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Autor: Betreff: Hermann Löhr, Der alte Bahnschrauber
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TrashHunter
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red_folder.gif erstellt am: 22.5.2013 um 08:27  
Moin :)

Hermann Löhr, von Beruf Schlosser und den größten Teil seines Lebens bei der Bahn in der Instandsetzung tätig, ist der Großvater von Emjay2812 (Markus).
Er hat sein Leben lang geschraubt, baut noch heute Uhren, repariert sie sogar und kann seine Finger nicht von Sachen lassen, die kaputt sind und wieder instand gesetzt werden müssen. Und das mit 86 Jahren.

Als ich Markus das letzte Mal auf dem HBST Rhein-Main am 11.Mai traf, interessierte er sich natürlich für den One-Tap und wir kamen auf das Thema der Befestigung des Zentralblockes an der Frontplatte des Systemes.
Im Zentralblock befinden sich vier Bohrungen und durch diese Sollten Schloßschrauben M5 gehen. Aber, dadurch das der One-Tap auf einem dicken Brett sitzt, beläuft sich die erforderliche Länge der Schrauben auf 70mm.
Bei den örtlichen Baumärkten sind Schloßschrauben M5 x 70 nicht zu erhalten. In diversen Shops auf in der Bucht fand ich zwar passende Schrauben, die auch nicht so teuer sind, aber das dann geforderte Porto beträgt üblicherweise ein Vielfaches des Materialpreises. Und deshalb gab es keine Schloßschrauben, der One-Tap wurde ziemlich grob mit langen Spaxschrauben an das Brett gezimmert.
Spontan sagte Markus mir zu, seinen Großvater Hermann Löhr zu bitten, mir Schrauben anzufertigen.
Eine Woche später lag ein Umschlag im Briefkasten, drin vier Schloßschrauben M5 x 70mm nebst Muttern und Unterlegscheiben.

Für den alten Bahnschrauber mag es ein Einfaches und eine Freude zugleich gewesen sein, die Schrauben zu fertigen. In meinen Augen stellen sie etwas Großartiges dar, von hand gefertigt, passend zu meinem System, geschaffen von einem Mann der sein Leben lang schraubt und es heute mit 86 Jahren noch begeistert tut.
Dies muss gewürdigt werden und deshalb will ich ein Bier nach ihm benennen und ihm davon persönlich bringen.

Nun wurde auf dem HBST Rhein-Main am 11.Mai die Hausaufgabe wie folgt definiert:

Für den Juli, ein traditionelles fruchtiges Weizenbier mit niedrigem Alkoholgehalt (max 12°P) und typischer Nelke im Buket.

Für mich die Gelegenheit, Etwas neues wider aller Unkenrufe zu probieren und ein Weizen mit 90% Weizenmalz (Naheland helles Weizenmalz) in der Schüttung zu brauen.

Da Weizenmalz keine Spelzen hat und von den 10% Gerstenmalz (Marris Otter und CaraAmber) keine allzu große Spelzenausbeute zu erwarten war, beschloss ich, die Schüttung mit 300g Dinkelspelzen ~ 3 Liter Volumen, zu strecken. Das passt sogar ganz gut, denn Dinkel ist ja eine Urform des Weizen.

Dinkelspelzen bekommt man in der Bucht bei Shops wie diesem, sie werden dort als Füllung für Kissen angeboten.

Das Kilo kostet um die 2€ und hat ein Volumen von rund zehn Litern. Die Spelzen kommen als ganze Fruchtstände (Körbe) aus denen der Keim ausgelöst wurde und sind sehr hart.
Für den nächsten Sud werde ich die Spelzen durch die Grob eingestellte Malzmühle jagen um aus den Körben einzelne Blätter zu machen, das dürfte die Eigenschaften noch verbessern.

Zum Braugang:

Zu Beginn des Maischens die Spelzen in den Maischbottich

dann das Leitungskalte Wasser drauf.

Danach die Schüttung in den Bottich.

Wir sehen, dass die Spelzen zum größten Teil oben auf schwimmen. Ich setzte dabei auf die in den Angeboten beschriebene hohe Saugkraft der Spelzen, welche z.B. in einem Kissen verwendet, den Schweiß aufnehmen und somit einen angenehmeren Schlaf ermöglichen sollen.
Tatsächlich nahmen die Spelzen im Verlauf des Maischens nach und nach Wasser auf und wurden integraler Teil der Maische. Beim nächsten Mal werde ich die Spelzen 24h vor dem Brauen wässern.

90% Weizenmalz in der Schüttung, ließ mich mit dem Schlimmsten bezüglich Verkleisterung und Pudding rechnen, deshalb leitete ich das Maischen mit einer ausgiebigen Gummirast bei 38°C ein und nach einer anfänglichen deutlichen Erhöhung der Viskosität der Maische stellte sich dann erfreulicherweise tatsächlich ein angenehm dünnflüssiger Zustand ein.

Danach folgte das volle Programm, Weizenrast, Maltose- und Verzuckerungsrast.
Im Läuterbottich lagen dann noch rund 25% der Dinkelspelzen als dichter Teppich auf dem Treber

Der Rest war im Treber verteilt und das ließ mich hoffen.

Angesichts meiner bisherigen Ergebnisse rechnete ich damit, rund 12 bis 14 Liter Vorlauf ziehen zu müssen, ehe es klar läuft. Aber ich wurde eines Besseren belehrt.
Nach nur 6 Litern hatte ich klare Vorderwürze.


Und so blieb es bis zum letzten Tropen nach 20 Litern Nachguss.

Die befürchtete Läuterkatastrophe blieb aus. Nach 95min war es getan, Pfanne voll mit 34 Litern und noch weitere 3 Liter im Becher.
Während der ganzen Zeit lief die Würze langsam, aber konstant. Es gab kein Stocken, ich musste den Treber nicht aufhacken. Angesichts der zahlreichen Aussagen, dass es schier unmöglich sei, eine Schüttung mit derart hohen Weizenanteil ordentlich zu läutern, war ich sehr angenehm überrascht. Die Dinkelspelzen waren eine gute Idee :)

Wallendes Kochen und erheblicher Würzebruch


Ein ordentlicher Trubkegel


Ein richtig geführter Whirlpool ist Gold wert, denn der Filter wird kaum belastet.
Die Würze lief sehr klar in den Filter.


Die Farbe des Trubkegels war gleichmässig hell, Beleg dafür, dass es sich um reinen Eiweß handelt und sich kaum Mehl darin befindet. Ich hatte bei anderen Suden schon deutlich grauen Trub im Kegel. Also ziemlich viel Mehl.

Die Farbe der Würze sagt mir ausgesprochen gut zu. Das CaraAmber zaubert eine tolle Farbe. Optisch wird dieses Bier sicher eine Schönheit :)



Natürlich wurde um jeden Tropfen gekämpft und das Ankippen des Kessels gegen Ende des Läuterns

stellte kein Problem dar, da der Filter bis zu diesem Zeitpunkt nahezu unbelastet war

Mit dem beim Ankippen kommenden Schmodder wurde er Problemlos fertig.

Insgesamt war der Brautag deutlich friedlicher und entspannter als zunächst erwartet. Bei 90% Weizen in der Schüttung hatte ich mit zahlreichen Problemen beim Maischen, Läutern und Hopfenseihen gerechnet. Aber all diese Probleme traten dank der Dinkelspelzen und der ausgiebigen Gummirast nicht ein. Im Gegenteil, der Sud ging glatter als manch Anderer von der Hand.

Am Ende habe ich 31 Liter mit 11,4°P im Kessel. Hätte ich noch weiter auf 30l eingekocht, wäre ich wohl bei 12°P gelandet. Aber ich sage mir: Ziel erreicht, ein leichtes Weizenbier soll es ja sein.
Angestellt habe ich mit der Brewferm Blanche. Ursprünglich hatte ich die Danstar Munich Wheat geplant, aber die ließ sich leider nicht mehr reaktivieren. Während andere Hefen einige Monate im Kühlschrank locker weg stecken, scheint die DSMW etwas empfindlicher zu sein.

Bleibt jetzt noch die letzte Frage zu beantworten...

Schmeckt das ?

Nun, so wie die Würze vor dem Anstellen schmeckte, bin ich guter Dinge und zuversichtlich, dass eine derart hohe Weizenschüttung ein lecker Bier geben wird :)


Hermann Löhr, Der alte Bahnschrauber

Stammdaten:
  • Stammwürze: 12°P
  • Ausschlagmenge: 30l
  • Bittere: 20 IBU
  • Farbe: 15 EBC

Schüttung und Wasser:
  • Hauptguss: 20.32l
  • Nachguss: 19.55l
  • 5.23kg (90 %) - WeiMa Hell Naheland (4 EBC)
  • 0.29kg (5 %) - Cara Amber Weyermann (70 EBC)
  • 0.29kg (5 %) - Castle Marris Otter (80 EBC)

Maischplan:
  • 30°C - Einmaischen
  • 38°C - 60 Minuten (Gummirast)
  • 45°C - 30 Minuten (Weizenrast)
  • 63°C - 45 Minuten (Maltoserast)
  • 72°C - 45 Minuten (Verzuckerung)
  • 78°C - 0 Minuten (Abmaischen)
  • 78°C - 20 Minuten (Läuterruhe)

Hopfung:
  • 90 Minuten - Tradition 45 (20 % α-Säure): 8.1 g (60%)
  • 10 Minuten - Citra (13.5 % α-Säure): 5.4 g (40%)
  • Dauer Hopfenkochen: 90 Minuten
  • Nachisomerisierungszeit: 20 Minuten

Hefe:
  • Brewferm Blanche (geplante Danstar Munich Wheat war nicht mehr zu reaktivieren)

Weitere Zutaten:
  • 300g Dinkelspelzen (10g/l)
    • Zeitpunkt der Zugabe: Maischen
  • 15g Korriander (0.5g/l) grob geschrotet
    • Zeitpunkt der Zugabe: Hopfenkochen / Zur Aromagabe



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saarmoench
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red_folder.gif erstellt am: 22.5.2013 um 10:03  
Sehr schöne Doku Udo und kluger Ansatz mit den Dinkelspelzen!
Dass ein anständiger Whirlpool goldwert ist, kann ich definitiv bestätigen. Der nachgeschaltete Filterbeutel dankt es einem mit flottem Durchfluss und einfacherem Reinigen.

Grüße, Markus


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Wer selbst braut, trinkt bewusster. (saarmoench)
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Hagen
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red_folder.gif erstellt am: 22.5.2013 um 10:13  
Moin Udo,

in jeder Bezieung eine schöne und interessante Sache.

Wollen wir mal hoffen, dass Opa Löhr auch Weißbierfreund ist!

Ein schönes Etikett für den alten Herrn ist da aber Pflicht! ;)


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Besten Gruß

Hagen
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manny15
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red_folder.gif erstellt am: 22.5.2013 um 10:34  
Hallo Udo
Hast ja gut Vorgelegt ;) sollte einen guten EVG haben.
Könnte jedoch ein wenig rauh im Abgang sein (bin halt ein Weichei :D )
Tratition gehöhrt bei mir auf jedenfall zum Weizen.
Wir sollte im Juli auf jedenfall Entsprechende Gläser mitbringen.


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Gruß
Manny
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Das, wobei unsere Berechnungen versagen, nennen wir Zufall.
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Freddy2
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red_folder.gif erstellt am: 22.5.2013 um 11:18  
Hallo Udo,

toller Bericht und tolle Idee. Sowohl ein Weizenbier mit 90% Weizen zu brauen und Dinkelspezen als Filtermaterial zu nutzen, als auch es, "Hermann dem alten Bahnschrauber" zu widmen. :thumbup:

Bin mal gespannt wie es schmecken wird und gehe mal davon aus das du darüber berichtest....

Allzeit gut Sud
Freddy


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...selbst braut der Mann...
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Erlenmeyer
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red_folder.gif erstellt am: 22.5.2013 um 13:31  
Hi Udo,

OT ON: Deine Schraubengeschichte erinnert mich an meine 51er Horex Regina, die ich mit einem Kupplungsschaden für 200 Mark gekauft hatte. Um an die Kupplungslamellen zu kommen, musste man den linken Motordeckel abnehmen, die von 7- mm-Leichtmetalllinsensenkkopfschlitzschrauben in unterschiedlichen Längen am Gehäuseblock verschraubt war. Und diese Schrauben hatten es in sich, da sie alle schon vermurkst waren. Letztendlich fand ich eine gute Seele, die mir die Schrauben gedreht hatte. OT OFF

Hier hatte ich ein ähnliches Experiment gestartet mit einem leider wenig gelungenen Ergebnis. Ich drücke dir die Daumen für mehr Geschmack.

Hans


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"Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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emjay2812
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red_folder.gif erstellt am: 22.5.2013 um 16:27  
Ich bin sehr gespannt auf das Bier und hoffe, dass mein Großvater es auch schmecken wird. Normalerweise trinkt er kein Bier..

Seine Reaktion war jedoch sehr interessant, als ich ihm von der "Ehrung" berichtete. Er lachte und sagte im tiefsten Dialekt: Dat giddet net, so eppes, wegen den paar Schrauben (Das gibts doch nicht, so etwas, wegen der paar Schrauben). Auf die Frage ob er es denn auch probieren würde, kam meine Großmutter zuvor: "von eenem Schluck gehste nit sterwen" (Von einem Schluck wirst du nicht sterben.)

@Trashunter,
du wolltes doch auch noch ein Foto des fertigen Zapfgerätes posten!


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Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
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darkenemy
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red_folder.gif erstellt am: 22.5.2013 um 17:54  
Hallo Udo, zunächst einmal großes Lob, Deine Sude so kreativ zu benennen, in diesem Fall zu Ehren Emjays Großvaters. Mein Zwaar Blond hatte den Arbeitstitel "Nubilein Blond", da ich es meinem Hund (Nubi) gewidmet hatte...blond, weich, süß und Haare auf der Brust ;). Ich habe mal ein Pseudopils meinem Opa gewidmet - Mäxchen Pils, nach seinem Spitznamen im Kindesalter...und mein Opa liebte Bier ;)!

Zu den Dinkelspelzen: Du hattest anscheinend keine Läuterprobleme, aber beschriebst, dass 25% der Spelzen oben schwammen. Da ich nicht vor habe, mehr als 50% Weizen in der Schüttung zu verwenden, an Dich der Ratschlag (bzw. ein Tipp, der noch ausprobiert werden müsste), die Dinkelspelzen in eine Art Kissen aus Baumwollstoff einzunähen, welches passend der Topfbreite dann einfach auf den Boden gelegt wird. Das setzt natürlich einen separaten Läuterbehälter voraus, aber bei doch einmal auftretenden Problemen wäre das meine Wahl des Einsatzes von Dinkelspelzen.


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Blausud bleibt Blausud und Brautag bleibt Brautag
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Holger-Pohl
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red_folder.gif erstellt am: 22.5.2013 um 20:05  
Am schönsten finde ich immer die Biere, die eine Geschichte haben..... :thumbup:

Auch gut, dass du einfach ausprobiert hast und dann das fertige Resultat gepostet hast. Bei einer solchen außergewöhnlichen Schüttung hätte es wieder endlose Diskussionen gegeben.

Auf die Idee muss man auch mal kommen.

Nur für mich noch eine Frage: Warum wolltest du so eine hohe Weizenschüttung überhaupt haben. Versprichst du dir geschmackliche Vorteile gegenüber eineem 50:50 Weizen oder war es nur ein "schrauber" Experiment?

grüßele
Holger


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TrashHunter
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red_folder.gif erstellt am: 23.5.2013 um 16:32  
Moin :)

Nun, warum wollte ich ein solches Bier brauen ?

Ganz einfach.
Die Stimmen, welche sagen, es sei nicht möglich eine solche Schüttung ordentlich zu läutern, sind zahlreich.
Die Stimmen, welche sagen, ein Bier mit Weizenschüttung jenseits der 50% würde nicht schmecken können, sind zahlreich.
Die Stimme in meinem Kopf sagte, wenn Du die fehlenden Spelzen durch andere Spelzen ersetzt und eine ausreichend lange Gummirast fährst, kann es gelingen und dann werden wir sehen, ob es schmeckt.

Also tat ich es um bezüglich der Läuterbarkeit sagen zu können "Quot erat demonstrandum" und die Möglichkeit zu bekommen, es zu verkosten.

Es sind immer die Dinge jenseits der ausgetretenen Pfade, welche mich reizen. Sei es beruflich in der Logistik, sei es als Schraubender (One-Tap) oder sei es als Brauender. Das Unorthodoxe, das jenseits des Üblichen liegende, ist es, welches seinen Reiz auf mich ausübt.
Dass ich dafür zuweilen Schelte erhalten und auch gerne mal als beratungsresistent klassifiziert werde, gehört dazu.
Allein, es nicht zu machen, nicht danach zu streben, die Grenzen zu überschreiten... Ich kann es nicht :)

@Darkenemy:
Ich verfolge bezüglich der Spelzen drei Ansätze:
1. Ich werde die Spelzen wie schon beschrieben durch die Grob eingestellte Schrotmühle jagen um aus den Körben einzelne Blättchen zu machen.
2. Ich werde die Spelzen nach diesem groben Schroten für 24h in Wasser legen um es ihnen zu ermöglichen, dieses aufzunehmen.
3. Da - subjektiv erwogen - rund 25% der Spelzen oben auf dem Treber lagen und das Läutern trotzdem sehr sauber von statten ging, kann ich annehmen, dass es beim nächsten Sud dieser Art möglich sein sollte, die Menge der Spelzen um diese 25% zu kürzen. Diese 25% hatten keinen Anteil am eigentlichen Läutern und sind meines Erachtens somit obsolet. Für den nächsten Sud dieser Art werde ich also bei gleicher Sudgröße die Masse der Spelzen auf 225g, bzw. 2,25 Volumenliter reduzieren.
Die Spelzen in eine Art Kissen einzunähen, erscheint mir der Verwendung eines Maischesackes sehr ähnlich und diesen erachte ich für einen Hobbybrauer als den größten Mist, den man sich hinsichtlich des Läuterns antun kann. Läuterboden und ausreichend mit Wasser voll gesogene, also schwere Spelzen müssen reichen.

@Markus: Sicher, ich sagte, ich werde Bilder vom One-Tap mit den neuen Schloßschrauben und den alten Spaxschrauben zum Vergleich posten.
Das aber setzt voraus, dass der Umbau schon erfolgte ;) Ist er aber noch nicht, da ich die letzten zwei Wochen beruflich arg eingespannt war und die knappe freie Zeit einem Besuch bei weit entfernt lebenden Freunden und dem Sud des Alten Bahnschraubers vorbehalten wurde.
Am kommenden Wochenende, denke ich, werde ich den Umbau vornehmen und dann gibt es auch die Bilder dazu.

Greets Udo


[Editiert am 23.5.2013 um 16:38 von TrashHunter]



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TrashHunter
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red_folder.gif erstellt am: 26.5.2013 um 19:16  
Moin

Aufgrund der HIER beschriebenen Problematik ist das aktuell in der HG befindliche Hermann Löhr sehr wahrscheinlich als ungenießbar einzustufen.
Näheres werden wir wissen, wenn ich es abfülle und im Rahmen des Abfüllens auch verkoste. Die Zwickelprobe zumindest lässt mich schwarz sehen :(

Deshalb verzögert sich die Auslieferung des Bieres an Hermann Löhr leider. Ich werde es ein zweites Mal brauen müssen.

Sorry, aber ist nun mal leider so.

Greets Udo


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red_folder.gif erstellt am: 26.5.2013 um 22:10  
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red_folder.gif erstellt am: 2.6.2013 um 14:47  
MOIN :D

Anscheinend aufgrund meines übersteigerten senosrischen Empfindes in Folge des Iron-Comet, habe ich das "Der alte Bahnschrauber" ebenfalls als "Rostbier" bewertet und daher musste ich es ein zweites Mal brauen.

Während ich heute vormittag braute, habe ich das "Der alte Bahnschrauber", welches sich seit zehn Tagen in der NG befand, vom Fass in Portionen à 0,5l (im Paulaner Weizenglas) an unbedarfte Nachbarn ausgeschenkt und erst nach dem Genuß des Bieres nach Fehlaromen gefragt. Zehn unvorbereitete Verkoster aller sozialen Schichten, Geschlechter und Altersklassen bescheinigten dem 90%-Weizen einen hervorragenden, erfrischenden Geschmack und verneinten die in der Folge explizit gestellte Frage nach einem Rost- oder Blutgeschmack einhellig.

An ALLE, welche sagen, ein Weizen mit Schüttung oberhalb 50-60% könne nicht schmecken.... die Unbedarften strafen Euch Lügen :exclam: :P :exclam: :P :exclam: :P :exclam: :P :exclam:

Meinen Nachbarn schmeckt der alte Eisenbahnschrauber sehr wohl und das erste CC wurde während des Hopfenseihens des zweiten Sudes im Verlauf des Vormittages von meinen Nachbarn gnadenlos geleeeeeeert :P

Nun denn, liebe Freunde... weil mir als Hophead der erste alte Bahnschrauber mir seinen 20 IBU nach hinten heraus einfach zu leer war, bin ich dieses Mal auf 30 IBU gegangen und habe den geschroteten Koriander versehentlich von Anfang an mit eingemaischt.

Sollte ich den Gegendruckabfüller noch rechtzeitig realisiert bekommen, erhält Hermann Löhr zwei Versionen. Die erste Variante hatte ich aufgrund des "Eisengeschmackes" nur auf Fässer gezogen, ich bräuchte also den GDA um für Opa Hermann die Flaschen abzufüllen.
Diese zweite Charge mit höheren IBU indess, werde ich zum Teil beim Abfüllen schon auf Flaschen ziehen. Hoffend, dass es keinen Rostgeschmack gibt. (Ich gebe hiermit meinem 73050/BA von Tabec die letzte Chance. Wird auch dies ein Rostbier, reklamiere ich formal)

Greets Udo


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red_folder.gif erstellt am: 2.6.2013 um 15:59  
Hallo TH,

da kommt mir ein Gedanke: schmecken andere diesen Rostgeschmack auch? Wenn nicht solltest Du Dir mal die Zunge akupunktieren lassen (Zwischenfrage: Du hast nicht zufällig einen Stecker in der Zunge, das der Eisengeschmack davon kommen könnte?) oder eine neue Zunge implantieren lassen, dann kannste den guten (Tabec) behalten, ist vielleicht billiger. :D

Cheers mein Lieber, Jörg


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TrashHunter
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red_folder.gif erstellt am: 2.6.2013 um 16:19  

Zitat von Biermann, am 2.6.2013 um 15:59
Hallo TH,

da kommt mir ein Gedanke: schmecken andere diesen Rostgeschmack auch? Wenn nicht solltest Du Dir mal die Zunge akupunktieren lassen (Zwischenfrage: Du hast nicht zufällig einen Stecker in der Zunge, das der Eisengeschmack davon kommen könnte?) oder eine neue Zunge implantieren lassen, dann kannste den guten (Tabec) behalten, ist vielleicht billiger. :D

Cheers mein Lieber, Jörg


Sooo weit kommt's noch, dass ich mir ein Piercing stechen lasse :puzz:
Nix gibs da :P
Der Eisengeschmack im Comet ist eindeutig von Unbedarften, Allen voran meine GöGa "Das schmeckt, als hätte man den Mund voll Blut...", bestätigt.
Aber beim alten Bahnschrauber war ich dann wohl schon übersensibilisiert....

...die lieben Nachbarn aber haben kein Eisen geschmeckt und mir binnen 2 Stunden das erste CC leer gesoffen :o


[Editiert am 2.6.2013 um 16:19 von TrashHunter]



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gulp
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Wer solche Nachbarn hat, braucht keine Feinde mehr. :P

Gruß
Peter


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:love: Ich gab es gerne und in vollen Gläsern :) Peter.

Lieber solche Nachbarn, als Feinde, welche des Nachts heimlich durch das Fenster steigen und dem Brauer das Bier rauben ;)


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red_folder.gif erstellt am: 2.6.2013 um 20:47  

Zitat:
Ich gab es gerne und in vollen Gläsern Peter.


Dann komme ich auch mal wieder :)

Ne Udo, war nur Spaß, ich wünsche dir alles Gute mit der Metall Ka%&/()(/&, dass du da wieder heil rauskommst.

Gruß
Peter


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