Junior Member Beiträge: 46 Registriert: 8.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 16.5.2013 um 08:30 |
|
|
Hallo Leute,
wenn ich nach Rezept braue und mein Hopfen einen anderen Säure-Gehalt hat,
muss ich dann für Bitterhopfen und Aromahopfen die Menge korrigieren oder
nur für den Bitterhopfen?
Ich weiß nämlich nicht, welche Rolle die Säure beim Aroma spielt.
Vielen Dank für eure Hilfe!
Max
|
|
Senior Member Beiträge: 335 Registriert: 20.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 16.5.2013 um 09:23 |
|
|
Ja, musst du natürlich für beide korrigieren, beim Bitterhopfen hat das
natürlich wegen des höheren Säureanteils und den Beitrag zur Bitterung
einen größeren Einfluß....
LG
Christian
|
|
Antwort 1 |
|
Junior Member Beiträge: 46 Registriert: 8.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 16.5.2013 um 09:36 |
|
|
Zitat von fliper, am 16.5.2013 um
09:23 | Ja, musst du natürlich für beide
korrigieren, beim Bitterhopfen hat das natürlich wegen des höheren
Säureanteils und den Beitrag zur Bitterung einen größeren Einfluß....
LG
Christian |
Das war mir klar, aber hat der Säuregehalt auch Auswirkungen auf das Aroma?
Falls nicht, hab ich ja deutlich zu wenig Hopfenaroma im Bier, sollte ich
wegen mehr Säure runterkorrigieren.
Gruß
Max
|
|
Antwort 2 |
|
Posting Freak Beiträge: 3548 Registriert: 26.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 16.5.2013 um 09:39 |
|
|
Wir hatten die Thematik gerade in einem anderen Thread angesprochen:
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthread
&tid=9676&page=33#pid236125
Angenommen, das Rezept verlangt 10g Bitterhopfen mit 15% alpha nach
Kochbeginn und 10g Aromahopfen mit 5% vor Kochende und du entscheidest dich
für einen Bitterhopfen mit 10% alpha (bzw. hast nur den vorrätig).
Dann gibst du 15g von dem 10%igen Bitterhopfen bei Kochbeginn, die
Aromagabe vor Kochende bleibt unverändert.
So ist mein Verständnis.
Cheers, Ruthard ____________________ Mein Blog: Brew24.com
|
|
Antwort 3 |
|
Junior Member Beiträge: 46 Registriert: 8.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 16.5.2013 um 09:44 |
|
|
Ok, das hab ich mir gedacht.
Vielen Dank für die Hilfe!
Gruß
Max
|
|
Antwort 4 |
|
Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 16.5.2013 um 12:02 |
|
|
...was zu der Frage führt, ob ein doppelt so "bitterer" Hopfen auch doppelt
so viele Aromaöle enthält/freisetzt, oder weniger oder auch nur genau so
viel, wie der halb so "bittere".
Meine Anfängerfragen diesbzgl. dunnemals blieben unbeantwortet.
Uwe
|
|
Antwort 5 |
|
Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 16.5.2013 um 12:30 |
|
|
Zitat von Uwe12, am 16.5.2013 um
12:02 | ...was zu der Frage führt, ob ein
doppelt so "bitterer" Hopfen auch doppelt so viele Aromaöle
enthält/freisetzt, oder weniger oder auch nur genau so viel, wie der halb
so "bittere".
Meine Anfängerfragen diesbzgl. dunnemals blieben unbeantwortet.
|
Ich denke, das ist eher sortenabhängig.
Ein 15% Magnum hat vermutlich wesentlich weniger Aromaöle als ein 14%
Citra.
Die Behauptung, dass viel Aroma und viel Alphasäure nicht vereinbar sind,
haben die Amerikaner ja zum Teil auf beeindruckende Weise widerlegt.
Stefan
|
|
Antwort 6 |
|
Junior Member Beiträge: 46 Registriert: 8.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 16.5.2013 um 12:42 |
|
|
Zitat von Boludo, am 16.5.2013 um
12:30 | Zitat von Uwe12, am 16.5.2013 um
12:02 | ...was zu der Frage führt, ob ein
doppelt so "bitterer" Hopfen auch doppelt so viele Aromaöle
enthält/freisetzt, oder weniger oder auch nur genau so viel, wie der halb
so "bittere".
Meine Anfängerfragen diesbzgl. dunnemals blieben unbeantwortet.
|
Ich denke, das ist eher sortenabhängig.
Ein 15% Magnum hat vermutlich wesentlich weniger Aromaöle als ein 14%
Citra.
Die Behauptung, dass viel Aroma und viel Alphasäure nicht vereinbar sind,
haben die Amerikaner ja zum Teil auf beeindruckende Weise widerlegt.
Stefan |
Dass man da bei zwei unterschiedlichen
Hopfensorten nicht von Säure auf Aroma schließen kann is klar.
Mir geht es um eine Hopfensorte, nur mit weniger % Säure als im Rezept
angegeben.
Gruß
Max
|
|
Antwort 7 |
|
Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 16.5.2013 um 13:12 |
|
|
...genau so, wie Max es formuliert, wollte ich meine Frage auch verstanden
wissen!
Daß die Aromaölmengen und -zusammensetzungen bei verschiedenen Hopfensorten
unterschiedlich sind, ist klar.
"Doppelt" ist auch eher überspitzt formuliert. Aber sagen wir mal, es gäbe
zwei Chargen derselben Hopfensorte P90er. Einmal mit 3% Alpha und einmal
mit 6%.
Ist im 6%er jetzt die doppelte Menge "Aroma" drin? (Unterschiede P90 zu P45
jetzt mal gar nicht berücksichtigt).
Uwe
|
|
Antwort 8 |
|
Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 16.5.2013 um 13:18 |
|
|
Ah, ok, sorry, jetzt versteh ich die Frage
Vor allem bei Cascade ist mir der schwankende Alphasäuregehalt schon öfter
aufgefallen.
Ich vermute einfach mal, dass das an den verschiedenen Anbaugebieten mit
den jeweils klimatischen Bedingungen liegt.
Cascade z.B. gibt es ja aus USA; Deutschland und Neuseeland und vermutlich
noch ganz anderen Ecken.
Ein direkter Vergleich bezüglich den Aromen wäre sehr interessant,
eigentlich sollten da schon deutliche Unterschiede vorhanden sein (wenn man
z.B. bedenkt, was für eine Rolle das Anbaugebiet bei Wein spielt).
Keine Ahnung, ob sich der Aromaölanteil linear zum Alphasäuregehalt
verhält.
Stefan
|
|
Antwort 9 |
|
Junior Member Beiträge: 46 Registriert: 8.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 16.5.2013 um 20:20 |
|
|
Ok, danke für die Beiträge.
Ich werd wohl die Aromahopfengabe unabhängig vom Säure-Gehalt machen.
Wenns hernach zu hopfig ist, weiß ich, wo der Fehler liegt
Gruß
Max
|
|
Antwort 10 |
|
Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 16.5.2013 um 20:59 |
|
|
Hallo Uwe,
Zitat von Uwe12, am 16.5.2013 um
13:12 |
"Doppelt" ist auch eher überspitzt formuliert. Aber sagen wir mal, es gäbe
zwei Chargen derselben Hopfensorte P90er. Einmal mit 3% Alpha und einmal
mit 6%.
Ist im 6%er jetzt die doppelte Menge "Aroma" drin? (Unterschiede P90 zu P45
jetzt mal gar nicht berücksichtigt).
|
Nein, auf
keinen Fall. Im besten Fall gibt es eine "sortentypische
Erwartungshaltung". Eine lineare Abhänigkeit zwischen "Alpha" und "Aroma"
gibt es nicht. Unsere Rohstoffe wachsen auf dem Feld und in Abhängigkeit
von Provenienz und Jahrgang sind viele "Spielarten/Varianten" innerhalb
einer Sorte möglich - on top kommt die Verarbeitungsform(Dolden, Pellets
TYPxy, Extrakt). Vergleichbares gilt auch für die Extraktlieferanten
Gerste/Weizen/Roggen/... z.B. im Rahmen einer
Extrakt/Eiweiß-Betrachtung.
Gruß
Oli ____________________ http://www.brewrecipedeveloper.de
|
|
Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 16.5.2013 um 21:07 |
|
|
Zitat: |
Keine Ahnung, ob sich der Aromaölanteil linear zum Alphasäuregehalt
verhält.
|
Ich finde die Unterlagen dazu grad nicht, aber dem ist nicht so. Weder der
Hopfenöl, noch Weich- und Hartharze sind linear. Im Gegenteil.
Jan
|
|
Antwort 12 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 17.5.2013 um 06:10 |
|
|
Hi Leute,
die Aromastoffe sind sortentypisch, schwanken aber von Jahr zu Jahr etwas.
Bei Pellets Typ 45 wird mit Lupulindrüsen aufkonzentriert. Das ist das
gelbe Pulver aus den Hopfendolden. Das heißt es wird separiert und in
höherer Form wieder zugemischt. So werden Pellets auf einen exakten
Alphasäuregehalt eingestellt. Der muss nicht unbedingt doppelt so hoch sein
wie bei bei den naturbelasserenen 90-igern. Eben wie es die Brauereien
wünschen.
Da in den Lupulindrüsen auch die Aromaöle sind, wird das Aroma ebenfalls
mit aufkonzentriert. Wohl sicher nicht exakt linear aber pi mal Daumen
schon....
[Editiert am 17.5.2013 um 06:10 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 13 |
|
Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 17.5.2013 um 07:07 |
|
|
Hmm, dann kann man die Mengen zu den Aromagaben in den Rezepten eigentlich
"den Hasen" geben.
...oder wie Kpt. z.S. Barbossa es ausgedrückt haben würde, handelt es sich
hier "eher um sogenannte Richtlinien".
Genauer: ohne Versuche vorweg kann man über den Aromagehalt einer Charge
Hopfen und die Wirkung in der Aromagabe allenfalls Abschätzungen
treffen.
...grammgenaue Mengenangaben bei der Aromagabe erscheinen mir dann schon
fast ein bißchen...eigenartig.
Uwe
|
|
Antwort 14 |
|
Posting Freak Beiträge: 675 Registriert: 25.10.2010 Status: Offline
|
|
erstellt am: 17.5.2013 um 07:17 |
|
|
Zitat: | ...grammgenaue
Mengenangaben bei der Aromagabe erscheinen mir dann schon fast ein
bißchen...eigenartig. |
...außer der Tatsache,
dass z.B. 17 Gramm nicht schwieriger abzuwiegen sind als 20.
Ich würde mich da immer ans Rezept (auf die alpha-Säure angepasste Menge)
bzw. an die eigene Erfahrung halten. Aber es heißt ja auch
Brau kunst.
Wie verbreitet sind eigentlich Typ 45 Pellets im Hobbybrauerbereich? Ich
habe noch nie welche verwendet.
LG
Sandro
|
|
Antwort 15 |
|
Posting Freak Beiträge: 710 Registriert: 1.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 17.5.2013 um 07:27 |
|
|
Also, ich habe gestern bei meiner Hopfenbestellung bei Hopfen-der-Welt
Magnum als 45er unter der Rubrik Hopfen des Monats gefunden. Da ich den
Preis recht günstig fand. habe mich mir mal einen Satz bestellt.
Muss man eigentlich irgendwas außer dem Alpha-Säuregehalt beachten, wenn
man statt P90 die P45 nimmt ?
Gruß
Tim
|
|
Antwort 16 |
|
Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 17.5.2013 um 07:48 |
|
|
...das "grammgenau" wird aber bei der Berücksichtigung der
Nachisomerisierung interessant - also nicht einfach 'ne Handvoll
reinwerfen.
P45er sind bitteremäßig auch nicht anders in der Anwendung, als P90er. Man
rechnet halt einfach mit den Alpha-Angaben auf der Verpackung.
...die Aromagabe kann man wohl auch etwas anpassen, wie René erwähnt
hat.
Ui! Magnum P45 mit 15% alpha! Da brau(ch)st Du eine Weile, bis der weg
ist!
Uwe
|
|
Antwort 17 |
|
Posting Freak Beiträge: 710 Registriert: 1.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 17.5.2013 um 08:11 |
|
|
Naja, mit einem Paket a 100g bekommt man ca. 200l 13°P Bier auf 18 IBU. Das
gibt ganz viel Spaß für ganz wenig Geld. Im Ernst, wir brauen aktuell pro
Sud ca. 100l (max. 200l). Da durchfährt es mich, wenn plötzlich ein ganzes
Paket teurer Aromahopfen allein in der Vorderwürze verschwindet....
hopfige Grüße
Tim
P.S. Ich habe drei Pakete bestellt
[Editiert am 17.5.2013 um 08:12 von KaBl]
|
|
Antwort 18 |
|
Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 17.5.2013 um 08:55 |
|
|
Hihi! Aus der 20l-Froschperspektive sind dann 100g eine "Jahresdosis".
Uwe
|
|
Antwort 19 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 17.5.2013 um 09:25 |
|
|
Es werden ja häufig auch gerade Aromahopfen als Typ 45 aufkonzentriert. Die
enthalten dann mehr Bitterstoff und Aroma und weniger Blattmaterial. Hopfen
hat oft einen extremen Nitratgehalt. So bringt eine Halbierung der
Hopfendosage durch aufkonzentrierte Pellets natürlich auch eine Reduktion
der eingebrachten Nitratmenge.
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 20 |
|