im Wasser einweiche riecht die immer Ziemlich streng und so schmeckt es meiner Meinung nach auch. Klingt komisch ist aber so.Werde bei nachfolgenden Suden die S04 mal probieren bzw wenn mein Kühlgerät fertig ist untergärig brauen.
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der Onkel
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red_folder.gif erstellt am: 13.5.2013 um 21:48  
Abgedeckt heißt Deckel drauf.
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Ladeberger
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red_folder.gif erstellt am: 13.5.2013 um 21:50  
Hallo Onkel,

als du nach dem Rezept gefragt hast, haben dich mir eingeschlossen fünf Leute vor einem undefinierbaren Ergebnis gewarnt:
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre ad&tid=18443#pid

Schade, dass du diese Anmerkungen nicht aufgegriffen hast. Die Hefe gewinnt bei so einem hellen und mildgehopften Bier schnell die Oberhand. Und das muss man dann eben wirklich, wirklich mögen. Mainstream ist das eben nicht.


[Editiert am 13.5.2013 um 21:50 von Ladeberger]



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Alt-Phex
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red_folder.gif erstellt am: 13.5.2013 um 21:53  

Zitat von der Onkel, am 13.5.2013 um 21:48
Abgedeckt heißt Deckel drauf.


OK, so oder so ist der "langsame" Abkühlungsprozess immer ein Risiko
sich irgendwas einzufangen. Kann passiert sein, muss aber nicht.

Vieleicht lags wirklich an der Hefe. Lass das einfach nochmal ein bis zwei
Wochen liegen - da kann sich noch was ändern.


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Brauer & Mälzer - Jahrgang 1994
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Gambrinus zu Borbetomagus
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red_folder.gif erstellt am: 13.5.2013 um 21:55  
Ich spreche jetzt mal aus Erfahrungen die ich auf unseren Treffen schon des öfteren machen durfte. Könnte man den Blechgeschmack auch als typischen Fleischbrühe oder gerne auch Gemüßebrühe Geschmack beschreiben? Das habe ich bei "über Nacht Abkühler" schon des öfteren geschmeckt. Daraufhin wurde auch die Aussage gemacht, dass DMS sich bei langsamen Abkühlen wieder aufbauen kann. Ich selbst kenne mich da garnicht aus, ich könnte hier nur nachplappern. Ich spreche hier ein nur aus eigenen Erfahrungen und Geschmackseindrücken.

Ich stimme Oli zu, am Rezept liegt es wohl nicht. Ebenso bin ich da einer Meinung, dass es an den Rohstoffen liegen kann.

Meistens jedoch, liegt es an der Gärtemperatur und Aufbereitung oder Aufzucht der Hefe. Ebenfalls haben viele über Nacht Abkühler die meisten Infektionen und Fehlgeschmecker. Ich weiß, jetzt kommen gleich wieder tausende und sagen, dass es bei ihnen noch nicht so war. Das mag ja sein, da werden wohl mehrere Faktoren mit einfließen.

Schicke mir mal eine Buddel oder einen von den Doemens Jungs. Die haben ja Braufehler schmecken können soweit ich das mitbekommen habe.


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olibaer
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red_folder.gif erstellt am: 13.5.2013 um 21:56  
...ich frage mich gerade, was wohl der Unterschied zwischen einem "definiertem Rezept" und einem "undefiniertem Rezept" ist ...


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Seed7
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red_folder.gif erstellt am: 13.5.2013 um 22:01  
Reibe mal einen finger schaum auf die oberseite deiner hand und riche. Wass riechst du? Rost, eisen, metall? Wenn ja dan kan das verschiedene ursachen haben, slechtes/billiges malz, hopfen (glaube ich nicht bei deiner kombi) oder irgendwo eisen wuerze kontakt

Es gibt da schon einige die moegen den fuggels ueberhaupt nicht und meinen das schmeckt wie schlamm. Hat dein fuggle wirklich 9%. Ich komme auf etwa 37IBU, 0,73 bitter-index = sehr bitter im verhaeltnis zu die 12,5 plato.

Hast du gleich nach 5 tagen hauptgaerung in flaschen abgefuellt? Das waere ziemlich schnell mit T-58. Wie viel boden satz ist denn in der flasche.

Ingo
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Alt-Phex
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red_folder.gif erstellt am: 13.5.2013 um 22:12  
Ganz egal wie sauber du arbeitest, irgendwas landet immer in deiner Würze.
Das können nicht mal Brauereien verhindern, zumindest nicht vollständig.

Deswegen ist es so wichtig die Würze schnell runterzukühlen und mit Hefe
anzusetzen. Das was bis dahin in deiner Würze gelandet ist hat keine Chance
gegen Reinzuft Hefen, die sind so hoch spezialisiert - da bleibt nichts übrig.

Lässt man die Würze aber 10-20 Stunden rumstehen können all diese fiesen
Wildhefen und Bakterien anfangen an deinem Malzzucker zu knabbern.

Auf dem Balkon ist das besonders günstig :)


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Brauer & Mälzer - Jahrgang 1994
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Seed7
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red_folder.gif erstellt am: 13.5.2013 um 22:19  

Zitat von Alt-Phex, am 13.5.2013 um 22:12

Lässt man die Würze aber 10-20 Stunden rumstehen können all diese fiesen
Wildhefen und Bakterien anfangen an deinem Malzzucker zu knabbern.

Auf dem Balkon ist das besonders günstig :)


Aber nur wenn man das nicht will, habe heute drie meiner wild vergorenen bieren verkostet, nach drei monaten, nichts sauer. Die wuerze hat in einem offenen fass draussen gestanden, die ganze nacht. Plato ist aber mittlerweile bei 0 (SG 0,998), die wilden heffen wissen wenigstens was die machen sollen ...

Ingo
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gulp
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red_folder.gif erstellt am: 13.5.2013 um 22:23  
Das wird wohl schon die Hefe sein, die da durchschlägt.

Andy (Ladeberger) hat schon alles gesagt. Das hat schon seine Gründe warum man sich an gewisse Bierstile halten sollte. Vor allem als Anfänger. Starkbierhefe in einem 100% PiMa Sud mit 12,5° P. Was hast du denn nach all den Warnungen erwartet?

Nichts für ungut!
Peter


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Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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olibaer
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red_folder.gif erstellt am: 13.5.2013 um 22:45  
...ich denke auch, vorausgesetzt die Zutaten waren frisch, vital und frei von Fehlaromen, dass das Problem, zeitlich eingeordnet, nach der Würzebereitung seine Ursache hat. Und selbst die sich hier anschließende "Blackbox" lässt genügend Spielraum für Spekulanten und Philosophen... womit wir wieder bei der Glaskugel wären.

Zitat Ingo/Seed7:
Zitat:
nach drei monaten, nichts sauer. Die wuerze hat in einem offenen fass draussen gestanden, die ganze nacht. Plato ist aber mittlerweile bei 0 (SG 0,998), die wilden heffen wissen wenigstens was die machen sollen ...

Ich denke diesem gut gemeinten Rat lohnt es sich anzuschließen - 3 Monate - die ganze Nacht. Im Übrigen kann die relative Dichte SG(Sprachgebrauch), oder besser SL 20°C/20°C, keinen Wert unter 1 annehmen ... das kann wenn dann nur die relative Dichte 20°C/4°C - anyway, so lange die wilden Hefen wissen was sie tun ist ja alles auf grün und der Sorgen geplagte Fragesteller hat seine Antwort, gell. Jawohl ! ;-)



Gruß
Oli


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flying
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red_folder.gif erstellt am: 14.5.2013 um 05:21  
Im Frühjahr zur massiven Pollenflugzeit auf dem Balkon abgekühlt? Nun ja, die am häufigsten vorkommende wilde Hefe in Pollen und auf Früchten ist die Hanseniaspora Uvarum aka ihre anamorphe Form Kloeckera Apiculata. Die gilt im Weinbereich als Angärhefe, schafft bis 7% Alkohol..Macht aber unter Umständen Uhu-Ton und Essigstich.
Die ist aber nur wegen ihrer schieren Menge beim spontan vergorenen Wein die Angärhefe. Ansonsten ist sie den Saccharomyceten gnadenlos unterlegen.

Schädlich werden nur wilde Hefen, die stärker als die Saccharomyces Cerevisia sind. So die knallharten Brettanomyces, die noch lange an den Restextrakt knabbert wenn die Bierhefe schon lange schläft. So war mein Holunderblüten-Ale absolut reintönig, bis auf die gewollte Holunderblütennote. Dabei habe ich die Blüten frisch vom Hollerbusch einfach in das Jungbier geschnibbelt inkl. ein paar leckere Miniinsekten. Kein Problem! Die Blütenhefen hatten keine Chance gegen die Reinzuchthefe und schädliche Bakterien kommen auf dem antibiotisch wirkenden Sambucus nigra wohl kaum vor.

Meine ersten 3 Sude waren übrigens auch völlig ungeniessbar. Im muffigen Keller vergoren schmeckten sie genau wie es dort duftete..muffig, medizinisch! :( Ich wollte die Brauerschürze schon wieder an den Nagel hängen. Ich habe dann aber beschlossen, mich mit der Welt der Mikroflora und Fauna ein wenig auseinanderzusetzen. Ein anderer Ort zur Vergärung (der trockene Dachboden) brachte dann schon die gewünschte Verbesserung. Übernachtabkühler bin ich noch immer.

Manche mögen den allgemeinen Übergang zur Reinzuchthefe vor rund 150 Jahren als entgültige Krone der Bierevolution ansehen. Die dominante Spezies hat sich durchgesetzt und tausende Arten sind ausgestorben. 5000 Jahre Biergeschichte sind weitestgehend wech...

Zurück zum Thema. Die T-58 sollte aus so einem hellen Bier eigentlich anfangs etwas weizenartig-fruchtiges machen. Meine Ferndiagnose: Betrachte es als Lehrgeld :P

m.f.g
René


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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 14.5.2013 um 07:32  

Zitat von Gambrinus zu Borbetomagus, am 13.5.2013 um 21:55
Ebenfalls haben viele über Nacht Abkühler die meisten Infektionen und Fehlgeschmecker.


Das halte ich für ein Gerücht!

Stefan
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Gambrinus zu Borbetomagus
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red_folder.gif erstellt am: 14.5.2013 um 07:39  
An jedem Gerücht gibt es eine Wahrheit ;) ne meistens, wenn sowas Auftritt höre ich, ich kühle über Nacht ab.

Ich sag ja das kann subjektiv sein. Aber es ist auch eine Tatsache, dass sich die Bakterien und Pilze am besten bei 30-45 Grad vermehren? So sind die meisten unserer Brutschränke hier im Werk. Und je länger diese Temperatur anhält, desto mehr Schädlinge. Denn eines ist Gewiss, diese Dinger sind überall und es gibt eigentlich nix steriles. Oder habe ich da einen Denkfehler

(Jérôme der eigentl. Techniker ist )


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